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Paris–Roubaix 2023

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Paris-Roubaix 2021
Rennserie UCI WorldTour 2021
Austragungsland Frankreich Frankreich
Austragungszeitraum 3. Oktober
Gesamtlänge 257,7 km
Starterfeld 000 aus 00 Nationen in 25 Teams
(davon 000 im Ziel angekommen)
Sieger
Gesamtwertung 1. Danemark Dänemark 0:00:00 h
2. Niederlande Niederlande gleiche Zeit
3. Belgien Belgien + 0:00 min
2019 (2020 abgesagt) 2022

Die Paris-Roubaix 2021 war die 118. Austragung des französischen Eintagesrennens. Das Rennen fand am 3. Oktober statt und war Teil der UCI WorldTour 2021. Paris-Roubaix gehört wie Mailand–Sanremo, Lüttich–Bastogne–Lüttich, Il Lombardia und die Flandern-Rundfahrt zu den Monumente des Radsports.

Teilnehmende Mannschaften und Fahrer

Neben den 19 UCI WorldTeams standen 6 UCI ProTeams am Start. Für jedes Team, mit Ausnahme von Groupama-FDJ, starteten sieben Fahrer. Von den 174 Fahrern erreichten 123 Fahrer das Ziel. Das Team Deceuninck-Quick-Step startete unter dem Namen Elegant-QuickStep.

Mit Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix), Alberto Bettiol (EF Education-Nippo), Niki Terpstra (Total Direct Énergie), Peter Sagan (Bora-hansgrohe) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) standen fünf ehemalige Gewinner des Rennens am Start. Ebenfalls starteten der Vorjahreszweite und Sieger von Gent–Wevelgem 2021 Wout van Aert (Team Jumbo-Visma), der amtierende Weltmeister Julian Alaphilippe (Elegant-Quick Step), der Sieger von E3 Saxo Bank Classic 2021 Kasper Asgreen (Elegant-Quick Step) und der Sieger von Dwars door Vlaanderen 2021 Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers).

Nicht am Start stand Zdeněk Štybar (Elegant-Quick Step). Der Tscheche musste wegen Herzrhythmusstörungen im Vorfeld des Rennens operiert werden.[1]

UCI WorldTeams UCI ProTeams
ACT Frankreich AG2R Citroën Team GFC Frankreich Groupama-FDJ DSM Deutschland Team DSM AFC Belgien Alpecin-Fenix
APT Kasachstan Astana-Premier Tech IGD Vereinigtes Konigreich Ineos Grenadiers TJV Niederlande Team Jumbo-Visma BWB Belgien Bingoal Pauwels Sauces WB
TBV Bahrain Bahrain-Victorious TCS Belgien Intermaché-Wanty-Gobert Matériaux TQA Sudafrika Team Qhubeka Assos BBK Frankreich B&B Hotel p/b KTM
BOH Deutschland Bora-Hansgrohe ISN Israel Israel Start-Up Nation TFS Vereinigte Staaten Trek-Segafredo DKO Frankreich Delko
COF Frankreich Cofidis, Solutions Crédits LTS Belgien Lotto Soudal UAD Vereinigte Arabische Emirate UAE-Team Emirates ARK Frankreich Team Arkéa Samsic
EFN Vereinigte Staaten EF Education-Nippo MOV Spanien Movistar Team TEN Frankreich TotalEnergies
DQT Belgien Elegant-Quick-Step BEX Australien Team BikeExchange

Streckenführung

Die Strecke führte über 257,7 km von Compiègne über 30 Kopfsteinpflastersektoren nach Roubaix. Insgesamt standen ... Kilometer Kopfsteinpflaster auf dem Programm. Wie in den vergangenen Austragungen waren die Sektoren absteigend numeriert und nach ihrer Schwierigkeit gekennzeichnet (5 Sterne = höchste Schwierigkeit).

Der neutralisierte Start erfolgte vor dem Schloss Compiègne. Anschließend führte die Strecke Richtung Norden. Nachdem Saint-Quentin durchfahren wurde, folgte nach 96,3 gefahrenen Kilometern der erste Kopfsteinpflastersektor (Sektor 30: Troisvilles à Inchy). Die erste Möglichkeit einer Selektion bot der berüchtigte Sektor Trouée d’Arenberg (Sektor 19) nach 162,4 gefahrenen Kilometern. Dieser Sektor war der erste von drei Sektoren der höchsten Schwierigkeit. Der Zweite Sektor der höchsten Kategorie war der Sektor von Mons-en-Pévèle (Sektor 11) 48,6 Kilometer vor dem Ziel. Mit dem Carrefour de l'Abre (Sektor 4) folgte der letzte 5-Sterne-Sektor 17,2 Kilometer vor dem Ziel. Die letzte Möglichkeit sich auf dem Kopfsteinpflaster abzusetzten bot der vorletzte Sektor (Willems à Hem).

Nach dem abschließenden Sektor in Roubaix, wurde das Finale auf der Radrennbahn von Roubaix ausgetragen. Nachdem die Bahn erreicht war mussten die Fahrer eineinhalb Runden zurücklegen.

Wichtigste Streckenpassagen
# Kilometer Läng (km) Schwierigkeit
30 Troisvilles à Inchy 96,3 2,2 ***
29 Viesly à Quiévy 102,8 1,8 ***
28 Quiévy à Saint-Python 105,4 3,7 ****
27 Saint-Python 110,1 1,5 **
26 Haussy à Saint-Martin-sur-Écaillon 116,6 0,8 **
25 Saint-Martin-sur-Écaillon à Vertain 120,9 2,3 ***
24 Capelle à Ruesnes 127,3 1,7 ***
23 Artres à Quérénaing 136,3 1,3 **
22 Quérénaing à Maing 138,1 2,5 ***
21 Maing à Monchaux-sur-Écaillon 141,2 1,6 ***
20 Haveluy à Wallers 154,2 2,5 ****
19 Trouée d’Arenberg 162,4 2,3 *****
18 Wallers à Hélesmes 168,4 1,6 ***
17 Hornaing à Wandignies 175,2 3,7 ****
16 Warlaing à Brillon 182,7 2,4 ***
15 Tilloy à Sars-et-Rosières 186,2 2,4 ****
14 Beuvry à Orchies 192,5 1,4 ***
13 Orchies 197,5 1,7 ***
12 Auchy à Bersée 203,6 2,7 ****
11 Mons-en-Pévèle 209,1 3 *****
10 Mérignies à Avelin 215,1 0,7 **
9 Pont-Thibault à Ennevelin 218,5 1,4 ***
8 Templeuve (L'Épinette) 223,9 0,2 *
Templeuve (Moulin-de-Vertain) 224,4 0,5 **
7 Cysoing à Bourghelles 230,8 1,3 ***
6 Bourghelles à Wannehain 233,3 1,1 ***
5 Camphin-en-Pévèle 237,8 1,8 ****
4 Carrefour de l'Arbre 240,5 2,1 *****
3 Gruson 242,8 1,1 **
2 Willems à Hem 249,5 1,4 ***
1 Roubaix (Espace Charles Crupelandt) 256,3 0,3 *
Ziel 257,7

Rennverlauf

Kurz nach dem Start bildete sich eine sieben Fahrer umfassende Ausreißergruppe. Mit dabei waren Stefan Bissegger (EF Education-Nippo), Jelle Wallays (Cofidis), Mathias Norsgaard Jørgensen (Team Movistar), Fabio Van Den Bosche (Sport Vlaanderen-Baloise), Mathijs Paaschens (Bingoal Pauwels Sauces WB), Nico Denz (Team DSM) und Hugo Houle (Astana-Premier Tech). Im Hauptfeld wurden die Fahrer Yevgeni Fedorov (Astana-Premier Tech) und Otto Vergaerde (Alpecin-Fenix) aufgrund einer Rangelei aus dem Rennen genommen.

Die beiden ersten Kopfsteinpflaster-Passagen auf der Lippenhovestraat und Paddestraat stellten keine Schwierigkeit für die Fahrer dar. Sep Vanmarcke (Israel Start-Up Nation) konnte nach einem Platten schnell wieder zum Hauptfeld aufschließen. Nach etwa 100 gefahrenen Kilometern stand mit dem Katteberg der erste der 19 Anstiege auf dem Programm. Der Vorsprung der Ausreißergruppe betrug zu diesem Zeitpunkt etwa zwölf Minuten. Auf der ersten Passage des Oude Kwaremont formierten sich die Teams im Hauptfeld das erste Mal. Die Mannschaften Elegant-Quick Step und Jumbo-Visma gestalteten an den folgenden Anstiegen des Kortekeer, Eikenberg und Wolvenberg die Tempoarbeit. Der Schweizer Michael Schär (AG2R Citroën) fiel mit einem Defekt zurück und wurde von der Jury disqualifiziert, nachdem er Zuschauern eine Trinkflasche zugeworfen hatte. Zwar war es nach den seit 1. April geltenden Regeln verboten, Abfall außerhalb gekennzeichneter Zonen zu entsorgen, diese Auslegung traf jedoch auf weitverbreitete Kritik.[2]

Erste Attacken

Auf dem Molenberg, 102 Kilometer vor dem Ziel, zog das Elegant-Quick Step Team durch eine Tempoverschärfung das Feld in die Länge. Die ersten Angriffe aus dem Hauptfeld kamen jedoch erst auf dem nächsten Anstieg, dem Berendries. Zehn Fahrer konnten sich lösen. Mit dabei waren Bryan Coquard (B&B Hotel p/b KTM), Edvald Boasson Hagen (Team Total Direct Énergie), Edward Theuns (Trek-Segafredo), Luke Rowe (Ineos Grenadiers), Davide Ballerini (Elegant-Quick Step) und Kevin Geniets (FDJ), der den Angriff initiiert hatte. Die Ausreißer wurden jedoch am Valkenberg von dem Hauptfeld gestellt. Mads Pedersen (Trek Segafredo), der Weltmeister von 2019, fiel aus dem Hauptfeld zurück. Auf dem Kanarieberg, 71 Kilometer vor dem Ziel, löste sich Søren Kragh Andersen (Team DSM) kurz vom Hauptfeld, ehe er sich wieder einholen ließ, da er die Lücke zu den führenden Fahrern (2:30 min) allein nicht schließen konnte.

66 Kilometer vor dem Ziel kam es im Hauptfeld zu einem Sturz, in den neben Kasper Asgreen und Julian Alaphilippe (beide Elegant-Quick Step) auch Michael Matthews (Team BikeExchange), Oliver Naesen (AG2R Citroën Team) und Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) verwickelt waren. Sie alle konnten jedoch vor der zweiten Passage des Oude Kwaremont wieder zum Peloton aufschließen, während die Alpecin-Fenix-Fahrer Oscar Riesebeek und Silvan Dillier das Rennen aufgeben mussten. Auf dem Anstieg des Oude Kwaremont setzte sich Stefan Bissegger von der auseinanderfallenden Fluchtgruppe ab. Dahinter erhöhte Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) das Tempo, und das Hauptfeld teilte sich zum ersten Mal in mehrere Gruppen auf.

Nach dem Paterberg und Koppenberg wurde mit Stefan Bissegger der letzte Fahrer der Ausreißergruppe gestellt. Es bildete sich eine neue Spitzengruppe, in der neben dem Schweizer acht weitere Fahrer vertreten waren: Mathieu van der Poel, Julian Alaphilippe, Wout Van Aert (Team Jumbo-Visma), Anthony Turgis (Team Total Direct Énergie), Tim Wellens (Lotto-Soudal), Thomas Pidcock (Ineos Grenadiers), Christophe Laporte (Cofidis, Solutions Crédits) und Marco Haller (Bahrain-Victorious). Wenige Sekunden dahinter befand sich eine Verfolgergruppe, in der mit Kasper Asgreen (Elegant-Quick Step), Greg Van Avermaet (AG2R Citroën Team) und Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) weitere Top-Fahrer vertreten waren.

Entscheidende Phase

Auf der Mariaborrestraat griff Marco Haller an und löste sich aus der Spitzengruppe, die von der Verfolgergruppe gestellt wurde. Wenig später fiel auf dem Kopfsteinpflasteranstieg des Taaienberg, 37 Kilometer vor dem Ziel, die Vorentscheidung. Mathieu van der Poel, Kasper Asgreen, Wout Van Aert, Julian Alaphilippe und Dylan Teuns (Bahrain-Victorious) schlossen zu Marco Haller auf und distanzierten die restlichen Fahrer.

Auf dem Anstieg zum Kruisberg schaffte es Anthony Turgis zwar, die Lücke zu den Führenden zu schließen. Doch wenig später, 27 Kilometer vor dem Ziel, griff Kasper Asgreen an, und einzig Mathieu van der Poel und Wout Van Aert konnten ihm folgen. Die drei arbeiteten gut zusammen und fuhren mit einem Vorsprung von einer halben Minute in den vorletzten Anstieg, den Oude Kwaremont. Mathieu van der Poel attackierte auf dem Kopfsteinpflasteranstieg und konnte zunächst sowohl Wout Van Aert als auch Kasper Asgreen distanzieren. Der Däne kämpfte sich jedoch an das Hinterrad des Niederländers zurück. Julian Alaphilippe, Anthony Turgis, Dylan Theuns und Marco Haller wurden auf dem Oude Kwaremont von einer Verfolgergruppe eingeholt.

Den letzten Anstieg (Paterberg) bezwangen Mathieu van der Poel und Kasper Asgreen gemeinsam und gingen in die letzten 13 flachen Kilometer. Wout Van Aert, der viel Zeit auf die beiden verloren hatte, wurde von einer Verfolgergruppe eingeholt, die aus acht Fahrern bestand.

Auf den letzten Kilometern nach Oudenaarde pendelte sich der Vorsprung der beiden Führenden auf eine halbe Minute ein. Kasper Asgreen gewann die 105. Austragung der Flandern-Rundfahrt im Sprint, den er rund 200 Meter vor dem Ziel von der zweiten Position aus eröffnete. Den dritten Platz belegte Greg Van Avermaet vor Jasper Stuyven, die sich auf den letzten Kilometern von der Verfolgergruppe lösen konnten.[3]

Rennergebnis

Platz Fahrer Nation Team Zeit
01. Kasper Asgreen Danemark DEN Elegant-Quick Step 6:02:12 h (42,13 km/h)
02. Mathieu van der Poel Niederlande NED Alpecin-Fenix "
03. Greg Van Avermaet Belgien BEL AG2R Citroën Team + 0:32 min
04. Jasper Stuyven Belgien BEL Trek-Segafredo + 0:33 min
05. Sep Vanmarcke Belgien BEL Israel Start-Up Nation + 0:47 min
06. Wout Van Aert Belgien BEL Team Jumbo-Visma "
07. Gianni Vermeersch Belgien BEL Alpecin-Fenix "
08. Anthony Turgis Frankreich FRA Team Total Direct Énergie "
09. Florian Sénéchal Frankreich FRA Elegant-Quick Step "
10. Dylan van Baarle Niederlande NED Ineos Grenadiers "
11. Christophe Laporte Frankreich FRA Cofidis, Solutions Crédits "
12. Tiesj Benoot Belgien BEL Team DSM + 0:49 min
13. Dimitri Claeys Belgien BEL Team Qhubeka Assos + 2:15 min
14. Marcus Burghardt Deutschland GER Bora-Hansgrohe "
15. Peter Sagan Slowakei SVK Bora-Hansgrohe "
16. Danny van Poppel Niederlande NED Intermaché-Wanty-Gobert Matériaux "
17. Yves Lampaert Belgien BEL Elegant-Quick Step "
18. Alexander Kristoff Norwegen NOR UAE Team Emirates "
19. Tom Van Asbroeck Belgien BEL Israel Start-Up Nation "
20. Heinrich Haussler Australien AUS Bahrain-Victorious "

Einzelnachweise

  1. Zdenek Stybar will miss the Tour of Flanders after undergoing an ablation. 2. April 2021, abgerufen am 5. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  2. Schär plädiert nach Ausschluss für das Verschenken der Flaschen | radsport-news.com. Abgerufen am 5. April 2021.
  3. Live-Ticker Flandern Rundfahrt, Eintagesrennen | radsport-news.com. Abgerufen am 4. April 2021.

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#2021 Kategorie:Radrennen 2021