Mikulov
Mikulov (deutsch Nikolsburg) ist eine Bezirksstadt mit 7.664 Einwohnern im Süden von Mähren, direkt an der Grenze zu Niederösterreich. Zwischen Mikulov und dem 7 km südlich gelegenen Drasenhofen in Österreich besteht ein Grenzübergang.
Mikulov liegt am Rande eines Hügellandes und eines großen Sees. Sie erstreckt sich über Höhen von 200 bis 250 m ü.Adria.
Die Stadt hatte 1938 8.000 (meist deutsche) Einwohner, und 1948 etwa 5200. Bemerkenswert sind das ehemalige fürstliche Schloss und das Piaristen-Kollegium. Sehr bedeutend war in Nikolsburg die starke jüdische Gemeinde, die unter anderem auch Josef von Sonnenfels, den Berater Maria Theresias, hervorgebracht hat. Wirtschaftlich ist die Maschinen- und Tonwarenindustrie zu erwähnen sowie das Erdöl am Rande des Wiener Beckens. 1945/46 wurden die deutschen Einwohner aus ihrer Heimat vertrieben. Der noch vorhandene große jüdische Friedhof und der eingeebnete deutsche Friedhof mit Gedenktafel erinnern an die tragische Geschichte Nikolsburgs im 20. Jahrhundert.
Am 26. Juli 1866 wurde Nikolsburg Schauplatz des als Vorfrieden von Nikolsburg) bezeichneten Waffenstillstands zwischen Österreich und Preußen nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg, welcher am 3. Juli 1866 in Königgrätz zugunsten Preußens entschieden worden war. Darin wurde festgeschrieben, dass der Besitzstand Österreichs nach der Niederlage unangetastet bleibt. Der preußische Ministerpräsident und spätere Reichskanzler wollte sich mit Österreich keinen unversöhnlichen Feind schaffen, sondern die Option eines späteren Bündnisses offenhalten. Historisch wird der Frieden von Nikolsburg als äußerst kluger Schritt Bismarcks gewertet.
Persönlichkeiten
- Bonifác Buzek, Priester, Volksaufklärer, Philosoph und Pädagoge, lehrte am hiesigen Gymnasium
- Siegfried Altmann (* 1887), Pädagoge
- Edmund Wengraf (* 1860), österreichischer Journalist
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Altstadt mit Schloss
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Stadtplatz mit Sgraffitohaus
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Stadtplatz
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Schloss