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Richard Dawkins

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Richard Dawkins

Clinton Richard Dawkins (* 26. März 1941 in Nairobi, Kenia), bekannt als Richard Dawkins, ist ein englischer Zoologe und theoretischer Biologe. Er ist ein bekannter Verfechter der darwinschen Evolutionstheorie und Kritiker des fundamentalreligiösen Kreationismus.

Arbeit

Dawkins erlangte Bekanntheit durch seine Theorie des egoistischen Gens, die er im gleichnamigen Buch beschreibt. Darin sieht er das Gen als die fundamentale Einheit der Selektion, das den Körper nur als „Vermehrungsmaschine“ benutzt. Dawkins ist der 'Erfinder' des Begriffes Mem (1976). Meme sind bei der kulturellen Entwicklung, was die Gene bei der biologischen Entwicklung sind. Meme (Melodien, Gedanken, Schlagworte, Moden) verbreiten sich durch Mutation und Selektion genauso wie Gene. In seinem Essay „Viruses of the Mind“ stellt er Religion anhand der Mem-Theorie dar. Außerdem ist Dawkins Mitglied bei der britischen Skeptics Society, einer Gesellschaft zur Förderung von wissenschaftlichem und skeptischen Denken.

In „Der blinde Uhrmacher“ bezieht er sich auf den Gottesbeweis des englischen Theologen William Paley, nach dem das Leben nicht durch Zufall entstanden sein kann in Analogie zu einer Uhr, die nach dem präzisen Konstruktionsplan eines Uhrmachers entsteht. Dawkins vergleicht in diesem Buch den Aspekt, dass die natürliche Selektion ein unbewußter und ungesteuerter Prozess ist, mit der Analogie des demnach blinden Uhrmachers.

Mit der selben Vehemenz, mit der er die Evolutionstheorie gegen Kritiker verteidigt, tritt er innerhalb der Evolutionsbiologie für die These ein, dass in evolutionären Prozessen Konkurrenzsituationen bzw. Fitnessunterschiede auf genetischer oder allenfalls individueller Ebene eine Rolle spielen, Gruppenselektion jedoch keine oder nur eine marginale Rolle spielt. Diese Haltung war im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts weitestgehend akzeptiert. In jüngster Zeit jedoch wurde diese Aussage durch theoretische Modelle und konkrete Beispiele abgeschwächt, wobei Dawkins dieser Entwicklung nicht in vollem Umfang folgt.

Dawkins ist außerdem überzeugter Atheist (Er bevorzugt die Bezeichnung Bright.)

Leben

Richard Dawkins wurde in Nairobi geboren, wohin sein Vater als Angehöriger der Alliierten Streitkräfte versetzt wurde. Seine Familie kehrte 1949 nach England zurück. Er studierte bei dem niederländischen Ethologen Nikolaas Tinbergen an der Universität Oxford Biologie. Im Jahre 1966 erlangte er seinen Doktorgrad in Philosophie (D.Phil). Im Jahre 1967 heiratete er die Autorin Marian Stamp, von der er sich 1984 trennte.

In den Jahren 1967 - 1969 war er Assistenzprofessor der Zoologie an der University of California, Berkeley. Von 1970-1995 war er Dozent für Zoologie am New College der Universität von Oxford. 1984 heiratete er Eve Barham, mit der er eine Tochter hat und von der er ebenfalls geschieden wurde. Im Jahre 1992 heiratete er die ehemalige Schauspielerin Lalla Ward. Seit 2001 ist er gewähltes Mitglied der Royal Society.

Seit 1995 ist er Charles Simonyi Professor of the Public Understanding of Science an der Universität Oxford.

Werke

Bücher

Essays

Mit Mark Ridley gab Richard Dawkins die Serie Oxford Surveys in Evolutionary Biology heraus.

Filme

"The root of all evil?" ist ein Dokumentarfilm über die Gefahren der Religion. Er beinhaltet einige Interviews und Hintergrundberichte mit mehr oder weniger radikalen Vertretern der Weltreligionen. Es ist als Dokumentation des englischen Privatsenders Channel 4 gedreht worden und im Google-Video offiziell anzusehen bzw. herunterzuladen.

Sonstiges

Richard Dawkins war für den Autor Douglas Adams ein besonderes Vorbild, Adams hat sich mehrmals als „Dawkinsist“ beschrieben.

Siehe auch

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