Buchweizenpfannkuchen
Der Buchweizenpfannkuchen (niedersächsisch: Bookweiten-Janhinnerk, Baukwäiten-Janhinnerk) stellte im Leben der Moorkolonisten im Emsland und im Ostfriesland des frühen 20. Jahrhunderts ein einerseits kalorienreiches und fetthaltiges, andererseits kostengünstiges bzw. einfaches Grundnahrungsmittel dar. Buchweizenpfannkuchen besteht aus Buchweizenmehl, Eiern, Tee bzw. Kaffee, Salz sowie Schmand und wird in gebratenem Schweinespeck zu flachen, sehr fettigen Fladen gebraten.
Buchweizen
Der (Gemeine) Buchweizen (Fagopyrum esculentum) ist ein anspruchsloses, meist auf kargen Heide- und Moorböden gedeihendes Knöterichgewächs, da er kalkarm und säurefest ist. Er ist weder mit dem Weizen verwandt, noch ist er einem anderen [[Getreide] zuzuordnen. Seinen Namen verdankt er der Tatsache, dass seine Früchte kleinen Bucheckern gleichen.
Buchweizenpfannkuchen und Kommunikation
An hohen christlichen Feiertagen wurden zum Buchweizenpfannkuchen Schwarzbrot, Zuckerrübensirup, Preiselbeeren, Blaubeeren oder Apfelmus gereicht. Üblicherweise wurde nach dem Essen von Buchweizenpfannkuchen ein kleines Glas Kornbrand zur besseren Verträglichkeit getrunken.
Ob und wie gerne man als Gast des Hauses gesehen war, konnte man früher daran erkennen, wie viele gebratene Speckstreifen im Pfannkuchen eingelassen waren. Besonders gern gesehenen Gästen gab man z. B. vier Speckstreifen in den Pfannkuchen: eine gerade Zahl. Nicht so gern gesehene Gäste oder Freier bekamen ihre Pfannkuchen mit einer ungeraden Anzahl von Speckstreifen serviert.
Zubereitung
Die Zubereitung von Buchweizenpfannkuchen unterscheidet sich regional eher gering: während in Ostfriesland und im nördlichen Emsland dem Pfannkuchenteig vorzugsweise Schwarztee zugegeben wird, wird im mittleren und südlichen Emsland sowie in der Grafschaft Bentheim eher Kaffee bzw. Milchkaffee verwendet. Ein typisches Rezept für Buchweizenpfannkuchen liest sich demnach wie folgt:
Aus einem Pfund Buchweizenmehl, vier Eiern und einem dreiviertel Liter Tee und einer guten Prise Salz wird ein dickflüssiger Teig bereitet und zum Quellen etwa fünf Stunden beiseite gestellt. Nach dem Ausquellen gibt man Schmalz in eine Pfanne und brät darin dünne Speckstreifen aus. Auf die Speckstreifen gebe man sodann eine Kelle Pfannkuchenteig und brät den Buchweizenpfannkuchen auf beiden Seiten braun aus.
Weblinks
[Das Emsland Moormuseum in Geeste] [Webpräsenz des Landkreises Emsland]