Basilikum (Gattung)
Basilikum (Gattung) | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Ocimum | ||||||||||
L. |
Die Pflanzengattung Basilikum (Ocimum) umfaßt etwa 60 Arten aus der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae), die insbesondere im temperierten Afrika und Südamerika heimisch sind, von denen aber einige Arten weltweit angebaut werden. Basilikum bezeichnet sowohl die Gattung Ocimum wie auch die bekannteste Art Ocimum basilicum, das in Mitteleuropa als Gewürz verwendete Basilikum. Sieben der Basilikum-Arten finden eine Verwendung in der Küche, Medizin und Religion.
Beschreibung
Es handelt sich um krautige Pflanzen oder Sträucher mit gestielten, gezähnten Blättern und aromatischem Geruch. Ähnlich wie bei den Minzen sind je 6 bis 10 weiße Blüten in endständigen Scheinquirl-Ähren angeordnet. Die kleinen ganzrandigen, gestielten Hochblätter werden bald abgeworfen. Der ei- bis glockenförmige Blütenkelch ist kahl oder gelegentlich innen leicht behaart, und senkt sich während der Fruchtbildung. Er ist zweilippig, wobei die obere Lippe dreizähnig und die untere zweizähnig ist. Die Blüte weist vier Staubblätter an der unteren Lippe auf, die äußeren zwei sind etwas länger als die inneren zwei, die Anthween ei- bis nierenförmig. Der Griffel ist länger als die Staubblätter. Die ei- bis kugelförmigen Nüßchen werden im feuchten Zustand klebrig.
Name
Der Name Basilikum stammt vom griechischen basilikos und bedeutet königlich, wegen des würzigen, edlen Duftes. Thaibasilikum ist keine genau definierte Pflanze, sondern die Bezeichnung für ein Gewürz, welches O. basilicum, O. citriodorum und O. tenuiflorum enthalten kann.
Inhaltsstoffe

Die meisten Basilikum-Arten enthalten in ihren Blättern 0,3 bis 1,5 Prozent Öl. Arten mit hohem Ölgehalt (über drei Prozent) sind O. gratissimum und O. kilimandscharicum. Zu den Inhaltsstoffen des aus den Blättern gewonnenen ätherischen Öls siehe Basilikumöl. Zusammenfassend können je nach Art, Erntezeitpunkt und Herkunft Linalool, Estragol oder Kampher die Hauptbestandteile sein. In den Blättern sind außer Kohlehydraten und Protein Vitamin A und Vitamin C enthalten, zusätzlich Oleanolsäure und Ursolsäure.
Aus den Samen verschiedener Basilikum-Arten gewinnt man durch Kaltpressung Öl, welches unterschiedliche Anteile an Linolsäure, Linolensäure und Ölsäure aufweist. Die Ausbeute beträgt etwa 20 Prozent.
Verwendung
Mehrere Basilikumarten finden eine ökonomische Verwendung durch den Menschen. Insbesondere die Arten O. americanum, O. basilicum, O. ×citriodorum, O. gratissimum, O. kilimandscharicum. O. minimum und O. tenuiflorum werden teilweise seit 3000 Jahren zum Zweck der Ölgewinnung (siehe Basilikumöl), als Gemüse, Gewürz oder Zierpflanze (O. americanum) angebaut. Indisches Basilikum ist wichtiger Bestandteil der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda und wird inzwischen in Mitteleuropa als Heiltee verkauft. Es eignet sich aber auch zum Vertreiben von Insekten.
Das Basilikum hat in verschiedenen Gebieten der Erde auch religiösen Charakter. Indien ist hierfür ein Beispiel. Nach hinduistischer Vorstellung ist die Tulsi-Pflanze Indisches Basilikum dem Gott Vishnu geweiht. Das Kraut symbolisiert ihn, seinen Avatara Krishna oder seine Frau Lakshmi.
Artenliste
- Ocimum albostellatum
- Ocimum americanum Amerikanisches Basilikum.
- Ocimum amicorum
- Ocimum angustifolium
- Ocimum basilicum Basilikum, Basilienkraut.
- Ocimum burchellianum
- Ocimum campechianum Peruanisches Basilikum.
- Ocimum canescens
- Ocimum canum ist Synonym für Ocimum americanum.
- Ocimum carnosum
- Ocimum centraliafricanum
- Ocimum circinatum
- Ocimum coddii
- Ocimum cufodontii
- Ocimum dambicola
- Ocimum decumbens
- Ocimum dhofarense
- Ocimum dolomiticola
- Ocimum ellenbeckii
- Ocimum ericoides
- Ocimum filamentosum
- Ocimum fimbriatum
- Ocimum fischeri
- Ocimum formosum
- Ocimum forsskaolii
- Ocimum fruticosum
- Ocimum grandiflorum
- Ocimum gratissimum Baumbasilikum, afrikanisches Basilikum.
- Ocimum hasslerii
- Ocimum heckmannianum
- Ocimum hirsutissimum
- Ocimum irvinei
- Ocimum jamesii
- Ocimum keniense
- Ocimum kilimandscharicum Kampferbasilikum.
- Ocimum labiatum
- Ocimum lamiifolium
- Ocimum masaiense
- Ocimum mearnsii
- Ocimum menthifolium
- Ocimum metallorum
- Ocimum minimum Griechisches Basilikum, Buschbasilikum.
- Ocimum minutiflorum
- Ocimum mitwabense
- Ocimum monocotyloides
- Ocimum motjaneanum
- Ocimum natalense
- Ocimum neurophyllum
- Ocimum nudicaule
- Ocimum nummularia
- Ocimum obovatum
- Ocimum ovatum
- Ocimum pseudoserratum
- Ocimum pyramidatum
- Ocimum reclinatum
- Ocimum sanctum ist Synonym für Ocimum tenuiflorum.
- Ocimum selloi
- Ocimum serpyllifolium
- Ocimum serratum
- Ocimum somaliense
- Ocimum spectabile
- Ocimum spicatum
- Ocimum tenuiflorum Indisches Basilikum, heiliges Basilikum, Tulsi.
- Ocimum transamazonicum
- Ocimum tubiforme
- Ocimum urundense
- Ocimum vandenbrandei
- Ocimum vanderystii
- Ocimum vihpyense
- Ocimum waterbergense
- Ocimum × africanum
- Ocimum × citriodorum Limonenbasilikum.
- Ocimum kilimandscharicum × basilicum. African Blue.
Literatur
- R. Hiltunen: Chemical Composition of Ocimum Species. in: R. Hiltunen und Y. Holm (Hrsg.): Basil: The genus Ocimum. Taylor & Francis, 1999. ISBN 9057024322. S.67 ff.
- J. H. Wiersema und B. Leon: World Economic Plants. CRC Press 1999. ISBN 0849321190. S. 346.
Weblinks
- Flora of China: Ocimum
- Kew Checklist (Taxonomische Datenbank)
- www.wissenschaft.de: Wie Basilikum zu seinem Duft kommt - Forscher entdecken für die Duftstoffherstellung in Pflanzen zuständige Enzyme