Białystok
Vorlage:Infobox (Polen) Białystok [ ] ist die Hauptstadt des polnischen Verwaltungsbezirks Podlachien - rund 180 km nordöstlich der Landeshauptstadt Warschau nahe der weißrussischen Grenze gelegen. Die Stadt bildet das Zentrum einer weißrussischen Minderheit, besitzt mehrere Hochschulen und ist auf den Eisenbahnstrecken von Warschau Richtung Minsk bzw. Kaunas/Wilna bedeutendster polnischer Verkehrshalt. Białystok liegt in einer ertragreichen ländlichen Region, hat aber auch Bedeutung im Bereich des Maschinenbaus und der Elektro-, Metall- und Bierindustrie.
Geschichte
Białystok wurde im 16. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1665 gehörte es der Familie Branicki, die es zur Residenzstadt ausbaute. Auf Betreiben von Stefan Branicki erhielt Białystok 1692 das Stadtrecht, das 1749 von August III. erneuert wurde. Białystok und sein Umland kamen 1796 unter preußische Herrschaft und fielen nach dem Wiener Kongress als Белосток/Bjelostok an Russland. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es Teil des neu entstandenen polnischen Staates. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs kam es nach Absprache im Hitler-Stalin-Pakt zur Sowjetunion (amtlicher Name Беласток/Bjelastok), wurde dann 1941 von der Wehrmacht besetzt. Die Nationalsozialisten errichteten hier den "Bezirk Bialystok". 1944/45 wurde es von der Roten Armee zurückerobert. Seit 1945 gehört es zu Polen und ist seit der Reform der öffentlichen Verwaltung Polens (1999) Hauptstadt der Wojewodschaft Podlachien (woj. podlaskie).
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind das Barockrathaus (barokowy ratusz miejski), der Branicki-Palast (Palac Branickich) - heute Medizinische Akademie, sowie das Dom-Ensemble (alte Kirche aus dem 16 Jahrhundert mit prachtvoller Ausstattung aus dem 18. Jahrhundert sowie der in neugotischem Stil gebaute Dom aus den Jahren 1904 bis 1915 - dort befinden sich mehrere Kunstwerke wie z. B. Hauptaltar oder die Kanzele). In Białystok befinden sich auch mehrere orthodoxe Kirchen, von denen die St.-Nikolai-Kathedrale und die Haghia-Sophia die schönsten sind. Etwa 80 km von der Stadt entfernt befindet sich der Naturpark Bialowieza (Białowieski Park Narodowy), wo mehrere seltene Tiere leben, vor allem Wisente.
Hochschulen
- Universität Białystok
- Technische Hochschule
- Musikhochschule]
- Medizinische Akademie
- Schauspielschule
Persönlichkeiten
- Ludwik Lejzer Zamenhof, Begründer der internationalen Sprache, Esperanto (1859-1917)
- Maxim Litwinow, sowjetischer Volkskommissar des Äußeren 1930-1939, 1876-1951
- Mischa Spoliansky (1898-1985), Komponist
- Albert Sabin, polnisch-amerikanischer (Weiter-)Entwickler des Polio-Impfstoffes, 1906 in Białystok geboren
- Jan Lenica, Grafiker (1928-2001)
- Izabella Scorupco, polnisch-schwedische Schauspielerin, 1970 in Białystok geboren
- Hermann Friedmann, Philosoph

- Radosław Sobolewski, Fußballspieler
- Tomasz Frankowski, Fußballspieler
Weblinks
- Website der Stadt (polnisch, englisch)
- VisitBiałystok.com (englisch)