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Skim (Comic)

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Handlung

Die Hauptfigur Kimberly Keiko Cameron, die Skim genannt wird, ist eine angehende Wicca-Hexe. Die Geschichte spielt in Toronto und wird aus der Perspektive der 16-jährigen Skim und ihres Tagebuchs geschildert. Sie besucht im Herbst 1993 eine katholische, private Mädchenschule, fühlt sich hier allerdings fremd und selbst ihre beste Freundin Lisa geht Skim auf die Nerven. Beide sind als Außenseiter regelmäßig Opfer von Mobbing durch ihre Mitschüler. Der Schulalltag gerät aus den Fugen, als der Exfreund einer beliebten Klassenkameradin sich das Leben nimmt. Während sich Lehrer, Eltern und Mitschüler mit Präventionsmaßnahmen und gut gemeinten Ratschlägen überbieten, verliebt sich Skim in ihre Englischlehrerin Ms. Archer.[1][2][3]

Veröffentlichungen

Skim erschien im Jahr 2008 bei Groundwood Books (Hardcover, 144 Seiten, ISBN 978-0-88899-753-1). Der Verlag empfiehlt die Graphic Novel Lesern ab einem Alter von 14 Jahren.[4] Mehr als 10 Jahre später veröffentlichte Reprodukt 2019 die deutsche Übersetzung von Sven Scheer, das Handlettering übernahm Michael Hau (Klappenbroschur, 144 Seiten, ISBN 978-3-95640-180-0).[5] Es gibt weitere Übersetzungen ins Französische, Italienische, Japanische, Niederländische, Serbische, Spanische und Schwedische.[6]

Kritiken

Laut Katrin Doerksen bei Deutschlandfunk Kultur sei Skim zwar noch nicht so ausgefeilt wie Ein Sommer am See, die Selbstverständlichkeit mit der „die Tamakis ihre Figuren zum Leben erwecken, ist aber schon hier zu spüren“.[2] In Die Zeit lobt Benno Hennig von Lange den Comicroman Skim, dieser versetze den Rezensent gekonnt in die Qualen einer Jugendlichen. Im Umgang mit Fragen zu Themen wie Liebe, Einsamkeit und Suizid erweise sich die pummelige, stets dunkel gekleidete Protagonistin Skim als sensible Beobachterin. Text und Bild überzeugen durch ihr „gelungene[s] Zusammenspiel“ und seien „atmosphärisch und vielschichtig deutbar“.[3] In Quill & Quire lobt Judith Saltman Skim ebenfalls. Mariko Tamaki verleihe dem Werk eine authentische, adoleszente Stimme, die dramatisch, selbstbezogen, lustig, aufrichtig und auch mal schlagfertig ausfalle („an authentic adolescent voice that’s dramatic, self-obsessed, funny, earnest, and sometimes glib“). Die einfarbigen Zeichnungen von Jillian Tamaki hätten eine klassische Eleganz. Mit flüssigem und freiem Strich setze sie kreativ etwa Dialoge und Bewegung in Szene („drawings are fluid and loose, creatively employing elements such as dialogue balloons and lines to show movement“). Die abwechslungsreiche Größe und Anordnung der Panels verliehen der Graphic Novel zusätzliche Dynamik („panels vary dynamically in size and placement“). Skim zeige außerdem eindrücklich, wie verschlossen und verklemmt der Umgang mit Homosexualität im schulischen Umfeld stattfinde. In der Gruppensitzung der Schüler mit Mrs. Hornet werde nicht thematisiert, dass der Junge, der Suizid begangen hat, schwul war, noch teile Skim ihre eigenen sexuellen Gefühle mit ihrer besten Freundin Lisa.[1]

Auszeichnungen

Kontroversen

Rund um Skim entstand eine kontroverse Diskussion bezüglich der Bedeutung von Erzählinstanzen im Medium Comic, also Autoren und Zeichner. Skim wurde als erste Graphic Novel für den kanadischen Literaturpreis „Governor General’s Award“ vorgeschlagen, allerdings war ausschließlich die Autorin Mariko Tamaki nominiert. Die Zeichnerin Jillian Tamaki wurde nicht einmal zur Verleihungszeremonie eingeladen. Daraufhin verfassten die beiden kanadischen Comickünstler Chester Brown und Seth einen offenen Brief an die Veranstalter und setzten sich für die Nachnominierung von Jillian Tamaki ein. Die Veranstalter hätten nicht verstanden, wie das Medium Comic funktioniere. Die Gleichberechtigung von Bildern und Texten machten das Comicmedium überhaupt erst zu einer Besonderheit. Nur durch das Zusammenspiel der beiden Erzählinstanzen entstehe die besondere literarische Qualität des Mediums Comic. Den offenen Brief unterzeichneten mehrere kanadische und US-amerikanische Comickünstler, darunter befinden sich etwa Lynda Barry, Julie Doucet, Art Spiegelman und Adrian Tomine. Eine Nachnominierung von Jillian Tamaki scheiterte aus zeitlichen Gründen.[2][10] In dem Brief der Comickünstler steht unter anderem:

“In illustrated novels, the words carry the burden of telling the story, and the illustrations serve as a form of visual reinforcement. But in graphic novels, the words and pictures BOTH tell the story, and there are often sequences (sometimes whole graphic novels) where the images alone convey the narrative. The text of a graphic novel cannot be separated from its illustrations because the words and the pictures together ARE the text. Try to imagine evaluating SKIM if you couldn't see the drawings. Jillian's contribution to the book goes beyond mere illustration: she was as responsible for telling the story as Mariko was.”

„In Graphic Novels tragen die Worte die Last, die Geschichte zu erzählen, und die Illustrationen dienen als eine Form der visuellen Unterstützung. In Graphic Novels aber erzählen Worte und Bilder BEIDE gemeinsam die Geschichte, oft gibt es Sequenzen (manchmal ganze Graphic Novels), in denen die Zeichnungen alleine das Narrativ tragen. Der Text kann nicht von den Illustrationen getrennt werden, da Worte und Bilder zusammen der Text SIND. Versucht euch vorzustellen SKIM zu bewerten, ohne die Zeichnungen sehen zu können. Jillians Beitrag geht über reine Illustration hinaus: Sie war ebenso verantwortlich für die Erzählung der Geschichte wie Mariko.“

Chester Brown, Seth: An open letter to the Governor General's Literary Awards[11]

Einzelnachweise

  1. a b Judith Saltman: Skim. In: quillandquire.com. März 2008, abgerufen am 28. März 2021 (englisch).
  2. a b c Katrin Doerksen: Jillian und Mariko Tamaki: „Skim“ – Aus dem Tagebuch einer 16-Jährigen. In: deutschlandfunkkultur.de. 7. Juni 2019, abgerufen am 19. März 2021.
  3. a b Benno Hennig von Lange: Jilian Tamaki, Mariko Tamaki - Skim. In: Perlentaucher. Abgerufen am 5. September 2020 (u. a. mit Notiz zur Rezension in die Die Zeit vom 17. Oktober 2019).
  4. Skim. In: houseofanansi.com. Abgerufen am 9. November 2021 (englisch).
  5. Skim. In: reprodukt.com. Abgerufen am 9. November 2021.
  6. Skim > Editions. In: goodreads.com. Abgerufen am 9. November 2021 (englisch).
  7. Best Illustrated Children’s Books 2008 – Slideshow. In: nytimes.com. 6. November 2008, abgerufen am 19. März 2021 (englisch).
  8. Publishers Weekly Best Books of 2008. In: publishersweekly.com. 3. November 2008, abgerufen am 19. März 2021 (englisch).
  9. Past Winners and Nominees. In: dougwrightawards.com. 2009, abgerufen am 19. März 2021 (englisch).
  10. Artist left out by awards (Memento vom 10. Mai 2014 im Internet Archive)
  11. Chester Brown, Seth: Open Letter to Governor General’s Literary Awards. In: cbr.com. 12. November 2008, abgerufen am 20. März 2021 (englisch).