Bundesgerichtshof
Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe ist die oberste Instanz für Zivil- und Strafverfahren und einer der fünf obersten Gerichtshöfe in der Bundesrepublik Deutschland. Lediglich Entscheidungen über Gemeinschaftsrecht sind an den EuGH abzugeben.
Aufbau
Der BGH ist in Senate gegliedert, die mit durchschnittlich 7 Richtern besetzt sind. Es gibt:
- 12 Zivilsenate
- 5 Strafsenate (davon einer in Leipzig)
- 8 Spezialsenate
- Landwirtschaftssachen
- Anwaltssachen
- Notarsachen
- Patentsachen
- Wirtschaftsprüfersachen
- Steuerberatersachen (Für Steuern ist der Bundesfinanzhof in München das oberste Gericht)
- Kartellsenat
- Das Dienstgericht des Bundes
Für Ermittlungen des Bundesanwalts sind 4 Richter als Ermittlungsrichter bestellt, diese Richter sind aber auch Mitglieder der oben aufgeführten Senate.
Aufgaben
Der BGH soll die Rechtseinheit wahren und das Recht fortbilden.
Bestellung der Richter
Die Richter am BGH tragen durch die oben angeführten Aufgaben eine besondere Verantwortung. Durch die Auswahl der Richter kann die Rechtsprechung in der Bundesrepublik Deutschland erheblich beeinflusst werden. Deshalb wird die Auswahl der Richter von einem Richterwahlausschuss vorgenommen, diesem gehören die Justizminister der Länder und 16 weitere vom Bundestag gewählte Mitglieder an. Die Richter werden vom Bundespräsidenten ernannt. Der BGH gibt durch seinen Präsidialausschuss eine Stellungnahme zu einem Bewerber ab, diese Stellungnahme ist aber für den Richterwahlausschuss nicht bindend.
Anwälte
Vor dem BGH können nur besonders zugelassene Anwälte auftreten. Die Zulassung kann jedoch nicht ohne weiteres beantragt werden, da die Zahl der zugelassenen Anwälte aus Gründen "Erhaltung der Funktionsfähigkeit der höchstrichterlichen Rechtsprechung in Zivilsachen" (BGH, Beschluss vom 4.3.2002) gering gehalten wird.
http://www.bundesgerichtshof.de
In Österreich entspricht dem deutschen BGH der OGH