Vill (Neumarkt)

Die Vill (stets mit Artikel verwendet und im Deutschen [italienisch Villa) ist eine Ortschaft im Südtiroler Unterland und eine Fraktion der Gemeinde Neumarkt. Die Siedlung befindet sich auf der östlichen Talseite des Etschtals auf dem Schwemmkegel des Trudner Bachs, der die Vill vom knapp südlich gelegenen gleichnamigen Hauptort der Gemeinde Neumarkt trennt. Etwas nördlich erhebt sich der siedlungsgeschichtlich bedeutsame Hügel Castelfeder.
] ausgesprochen;Geschichte
Der Ortsname geht auf lateinisch villa mit der Bedeutung „Landgut“ oder „Dorf“ zurück. In der Vill weist eine hohe Dichte römerzeitlicher Funde möglicherweise auf eine Siedlung hin, die mit dem im Itinerarium Antonini genannten Endidae identifiziert werden könnte.
Im Mittelalter sorgte das rasche Aufblühen des neu gegründeten Zentralorts Neumarkt für einen gewissen Bedeutungsverlust der Vill. Vom späten 13. Jahrhundert an gehörte Vill als Teil des Viertels Neumarkt zum ehemaligen Gericht Enn und Kaldiff; die Burg Kaldiff erhebt sich oberhalb der Siedlung, sie wurde seit dem 14. Jahrhundert von den Tiroler Landesfürsten an Gerichtspfleger wie Volkmar von Burgstall, Diepolt von Katzenstein und Heinrich von Rottenburg ausgegeben.[1] Die 1518 vollendete Kirche Unsere Liebe Frau in der Vill gilt als eines der besten Beispiele der gotischen Architektur im Tiroler Raum. Im 20. Jahrhundert erlebte die Ortschaft eine rege Bautätigkeit rund um den aus nur wenigen Häusern bestehenden Ortskern.
Literatur
- Helmut Gritsch (Red.): Neumarkt an der Etsch – Vergangenheit und Gegenwart. Hrsg. vom Verein für die Ortspflege Neumarkt, Neumarkt 1997 (online).
Einzelnachweise
- ↑ Otto Stolz: Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol. Band 2: Viertel an der Etsch. Innsbruck: Wagner 1938, S. 226f.
Weblinks
- Vill auf suedtirolerland.it
Koordinaten: 46° 19′ N, 11° 17′ O