Rainhard Fendrich

Rainhard Jürgen Fendrich (* 27. Februar 1955 in Wien) ist ein Sänger, Moderator und Schauspieler aus Österreich. Er zählt zu den erfolgreichsten Interpreten des sogenannten Austropops.
Leben
Fendrich wurde in einem katholischen Internat erzogen. Er war als Kind korpulent und nach eigenen Angaben häufig mit Gewalt durch den Lehrkörper konfrontiert. Bereits in seiner Internatszeit war die Musik daher eine Fluchtmöglichkeit.
Bei Tritsch Tratsch im Jahre 1981 hatte er seinen ersten Fernsehauftritt als Sänger mit dem Lied Zweierbeziehung (eines Mannes mit seinem Auto). Kurz darauf landete er mit Strada del Sole den Sommerhit dieses Jahres in Österreich. Viele seiner Texte sind humorvoll und haben diesen gewissen "Schmäh" (Es lebe der Sport, Midlife-crisis), manche machen aber auch nachdenklich (Brüder, Weusd a Herz hast wia a Bergwerk).
1988 gelang Fendrich durch den Single-Hit Macho Macho auch außerhalb seiner Heimat der Durchbruch. Doch am populärsten ist in Österreich sein Lied " I am from Austria " das als inoffizielle Bundeshymne Österreichs gilt, und von einer Fachjury zum besten bzw. populärsten Lied Österreichs gewählt wurde, was auch zweifellos der Fall ist, den Text des Liedes kennt fast jeder Österreicher auswendig.
Während Fendrich 1989 mit seiner Frau Andrea, Sohn Lukas und Freunden auf den Malediven urlaubte, verblieb die damals anderthalbjährige Tochter Theresa zuhause in Österreich, Fendrichs Schwiegereltern hüteten dort das Haus, ein Au-Pair-Mädchen unterstützte sie dabei. Die kleine Theresa hatte bereits seit längerem an Fieber gelitten und verstarb. Fendrich gab seiner Schwiegermutter später eine Mitschuld am Tod der Tochter. Er wiederum wurde damals von seinen Schwiegereltern beschuldigt.
1993 übernahm Fendrich als Nachfolger von Rudi Carrell die Moderation der ARD-Sendung Herzblatt. Fendrich war der erste Moderator der Millionenshow (damals noch unter dem Sendungstitel "Alles ist möglich - Die 10-Millionen-Show") im ORF und moderierte im Sommer 2005 im ORF die Show Deal or No Deal.
Mitte der 1990er Jahre hatte Fendrich im ORF die Comedy-Show "Nix is fix". Das Format, auch in Deutschland ausgestrahlt, war kabarettistisch-medienkritisch und thematisierte auch die österreichische Tagespolitik. Nach nur einer Staffel wurde die Sendung trotz guter Einschaltquoten und eines positiven Presseechos vom ORF wieder abgesetzt. Als Schauspieler wirkte er u.a. 1997 in "Fröhlich geschieden" (ZDF) an der Seite von Christina Plate und Helmut Fischer in der Hauptrolle eines sanft-chaotischen Scheidungsanwalts.
Von 1997 bis 2006 bildeten Fendrich, Wolfgang Ambros und Georg Danzer die Austropop-Gruppe Austria3.
Fendrich war bis zur Trennung 2003 seit 1984 mit Andrea Sator verheiratet und hat zwei Söhne. Lukas Fendrich hat sich bei einer Nachwuchssendung versucht. Es gibt Heiratspläne mit seiner Freundin Ina Nadine Wagler. Fendrich gestand 2006 der Polizei, er habe über den Zeitraum von 15 Jahren Kokain konsumiert. Fendrichs Anwalt Manfred Ainedter bestätigte am 10. Mai 2006 der Nachrichtenagentur APA, dass der Sänger ein Drogenproblem habe. Er sei aber froh, dass es ein Ende hat. Seiner Aussage nach sei er aber bereits auf Entzug. Mittlerweile beteiligt er sich aktiv an Anti-Drogen-Kampagnen vorerst in Niederösterreich, möchte sein Engagement aber auf ganz Österreich ausdehnen. Trotzdem wird sich Fendrich letzten Meldungen zufolge (19.9.2006) doch noch vor Gericht wegen Kokainkonsums und der Weitergabe von Drogen verantworten müssen.
Dreimal (1994, 1995, 2000) erhielt er die Goldene Romy. Viermal wurde er für einen Amadeus Austrian Music Award nominiert, und gewann ihn einmal 2002.
Diskografie
- 1980: Ich Wollte Nie Einer Von Denen Sein
- 1981: Und Alles Is Ganz Anders Word'n
- 1982: Zwischen Eins Und Vier
- 1983: Auf Und Davon
- 1983: Open Air (Mit Wolfgang Ambros)
- 1985: Wien Bei Nacht
- 1985: Alle Zeit Der Welt (Live)
- 1986: Kein Schöner Land
- 1988: Voller Mond
- 1989: Das Konzert (Live)
- 1989: Von Zeit Zu Zeit
- 1991: Nix Is Fix
- 1992: I Am From Austria (Live)
- 1993: Brüder
- 1995: Recycled (Best Of, Unplugged-Versionen)
- 1997: Blond
- 1998: Austria 3 - Live (Mit Wolfgang Ambros & Georg Danzer)
- 1998: Austria 3 - Live Vol. 2 (Mit Wolfgang Ambros & Georg Danzer)
- 1998: Schwerelos (Live)
- 2000: Austria 3 - Die Dritte (Mit Wolfgang Ambros & Georg Danzer)
- 2001: Männersache
- 2001: Raritäten (enthält Duette mit Reinhard Mey und Marianne Mendt, sowie ein live auf der Bühne vorgetragenes Gedicht)
- 2002: Ein Saitensprung (CD und DVD)
- 2002: Wake Up Cast Album
- 2004: AufLeben
- 2004: Jetzt (DVD)
- 2005: So Weit, So Gut ... Die Größten Hits Aus 25 Jahren (Best Of, Neu Interpretiert)
- 2006: Hier + Jetzt
Siehe auch: Detaillierte Diskografie auf swisscharts.com[1], Diskografie mit Cover-Bildern[2]
Zusammen mit Harold Faltermeyer schrieb Fendrich das Musical "Wake up!"
Fendrich spielte in den Filmen "Coconuts" (1985),"Fröhlich geschieden" (1996, mit Helmut Fischer), "Die Ehre der Strizzis" (1999) und "Eine Insel zum Träumen - Koh Samui" (2001) mit.
Weblinks
- http://www.rainhard-fendrich.at/
- Umfassende Biografie, z.B. inkl. "Da ist ein Loch in der Kanne"
- Biografie des ORF
- Songtexte nahezu aller Lieder von Rainhard Fendrich
- Rainhard Fendrich bei SRA - Österreichische Musikdatenbank
Personendaten | |
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NAME | Fendrich, Rainhard |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Sänger |
GEBURTSDATUM | 27. Februar 1955 |
GEBURTSORT | Wien |