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Fink II

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Fink II ist der Tarnname des am Rüschkanal auf Finkenwerder gelegenen U-Boot-Bunkers, der 1941 bis 1944 auf dem Gelände der Deutschen Werft gebaut wurde. 1945 wurde er gesprengt. Heute befindet sich dort das Mahnmal Denkmal Bunkerruine.

Der Bau

Der Nassbunker Fink II wurde 1940 geplant. Sein Bau wurde auf dem Gelände der Deutschen Werft im März 1941 begonnen. Er bestand zunächst aus zwei Nassboxen, in die jeweils drei U-Boote passten. Kurze Zeit später, im Sommer 1941, entstanden auf Befehl des OKM zwei weitere Boxen. Als die Fertigstellung des Bunkers kurz bevor stand, 1942, erhielt die Bauleitung (eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen Wayss & Freytag, Beton & Monierbau AG) den Auftrag, eine fünfte Box hinzuzufügen. Dadurch verlängerte sich die gesamte Bauzeit erheblich: Erst 1944 konnten die Bauarbeiten am Bunker Fink II als abgeschlossen gelten.

Da ein U-Boot-Bunker ein Hafenbecken benötigt, musste der Rüschkanal erheblich erweitert werden. Der Bunker selbst wurde an Land gebaut und erst nach seiner Fertigstellung wurde der neue Rüschkanal ausgehoben.

Da, wie oben bereits erwähnt, in jede Box drei Boote passten, hatte der Bunker nun eine Kapazität für 15 U-Boote. Es wurden insgesamt 130.000 m² Stahlbeton verbaut. Mit einer Länge von 151 m, Breite von 153 m und Deckenstärke (an der dicksten Stelle) 3,6 m ist er weitaus größer als der nicht weit davon liegende U-Boot-Bunker Elbe II und der U-Boot-Bunker Kilian in Kiel (42,3 m Länge). Er ist jedoch weitaus kleiner als U-Bootbunker Valentin, der mit einer Länge von 426 m als der größte Bunker Deutschlands und der weltweit zweitgrößte gilt.

Funktion

Der Bunker ist als Werftanlage geplant. Dies bedeutet, dass hier hauptsächlich neue U-Boote gebaut wurden. Diese waren hauptsächlich dem Typ VII C zuzuordnen. Es wurden dort aber auch Restarbeiten an in anderen Werften entstandenen Schiffe, Ausrüstungsarbeiten sowie – insbesondere gegen Ende des Krieges – Reparaturen durchgeführt.

Während der Luftangriffe wurde der Bunker von Zivilisten als Luftschutzbunker genutzt.

Bombenangriffe

Während des Krieges blieb der Bunker von Bombenangriffen verschont. Erst 1945 greifen die Alliierten die Hamburger Hafenanlage an. Ein erster amerikanischer Angriff blieb folgenlos. Schwere Schäden richtete doch ein englischer Angriff an.

In der Nacht vom 8. [auf den] 9.4. 1945 wirft das RAF-Bomber Command mit 440 Flugzeugen 1491 to Bomben auf die Hafenanlagen von Hamburg ab. Dabei werden u.a. U 2509, U 2514 und U 3512 sowie 6 Handelsschiffe mit 8531 BRT versenkt und das bereits beschädigte Neubauboot U 2550 auf der Helling zerstört.[1]
Am 9. 4. wird der Bunker Fink II von einer Geschwader bestehend aus 40 Flugzeugen der RAF angegriffen (Gruppen Nr.5 und 17 und Lancaster der 617. Sqn. RAF). Dabei werden Bomben des Typs "Grand Slam"- und "Tallboy" verwendet.

Die Bomben schlagen sechs Löcher in die drei Meter starke Decke.

Fünf Flugzeuge gehen verloren. Durch die Explosionswirkung eines Volltreffers sinkt innerhalb des Bunkers ein Hebewerk mit den darin befindlichen Booten U 677 und U 982." [2]

U 677 ist in Box 5 des U-Bunkers Fink II zusammen mit U 982 und Hebewerk gesunken.

Der Bunker wurde wegen seines hohen Sicherheitspotentials während dieses Angriffs von ca. 3000 Personen als Luftschutzbunker verwendet. Von diesen Zivilisten starben 15 Menschen (mehrere werden schwer- und leichtverletzt), weshalb es in anderen Berichten heißt:

Es gab keine Verluste.

Nachkriegszeit

Am 17.10.1945 sprengten die Briten den Bunker Fink II. Der Rüschkanal wurde wieder zugeschüttet.

Das Denkmal Bunkerruine

Heute ist der ehemalige U-Boot-Bunker Fink II zum Mahnmal umgestaltet. Es wurde am 26.8.2006 eröffnet.

Quellen

Finkenwerder Diskussionsforum Seekrieg Denkmal