Thresher (U-Boot, 1961)
Die USS Thresher (SSN-593) war ein U-Boot der United States Navy und gehörte der nach ihr benannten Thresher-Klasse an. Das 1961 in Dienst gestellte Boot ging am 10. April 1963 bei Tauchtests verloren. Damit war die Thresher das erste Atom-U-Boot, das jemals bei irgendeiner Marine gesunken ist.
Technik
Mehr Informationen zut Technik, siehe den Artikel zur Klasse unter Thresher-Klasse
Als Einheit der Thresher-Klasse war die Thresher knapp 85 Meter lang und 9,8 Meter breit und verdrängte getaucht 3.770 Standard-Tonnen. Das von einem Druckwasserreaktor getriebene Boot erreichte Geschwindigkeiten von über 20 Knoten und hatte dank des Atomantriebes globale Reichweite. Die Bewaffnung bestand aus vier unter dem Segel angebrachten Torpedorohren, aus denen neben Torpedos auch die UUM-44 Subroc abgefeuert werden konnte.
Die Tresher war Typschiff einer neuen Generation von U-Booten, die speziell zur Jagd auf andere U-Boote geplant wurde. Dazu konnte das Boot tiefer tauchen als irgendein regulär eingesetztes Boot und besaß die besten Sonaranlagen ihrer Zeit. Das Segel war so klein wie möglich, um wenig Widerstand zu bieten, dort waren auch die vorderen Tiefenruder angebracht.
Die Baukosten lagen bei ca. 55 Mio. US-Dollar.[1]
Name und Insignie

Die Namensgebung der Thresher folgte den Traditionen der Navy, Unterseeboote nach Meerestieren zu benennen. So stand für dieses Boot der Gemeine Fuchshai Pate, ein Hai mit einer sehr langen Schwanzflosse, der auch „Drescherhai“ oder auf englisch „thresher shark“ genannt wird. Diesen Namen trug bereits ein U-Boot im Zweiten Weltkrieg, das auf 13 Patrouillen mehrere japanische Schiffe versenken konnte, die USS Thresher (SS-200).
Daran lehnt sich auch die Insignie der Thresher an. Sie ist quadratisch und von einem Tau umrundet. Im Hintergrund sind blaue Streifen auf weißem Grund zu sehen, die die Tauchtiefe der Thresher symbolisieren. Das U-Boot selbst ist unten rechts zu sehen, es zeigt mit dem Bug direkt auf den Betrachter. Im Rumpf ist das Symbol für die Kernkraft zu sehen, was die Antriebsart veranschaulicht. Außerdem sendet das Bot Sonarwellen aus. Links über dem Unterseeboot ist ein Fuchshai zu sehen, dessen Schwanzflosse hinter der Thresher herführt.
Geschichte
Bau

Der Auftrag, die Thresher zu bauen, erging Anfang 1958 an die Portsmouth Naval Shipyard. Auf deren Werft in Kittery, Maine wurde am 28. Mai 1958 der Kiel des Bootes gelegt. Bis zum 9. Juli 1960, also gute fünfundzwanzigeinhalb Monate, wurde der Rumpf fertigtgestellt, an diesem Tag fand der Stapellauf des Schiffs statt. Die die Thresher lief Bug voraus vom Stapel. Dieses Verfahren wurde bei U-Booten erstmalig angewandt, wegen der Länge und der Bugform wurde es dem traditionellen Heck-Voraus-Stapellauf vorgezogen. Dementsprechend fand die Schiffstaufe am Heck des Bootes statt. Taufpatin war Mrs. Mary B. Warden, die Witwe von Konteradmiral Frederick B. Warden, einem U-Boot Kommandaten des Zweiten Weltkrieges.
Nach der Zeremonie folgte die Endausrüstung des Bootes am Pier. Die erste Fahrt unter eigener Kraft erfolgte Ende April 1961. Jedoch gab es bereits bei den ersten Tauchgängen Probleme. So gingen Testfahrten am 30. des Monats in flachen Gewässer gut, am nächsten Tag zeigten zu Testzwecken installierte Instrumente jedoch Probleme an, weit bevor die eigentlich vorgesehene Tauchtiefe erreicht war. Der Kommandant, Commander Dean L. Axene, brach den Tauchgang ab, in der Werft wurde jedoch festgestellt, dass die Instrumente falsche Werte anzeigten. Nachdem die restlichen Tests positiv verliefen, wurde die Thresher am 3. August 1961 offiziell in die Flotte der US Navy aufgenommen.
Erste Fahrten
Zu Beginn ihrer Dienstzeit führte die Thresher weitere Testfahrten durch. Die erste Fahrt führte sie in die Gegend von Andros Island, wo die Navy die Lautstärke bestimmen wollte, die die Thresher im Einsatz von sich gab. Die Ergenisse waren positiv, das Boot war leiser als gehofft. Daraufhin begannen vor der Küste New Englands erste Einsatzsimulationen. Die Thresher spielte Katz und Maus mit den amerikanischen U-Booten USS Skate (SSN-578) und USS Tullibee (SSN-597). Nach einigen Reparaturen und Instandsetzungsarbeiten fuhr die Thresher mit dem dieselelekrischen U-Boot USS Cavalla (SS-244) nach San Juan, Puerto Rico. Als die beiden Boote am 2. November im Hafen lagen, fuhr die Threasher ihren Reaktor herunter und bezog die Energie für Licht und Luftzufuhr/Kühlung aus ihrem eigenen Dieselgenerator. Als dieser ausfiel bezog das Schiff seine Energie plötzlich aus der Notreserve, grossen Batterien. Spät wurde die Entscheidung getroffen, den Reaktor wieder zu starten, ein Prozess der Zeit und viel Energie kostet. Deshalb wurden alle nicht lebenswichtigen Energieverbaucher abgestellt, unter anderem auch die Klimaanlage, wodurch sich die „heißen“ Bereiche bis auf 60° C aufheizten. 10 Stunden nach dem Ausfall des Generators waren die Batterien leer, der Reaktor aber noch nicht gestartet. Daher musste die Cavalla dem Atom-U-Boot über Kabel Strom liefern, wodurch das große Boot wieder Strom bekam und den Reaktor erfolgreich hochfahren konnte.
Nach einigen Waffentests folgten um Weihnachten 1961 Instandhaltungsarbeiten, ab Februar 1962 dann erste Tests das Sonarsystems unter Leitung des Navy Underwater Sound Laboratory vor New London, Connecticut. Im März fuhr die Thresher simulierte Jagdeinsätze gegen die Cavalla und die USS Hardhead (SS-365). Im April nahm das Boot Experten für U-Jagd an Bord und demonstrierte ihre Fähigkeiten, wiederum gegen Cavalla. Von nun an operierte das Boot aus der Marinebasis Charleston, South Carolina. Von Mitte April bis Mitte Mai wurden leichte Änderungen in der Werft von Electric Boat in Groton, Connecticut durchgeführt, nachdem so genannte Schock-Tests durchgeführt wurden, also Tests, wie der Rumpf auf die Schockeinwirkung von Explosionen reagiert. Auf dem Weg in die Region von Key West, Florida, wo die Tests stattfinden sollten, legte die Thresher in Cape Canaveral an, wo sie von einem Schlepper am Ballasttank beschädigt wurde. Der Schaden musste noch vor den Schock-Tests repariert werden, dies fand ebenfalls bei EB statt. Nach den Tests folgte im Juli eine zweite Reihe von Geräuschtests in der Karibik.
Untergang
Suche nach dem Wrack
Ursache
Literatur
- Norman Polmar: The Death of the USS Thresher: The Story Behind History's Deadliest Submarine Disaster; Lyons Press 2004, ISBN 1592283926 (engl.)
Weblinks
- Commons: Kategorie:USS Thresher (SSN-593) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Bilder der Thresher auf history.navy.mil (engl.)
- Thresher on eternal patrol (engl.)
Einzelnachweise
- ↑ aus: Terzibaschitsch: Seemacht USA, Bernard & Graefe Verlag, Bonn, ISBN 3860475762, Seite 513