Landmine
Eine Mine ist eine Explosionswaffe, die als einzige Waffe vom Opfer selbst ausgelöst wird.
Die ersten "Minen" waren simple Stollen, die man vor der Erfindung des Schiesspulvers unter feindliche Befestigungen grub, um sie zum Einsturz zu bringen (davon kommt auch unser Ausdruck etwas unterminieren). Durch Schiesspulver wurden diese Stollen noch wirksamer.
Die ersten modernen Minen wurden nach dem 1. Weltkrieg industriell hergestellt. Es hatte schon vorher verborgene Sprengladungen und Bomben gegeben, aber durch die Massenfertigung wurde die Mine erst gefährlich.
Die klassische Mine ist ein flacher Behälter mit Sprengstoff und einem Zünder, der explodiert, wenn er mit einem bestimmten Gewicht belastet wird. Minen werden in der Erde vergraben, so dass gerade noch der Zünder über den Boden ragt.
Neben der "klassischen" Mine gibt es zahllose Varianten:
- Es gibt Minen, die durch einen Stolperdraht ausgelöst werden und eine kleine Sprengladung hochschleudern, die in Augenhöhe explodiert und nicht nur denjenigen, der sie ausgelöst hat, in den Tod reißen.
- Der Sowjetarmee wurde vorgeworfen, in Afghanistan von Flugzeugen aus kleine Plastikminen abzuwerfen, die explodieren, wenn man sie in die Hand nimmt.
- Das entsprechende amerikanische Produkt ist die Stoffmine M-12 (Verlegung feucht, nach 10 min geschärft, Reibzünder) oder BLU-43/B "Drachenzahn" (nur 29g schwer).
Man unterscheidet Anti-Personen-Minen, die sehr klein sein können, und oft nicht zum Tode führen, sondern das Opfer verstümmeln, und Panzerminen, die eine starke Sprengladung tragen und erst ab einer gewissen Belastung explodieren. Gerade die nicht als Sprengkörper erkennbare oder besonders kleinen Minen stellen eine große Gefahr vor allen für Kinder dar.
Nach dem UN-Landminenprotokoll muss die Position von verlegten Minen notiert werden. Eingebaute Selbstentschärfungsmechanismen sollen die Minen nach einer bestimmten Zeit automatisch entschärfen. In der Realität werden Minen jedoch oft unkontrolliert, hastig und ohne Plan verlegt. Manche kriegsführenden Parteien benutzen Minen auch mit voller Absicht gegen die Zivilbevölkerung, um eine Gegend unbewohnbar zu machen oder Terror gegen eine feindliche Bevölkerung zu üben. Tod und lebenslange Verstümmelung Unschuldiger sind die Folgen.
Minen kosten sehr wenig, lassen sich leicht herstellen und rasch in großen Stückzahlen verlegen. Sie sind daher vor allem für Kriege in Entwicklungsländern ungemein attraktiv, wo der Hass zwischen verfeindeten Volksgruppen oft so tief sitzt, dass alle moralischen Bedenken über Bord geworfen werden. So wurden beispielsweise im Balkankonflikt Minen gezielt in den Lebensbereichen (Brunnen, Felder, Stromleitungen) der Zivilbevölkerung eingesetzt.
Länder mit Landminen
- In Afghanistan schätzt man die Zahl der verlegten Landminen auf ca. 10 Millionen
- In Angola kann die Zahl der Landminen nach dem Ende des Bürgerkrieges nicht geschätzt werden
- Bosnien
- China
- Eritrea
- Irak
- Iran
- Kambodscha
- Kroatien
- Mosambik
- Namibia
- Somalia
- Sri Lanka
- Sudan
Minenräumung
Oft suchen Menschen mit Detektoren nach Minen, was aber bei Plastikminen nicht wirkt. Minenräumhunde können verlegte Minen auch erschnüffeln.
Anti-Personenminen räumt man mit Spezialfahrzeugen, die einen drehbaren Zylinder aus Metall vor sich tragen, von dem lange Ketten herabhängen. Der Zylinder dreht sich schnell, die Ketten peitschen gegen den Boden und bringen die Minen gefahrlos zur Explosion (siehe auch Keiler (Panzer).
Panzerminen werden durch das Gewicht eines Menschen nicht ausgelöst, und können daher gefahrlos von Menschen entschärft werden.
Es ist daher üblich, beide Minenarten zu mischen, damit Minenräumpanzer nicht bedenkenlos in ein Feld von Anti-Personenminen geschickt werden können, und damit menschliche Minenräumer nicht gefahrlos Panzerminen ausgraben können.
Die Entschärfung von Minen erfolgt meist per Hand indem der Entschärfer den Zünder unschädlich macht. Auch eine Entschärfung per ferngesteuertem Roboter ist denkbar, in armen Ländern aber nicht realistisch.
Internationale Abkommen und Initiativen
1997 erhielt die Internationale Kampagne zum Verbot von Landminen den Friedensnobelpreis.
Siehe auch: Explosionswaffe, Waffe