Benutzer:Fornax/Baustelle3
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges waren die Einheiten der SS-Verfügungstruppe, die "Leibstandarte-SS Adolf Hitler", die SS-Standarte "Germania", die SS-Standarte "Deutschland", sowie die SS-Standarte "Der Führer" mit Truppenstandarten ausgestattet. Im Verlauf des Krieges wurden auf Grund der allgemeinen Anordnung keine neuen Truppenfahnen mehr an SS-Einheiten ausgegeben. Ausnahmen für diese Regel waren lediglich Fahnen und Standarten für Einheiten der Waffen-SS, die aus ausländischen Freiwilligen bestanden.
Die "Leibstandarte-SS Adolf Hitler", kurz "LSSAH" oder auch "LAH", war ein Adolf Hitler persönlich unterstellter Truppenverband. Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges kämpfte die Leibstandarte als motorisiertes Infanterieregiment unter Heereskommando. Der Eingliederung in die Waffen-SS 1939 folgte der Ausbau zur Division (9. September 1942 SS-Panzergrenadierdivision; ab Februar 1944 SS-Panzerdivision).
Am 15. August 1938 wurde die „LSSAH“ als stehender militärischer Verband aufgestellt und im September mit den politischen Bereitschaften zur „SS-Verfügungstruppe“ zusammengefasst. Der Leibstandarte wurde bereits im September 1933 während des Parteitags in Nürnberg eine Truppenstandarte überreicht, die der in der SS (und SA) allgemein üblichen Standartenform entsprach. Sie besaß eine Breite von 70 cm bei einer Höhe von 60 cm und war an drei Seiten mit einer schwarz, weiß und roten Einfassung aus Wollfäden verziert. Die Gesamthöhe der Standarte betrug 2,30 m. In der Namenskartusche befand sich der Name "Adolf Hitler".
Am 7. September 1940 - nach der militärischen Niederlage Frankreichs - wurde der Leibstandarte eine neue Standartenversion präsentiert. Während einer Zeremonie im "Fort Alvensleben" in Metz überreichte der "Reichsführer SS" Heinrich Himmler die neue Standarte an Oberstgruppenführer Sepp Dietrich, den Kommandeur der Leibstandarte.
Die neue Standarte unterschied sich von der ersten Version vor allem durch die vergoldete Namenkartusche sowie ein verändertes Tuch. Dieses war nun von quadratischer Gestalt mit einer Seitenlänge von vermutlich 70 cm. Es bestand aus karminroter Seide. Im Zentrum der Standarte befand sich eine weiße Scheibe auf der ein schwarzes Hakenkreuz prangte. Sie war von einem Kranz aus goldfarbenen Eichenblättern umsäumt. In den vier Ecken befand sich je ein goldfarbener NSDAP-Parteiadler. Sämtliche Aufhängungen und Verzierungen waren goldfarben ausgeführt. Über das Aussehen der Rückseite ist nichts bekannt. Mit großer Wahrscheinlichkeit entsprach sie jedoch dem Muster der linken Seite der weiter unten beschriebenen Infanterie Bataillons-Fahne mit Eisernem Kreuz.
Gleichzeitig mit der Einführung einer neuen Regimentsstandarte erhielten die Infanterie-Einheiten der Leibstandarte eine besondere Bataillons-Fahne überreicht. Sie entsprach in ihren Abmessungen den allgemeinen Heeres-Bataillons-Fahnen und hatte eine Seitenlänge von 125 cm. Das Tuch entsprach in seinem Erscheinungsbild demjenigen der Regimentsstandarte. Auf der linken Seite prangte ein großes, schwarzes Eisernes Kreuz. In den vier Ecken war je ein goldfarbener NSDAP-Parteiadler zu sehen.
Die aus Aluminium bestehende Fahnenspitze war lanzenförmig ausgebildet und trug in ihrem Innern das stilisierte Monogramm "LAH", was für "Leibstandarte Adolf Hitler" stand. Unterhalb der Fahnenspitze war eine Fahnenbanderole angebracht, die in ihrem Aussehen dem Trageband des so genannten "Blutordens" entsprach. Das Band endete in jeweils einer silberfarbenen Quaste.
Für SS-Artillerie-Einheiten der Leibstandarte wurde ebenfalls eine neue Standarte präsentiert. In ihren Abmessungen entsprach sie denjenigen der allgemeinen Heeres-Standarten. (siehe: Truppenfahne (Wehrmacht)) Ihr Tuch war in der Gestaltung dem Muster der Infanterie-Bataillons-Fahne angepasst.
Die SS-Standarten "Deutschland", "Germania" und "Der Führer"
Die Standarten der drei weiteren Einheiten der SS-Verfügungstruppe unterschieden sich von derjenigen der ersten Version der Leibstandarte lediglich durch den Namen in der Namenkartusche. Während die SS-Standarte "Deutschland" die Standarte auf dem Reichsparteitag im Jahre 1935, die SS-Standarte "Germania" diese auf dem Parteitag von 1936 überreicht bekam, präsentierte man der SS-Standarte "Der Führer" diese erst im Jahr 1938 ebenfalls während des Parteitags in Nürnberg. Im Gegensatz zur "Leibstandarte SS Adolf Hitler" teilte man diesen SS-Standarten jedoch im Verlauf des Krieges keine neuen Standartenmodelle zu.
Die Wallonische Legion




Die ersten 800 Freiwilligen, die in der "Wallonischen Legion" Dienst taten, verließen Brüssel am 8. August 1941. Unter der Bezeichnung "Wallonisches Infanterie Bataillon Nr. 373" - das streng genommen direkt der Wehrmacht unterstellt war - und während einer letzten Parade vor dem Abmarsch nach Polen wurde der Einheit unter dem Kommando von Leon Degrelle eine besondere Truppenfahne überreicht. Sie war quadratisch geformt, von schwarzer Grundfarbe und besaß eine Seitenlänge von 110 cm. Im Zentrum des Fahnentuchs befand sich ein rotes Schrägkreuz, das eine stilisierte Version des so genannten "Burgunderkreuzes" darstellen sollte. Die Wahl der Farben von Schwarz und Rot war offenbar durch die Farben der faschistischen "Rex"-Partei, deren Vorsitzender Degrelle war, beeinflusst. Deren Mitglieder trugen schwarze Uniformen und dunkelrote Parteiabzeichen. Auch die Parteifahne zeigte diese Farben. In Verbindung mit der goldfarbenen Fransenverzierung stimmten alle drei Farben aber auch mit der belgischen Nationalflagge überein. Die 2 m hohe Fahnenstange, deren Spitze lanzenförmig ausgebildet war, bestand aus Bambusrohr. Unterhalb der Fahnenspitze war eine Fahnenbanderole in den Nationalfarben Belgiens, Schwarz, Gelb und Rot befestigt.
Neue Fahnen und Wimpel wurden der Einheit am 10. März 1942 übergeben. Nachdem die Angehörigen des Bataillons am 1. Juni 1943 als "SS-Sturmbrigade Wallonien" in die Waffen-SS überführt worden waren, behielt man diese Fahnen und Wimpel bei. Insgesamt wurden acht Kompaniefahnen und zwei Wimpel, je einer für die Stabsbrigade sowie die Stabskompanie, präsentiert.
Obwohl alle acht Kompaniefahnen individuell angefertigt worden waren, unterschieden sie sich im Wesentlichen lediglich durch die Kompanienummer. Jede Fahne hatte eine Höhe von 70 cm bei einer Breite von 82 cm. Sie war von weißer Grundfarbe und trug im Zentrum ein großes, gezacktes Schrägkreuz. Im unteren Bereich der Fahne befand sich ein gepanzerter rechter Arm, der aus einer hellblauen Gewitterwolke hervortrat. Die Hand fasste ein aufrecht stehendes Schwert. Oberhalb des Arms stand der Name der Kompanie, der in goldfarbenen Buchstaben und in einer Bogenform angebracht worden war. Die Fahne war an drei Seiten mit einer goldfarbenen Fransenverzierung eingefasst. Die Fahnenstange bestand aus braunem Holz und endete in ihrer Spitze mit einer Darstellung einer historischen Waffe. Diese Waffenspitzen waren ganz unterschiedlich gestaltet und zeigten etwa Lanzen und die verschiedensten Hellebarden-Formen. Unterhalb der Fahnenspitze war je eine Banderole in den belgischen Nationalfarben Schwarz, Gelb und Rot angebracht. Sie besaßen eine Länge von etwa 140 cm und endeten jeweils in einer zur Farbe korrespondierenden Quaste. Das zentral angebrachte rote Schrägkreuz stand nicht nur für die "Rexistische Bewegung", sondern war auch Symbol für ein gekreuztes Paar der Äste eines Baumes. Es wurde historisch gesehen mit Burgund in Verbindung gebracht, dessen Schutzheiliger der Apostel und Märtyrer St. Andreas war (Andreaskreuz). Der gepanzerte Arm, die Wolke und das Schwert wurden als Symbol weitgehend im 16. und 17. Jahrhundert gebraucht, oft als Repräsentation des rächenden rechten Arms Gottes.
Die Wimpel für die Stabsbrigade und die Stabskompanie waren ähnlich gestaltet. Ihre Höhe betrug jeweils 110 cm bei einer größten Breite von 150 cm. Sie waren an einer 230 cm hohen Wimpelstange befestigt, die an ihrem Ende die Spitze einer mittelalterlichen Waffe zeigte. Beide Wimpel bestanden vermutlich aus weißer Seide und waren am Rand mit einer goldfarbenen, gefransten Borte verziert. In das rote "Burgunderkreuz" war jeweils ein Spruchband eingeflochten.
Der Wimpel für die Stabsbrigade enthielt ein Spruchband mit der Aufschrift "Qui s'y Frotte s'y Pique", was übersetzt soviel heißt wie "Wer immer sich an mir reibt, wird durchstochen". Dieses Motto wurde ursprünglich von Belgiern verwendet, die im Dienst der Kaiserin Maria Theresia standen. Unterhalb der Wimpelspitze war eine aufwändig hergestellte Wimpelbanderole befestigt. Diese war von hellblauer Farbe und trug an einem Ende die Aufschrift "LEGION VOLONTAIRE WALLONIE" bzw. am anderen Ende die Worte "CAMPAGNE D U.R.S.S. 1941-1942".
Das Spruchband im Wimpel für die Stabskompanie trug die Aufschrift "Dur & Pur Rex Vaincra", was übersetzt soviel bedeutete wie "Stark und rein, Rex wird siegen". Desweiteren entsprach die allgemeine Gestaltung des Wimpels demjenigen der Stabsbrigade. Lediglich die Aufschrift auf dem Spruchband der Wimpelbanderole lautete "CAMPAGNE D U.R.S.S. 1943-1944".
Auf zeitgenössischen Abbildungen ist ersichtlich, dass die Wimpelspitze zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene Waffensymbole zeigte. Dies lässt den Schluss zu, dass die Wimpelspitze abnehmbar war und jederzeit durch andere Symbole ausgetauscht werden konnte. Offenbar basierten die meisten dieser mittelalterlichen Waffensymbole auf einer Sammlung, die sich im Museum am Porte de Hal, in Brüssel befand.
Die Flämische Legion
Als Hitler im Juni 1941 die Sowjetunion überfiel, waren viele der Freiwilligen im Regiment "Nordwest" bereit, einer neu geschaffenen "Flämischen Legion", auch als "Freiwilligen Legion Flandern" bezeichnet, beizutreten, die an der Ostfront kämpfen sollte. Ursprünglich trug diese Legion eine Vielzahl deutscher Bezeichnungen. So wurde sie als "Verband Flandern", "Landesverband Flandern", "Bataillon Flandern" und schließlich im September 1941 als "Freiwilligen Legion Flandern" bezeichnet. Am 6. August 1941 paradierte das erste Kontingent der flämischen Freiwilligen durch Brüssel, wo es am "Palais de Beaux-Arts" ihre Truppenfahne überreicht bekam.
Die Ausmaße dieser Fahne sind nicht genau überliefert, wobei sie doch recht groß war. Das Fahnentuch war hellgelb gefärbt und zeigte im Zentrum einen schwarzen, aufrecht laufenden "Löwen von Flandern". Den Ursprung dieses Löwen kann man bis zum Jahr 1164 zurückverfolgen. Zu diesem Zeitpunkt zierte er das Schild von Philip d'Alsace, einen Grafen aus Flandern, der im Jahr 1191 starb. Bekannt ist, dass ein solches Schild während des Dritten Kreuzzugs im Jahre 1189 mitgeführt wurde.
Die Fahne war an drei Seiten mit einer Verzierung aus schwarzen und gelben Fransen eingefasst. Am oberen und unteren Rand waren 18 schwarze Bereiche zu sehen, während es am "fliegenden Ende" 16 waren.
Die Fahne war an der Bambustange mit fünf weißen oder hellgelben Schlaufen befestigt, die vermutlich einzeln an der Fahnenstange angenagelt waren.