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Pflug

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Abbildung eines historischen Pflugs

Ein Pflug ist ein landwirtschaftliches Gerät, das zum Umschichten des Oberbodens benutzt wird. Zweck ist eine Verbesserung der Bodenstruktur. Durch das Pflügen ergibt sich eine größere, rauhe Oberfläche und es werden organische Stoffe, etwa Dung oder Pflanzenreste, eingearbeitet. Durch Witterungseinwirkungen sowie Zersetzung der organischen Stoffe wird eine lockere, wasserspeichernde Struktur erreicht.

Historisch löste der Pflug Hacke und Spaten ab. Wurde der usprüngliche Pflug von Ochsen oder Menschen, später von Pferden gezogen, so wird ein moderner Pflug von Traktoren gezogen. Der alte Pflug hatte nur eine Schar, während neue üblicherweise drei bis sechs Scharen haben. Normalerweise musste man einen Pflug am Ende einer Furche mühselig herum heben. Für das Hin- und Zurückpflügen brauchte man einen Wendepflug.

Je nach Ausführung unterscheidet man zwischen Anbau- und Ausfattelpflügen und zwischen konventionellen und Schwenkpflügen.

Der Wanzleber Pflug ermöglichte das Tiefpflügen im Zuckerrübenanbau. Die wesentliche Neuerung war das an der hölzernen Grindel (einem Gestell) befestigte eiserne Streichblech. Nun wurde eine Furche von 12" (ca. 30,5 cm) Tiefe erreicht.

1858 verlieh die großbritannische Royal Agricultural Society (Königliche Landwirtschaftliche Gesellschaft) dem englischen Ingenieur John Fowler ein Preisgeld von 500 Pfund für einen Dampfpflug, das sie für einen wirtschaftlichen Ersatz von Pflug oder Spaten ausgelobt hatte. In Haushalt deutscher Bürger um 1900 gehörte der Band Hinter Pflug und Schraubstock des Schriftstellers und Ingenieurs Max Eyth zum Eisernen Bestand.

Im übertragenen Sinn wird der Begriff bei einem Schneepflug oder beim Schifahren für den früher angewendeten Pflugbogen verwendet.