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René Higuita

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José René Higuita Zapata (* 28. August 1966 in Medellín), auch bekannt als El Loco (span. für Der Verrückte), ist ein kolumbianischer Fußballspieler (Torwart). Er ist eine der schillerndsten Figuren des internationalen Fußballs.

Vereinsfußball

Er debütierte 1985 mit Millonarios in der ersten kolumbianischen Liga und spielte von 1986 bis 1997 für CD Atlético Nacional in Medellín, nur unterbrochen von einem kurzen Gastspiel bei Real Valladolid (Spanien) in der Saison 1992/93. Mit Atlético Nacional gewann Higuita 1989 die Copa Libertadores, nachdem er im Elfmeterschießen des Finales vier Elfmeter gehalten und einen verwandelt hatte. In der Saison 1997/98 wechselte er zum Club Veracruz nach Mexiko. Danach hatte er von 1999 bis 2002 verschiedene kurzzeitige Engagements in der ersten kolumbianischen Liga. Seit Anfang 2004 spielt er für Deportivo Aucas in Quito (Ecuador) und ist Torwart-Trainer der ecuadorianischen Nationalmannschaft.

Nationalmannschaft

Higuita war jahrelange Torhüter der kolumbianischen Nationalmannschaft. 1990 wurde er durch seine Frisur und seine spielerischen Einlagen zu einer der prägenden Persönlichkeiten der Weltmeisterschaft in Italien. Seine spielerischen Einlagen wurden ihm aber zum Verhängnis, als er in der 109. Minute des Achtelfinalspiels gegen Kamerun den Ball vor dem Strafraum gegen Roger Milla verlor, der das entscheidende 2:0 erzielte, das das Ausscheiden Kolumbiens besiegelte. Bei einem Freundschaftsspiel gegen England gelang Higuita 1995 im Wembley-Stadion eine der spektakulärsten Paraden der Fußballgeschichte: Statt einen Fernschuß aufzufangen, ließ er sich nach vorne fallen und parierte den Ball auf der Torlinie mit beiden Hacken. Diese Parade ist als der "Skorpion-Trick" bekannt geworden. Bis er 1998 von José Luis Chilavert übertroffen wurde, war Higuita der in Länderspielen torgefährlichste Torhüter der Welt. In 69 Länderspielen zwischen 1987 und 1999 erzielte er drei Tore.

Außersportliches

1993 wirkte Higuita gegen eine Kommission von 50.000 Dollar an der Geldübergabe im Fall einer von kolumbianischen Drogenhändlern entführten Tochter eines Freundes mit. Dieses ungesetzliche Verhalten brachte ihm eine Haftstrafe ein, die er in Bogotá absitzen mußte. Später wurde er auf freien Fuß gesetzt, nachdem Demonstrationen seine Freilassung verlangt hatten und Higuita selbst erklärte, er sei in Hungerstreik getreten.

Nach einem Ligaspiel, das er im September 2002 mit Deportivo Pereira gegen Deportivo Cali bestritt, wies die Dopingprobe Higuitas Rückstände von Kokain auf. Higuita wurde vom kolumbianischen Verband gesperrt.