Zum Inhalt springen

Schlacht an der Aisne (1917)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. September 2006 um 11:26 Uhr durch Bodoklecksel (Diskussion | Beiträge) (Ergebnis: wikilink). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Schlacht Am 16. April 1917 begann die Schlacht an der Aisne. Die Franzosen starteten erneut eine, diesmal minutiös vorbereitete Großoffensive gegen den als uneinnehmbar geltenden Höhenzug des Chemin des Dames.

Verlauf

Nach 2-tägiger Artillerievorbereitung (Trommelfeuer) griffen 61 französische Infanterie- und 7 Kavalleriedivisionen die deutsche 1., 3. und 7. Armee an. Die deutsche Seite verfügte über lediglich 41 Divisionen, konnte aber den Vorteil des gut verschanzten Verteidigers nutzen. Der Angriff, der auf einer Breite von 40 km erfolgte, sollte schon in wenigen Tagen bis zur Linie LaonRethel vorgetragen werden. Die französischen Sturmangriffe brachen jedoch bereits am 16. und 17. April unter verheerenden Verlusten im deutschen Abwehrfeuer zusammen. Craonne, der Winterberg, Hurtebise-Ferme, die Drachen-Höhle, der gesamte Chemin des Dames bis hin zur Ecke von Laffaux und dem Mont des Singes (Affenberg) wurden zu Stätten unvorstellbaren Leides auf beiden Seiten. Am 04./05. Mai 1917 wurde die Offensive erneut aufgenommen, obwohl der französische Oberkommandierende Nivelle ihre Einstellung verkündet hatte, sofern die Ziele des ersten Angriffstages nicht erreicht würden. Erst Ende Mai 1917 wurde die Offensive endgültig eingestellt, nachdem französische Einheiten an der Front offen gemeutert hatten. Das Chanson de Craonne spielte hier eine wichtige Rolle. Die Befehlsverweigerungen konnten zum einen durch brutale Strafmaßnahmen wie Erschießungen, zum anderen aber auch durch Verbesserungen der Lebensbedingungen der Poilus und die Ablösung des Generals Robert Nivelle als französischer Oberbefehlshaber durch Pétain am 15. Mai 1917 eingedämmt und schließlich beendet werden. Foch wurde neuer Chef des Generalstabs. Der Frontverlauf mitten auf dem Damenweg (Chemin des Dames) war nach Abschluss der Kämpfe so ungünstig für beide Seiten, dass die Deutschen Ende 1917 zum Rückzug in die Ailette-Stellung gezwungen waren.

Ergebnis

französischer Soldatenfriedhof im Aisnetal bei Soupir

Die Niederlage an der Aisne kostete die Franzosen circa 160.000 Mann an Toten und Verwundeten, die Deutschen etwa die Hälfte davon. Für Frankreich war dies die letzte Großoffensive vor Eintreffen und Einsatzbereitschaft der Amerikaner im Frühjahr 1918.

Besonderheit

Während der Schlacht setzte das Royal Flying Corps Flugzeuge ein, um Bilder der feindlichen Stellungen zu machen. Diese wurden in einer mobilen Dunkelkammer entwickelt und zur Feuerleitung der Artillerie benutzt.

Siehe auch

Commons: Schlacht an der Aisne (1917) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien