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Hurritische Sprache

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Hurritisch (Ḫurwoḫḫe/Ḫurroḫḫe)

Gesprochen in

vormals in Ostanatolien, Nordsyrien und Nordmesopotamien
Sprecher ausgestorben
Linguistische
Klassifikation

Hurro-Urartäische Sprache

  • Hurritisch
Offizieller Status
Amtssprache in Mitanni-Reich (bis etwa 1200 v. Chr.)
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2 (B) – (T) –

Das Hurritische (früher auch Hurrisch, Eigenbezeichnung Ḫurwoḫḫe/Ḫurroḫḫe) ist eine ausgestorbene Sprache, die bis um 1200 v. Chr. in einem Gebiet gesprochen wurde, das sich vom Fluss Kızılırmak (Osttürkei) bis in den nördlichen Irak erstreckte. Es war die Amtssprache des Mitanni-Reichs, wurde aber auch im Hethiterreich verwendet. Die wichtigsten Zentren waren die Hauptstadt Waschukanni und die Städte Taite, Nuzi und Alalach, sowie Hattuscha, die Hauptstadt des Hethiterreichs.

Verwandtschaft mit anderen Sprachen

Die einzige Sprache, mit der Hurritisch nachweislich verwandt ist, ist das Urartäische, eine Sprache, die Anfang und Mitte des ersten vorchristlichen Jahrtausends in einem Gebiet zwischen dem Sewansee, Vansee und dem Urmiasee gesprochen wurde.
Eine Verwandtschaft mit den Nordostkaukasischen Sprachen ist möglich (Diakonoff und Starostin 1986), konnte jedoch bisher nicht bewiesen werden. Der Grund hierfür ist hauptsächlich die Vielfalt dieser Familie, die eine sichere Rekonstruktion der Protosprache erschwert. Außerdem ist es schwierig eine vor etwa 2500 Jahren ausgestorbene Sprachfamilie mit einer Familie zu vergleichen, über die es keine derartig alten Aufzeichnungen gibt.

Geschichte der Sprache

Die ältesten hurritischen Textbelege sind Personen- und Ortsnamen aus dem Ende des 3. vorchristlichen Jahrtausends. Erste Texte stammen aus der Zeit des Königs Tischatal von Urkesch (Anfang des 2. Jahrtausends v. Chr.).
Zahlreiche Epen, Beschwörungen, Weissagungstexte und Briefe fanden die Archäologen in Hattuscha, Mari, Tuttul, Babylon, Ugarit und anderen Fundorten. Der für das Verständnis der Sprache wichtigste Text ist jedoch ein langer Brief (der sogenannte Mitanni-Brief), der in Amarna (Ägypten) gefunden wurde. Der hurritische König Tuschratta hatte ihn an den damaligen Pharao Amenhotep III. geschrieben.
Ab etwa dem 12. Jahrhundert v. Chr. kann Hurritisch nur noch in Personen- und Ortsnamen nachgewiesen werden, die in akkadischen oder urartäischen Texten auftraten. Ob die Sprache in dieser Zeit überhaupt noch gesprochen wurde, ist nicht bekannt.

Dialekte

Das Hurritische des Mitanni-Briefs unterscheidet sich recht deutlich von der Sprache in den Texten aus Hattuša. Während in Mitanni i und e sowie u und o unterschieden werden, sind sie im Hattuša-Hurritischen wohl zu i bzw. u zusammengefallen. Auch in der Morphologie gibt es Unterschiede. Dennoch kann als sicher angenommen werden, dass es sich um Dialekte derselben Sprache handelt.
Eine Hurritisch-Akkadische Mischsprache ist aus Nuzi, der Hauptstadt der Mitanni-Provinz Arrapha, überliefert.

Phonetik und Phonologie

Konsonanten

bilabial labio-
dental
alveolar palatal velar
stl. sth. stl. sth. stl. sth. stl. sth. stl. sth.
Plosive p t k
Affrikate (ts)
Frikative f s x
Nasale m n
Vibranten r
laterale Approximanten l
zentrale Approximanten (w) (j)

Wie aus der Tabelle ersichtlich ist, ist das Merkmal der Stimmhaftigkeit bzw. Stimmlosigkeit nicht bedeutungsunterscheidend. Kein stimmhafter Konsonant hat ein stimmloses Gegenstück und umgekehrt. Jedoch scheinen nach den Schreibungen in der Keilschrift zu den stimmlosen Konsonanten (außer /ts/) stimmhafte Nebenformen zu existieren, die in bestimmten lautlichen Umgebungen (zwischen zwei stimmhaften Konsonanten oder Vokalen) vorkommen. Mitunter wird in diesen Umgebungen ein stimmhafter Konsonant transkribiert, also b (für p), d (für t), g (für k), v (für f) sowie ž (für š), selten auch ǧ (für h/).
Alle Konsonanten außer /w/ und /j/ können kurz oder lang vorkommen. Die langen Konsonanten (Geminaten) treten jedoch nur zwischen Vokalen auf. In der Keilschrift wie auch in der Transkription wird die Konsonantenlänge durch Doppeltschreibung des Konsonanten ausgedrückt, also ...VC-CV... (wobei V für Vokale, C für den Konsonanten steht). Kurze Konsonanten werden ...V-CV... geschrieben. Z. B. lautet die Form "ich bin" mānnatta, geschrieben ma-a-an-na-at-ta.
Da das /f/ in der sumerischen Keilschrift nicht auftritt, verwendeten die Hurriter stattdessen die /p/, /b/ bzw. /w/-haltigen Silbenzeichen. Ein /f/ erkennt man in Wörtern dann, wenn diese Schreibungen variieren. In Fällen, in denen ein Wort nur einmal mit einem p belegt ist, kann man nicht entscheiden, ob es sich bei dem entsprechenden Laut tatsächlich um ein /p/ oder um ein /f/ handelt. Am Silbenende nach a wird /f/ zu [u], z. B. in tānōšau (<*tān-ōš-af) „ich tat (es)“.
/s/ wird traditionell mit š transkribiert, da in der Keilschrift die š-haltigen Zeichen verwendet werden, um dieses Phonem darzustellen. /ts/ wird in der Regel mit z, /x/ mit oder h transkribiert.
Im Hurritischen treten /l/ und /r/ nicht am Wortanfang auf.

Vokale

vorne zentral hinten
ung. ger. ung. ger. ung. ger.
geschlossen i u
mittel e o
offen a

Wie auch die Konsonanten können alle Vokale kurz oder lang auftreten. In der Keilschrift erfolgt bei Langvokalen die sogenannte Plene-Schreibung, d. h. zwischen die beiden Silbenzeichen CV-VC wird das Vokalzeichen zusätzlich eingefügt. Kurzvokale werden also CV-VC, Langvokale CV-V-VC geschrieben. In der Transkription werden Langvokale mit einem Makron gekennzeichnet, also ā, ē, ī, ō und ū.
Für das /o/, das es in der sumerischen Keilschrift nicht gibt, wird dabei das Zeichen U verwendet, wogegen für das /u/ das Zeichen Ú (sprich: u-zwei) steht.

Betonung, Tonsystem, Intonation

Da es über Hurritisch keine zeitgenössischen Aufzeichnungen zur Aussprache gibt, kann weder über den Akzent oder die Satzintonation etwas gesagt werden, noch darüber, ob die Sprache möglicherweise eine Tonsprache war. Auch die Schreibungen lassen diesbezüglich keine Rückschlüsse zu.
Die Akzentstriche (´ bzw. `), die in der Transliteration, also der zeichenweisen Umschrift, verwendet werden, bezeichnen nur die unterschiedlichen Keilschriftzeichen mit gleichem Lautwert.

Grammatik

Wortbildung

Anders als das Deutsche kann das Hurritische neue Wörter nicht durch Zusammensetzung von zwei oder mehreren Stämmen bilden (z. B. dt. Haustür, kleinhacken, usw.). Dafür kennt das Hurritische zahlreiche Suffixe, die neue Wörter aus Stämmen ableiten können. Beispiele: attardi (Vorväter, Ahnen) zu attai (Vater), futki (Sohn) zu fut (zeugen), aštoḫḫe (weiblich) zu ašti (Frau), šeniffuzzi (meinem Bruder angemessen) zu šeniffu (mein Bruder). Auch für Verben gibt es zahlreiche dieser Suffixe, die oft die Valenz verändern.
Für eine detailliertere Beschreibung der Stammerweiterungsmorphologie wird auf die Fachliteratur verwiesen.

Morphologie

Kasus und Numerus

Alle hurritischen Substantive enden auf einen Vokal. Dabei gibt es nur sehr wenige, die auf /a/ oder /e/ enden. Alle übrigen Substantive lauten auf /i/ aus. Dieser Stammauslautvokal verschwindet, wenn bestimmte Endungen antreten. Dazu gehören die Kasusendungen, die mit einem Vokal beginnen, aber auch die Artikelsuffixe. Beispiele: kāz-ōš (wie ein Becher), vgl. kāzi (Becher), awar-ra (die Felder), vgl. awari (Feld).
Das Hurritische hat mit 13 Kasus ein überdurchschnittlich umfangreiches Kasussystem. Einer der Kasus, der Äquativ, hat in den beiden Hauptdialekten eine unterschiedliche Form. Die in Hattuscha und Mari übliche Endung -ōš wird als Äquativ I bezeichnet, die im Mitanni-Brief vorkommende Form -nna heißt Äquativ II. Der sogenannte „e-Kasus“ tritt nur selten auf, zumeist in genitivischer (des/der) oder allativischer (hin zu...) Bedeutung.
Hurritisch gehört wie viele Sprachen in dieser Region zu den Ergativsprachen. Das bedeutet, dass der Kasus, der für das Subjekt in Sätzen ohne Objekt verwendet wird, der gleiche ist, wie der Kasus, in dem das direkte Objekt steht (Absolutiv). Für das Subjekt in objekthaltigen Sätzen kommt ein anderer Kasus (Ergativ) zur Anwendung.
Die Sprache unterscheidet zwei Numeri, Singular und Plural. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Kasusendungen des Hurritischen.

Kasus Singular Plural
Absolutiv , -lla
Ergativ -(a)šuš
Genitiv -fe, -we -(a)še
Dativ -fa, -wa -(a)ša
Lokativ
(in, bei ...)
-a -(a)ša, -a
Allativ
(hin zu ...)
-ta -(a)šta
Ablativ
(von ... her)
-tan -(a)štan
Instrumental
(mittels ...)
-ae nicht belegt
Ablativ-Instrumental
(durch/wegen ...)
-n(i), -ne -(a)šani, -(a)šane
Komitativ
(zusammen mit ...)
-ra -(a)šura
Assoziativ
(als ...)
-nn(i) nicht belegt
(oft angenommen wird -(a)šunn(i))
Äquativ I
(wie ...)
-ōš nicht belegt
Äquativ II -nna -(a)šunna
„e-Kasus“ nicht belegt

In einigen lautlichen Umgebungen treten Veränderungen der Kasusendungen auf. Das f des Genitivs und Dativs verschmilzt mit einem davorstehenden p oder t zu pp bzw. tt, z. B. Tēššup-pe (des Tēššup), Ḫepat-te (der Hepat).
Der Assoziativ ist mit dem Instrumental kombinierbar. šēna-nn-ae (Bruder-Assoziativ-Instrumental) bedeutet „brüderlich (gesonnen)“.

Artikel

Kasus Singular Plural
Absolutiv -na
alle übrigen Kasus -ne

Der bestimmte Artikel wird direkt an das Substantiv gesetzt, noch vor die Kasus/Numerus-Endung, z. B. tiwē-na-še (Sache/Wort-Artikel.Plural-Genitiv.Plural) (der Sachen/Worte).
Da der Artikel im Absolutiv Singular endungslos ist, kann ein Substantiv in dieser Form bestimmt oder unbestimmt sein. kāzi ist demnach "ein Becher" oder auch "der Becher".
Das /n/ des Artikels verschmilzt mit davorstehenden /n/, /l/ und /r/ zu /nn/, /ll/ bzw. /rr/, z. B. ēn-na (die Götter), ōl-la (die Anderen), awar-ra (die Felder). Wie erwähnt, entfällt dabei der Stammauslautvokal, vgl. ēni (Gott), ōli (anderer), awari (Feld). Steht vor dem /l, r, n/ des Stammes ein weiterer Konsonant, so wird zwischen diese beiden Laute ein Vokal eingefügt, z. B. ḫafurun-ne-ta (Himmel-Artikel.Singular-Allativ) (zum Himmel), vgl. ḫafurni (Himmel).

Suffixaufnahme

Ein sehr prominentes Merkmal des Hurritischen, wie auch des Urartäischen und der benachbarten Kartwel-Sprachen, ist die sogenannte Suffixaufnahme. Von Substantiven abhängige Wörter nehmen dabei die Kasussuffixe auf. Als Bindeglied zwischen dem abhängigen Substantiv und der Kasusendung fungiert dabei der Artikel, der im Numerus mit dem Bezugswort übereinstimmt. Ein Beispiel mit einem Adjektiv verdeutlicht dies:

(1) ḫurwoḫḫeneš ōmīnneš
ḫurw-oḫḫe-ne-š    ōmīn-ne-š
Hurriter-Adjektivierer-Artikel.Singular-Ergativ.Singular    Land-Artikel.Singular-Ergativ.Singular
„das hurritische Land“

Auch mit Genitivattributen erfolgt eine Suffixaufnahme. Dabei steht das Substantiv, von dem der Genitiv abhängt, meist mit einem Possessivpronomen, das Person/Numerus-Kongruenz zum Genitiv zeigt. Der Genitiv geht dem Bezugswort voraus.

(2) šēniffufenefe ōmīnīfe
šēn-iffu-fe-ne-fe    ōmīni-i-fe
Bruder-mein-Genitiv.Singular-Artikel.Singular-Genitiv.Singular    Land-sein-Genitiv.Singular
„des Landes meines Bruders“ (wörtl.: des meines Bruders sein Land)

Steht das übergeordnete Substantiv im Lokativ, Instrumental oder Äquativ I, so findet keine Suffixaufnahme statt. Im Absolutiv Singular kann man keine Suffixaufnahme feststellen, da sowohl der Kasus wie auch der Artikel endungslos sind.
Werden mehr als zwei Genitive ineinander geschachtelt, so erfolgt die Suffixaufnahme nur am innersten Genitiv, wie folgendes Beispiel zeigt:

(3) ōmīni Mizrinefenefe efrīfe aštīnna
ōmīni    Mizri-ne-fe-ne-fe    efri-i-fe    ašti-i=nna
Land    Ägypten-Art.Sing.-Genitiv.Sing.-Art.Sing.-Genitiv.Sing.    Herr-sein/ihr-Genitiv.Sing.    Frau-sein/ihr=er/sie/es
„Sie ist die Frau des Herrschers des Landes Ägypten.“

Verbmorphologie

Die Verbmorphologie des Hurritischen ist sehr komplex, jedoch werden ausschließlich Suffixe (abgetrennt durch „-“) und Klitika (abgetrennt durch „=“) verwendet. Transitive und intransitive Verben werden in ihrer Morphologie deutlich unterschieden. Eine obligatorische Kongruenz gibt es nur zum Subjekt transitiver Sätze. Das direkte Objekt, wie auch das intransitive Subjekt, wird durch enklitische Personalpronomen ausgedrückt, siehe Abschnitt „Pronomen“.
Direkt an den Verbstamm können mehrere Suffixe treten, die die Verbbedeutung modifizieren. Darunter fallen auch valenzverändernde Morpheme wie -an(n) (Kausativ), -ant (vermutl. Applikativ) und -ukar (Reziprok). Die Bedeutungen vieler dieser Suffixe konnten bisher nicht entschlüsselt werden.

Indikativische Verbformen

Auf diese Derivationssuffixe folgt die Markierung der Zeitform. Das Präsens ist dabei endungslos. Das Suffix -ōš steht für das Präteritum, das Suffix -ēt markiert das Futur. Nach den Suffixen für Präteritum und Futur steht in intransitiven, aber nicht in antipassivischen Verbformen ein Suffix -t, das die Intransitivität anzeigt. Im Präsens wird dieses Suffix nicht verwendet. Ein anderes Suffix -t kann mit allen Zeitformen in transitiven Sätzen verwendet werden. Es zeigt an, dass das Subjekt in der 3. Person Plural steht. In Indikativformen muss es verwendet werden, in allen anderen Formen ist es fakultativ. Durch diese beiden gleichlautenden Suffixe kann es zu mehrdeutigen Formen kommen. So kann unētta einerseits „sie werden ... bringen“ aber auch „er/sie/es wird kommen“ bedeuten.

Nach diesen Endungen folgt der Transitivitätsvokal. Er lautet -a, wenn das Verb intransitiv ist, -i, wenn das Verb im Antipassiv steht und -o (bzw. ebenfalls -i im Mitanni-Brief) an transitiven Verben. Das Suffix -o (bzw. -i) entfällt unmittelbar nach Derivationssuffixen. In transitiven Verbformen steht das -o (bzw. -i) nur im Präsens, in den übrigen Zeitformen wird die Transitivität mit der An- oder Abwesenheit des Suffixes -t (siehe oben) ausgedrückt.
Die nächste Position kann durch das Verneinungssuffix belegt werden. In transitiven Sätzen wird hierfür -wa verwendet. Intransitive und antipassivische Sätze verneint man mit -kkV. Dabei steht V für den Vokal, der dem Negationssuffix vorausgeht. Ist dieser ein /a/, werden beide Vokale zu o verändert. Folgt dem intransitiven Negationssuffix unmittelbar ein enklitisches Personalpronomen (außer =nna), so lautet der Vokal des Suffixes /a/, unabhängig vom Vokal der davor stehenden Silbe, z. B. mann-o-kka=til=ān (sein-intransitiv(!)-Negation=1. Plural Absolutiv=und) „und wir sind nicht...“.
Die folgende Tabelle stellt die Zeit-, Transitivitäts- und Negationsmarkierungen zusammenfassend gegenüber:

Transitivität   Präsens Präteritum Futur
intransitives Verb nicht negiert -a -ōšta -ētta
negiert -okko -ōštokko -ēttokko
antipassivisches Verb nicht negiert -i -ōši -ēti
negiert -ikki -ōšikki -ētikki
transitives Verb
ohne Derivationssuffix
nicht negiert Mari/Hattuscha -o
Mitanni -i
Mari/Hattuscha -ōšo
Mitanni -ōši
Mari/Hattuscha -ēto
Mitanni -ēti
negiert Mari/Hattuscha -owa
Mitanni -iwa
Mari/Hattuscha -ōšowa
Mitanni -ōšiwa
Mari/Hattuscha -ētowa
Mitanni -ētiwa
transitives Verb
mit Derivationssuffix
nicht negiert Mari/Hattuscha -ōšo
Mitanni -ōši
Mari/Hattuscha -ēto
Mitanni -ēti
negiert -wa Mari/Hattuscha -ōšowa
Mitanni -ōšiwa
Mari/Hattuscha -ētowa
Mitanni -ētiwa

Danach folgt in transitiven Verbformen die Markierung des Subjekts. Folgende Formen treten dabei auf:

  1. Person
Singular
1. Person
Plural
2. Person
Singular
2. Person
Plural
3. Person
Sg./Pl.
mit Suffix -i
„transitiv“
(nur Mitanni)
-af,
-au
-auša -i-o -*aššo,
-*aššu
-i-a
mit Suffix -wa
„Negation“
-uffu -uffuš(a) -wa-o -uššu -wa-a
mit anderem Morphem
(ohne Verschmelzung)
-...-af,
-...-au
-...-auša -...-o -...-aššo,
-...-aššu
-...-a

Die Suffixe der ersten Person Singular und Plural sowie der zweiten Person Plural verschmelzen mit den davor stehenden Suffixen für Transitivität und Negation (-i (nur in Mitanni) bzw. -wa). Mit dem in Mari und Hattuscha verwendeten Suffix -o für die Transitivität findet keine Verschmelzung statt. Die Unterscheidung zwischen Singular und Plural in der dritten Person erfolgt durch das bereits beschriebene Plural-Suffix -t, das direkt nach dem Tempussuffix steht.
In der dritten Person kann neben dem Negationssuffix -wa, das vor der Subjektsmarkierung steht, auch ein Suffix -ma verwendet werden, um eine Verneinung auszudrücken, z. B. irnōḫoš-i-ā-ma (ausgleichen-transitiv-3. Person-Negation) „er gleicht (es) nicht aus“.
Im Althurritischen im Raum Hattuscha lautete das Suffix der dritten Person Singular -m, im Plural -ito. In intransitiven und antipassivischen Verben gab es in dieser Zeit ebenfalls eine Subjektsmarkierung. Für die dritte Person lautete sie -p, andere Personen sind nicht belegt. Es ist nicht bekannt, ob dieses Suffix auch für das transitive Objekt verwendet wurde.
Soll eine Verbform nominalisiert werden, z. B. um einen Relativsatz zu bilden, so erhält die Form ein weiteres Suffix -šše. Nominalisierte Verbformen können der Suffixaufnahme unterliegen. Außerdem können der Verbform noch enklitische Satzpartikel folgen, siehe Abschnitt „Partikelwörter“.

Modale Verbformen

Um modale Formen auszudrücken, werden spezielle Verbformen verwendet, die sich von den indikativischen (nicht-modalen) Formen deutlich abgrenzen lassen. Wünsche und Befehle werden mit einem eigenen Optativ-Flexionsschema gebildet. Hauptkennzeichen ist das Element -i, das dem Verbstamm direkt folgt. Es gibt keinen Unterschied zwischen intransitiven und transitiven Verben, die Kongruenz erfolgt stets zum Subjekt des Satzes. Auch die Zeitformen werden in Wunsch- und Befehlsformen nicht unterschieden. Folgende Endungen sind belegt:

Person/Zahl Negation Endung Übersetzung
1. Person
Singular
nicht verneint -ile, nach /l,r/ -le bzw. -re „ich will ...“
verneint -ifalli „ich will nicht ...“
1. Person
Plural
  nicht belegt
2. Person
Singular
nicht verneint -i, -e „du sollst ...“ (Imperativ)
verneint -ifa, -efa „du sollst nicht ...“
2. Person
Plural
nicht verneint -i(š), -e(š) „ihr sollt ...“
verneint -ifa(š), -efa(š) „ihr sollt nicht ...“
3. Person
Singular
nicht verneint -ien1 „er/sie/es möge ...“
verneint -ifaen1 „er/sie/es möge nicht ...“
3. Person
Plural
nicht verneint -iten1 „sie mögen ...“
verneint -itfaen1 „sie mögen nicht ...“

1 In den Wunschformen der 3. Person entfällt im Mari/Hattuscha-Dialekt das /n/ der Endung, wenn das folgende Wort mit einem Konsonanten beginnt.

Die sogenannte Finalis-Form, die gebraucht wird, um Nebensätze mit „damit...“ zu bilden, hat verschiedene Endungen. Im Singular treten die Suffixe -ae, -ai, -ilae und -ilai auf, wobei die beiden letzteren nach /l,r/ zu -lae, -lai bzw. -rae, -rai werden. Im Plural verwendet man die gleichen Endungen, zusätzlich kann das Pluralsuffix -ša antreten. Das ist jedoch nicht immer der Fall.
Um eine Möglichkeit auszudrücken, verwendet man eigene Potentialisformen. An intransitiven Verben lautet die Endung -ilefa oder -olefa (nach /l,r/ -lefa bzw. -refa) und es gibt keine Kongruenz zum Subjekt. Transitive Potentialisformen werden mit dem Suffix -illet bzw. -ollet gebildet, auf das die normale Kongruenzendung der transitiven indikativischen Verbformen folgt. Allerdings ist diese Form nur in Mitanni und nur in der dritten Person Singular belegt. Die Potentialisformen werden mitunter auch verwendet, um einen Wunsch auszudrücken.
Die Desiderativformen werden verwendet, um einen dringenden Wunsch auszudrücken. Sie sind bisher nur in der dritten Person und nur in transitiven Sätzen belegt. Die Endung für die 3. Person Singular lautet -ilanni, die für die 3. Person Plural -itanni. Wie sich diese Suffixe zerlegen lassen, ist noch nicht geklärt.
Weitere Modalformen für die dritte Person sind aus Hattuscha bekannt, jedoch konnten noch keine Bedeutungen dieser Formen isoliert werden.

Beispiele für finite Verbformen

Die folgende Tabelle enthält einige in ihre morphologischen Bestandteile zerlegte Verbformen, hauptsächlich aus dem Mitanni-Brief:

Bsp. Form Grammatische Analyse Übersetzung
(4) koz-ōš-o zurückhalten-Präteritum-2.Singular „du hieltst zurück“
(5) pal-i-a-mā-šše=mān wissen-transitiv-3. Person-Negation-Nominalisierung=aber „..., welches er aber nicht weiß“
(6) pašš-ēt-i=t=ān šeniffuta schicken-Futur-Antipassiv=1.Singular.Absolutiv=und zu.meinem.Bruder „und ich werde zu meinem Bruder schicken“
(7) tiwēna tān-ōš-au-šše-na-Ø die.Sachen tun-Präteritum-1. Singular-Nominalisierung-Artikel.Plural-Absolutiv „die Sachen, die ich getan habe“
(8) ūr-i-uffu=nna=ān wünschen-transitiv-Negation+1. Singular=3. Singular Absolutiv=und „und ich wünsche es nicht“
(9) itt-ōš-t-a gehen-Präteritum-intransitiv-intransitiv „ich ging, du gingst, ...“
(10) kul-le sagen-Optativ.1.Singular „ich will sagen“
(11) pašš-ien sagen-Optativ.3.Singular „er/sie möge schicken“
(12) pal-lae=n wissen-Finalis=3.Singular.Absolutiv „damit er es weiß“
(13) kepānol-lefa=tta=ān schicken-Potentialis=1.Singular.Absolutiv=und „und ich kann/möchte schicken“
Infinite Verbformen

Das Hurritische kennt partizipiale Nominalisierungen und einen Infinitiv. Das substantivierte Partizip I wird mit den Endungen -iri oder -ire gebildet, z.&nbspB. pairi „der Bauende“, ḫapiri „der sich Bewegende“, „Nomade“. Ein substantiviertes Partizip II auf -aure ist bisher nur einmal in Nuzi belegt: hušaure „der Gebundene“.
Eine besondere Partizipform ist nur aus Hattuscha überliefert. Sie kann nur von transitiven Verben gebildet werden und beinhaltet ein Agens der ersten Person. Die Endung lautet -ilia. Dieses Partizip unterliegt der Suffixaufnahme:

(14) pailianeš šuḫnineš
pa-ilia-ne-š    šuḫni-ne-š
bauen-ich.Partizip-Artikel.Singular-Ergativ.Singular    Wand-Artikel.Singular-Ergativ.Singular
„die von mir gebaute Wand“ (hier als Subjekt eines transitiven Satzes)

Der Infinitv, der ebenfalls substantiviert gebraucht werden kann, wird mit dem Suffix -umme gebildet, z. B. faḫrumme „gut zu sein“, „das gut Sein“.

Pronomen

Personalpronomen

Das Hurritische verwendet sowohl freie, als auch enklitische (gebundene) Personalpronomen. Die freien Pronomen können dabei in jedem Kasus verwendet werden, die enklitischen nur im Absolutiv. Es ist dabei für die Satzbedeutung unerheblich, an welches Wort im Satz das enklitische Pronomen angefügt wird, oft steht es jedoch am ersten Satzglied oder am Verb. Die folgende Tabelle gibt die belegten Formen der Personalpronomen wieder, die nicht aufgeführten Kasus sind nicht belegt:

Kasus 1. Singular
(ich)
2. Singular
(du)
3. Singular
(er/sie/es)
1. Plural
(wir)
2. Plural
(ihr)
3. Plural
(sie)
Absolutiv
(frei)
ište fe mane, manni šattil, šattitil(la) fella manella
Absolutiv
(enklit.)
-t(ta) -m(ma) -n(na), -me, -ma -til(la) -f(fa) -l(la), -lle
Ergativ išaš feš manuš šieš fešuš manšoš
Genitiv šofe fefe feše
Dativ šofa fefa šaša (?) feša manša
Lokativ feša (?)
Allativ šuta šašuta (?)
Ablativ manutan
Komitativ šura manura manšura, manšora
Äquativ II šonna manunna

Die Varianten -me, -ma und -lle des enklitischen Pronomens der dritten Person kommen nur nach bestimmten Konjunktionen (ai (wenn), inna (wenn), inu, unu (wie), panu (obwohl)) sowie nach dem Relativpronomen iya bzw. iye vor. Verbindet sich ein enklitisches Personalpronomen mit einem Substantiv, so finden umfangreiche Verschmelzungsprozesse statt. Das Klitikon -nna der dritten Person Singular verhält sich dabei sehr unterschiedlich zu den übrigen Pronomen. Mit einem davorstehenden Ergativsuffix verschmilzt es im Gegensatz zu den anderen Pronomen mit diesem zu -šša, bei Antritt der übrigen Pronomen entfällt das /š/ des Ergativs. Daneben verändert sich ein wortfinaler Vokal /i/ oder /e/ zu /a/, wenn ein enklitisches Personalpronomen außer -nna antritt.

Possessivpronomen

Die hurritischen Possessivpronomen können nicht frei vorkommen, sondern nur enklitisch. Sie werden an Substantive oder substantivierte Formen angefügt, um ein Besitzverhältnis anzuzeigen. Die Form des Pronomens ist abhängig vom folgenden Morphem. Die folgende Tabelle stellt die auftretenden Formen dar:

Kasus 1. Singular
(mein)
2. Singular
(dein)
3. Singular
(sein/ihr)
1. Plural
(unser)
2. Plural
(euer)
3. Plural
(ihr)
am Wortende -iffe -f -i -iffaš -šše -yaš
vor Konsonant (außer f/w) -iffu -fu -i -iffaš -šu -yaš
vor f/w, Vokal -iff -f -i -iffaš n. bel. -yaš

Der vokalische Auslaut des Substantivstammes entfällt bei Antritt von vokalisch anlautenden Possessivpronomen, z. B. šeniffe (mein Bruder, zu šena „Bruder“). Er bleibt erhalten, wenn ein konsonantisch anlautendes Possessivpronomen antritt: attaif (dein Vater, zu attai „Vater“).

Andere Pronomen

Das Hurritische kennt mehrere Demonstrativpronomen: anni (dieser), anti/ani (jener), akki...aki (der eine...der andere). Der Schlussvokal /i/ dieser Pronomen tritt nur im Absolutiv auf und verändert sich in den anderen Kasus zu /u/, z. B. akkuš (der eine) (Ergativ), antufa (jenem).
Als Relativpronomen verwendet man iya bzw. iye. Die beiden Formen sind frei austauschbar. Das Pronomen hat im Relativsatz immer die Funktion des Absolutivs, ist also Objekt in transitiven Sätzen oder Subjekt in intransitiven Sätzen.
Das Interrogativpronomen (wer/was) ist nur im Ergativ Singular (afeš) sowie einmal im Absolutiv Singular (au) belegt.

Adpositionen

Im Hurritischen existieren zahlreiche feste Wendungen, um verschiedene lokale und abstrakte Relationen auszudrücken. Sie werden zumeist mit dem Dativ oder Genitiv gebildet. Es sind fast ausschließlich Postpositionen, also nachgestellte Adpositionen, bekannt. Nur eine Präposition (āpi (vor) mit Dativ) ist in Texten aus Hattuscha belegt. Alle Adpositionen lassen sich auf Substantive zumeist im Allativ, selten im Dativ oder im e-Kasus, zurückführen. Aus diesem Grund erfolgt Suffixaufnahme mit dem Kasus der Postposition, wenn das Nomen (N), mit dem die Postposition verwendet wird, im Genitiv steht. Einige Beispiele: N-fa āyita oder N-fenē āyē (in Gegenwart von; von āyi „Gesicht“), N-fa etīta oder N-fa etīfa (für, wegen; von eti „Körper, Person“), N-fenē etiyē (in Bezug auf), N-fa furīta (vor den Augen von; von furi „Sicht, Blick“), sowie nur in Hattuscha N-fa āpita (vor; von āpi „Vorderteil“). Daneben wird ištani „Zwischenraum“ mit einem Plural-Possessivpronomen und dem Lokativ verwendet, um „zwischen uns/euch/ihnen“ auszudrücken, z. B. ištaniffaša (zwischen uns, unter uns).

Konjunktionen und Adverbien

Nur wenige satzeinleitende Partikeln sind belegt. Im Gegensatz zu Substantiven, die auf /i/ auslauten, verändert sich in den Konjunktionen ai (wenn) und anammi (so, auf diese Weise) das finale /i/ bei Antritt der enklitischen Personalpronomen nicht. Weitere Konjunktionen sind alaše (ob), inna (wenn), inu (wie) und panu (obwohl).
Das Hurritische kennt nur sehr wenige Adverbien. ḫenni (jetzt), kuru (wieder) und unto (nun) sind temporale Adverbien. Außerdem sind atī (also, so) und tiššan (sehr) belegt.

Enklitische Satzpartikeln

Die enklitischen Satzpartikeln werden an ein beliebiges Wort im Satz angefügt, am häufigsten jedoch an die erste Phrase des Satzes oder an das Verb. Häufig treten =ān (und), =mān (aber), =mmaman (und zwar(?)) und =nīn (fürwahr) auf.

(15) atīnīn mānnattamān
atī=nīn    mānn-a=tta=mān
so=fürwahr    sein-intransitiv=1.Singular.Absolutiv=aber
„So aber bin ich wirklich.“

Zahlwörter

Neben dem unbestimmten Zahlwort šui (jeder) sind auch die Kardinalzahlen von 1 bis 10 sowie einige höhere belegt. Ordinalzahlen werden mit einem Suffix -(š)še bzw. -ši gebildet, das nach /n/ zu -ze bzw. -zi wird. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die belegten Grund- und Ordnungszahlen:

  1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 18 od. 80 10000 30000
Kardinal-
zahl
šukko,
šuki
šini kike tumni nariya šeše šinti kiri,
kira
tamri emani kirmani nupi kike nupi
Ordinal-
zahl
n. bel. šinzi kiški tumnušše narišše n. bel. šintišše n. bel. n. bel. emanze kirmanze n. bel. n. bel.

Distributivzahlen tragen das Suffix -ate, z. B. kikate (je drei), tumnate (je vier). Das Suffix -amḫa leitet Multiplikativzahlen ab, z. B. šinamḫa (zweifach, doppelt), emanamḫa (zehnfach). Alle Kardinalzahlwörter enden auf einen Vokal, der bei Antritt einiger der Endungen wegfällt.

Syntax

Die normale Satzgliedabfolge ist Subjekt-Objekt-Prädikat. Auch innerhalb der Nominalphrase steht das Nomen in der Regel am Ende. Adjektive, Zahlwörter sowie Genitivattribute gehen dem Substantiv voraus, das sie näher bestimmen.
Relativsätze sind hingegen meist zirkumnominal, das heißt, das Substantiv, das der Relativsatz näher bestimmt, steht innerhalb des Relativsatzes. Das Hurritische verfügt über mehrere verschiedene Möglichkeiten, Relativsätze zu bilden. Entweder verwendet man das Relativpronomen iya bzw. iye, das bereits im Abschnitt Pronomen beschrieben wurde, oder man verwendet das Nominalisierungssuffix -šše am Verb, das der Suffixaufnahme unterliegt und ebenfalls bereits erläutert wurde. Die dritte Möglichkeit ist, beide Markierungen gleichzeitig zu verwenden. In allen Fällen kann das Substantiv, das der Relativsatz näher bestimmt, innerhalb des Relativsatzes nur die Funktionen des Absolutivs ausüben, d.&nbsph., es kann nur direktes Objekt oder das Subjekt eines intransitiven Satzes sein.

(16) iyallānīn šēniffuš tiwēna tānōšāššena
iya=llā=nīn    šēn-iffu-š    tiwē-na-Ø    tān-ōš-ā-šše-na-Ø
Relativpron.=3.Plural.Absolutiv=fürwahr    Bruder-mein-Ergativ.Singular    Sache-Artikel.Plural-Absolutiv    schicken-Präteritum-3.Singular.Subjekt-Nominalisierer-Artikel.Plural-Absolutiv
„das, was mein Bruder schicken wird“

Schrift und Entzifferung

Die meisten hurritischen Texte wurden in der sumerischen Keilschrift geschrieben, die über das Akkadische in den hurritischen Raum gelangte. Die in Ugarit gefundenen Schriftstücke weisen jedoch zumeist die ugaritische Alphabetschrift auf. Nur einer der bisher ausgegrabenen Texte ist in luwischen Hieroglyphen verfasst. Die hurritische Sprache konnte dank der zahlreichen hurritisch-hethitischen Bilinguen, die man im Raum Hattuscha fand, entschlüsselt werden. Den Mitanni-Brief bearbeitete 1932 zuerst Johannes Friedrich in seinem Buch Kleinasiatische Sprachdenkmäler. Ephraim Avigdor Speiser schrieb 1941 die erste Grammatik des Hurritischen (siehe Literatur).

Literatur

  • Diakonoff, Igor M. und Sergej A. Starostin: Hurro-Urartian as an Eastern Caucasian Language. (Münchner Studien zur Sprachwissenschaft, Beiheft 12). München, 1986.
  • Girbal, Christian: Zur Grammatik des Mittani-Hurritischen. (Zeitschrift für Assyriologie und Vorderasiatische Archäologie 80, Seiten 93-101). DeGruyter, Berlin, 1990. ISSN 0084-5299.
  • Hazenbos, Joost: Hurritisch und Urartäisch. In: Sprachen des Alten Orients. Hrsg. von Michael P. Streck. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 2005. ISBN 3-534-17996-X.
  • Speiser, Ephraim A.: Introduction to Hurrian. (AASO 20). 1941.
  • Wegner, Ilse: Hurritisch. Eine Einführung. Harrassowitz, Wiesbaden, 2000. ISBN 3-447-04262-1.
  • Wilhelm, Gernot: Hurrian. In: The Cambridge Encyclopedia of the World's Ancient Languages. Hrsg. von Roger D. Woodard (Seiten 95-118). Cambridge, 2004. ISBN 0-521-56256-2.