Bensheim
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Landkreis: | Bergstraße |
Fläche: | 57,83 km² |
Einwohner: | 40.028 (Mai 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 684 Einwohner je km² |
Höhe: | 123 m ü. NN |
Postleitzahl: | 64601–64625 (alt: 6140) |
Vorwahl: | 06251 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | HP |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 31 002 |
Stadtgliederung: | 9 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Kirchbergstraße 18 64625 Bensheim |
Offizielle Website: | www.bensheim.de |
E-Mail-Adresse: | info@bensheim.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Thorsten Herrmann (CDU) |
Bensheim ist eine Stadt im äußersten Süden von Hessen (Deutschland) im Kreis Bergstraße und größte Stadt des Landkreises. Bensheim liegt an der Bergstraße.
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt am östlichen Rande der Oberrheinebene an den Hängen des westlichen Odenwaldes (siehe auch Portal: Odenwald). Die nächstgrößeren Städte sind Darmstadt (etwa 21 km nördlich), Heidelberg (etwa 35 km südlich), Worms (etwa 18 km westlich und Mannheim (etwa 32 km südwestlich). Die Kreisstadt Heppenheim liegt ca. 5 km südlich.
Nachbargemeinden und -kreise
Bensheim grenzt im Norden an die Stadt Zwingenberg sowie die Gemeinden Alsbach-Hähnlein und Seeheim-Jugenheim, (beide Landkreis Darmstadt-Dieburg), im Osten an die Gemeinde Lautertal, im Süden an die Stadt Heppenheim sowie im Westen an die Stadt Lorsch und die Gemeinde Einhausen.
Stadtgliederung
Neben der Kernstadt besteht Bensheim, Bensheim-Mitte und die Weststadt aus den Stadtteilen Auerbach, Fehlheim, Gronau, Hochstädten, Langwaden, Schönberg, Schwanheim, Wilmshausen und Zell.
Geschichte

Im Jahre 765 wurde Basinsheim im Codex Laureshamensis des Klosters Lorsch das erste Mal urkundlich erwähnt. Die Gründung könnte auf einen Ritter Basinus zurückgehen, der die Rechte zur Gründung einer Siedlung bekam.
Der Name veränderte sich von Basinsheim über Basinusheim und Besensheim schließlich zu Bensheim. Markant ist die frühe Verleihung des Marktrechtes durch Kaiser Otto I. am 5. März des Jahres 956. Aus dem Urkundentext ist zu entnehmen, daß Otto I. anläßlich eines Aufenthalts in Frankfurt am Main auf Intervention seiner Frau Adelheid das älteste Marktprivileg der Abtei Lorsch vergibt. Der im Original publicae mercationes genannte Begriff bezeichnet den Ort, an dem öffentliche Kaufhandlungen stattfinden dürfen. Von einem regelrechten Jahrmarkt oder Wochenmarkt ist zu dieser Zeit noch nicht auszugehen. Große Teile wurden 1301 bei der Belagerung der Stadt durch König Albrecht I. zerstört.
Als Friedrich II. das Territorium der inzwischen heruntergekommenen Reichsabtei Lorsch Erzbischof Siegfried III. von Eppstein zu Lehen gibt, wird Bensheim 1232 kurmainzisch und erhält wahrscheinlich bereits einige Dekaden später Stadtrechte, die sich jedoch erst durch eine Bestätigungsurkunde aus dem Jahre 1320 nachweisen lassen.
In der Zeit der Verpfändung an die Pfalzgrafen bei Rhein von 1461 bis 1650 erlebte Bensheim eine Blütezeit, wurde als pfälzische Stadt im Jahre 1504 jedoch in den Bayerisch-Pfälzischer Erbfolgekrieg verwickelt und elf Tage lang von dem mit dem Vollzug der Reichsacht beauftragten Landgrafen von Hessen und seinen Verbündeten, den Herzögen Heinrich von Braunschweig und Heinrich von Mecklenburg, erfolglos belagert. Seit diesem Jahr sind zwei Jahrmärkte und ein Wochenmarkt nachweisbar, ein dritter Jahrmarkt kam 1619 hinzu.
Allen positiven Entwicklungen setzte dann der Dreißigjährige Krieg ein Ende. Am 20. November 1644 wurde Bensheim von französischen und schwedischen Truppen besetzt, die am 2. Dezember von bayrischen Einheiten niedergehauen wurden. Später entstand die Sage von der Fraa vun Bensem. 1650 wurde Bensheim dann nach knapp 200-jähriger Verpfändung an die Kurpfalz wieder vom Erzbistum Mainz eingelöst.
Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 fiel Bensheim dann an den Landgrafen von Hessen-Darmstadt, der sich 1806 dem Rheinbund anschloss und zum Großherzog erhoben wurde. 1822 kam es zu einem Großbrand, bei dem 16 Gebäude zerstört und 15 weitere schwer beschädigt wurden.
1919 trat der Großherzog zurück und aus dem Großherzogtum Hessen wurde der Volksstaat Hessen. 1938 kam es zur Vereinigung der Kreise Bensheim und Heppenheim zum Kreis Bergstraße und am 9. November zur Zerstörung der Synagoge, während die Auerbacher Synagoge erhalten blieb. 1939 wurden Auerbach, Schönberg und Zell eingemeindet, und die Einwohnerzahl erhöhte sich damals auf knapp 16.500. Am 24. März 1945 wurden 12 Menschen von der Gestapo am Kirchberg ermordet, am 26. März die Pfarrkirche St. Georg sowie das Rathaus und Teile der Altstadt durch Brandbomben zerstört und am 27. März die Stadt von den amerikanischen Truppe besetzt. Als Verbindungsoffizier zur Spionageabwehr war Henry Kissinger wichtigster Vertreter der Besatzungsmacht nach dem offiziellen Stadtkommandanten.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde in Bensheim-Auerbach ein DP-Lager eingerichtet, zunächst für polnische ehemalige Zwangsarbeiter, später für jüdische so genannte „Displaced Persons“. Das Lager wurde im April 1949 aufgelöst.
1971 erhöhte sich durch die Eingemeindung von Langwaden, Schwanheim, Fehlheim, Hochstädten, Gronau und Wilmshausen die Einwohnerzahl auf etwa 34.000.
Politik

Die Stadtverordnetenversammlung Bensheim zählt 45 Stadtverordnete. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 26. März 2006 wie folgt dar:
CDU | 20 Sitze |
SPD | 13 Sitze |
Grüne Liste Bensheim | 6 Sitze |
FDP | 3 Sitze |
FWG | 3 Sitze |
Der Magistrat besteht aus 9 Stadträten und dem Bürgermeister Thorsten Herrmann. Die zwei hauptamtlichen Stadträte sind Gerhard Strauch (CDU) und Matthias Schimpf (Grüne Liste Bensheim). Die weiteren Sitze verteilen sich auf die CDU (3 Sitze), SPD (2 Sitze), Grüne Liste Bensheim (1 Sitz) und die FDP (1 Sitz).
Der Bürgermeister Thorsten Herrmann (CDU) wurde am 30. Juni 2002 mit einem Stimmenanteil von 52,8 % gewählt.
Wappen
Das Wappen zeigt in Rot einen Ritter mit goldener zweihändig gehaltener Lanze (Contus) und in goldener Rüstung auf einem silbernen Pferd. Darunter im Schildfuß sitzt ein grüner Drache, der von der Lanze durchbohrt wird.
Der rote Wappenhintergrund nimmt Bezug auf das Wappen von Mainz, da die Stadt bis 1802 im Besitz des Bistums Mainz war (siehe Kurmainz). Der Reiter der den Drachen tötet, stellt den Heiligen Georg dar, der Schutzpatron der Stadt ist.
Städtepartnerschaften
- Beaune in Frankreich
- Amersham in Großbritannien
- Mohács in Ungarn
- Riva del Garda in Italien
- Kłodzko in Polen
- Hostinné in Tschechien
Patenschaft
- 1955 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus der Stadt Arnau (tschechisch: Hostinné) an der Elbe im Kreis Hohenelbe übernommen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Um Suchvorgänge und automatische Auswertung zu gewährleisten, ist in Artikeln ausschließlich die Bezeichnung
Nur Liste
zulässig.Theater
- Parktheater
- PiPaPo Theater (Kleinkunst)
- Vornerum Theater
- Weitere Autorenkollektiv Laufkundschaft

Museen
- Bensheimer Stadtmuseum
- Synagoge Auerbach
Musik
- Kultur Kollektiv Bergstraße e. V.
- Angry Youth: punk-hardcore shows
- chor ars musica bensheim
- Kammerchor Cantemus Bensheim
- Freundeskreis für Kirchenmusik
- Oratorienchor Bergstraße
- Musikschule Bensheim
- Collegium Musicum Bergstraße
Bauwerke
- Alte Faktorei
- Burgruine „Schloss Auerbach“
- Hemsbergturm
- Kirchberghäuschen
- Metzendorf-Villen
- Pfarrkirche St. Georg in der Altstadt, errichtet von Georg Moller
- Walderdorffer Hof (ältestes Fachwerkhaus in Südhessen)
- Wambolter Hof
- Weststadthalle (Großveranstaltungshalle für ca. 2000 Zuschauer)
-
Schloss Auerbach Inneres Tor
-
St. Georg
-
Walderdorffer Hof
-
Wambolter Hof

Parks
Staatspark Fürstenlager in Auerbach: Um 1790 ließen die Landgrafen von Hessen-Darmstadt und späteren Großherzöge von Hessen und bei Rhein in Auerbach das Fürstenlager (Herrenhaus (siehe Bild) und Park) als Sommerresidenz errichten. Die Anlage liegt in einem Seitental der Ausläufer des Odenwalds an der Bergstraße. Die Häuser sind fast unverändert erhalten geblieben. Sehenswert ist auch der 42 Hektar große Park, welcher unter anderem einen der ältesten Mammutbäume Deutschlands beherbergt.
Sport
Überregional bekannt ist die in der 2. Handball-Bundesliga (Süd) spielende Damen-Mannschaft der HSG Bensheim/Auerbach.
- VFL Bleichrockers
- Segelfluggruppe Bensheim e. V.
- DJK-SSG Bensheim e. V.
- TSV Rot-Weiß Auerbach 1881 e. V.
- VFL Bensheim e. V.
- PSG-Auerbach Schützenverein
- TV Bensheim e. V.
- FC 1907 Bensheim
- FSG Bensheim
- SV Schwanheim 1958 e. V.
- Reit- und Voltigierverein Lindenhof Schwanheim 1990 e. V.
- Tennis Club Blau Weiß 1895 Bensheim
- Golf Club Bensheim
- BSG Jugend Bensheim e. V. (Behindertensport, Integrationssport)
- SSG Bensheim - Größter Bergsträßer Sportverein mit 16 Abteilungen, noch mehr Sportarten und über 150 wöchentlichen Sportangeboten Sport- und Spielgemeinschaft Bensheim
- Radsport SSG Bensheim
- Rad-Touristik-Club Bergstraße Odenwald e. V.
Regelmäßige Veranstaltungen
Ein regional bekanntes Winzerfest findet immer in der ersten Septemberwoche in der gesamten Innenstadt statt. Das Fest dauert 9 Tage. Am 1. Sonntag gibt es einen großen Festumzug und zum Abschluss wird ein Feuerwerk auf dem Kirchberg gezündet. Das anläßlich der Einweihung der Fußgängerzone 1975 eingeführte Bürgerfest wird ab 1977 regelmäßig im Frühsommer gefeiert. Großer Beliebtheit erfreut sich das 1987 erstmals begangene Auerbacher Bachgassenfest.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Ihren Hauptsitz hat hier die Cegedim Deutschland GmbH, die Dienstleistungen für pharmazeutische Unternehmen anbietet. Weiterhin befinden sich hier die Elektronikfirma Tyco Electronics AMP GmbH, die im IT-Bereich tätige SAP SI AG, das Institut für Organisationskommunikation (IFOK), die Motorradfirma Suzuki International Europe GmbH, die Sirona Dental Systems GmbH, die - als größter Arbeitgeber des Kreises - Produkte und Dienstleistungen für Zahnärzte anbietet sowie die Kern GmbH, ein Hersteller von Kuvertiersystemen für Banken, Versicherungen, Telekommunikationsunternehmen und IT-Dienstleister.
Bildung
Bensheim ist eine Stadt der Schulen, so gibt es hier fünf Gymnasien: das Alte Kurfürstliche Gymnasium, die Geschwister-Scholl-Schule (Kooperative Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe), das Goethe-Gymnasium (Gymnasium von Klasse 5 mit gymnasialer Oberstufe), die Karl-Kübel-Schule (kaufmännische Schulen mit Gymnasium für Wirtschaft, Technik und Gesundheit) und die Liebfrauenschule (LFS, privates katholisches Mädchengymnasium). Es gibt hier auch die Schillerschule als Haupt- und Realschule.
Persönlichkeiten
- Jakob Adam (1595–1603), reformierter Prediger
- Georg Metzendorf(1874–1934), Prof. Dr.-Ing., Architekt
- Franz Heinrich Metzendorf (1866–1923), Prof. Architekt, „Baumeister der Bergstraße“
- Norbert Müller-Everling (* 1953), Bildhauer
- Walter Renneisen (* 1940), Schauspieler
Literatur
- Stoll, Joseph: Bensheimer Idiotikon, Eine Sammlung von Wörtern und Ausdrücken der Bensheimer Mundart mit Nachweisungen ihres Ursprungs und lokalgeschichtlichen Anmerkungen. Museumsverein Bensheim 1984, ISBN 3-931960-04-8
- Blüm, Diether: Bensheimer Schulhäuser im Wandel der Jahrhunderte. Verlag Bergsträßer Anzeiger, Bensheim 1992
- Blüm, Diether: Adelsfamilien im alten Bensheim. K+G Verlag GmbH, Bensheim [1995]
- Köster, Rudolf - Weyrauch, Wilhelm: Ältere Flurnamen von Bensheim und seinen Stadtteilen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Hrsg. v. Museumsverein Bensheim in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft der Geschichts- und Heimatvereine im Kreis Bergstraße, Sonderband 17 in der Reihe der Geschichtsblätter Kreis Bergstraße, Verlag Laurissa Lorsch [1995], ISBN 3-922781-82-9
- Köster, Rudolf: Die Namen der Bensheimer Straßen, Wege, Plätze und Passagen von A - Z erläutert. Museumsverein Bensheim, 1996, ISBN 3-931960-05-6
- Berg, Manfred: Bensheim - Die Reihe Archivbilder. Sutton-Verlag GmbH, Erfurt 1998, ISBN 3-89702-090-4
- Schües, Dorothea: Der korrupte Kommerzienrat [Johann Maria Schlinck, Bürger und Stadtrat in Bensheim] Ein Zeitbild um 1800. R. G. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2002, ISBN 3-8301-0390-5
- Berg, Manfred: Bensheim erleben - Ein Führer zu den historischen Sehenswürdigkeiten. Edition Diesbach, Weinheim 2002, ISBN 3-936468-02-8
- Weyrauch, Wilhelm: Das frühe Bensheim - Vorträge und Aufsätze zur Entwicklungsgeschichte der Stadt. VVB Laufersweiler Verlag, Wettenberg 2004
- Köster, Rudolf: Bensheimer Familiennamen. Hrsg. v. Museumsverein Bensheim in Verbindung mit der Arbeitsgemeinschaft der Geschichts- und Heimatvereine im Kreis Bergstraße, Sonderband 23 in der Reihe der Geschichtsblätter Kreis Bergstraße, Verlag Laurissa Lorsch [2004], ISBN 3-922781-25-X
- Berg, Manfred: Bensheim entdecken - Ein Malbuch für Schulkinder. Eigenverlag Berg, Bensheim [2005], ISBN 3-00-017780-9
- Geschichtswerkstatt Geschwister Scholl (Hrsg.) unter Leitung v. Schäfer, Franz Josef und Lotz, Peter: Jakob Kindinger - Ein politisches Leben. Druckhaus Diesbach GmbH Weinheim 2006, ISBN 3-00-018379-5
- Maaß, Rainer - Berg, Manfred (Hrsg.): Bensheim - Spuren der Geschichte. EditionDiesbach, Weinheim 2006, ISBN 3-936468-31-1, ISBN 978-3-936468-31-1
Weblinks
- Webseite der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen
- DP-Lager nach dem Zweiten Weltkrieg in Bensheim
- Linkkatalog zum Thema Bensheim bei odp.org (ehemals DMOZ)