Zum Inhalt springen

Ibn Taimīya

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. April 2004 um 15:13 Uhr durch Marriex (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

إبن ةيميّة Taqi ad-Din b. Ahmad Ibn Taimiya (* 22. Januar 1263 in Harran (Südostanatolien) † 26. September 1328 in Damaskus) war ein islamischer Theologe und Rechtsgelehrter der (neo)-hanbalitischen Rechtsschule.

Er verwarf die Gräber- und Heiligenverehrung der Sufis (islamische Mystiker). Ihre Lehre von der Einheit des Seins lehnte er ab, da sie die Gültigkeit der Scharia in Frage zu stellen drohe. In theologischen Fragen vertrat er anthropomorphistische Positionen.

Ibn Taimiya inspirierte mehrere spätere puritanische Reformbewegungen innerhalb des Islam, vor allem die Wahhabiten in Zentralarabien und die [Ahl-i Hadîth]] auf dem indischen Subkontinent. Von manchen Modernisten wie Rashid Rida und Abu l-Kalam Azad wurden seine Angriffe gegen Mystiker rezipiert. Seine literalistischen theologischen Positionen ignorierten sie stillschweigend. Wegen seiner harten Haltung gegenüber "Ungläubigen", "Pseudomuslimen" und "Abtrünnigen" wurde er zum einem Vorbild für islamische Fundamentalisten der Gegenwart. Dass er selbst zweimal am Jihad teilnahm, und somit den "Unglauben" mit "Schreibrohr und Schwert" bekämpfte lässt ihn in diesen Kreisen als Helden erscheinen.


Literatur