Diskussion:Blut und Eisen
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--Goesseln (Diskussion) 22:49, 16. Okt. 2021 (CEST)
Kommentar von Assayer (von dessen Diskussionsseite hier her übertragen)
Mir scheint der Artikel noch zu sehr an der Bismarck-Rede orientiert zu sein, aber kein Artikel über das Schlagwort und seine Karriere zu sein, das weit über das Kaiserreich hinaus wirkte. Zu denken wäre etwa an die völkisch-nationalistische Rhetorik nach der Niederlage im ersten Weltkrieg. Die "Blut-und-Eisen"-Formel konnte dabei im doppelten Sinne verwendet werden, nämlich affirmativ als Surrogat nationalistisch-militaristischer Politik, aber auch kritisch, wenn man eine negative Traditionslinie des deutschen Militarismus von Bismarck über Wilhelm II. bis Hitler ziehen wollte. Erinnert sei hier auch nur an John Heartfields berühmte Fotomontage.[1] Hinzu kommt, dass Begriffsgeschichte, historische Semantik, aber auch bspw. Diskursgeschichte jeweils unterschiedliche Methodiken implizieren. Eine der wenigen speziellen Arbeiten zum Thema, auch mit einem Schwerpunkt auf dem Schlagwort, ist Armin Jähne: Blut und Eisen, in: Kurt Pätzold/Manfred Weißbecker (Hg.), Schlagwörter und Schlachtrufe. Aus zwei Jahrhunderten deutscher Geschichte, Bd. 1, Leipzig 2002, 76-82. Durch die marxistische Grundierung ist der Text indes nicht unkritisch zu lesen. Natürlich lohnt auch immer ein Blick in die Geschichtlichen Grundbegriffe. Laut Register findet sich etwas zu der Phrase in Bd. 2, S. 146 (im Artikel Einheit) und S. 511.
- Hallo Assayer, so richtig fündig bezüglich der Begriffsverwendung von Blut und Eisen in der Weimarer Republik bin ich bisher noch nicht gewesen. Jähne und die Geschichtlichen Grundbegriffe halten sich hauptsächlich mit der Reichsgründungszeit auf. Jähne erwähnt zwar in drei kurzen Sätzen, dass anlässlich der Indienstnahme des Schlachtschiffes Bismarck 1940 der Befehlshaber Ernst Lindemann sich auf Blut und Eisen berufen hätte, aber richtig konkret wird das leider nicht ausgeführt. Hast du eventuell sonst noch Ideen, wo man mit Literatur für die Zeit der Weimarer Republik und NS-Zeit da ansetzen könnte? Nur John Heartfields Werk zu erwähnen, fände ich auch zu wenig. Gruß --Vive la France2 (Diskussion) 19:57, 22. Okt. 2021 (CEST)
- Das hatte ich schon befürchtet. Mir ist aber außer der Arbeit Jähnes keine systematische Untersuchung bekannt, die sich der historischen Semantik dieser Phrase angenommen hätte, auch nicht kapitel- oder abschnittsweise. Robert Gerwarths Arbeit Der Bismarck- Mythos tangiert das Thema, etwa, dass die Annexionisten im Ersten Weltkrieg sich auf Bismarcks Blut-und-Eisen-Politik bezogen hätten oder mit einem Zitat des Alldeutschen Claß von 1923, aber das ist eben nur peripher. Es gibt auch noch eine ältere Diss., Das Bismarckbild der Alldeutschen. Bismarck im Bewusstsein und in der Politik des Alldeutschen Verbandes von 1890 bis 1933. Ein Beitrag zum Bismarckverständnis der deutschen Nationalismus von Ludwig Freisel (Würzburg 1964), aber das ist bzgl. der Phrase auch dünn. Man müsste sich die einzelnen Fundstellen, Informationssplitter bisweilen, zusammensuchen. Z.B. hat Klaus Bergmann in Agrarromantik und Großstadtfeindschaft (1970) darauf hingewiesen, dass August Georg Kenstler die Phrase "Blut und Boden" u.a. in Anlehnung an Bismarcks "Blut und Eisen" geprägt habe. (S. 289) Ich würde textpragmatisch einen Abschnitt/ein Kapitel über das Fortleben der Phrase formulieren. Für mehr sehe ich keine Grundlage in der Sekundärliteratur. Das ist im übrigen der Grund, warum ich vor solchen Artikeln für die Wikipedia zurückschrecke. Man muss sich vor Zitatsammlungen hüten und läuft Gefahr, originäre Forschung zu betreiben, die dann wiederum eine andere Methode erfordern würde.
- Hallo Assayer, so richtig fündig bezüglich der Begriffsverwendung von Blut und Eisen in der Weimarer Republik bin ich bisher noch nicht gewesen. Jähne und die Geschichtlichen Grundbegriffe halten sich hauptsächlich mit der Reichsgründungszeit auf. Jähne erwähnt zwar in drei kurzen Sätzen, dass anlässlich der Indienstnahme des Schlachtschiffes Bismarck 1940 der Befehlshaber Ernst Lindemann sich auf Blut und Eisen berufen hätte, aber richtig konkret wird das leider nicht ausgeführt. Hast du eventuell sonst noch Ideen, wo man mit Literatur für die Zeit der Weimarer Republik und NS-Zeit da ansetzen könnte? Nur John Heartfields Werk zu erwähnen, fände ich auch zu wenig. Gruß --Vive la France2 (Diskussion) 19:57, 22. Okt. 2021 (CEST)
Dieses Bild 2039 bitte einbauen
Im Jahr 2038 kann diese Karikatur in den Artikel eingebaut werden! Es handelt sich um kein Symbol der Staatspropaganda - das ihn Deutschland nicht gezeigt werden darf - , sondern um ein den deutschen Nationalsozialismus kritisierendes Werk John Heartfields, das vier in Form eines Hakenkreuzes zusammengebundene blutige Beile zeigt. Darunter der Untertitel: "Der alte Wahlspruch im neuen Reich: Blut und Eisen". --Vive la France2 (Diskussion) 08:36, 21. Okt. 2021 (CEST)
Worthäufigkeit von „Blut und Eisen“ bei Google-Books
Zur Rechtfertigung: Auf der Datengrundlage haben schon Wissenschaftler gearbeitet, siehe hier siehe hier. --Vive la France2 (Diskussion) 19:01, 24. Okt. 2021 (CEST)