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Wikipedia:Archiv/Anonymität auf dem Server

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juli 2003 um 02:43 Uhr durch Atman Sun (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Hallo, Wikipedianer! Der Titel wiki-war ist natürlich nicht bitterernst gemeint. Er soll das Thema bekannt machen.

Dies ist eine Diskussionsseite zu dem Thema Anonymität auf dem Server. Ich (Bo), habe schon erfahren, dass es auf der internen Mailing-Liste bereits des öfteren diese Diskussion gab, ich habe hier auf den Diskussionsseiten aber noch keine systematische Übersicht zu den Inhalten und (vorläufigen) Ergebnissen gefunden. Deswegen rege ich diese Seite als Archiv an.

Jeder, der mit dem Phänomen „anonyme Störung“ schon einmal konfrontiert war, ist herzlich eingeladen, sich an der Argumentation zu beteiligen. Natürlich auch und gerade Freunde der „schwarzen Maske“ im Internet. Es ist nicht erforderlich, hinter jedes Argument sein Namenszeichen zu setzen, denn dass ist wiederum durch Jeden hier zu verändern oder zu verfeinern ;-) Die Schilderung von Beispielen ist unter den jeweiligen Blöcken möglich.

Die Frage:

Sollten User der Wikepedia sich mit Klarnamen und Anschrift anmelden müssen, oder ist die Möglichkeit zur anonymen Mitarbeit weiterhin die bessere Lösung für das Projekt?

Da es unterschiedliche Möglichkeiten zur Strukturierung dieser Diskussion gibt, rege ich an, Argument und Erfahrung zu trennen sowie in Pro und Conta Anonymität aufzuteilen. So ist die Diskussion sowohl sachlich, als auch durch Erfahrungsberichte (bitte kurz) zu beleben.

Ich halte es für wichtig, ein Argument auch als solches zu formulieren, d.h. These(n) und Konklusion (Schlussfolgerung) in einem, maximal zwei Sätzen zu formulieren. Sag es treffend! Die Prosa (mit emotionaler Bedeutung) bitte im Anschluss darunter posten!


Argumente pro Anonymität

  • Die Anzahl der Mitarbeiter ist höher, da man sich auch zu Themen äußert, von denen man zwar etwas versteht, mit denen man jedoch nicht in Verbindung gebracht werden möchte.
  • Es fällt der „Laufkundschaft“ sehr leicht, sich mal eben als Lektor zu beteiligen. Das macht die Sache sympathisch.
  • Der neutrale Standpunkt kann auch unter anonymen Mitarbeitern gefunden werden.
  • Die anderen Wikis sind genauso offen, die deutsche Wiki würde sich ggf. isolieren.
  • Die Qualität der meisten Artikel steigt schneller, als die Störungen durch Angriffe.
  • Es gibt immer genug achtsame Mitarbeiter, die Störungen rückgängig machen.
  • Es dauert meistens nie lange, bis eine Störung behoben wird, deswegen verlieren Störer auch schnell die Lust an ihrem Spiel.
  • Es herrscht eine, im großen und ganzen, funktionierende Sozialhygiene. User, die unbedingt stören wollen würden einfach eine falsche Identität angeben (kaum nachzuprüfen)
  • Flammen und Trollen gehören zum Internet, wie Betrunkene zum Oktoberfest. Das ist eine akzeptierte Form des Umgangs und ein Stück Eigenkultur im web.
  • Bei wirklich üblem Vorsatz, wird der User eine gefälschte Adresse und eine gefakte IP verwenden und kann also auch mit Anmeldezwang nie identifiziert werden.
  • Störungen kommen vor allem bei Themen aus der Grenzwissenschaft, Religion, Politik und Minderheiten-Diskussionen vor. Die Mehrzahl der Artikel ist davon nicht betroffen.
  • Artikel, wie „Sexbombe“ oder „Hardcoreporno“ würden sicher nicht so schnell entstehen. Es kennen sich viele Leute mit Themen aus, mit denen sie nicht in Verbindung gebracht werden wollen. Vor allem, wenn auch am Arbeitsplatz mit der WIKI gearbeitet wird (“Hey, guck mal, der Müller ist ja nicht nur ein Controller, der ist ja auch ein Porno-Spezi!“)

Erfahrungen, Berichte, Entwicklungen, Visionen pro Anonymität




Argumente contra Anonymität

  • Störungen fallen leichter, man wird quasi verführt, wenn man anonym posten kann.
  • Übertreibungen und Angriffe werden i.d.R. von anonymer Seite betrieben. Eine konstruktive Arbeitsatmosphäre erleichtert jedoch die Konsensfindung. Der neutrale Standpunkt wird somit besser zu finden sein, wenn die Beteiligten für ihre Standpunkte einstehen.
  • Die Tatsache auch „heikle Themen“ schneller zu füllen, ist nicht gleichzeitig ein Garant für eine hohe Qualität der Artikel. Ein Redakteur, der hier z.B. subtile Entstellungen findet, wird so schnell nicht mehr wiederkommen und die Seite sicher auch nicht weiterempfehlen. Das Projekt macht sich aber vor allem mit Qualität einen Namen, ab einer gewissen Masse.
  • Die Sozialhygiene wird unterstützt, wenn das System Hindernisse für Vandalen einbaut.
  • Je mehr Artikel hier sind, desto mehr Details in den Artikeln müssen überwacht werden. Das, was in den einzelnen Sätzen Sinn macht kann sich, auf die Entwicklung hin, keiner mehr für seine ganze Beobachtungsliste merken. Das wird zu Frustration, gerade bei guten Leuten mit vielen Artikeln führen.
  • Es werden sich gerade die Mitarbeiter vehement gegen eine Verpflichtung zur Preisgabe ihrer Identität wehren, die in Diskussionen gerne mal die Regeln der Höflichkeit vergessen. Das wäre ein Indiz dafür, dass sich mit der Änderung der Ton hier verbessern wird.
  • Das relative Verhältnis von Mitarbeitern die korrigieren und Störern mag zwar stabil bleiben, der absolute Verlust an Arbeitszeit und Energie im Projekt summiert sich allerdings mit steigender Artikelanzahl beachtlich. Diese Zeit und Energie lässt sich sicher produktiver nutzen.
  • In vielen sozialen Gefügen hat sich die Identifizierbarkeit Einzelner bewährt. So ist es im Straßenverkehr, bei Brief- und E-Mailverkehr, in Bildungseinrichtungen oder Behörden üblich, sich auszuweisen. Dies dient der Vorbeugung von „Geisterfahrern“.
  • Die Tatsache, dass sich viele Mitarbeiter nicht mehr mit Klarnamen an „Schmuddelthemen“ beteiligen würden, wäre für das Gesamtprojekt kein Schaden, da diese Artikel entweder schon gut gefüllt sind oder es sicher genug Freigeister, Rentner, Arbeitssuchende oder Künstler, etc. gibt, die sich auch mit wahrem Namen dieser Themen annehmen.
  • Die Tatsache, dass Vandalen mit sehr hoher destruktiver Energie eine (oder mehrere) gefälschte Identitäten (und gefakte IP´s) verwenden können, ist kein Argument gegen die Anmeldepflicht an sich. Auch im Straßenverkehr gibt es Leute, die sich ein Nummernschild „borgen“. Dennoch hat es sich bewährt. Die normalen Störungen würden sicher abnehmen.
  • Hochqualifizierte Mitarbeiter (Universitätskräfte, Privatforscher, Unternehmer mit Spezialwissen), die keine Zeit haben ihre Arbeiten selbst zu überwachen (evtl. auf Jahre hinweg), werden kaum in größerer Anzahl Vertrauen in ein Projekt finden, bei dem jeder Depp alles sabotieren kann. Es ist nicht attraktiv bei einem Projekt mitzumachen, wenn besonders gutes Wissen besonders leicht zu sabotieren ist.
  • Es gibt eine andere WiKi mit Anmeldezwang und Lektorat durch andere User. Dort kann niemand mal schnell mitmachen. Mit Anmeldung hier würde weiterhin keine Einschränkung zur sofortigen Mitarbeit für Jedermann geben.
  • Die Möglichkeit sich mal zu treffen, anzurufen oder echte Freundschaften zu knüpfen wären viel größer, wobei dadurch niemand gezwungen wäre auf Treffen zu gehen.
  • “Heikle“ Themen aus Politik, Kultur, Grenzwissenschaft oder Soziologie (mit hohem emotionalen Potential) lassen sich sachlicher diskutieren, wenn nur Beteiligte daran arbeiten, die zu ihren Aussagen stehen.
  • Das Projekt ließe sich PR-mäßig besser vermarkten, weil jetzt schon so viele Artikel vorhanden sind, dass ein mehr an Qualität sicher diese Profis anzieht (Redakteure etc.)




Erfahrungen, Berichte, Entwicklungen, Visionen contra Anonymität



Derzeitiges Resumé der Sys-Ops:

(Stand der Diskussion):