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Anna Luise Kiss

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Anna Luise Kiss (* 27. November 1981 in Heidelberg) ist eine deutsche Medienwissenschaftlerin und Schauspielerin. Seit Oktober 2021 ist sie Rektorin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin.

Leben

Schon als Kind stand Anna Luise Kiss vor der Kamera. Nach dem Abitur nahm sie Schauspiel-, Gesangs- und Klavierunterricht. Durch ihre Rolle der Novizin Barbara Silenius in der ARD-Serie Um Himmels Willen wurde sie einem größeren Publikum bekannt. Sie arbeitete auch für Hörbuchproduktionen, als Synchonsprecherin sowie als Moderatorin.[1] Neben ihrer Muttersprache spricht sie fließend Englisch und Französisch.

Parallel zum Schauspielberuf studierte Kiss die Fächer Kulturwissenschaften und Medienwissenschaft, die sie mit einem Bachelor und einem Master of Arts abschloss. Parallel dazu absolvierte sie eine Hospitanz in der Dramaturgie der Staatsoper Unter den Linden und arbeitete als Assistentin in der ZDF-Redaktion Fernsehfilm I sowie als freie Lektorin für Filmförderanstalten und Produktionsfirmen. Anschließend war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf tätig, wo sie 2018 mit einer Forschungsarbeit über die Konstruktion von Laiendarstellern promovierte. Als Dozentin lehrte sie in den Fächern Medienwissenschaft und Digitale Medienkultur und unterrichtete in fachübergreifenden, auch künstlerisch-forschenden Seminaren. 2016 wurde Kiss an der Filmuniversität in das Amt der Vizepräsidentin für Forschung und Transfer gewählt. Es folgte eine filmwissenschaftliche Gastprofessur, an die sich die Leitung des Bereichs Forschung, Transfer und Gründung an der Filmuniversität anschloß. Internationale Lehr- und Forschungserfahrungen sammelte sie als Visiting Scholar am Max Kade Institute for Austria-German-Swiss Studies (Los Angeles, USA), an der Aarhus University sowie als Gast der Università Perugia.[2]

Ab 2019 leitete Kiss ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Forschungsprojekt. Im Rahmen ihres Forschungsprojektes Das filmische Gesicht der Städte[3] realisierte Kiss 2020 die Open-Air-Installation Das filmische Gesicht der Stadt Potsdam[4] und produzierte den Podcast Film Studies bling-bling[5].

Als wissenschaftlicher Fellow des Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes[6] befasst sich Kiss unter anderem mit dem Abbau von Klassismus[7] und neuen Formen der Lehre und Forschung in Ausbildungseinrichtungen der Kultur- und Kreativwirtschaft[8]. Außerdem verfolgt sie wissenschaftliche Projekte und veröffentlicht in Fachpublikationen. Zuletzt wurde sie mit dem Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation[9] und einer lobenden Erwähnung des filmwissenschaftlichen "Karsten-Witte-Preises"[10] (beides 2021) ausgezeichnet.

Zum 1. Oktober 2021 wurde sie als Rektorin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin bestellt.[11]

Filmografie (Auswahl)

Hörbücher

  • 2010: Lügenengel, Arena Verlag
  • 2011: Voll verliebt im Tor, Arena Verlag

Publikationen (Auswahl)

  • 2014: Jede Menge Perspektiven. Der Regisseur Herrmann Zschoche Sammelband (Hg.) Filmblatt-Schriften Reihe (Band 8) CineGraph, ISBN 978-3-936774-08-5
  • 2016: Pathenheimer: Filmfotografin DEFA Movie Stills (Hg. gemeinsam mit Dieter Chill), Ch. Links Verlag, ISBN 978-3-86153-928-5
  • 2019: Topografie des Laiendarsteller-Diskurses. Zur Konstruktion von Laiendarstellerinnen und Laiendarstellern im Kinospielfilm, Wiesbaden: Springer VS, ISBN 978-3-658-25756-9
  • 2019: Sonder_Forschungs_Zone der neuen Denk-Verschaltungen, in: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) (Hrsg.): Willkommen in der Sonderforschungszone. 8 Visionen für eine bessere Lehre & Forschung in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Berlin, S. 77–79.[12]
  • 2019: Eine Medienwissenschaftlerin und eine Schauspielerin unterhalten sich über Performanz in ihrem beruflichen Alltag – eine Text-Performance, in: Thomas Etzemüller (Hg.): Der Auftritt. Performanz in der Wissenschaft, Bielefeld: transcript Verlag, S. 361–370, ISBN 978-3-8376-4659-7
  • 2021: Film und (Stadt-)Raum. Eine Analyse von filmischen Bildern im städtischen Raum, in: (Hrsg.) Raphael Kogler & Jeanine Wintzer (Hrsg.): Raum und Bild - Strategien visueller raumbezogener Forschung, Wiesbaden: Springer VS, S. 227–240, ISBN 978-3-662-61965-0
  • 2021: Humorous Audio-Visual Lockdown Works. Galactica Media: Journal of Media Studies, 3(3), 238-258. https://doi.org/10.46539/gmd.v3i3.175

Auszeichnungen

  • 2015: Lehrpreis des Landes Brandenburg in der Kategorie "Umgang mit unterschiedlichen berufs- und bildungsbiographischen Vorerfahrungen"[13]
  • 2016: Preis für künstlerische Forschung des Institut für künstlerische Forschung der Filmuniversität gemeinsam mit Susanne Foidl für das Projekt "Pathenheimer im Montagelabor"[14]
  • 2016: Gewinnerin der IAMHIST-Challenge for early career researchers and professionals[15]
  • 2021: Gewinnerin des WISPoP – Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation[9]

Einzelnachweise

  1. ↑ Anna Luise Kiss | Ausbildung und Tätigkeit. Abgerufen am 6. November 2021.
  2. ↑ Anna Luise Kiss - HfS Ernst Busch. Abgerufen am 6. November 2021.
  3. ↑ Webseite zum Forschungsprojekt "Das filmische Gesicht der Städte". Abgerufen am 5. Januar 2021.
  4. ↑ Webseite zur Installation "Das filmische Gesicht der Stadt Potsdam". Abgerufen am 5. Januar 2021.
  5. ↑ Webseite des Podcast "Film Studies bling-bling". Abgerufen am 5. Januar 2021 (englisch).
  6. ↑ Kreativ Bund — wissenschaftliche Fellows. 15. November 2019, abgerufen am 4. Januar 2021.
  7. ↑ Anna Luise Kiss. In: kreativ-bund.de. u-institut, abgerufen am 4. Januar 2021.
  8. ↑ Anna Luise Kiss: Sonder_Forschungs_Zone der neuen Denk-Verschaltungen. In: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (Hrsg.): Willkommen in der Sonderforschungszone. 8 Visionen für eine bessere Lehre & Forschung in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Berlin 2019, S. 77–79.
  9. ↑ a b ProWissen: WISPoP – Potsdamer Preis für Wissenschaftskommunikation 2021. Abgerufen am 9. Juni 2021.
  10. ↑ Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :1.
  11. ↑ Senat bestellt Dr. Anna Luise Kiss als Rektorin der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“. In: Pressemitteilung der Senatskanzlei Berlin. 31. August 2021, abgerufen am 1. September 2021.
  12. ↑ Anna Luise Kiss: Sonder_Forschungs_Zone der neuen Denk-Verschaltungen. In: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (Hrsg.): Willkommen in der Sonderforschungszone. 8 Visionen für eine bessere Lehre & Forschung in der Kultur- und Kreativwirtschaft. Berlin 2019, S. 77–79.
  13. ↑ MWFK vom 3. Juli 2015.MWFK: Wissenschaftsministerin Kunst vergibt zum dritten Mal den branden-burgischen Landeslehrpreis für hervorragende Lehrtätigkeit. In: mwfk.brandenburg.de. 3. Juli 2015, abgerufen am 4. Januar 2021.
  14. ↑ Filmuniversität.Ausstellung | Montagelabor | Kolloquium zu Waltraut Pathenheimer. Abgerufen am 4. Januar 2021 (deutsch).
  15. ↑ IAMHIST.Llewella Chapman: IAMHIST challenge 2016: the winners of the first edition are… 5. Oktober 2016, abgerufen am 4. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).
Personendaten
NAME Kiss, Anna Luise
ALTERNATIVNAMEN Kish, Anna Luise
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin
GEBURTSDATUM 27. November 1981
GEBURTSORT Heidelberg
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