Diskussion:Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996
Zunahme von Rechtschreibfehlern
"und außerdem eher zu einer Zunahme von Rechtschreibfehlern geführt hat. ("Mit süssen Grüssen") Deshalb schreiben ein Großteil der Bevölkerung sowie einige Medien (wie die FAZ) weiterhin in der "klassischen" Rechtschreibung."
- Dies ist sehr vage und zudem nicht belegt. Wer sagt so etwas? Welche Art von Rechtschreibfehlern ist gemeint?
- --zeno 22:20, 13. Aug 2003 (CEST)
- Dass manche der Meinung sind, das "ß" sei ganz abgeschafft, habe ich auch schon in der Wikipedia beobachtet (nein, nicht nur bei Schweizern ;-) Aber eine Zunahme an Fehlern möchte ich auch bezweifeln. Und zu dem "Großteil der Bevölkerung" würde ich auch gerne mal Zahlen sehen. Die meisten Leute haben ihre eigenen "Regeln", insbesondere was die Kommasetzung anbelangt. Die werden eher aus dem Bauch gesetzt (mach ich auch so), und mit den neuen, freieren Regeln sollte das eher konform gehen. (Man könnte fast sagen, viele haben schon nach den neuen Regeln geschrieben, bevor die Reform überhaupt erfunden war ;-) --Kurt Jansson 23:02, 13. Aug 2003 (CEST)
- (1) Das mit "ß" -> "ss" habe ich in der englischen Wikipedia gerade korrigiert - dort stand ja tatsächlich, dass "ß" abgeschafft wurde ;-)
- (2) Ja, und wenn man beide Konventionen als gültig anerkennt, so wird wohl weniger falsch geschrieben. Geht man allerdings von der Konsistenz aus, so wird seit der Reform natürlich inkonsistenter geschrieben als zuvor - vorher konnte man ja nicht in einem Text zwischen zwei Varianten wechseln ;-).
- (3) Was ich stark bezweifle ist die Behauptung, dass z.B. Schüler, die die neue Rechtschreibung lernen, mehr Fehler machen als Schüler, die die alte gelernt haben (jeweils innerhalb des gelernten Systems, selbstverständlich).
- (4) Dass die Leute älterer Generationen (die die neue RS nicht in der Schule gelernt haben) weiterhin nach der alten Konvention schreiben (es sei denn sie werden zur neuen gezwungen), ist ja wohl selbstverständlich.
- --zeno 23:44, 13. Aug 2003 (CEST)
- (2) Stimmt so nicht ganz: früher konnte man zwischen Ladys und Ladies wählen, jetzt ist nur noch Ladys richtig... *argl*
- (3) Was ganz extrem zugenommen hat, sind auseinander geschriebene zusammengesetzte (zusammen gesetzte? :)) Wörter, also Auto Wäsche, Puten Schnitzel usw., IMHO eine Folge von [1]
- Was die Kommasetzung angeht: es ist IMHO eine Unart bei Sätzen mit zu das Komma wegzulassen, ich habe jedenfalls Probleme längere Sätze zu lesen, in denen das gemacht wird, deshalb "korrigiere" ich es auch ständig in der Wikipedia. --Head
- (3) Kann sein, dass es auf diese Regel zurück zu führen ist. Aber eigentlich ist die Regel doch klar ... denke, dass v.a. "Umsteiger" diese Fehler machen ("ach, neue Rechtschreibung, da kann ich ja alles auseinander schreiben, was früher zusammen war ...), ein Übergangsphänomen also. --zeno 00:09, 14. Aug 2003 (CEST)
- (3) IMHO eher eine Übernahme der englischen Getrenntschreibung. In der Wikipedia beobachte ich es vor allem bei Informatik-Artikeln, aber auch allgemein bei den Naturwissenschaften. Grauenhaft, das schmerzt noch mehr als der Apostrophabusus. --Kurt Jansson 02:18, 14. Aug 2003 (CEST)
Etymologie
Zitat: >Wesentliche Elemente der Reform sind eine strengere Beachtung des etymologischen Prinzips (etwa neu "nummerieren" statt "numerieren", da von Nummer abgeleitet)<
Gerade hier scheint mir, daß das etymologische Prinzip nicht eingehalten wurde, stammen doch sowohl "numerieren" als auch "Nummer" von den lateinischen Wörtern "numerare" und "numerus" ab. Die �,nderung entfernt sich also von der lateinischen Wurzel.
- Hab ich gerade korrigiert :oP Noch lustiger ist "frittieren", weil es von "Fritten" kommt :o))) 62.104.223.81 11:51, 11. Nov 2003 (CET)
- Das mit der Etymologie stimmt so nicht. Die Aussprache ist wichtiger als die ursprüngliche Herkunft eines Worts. Hab es geändert -- Matthäus Wander 20:39, 25. Nov 2003 (CET)
- Die genannten Beispiele haben nichts mit Etymologie oder Aussprache zu tun. Es handelt sich um das Stammprinzip. Nummerieren wird jetzt vom Stamm Nummer abgeleitet. Etymologisch wäre numerieren besser (lat. numerus). Aussprachemäßig wirkt sich die Schreibung nicht aus, da num(m)erieren endbetont ist. Es ist nicht Aufgabe einer Deutschen Rechtschreibung, sich nach einer lateinischen oder (in aller Regel) pseudolateinischen Wortgeschichte zu richten.--Hansjörg 10:23, 12. Aug 2004 (CEST)
- Das mit der Etymologie stimmt so nicht. Die Aussprache ist wichtiger als die ursprüngliche Herkunft eines Worts. Hab es geändert -- Matthäus Wander 20:39, 25. Nov 2003 (CET)
"Die Rechtschreibreform war und ist umstritten, weil die neue Rechtschreibung an vielen Stellen zu "unschönen" Schreibungen führt [...]"
- Das ist eine höchst subjektive Aussage. In meinen Augen ist dieser "Effekt der Unschönheit" auf reine Gewohnheit oder gar Bequemlichkeit zurückzuführen. Wer jahrelang "Delphin" gelesen hat, stört sich an "Delfin", hat aber keine Probleme mit "Telefon" (obwohl es ja dann eigentlich "Telephon" sein müsste). Eigentlich müssten doch gerade Ausnahmeregelungen unschön wirken ("Schiffahrt"), und die sollten ja mit der neuen Rechtschreibung reduziert werden. -- Matthäus Wander 10:21, 7. Nov 2003 (CET)
"Deshalb schreibt ein Großteil der Bevölkerung sowie einige Medien (wie die FAZ) weiterhin in der "klassischen" Rechtschreibung."
- In diesem Satz stört mich das Wort "klassisch", auch wenn es in Anführungszeichen steht. "Klassisch" hat in meinem Fremdwörterbuch zwei Bedeutungen: "zur Klassik gehörend" und "mustergültig, ausgereift, vollendet, erstrangig". Da Deutsch als "lebendige" Sprache eine Entwicklung durchläuft (z.B. "Telephon" -> "Telefon"), ist die Schreibung vor der Reform nicht klassisch, sondern alt. -- Matthäus Wander 10:38, 7. Nov 2003 (CET)
- Klassisch bedeutet auch vorbildlich, zeitlos gültig, und in diesem Sinne ist es hier gemeint. Publius 15:40, 7. Nov 2003 (CET)
- Wenn es so gemeint ist, dann ist es urteilend und verlässt das Gebot des NPOV. Muss also neutralisiert werden. denisoliver 16:19, 7. Nov 2003 (CET)
- Dummerweise ist "alt" oder "neu" aber auch wertend. Was machen wir? Publius 16:25, 7. Nov 2003 (CET)
- das "alt" wertend ist, würde ich bestreiten. ein altes auto kann ein wertvoller oldtimer sein oder eine schrottkiste, das "alt" sagt da gar nichts zu aus. denisoliver 16:28, 7. Nov 2003 (CET)
- Daß "alt" in diesem Zusammenhang wertend ist, entnehme ich beispielsweise dem Beitrag von Matthäus Wander. Das impliziert, daß es jetzt eine Nachfolge gibt, und die Vorgängerversion damit obsolet ist. Publius 16:40, 7. Nov 2003 (CET)
- na denn. nehmen wir doch einfach "vorherig".denisoliver 19:52, 7. Nov 2003 (CET)
- Was haltet Ihr von konventionell? Publius 23:56, 7. Nov 2003 (CET)
- "vorherig" passt und wertet in keine Richtung, find ich gut -- Matthäus Wander 11:12, 8. Nov 2003 (CET)
- "Vorherig" scheidet genauso aus, weil es wie "alt" impliziert, daß die "alte Rechtschreibung" obsolet ist. Wir suchen eine Formulierung, die impliziert, daß die "alte" und die "neue" Rechtschreibung parallel exisitieren. Publius 23:11, 23. Nov 2003 (CET)
- Meint ihr nicht, daß Ihr marginalen Details hier etwas zu viel Aufmerksamkeit widment? Aber weil's so schön ist, was haltet Ihr von der bisher bestehenden Rechtschreibung? -- Sansculotte 23:26, 23. Nov 2003 (CET)
- Aber sie besteht doch noch! Wie wär's mit traditionell?
na denn mal viel Spaß mit der besch*** Reform. Ich kann nicht verstehen, wie man so ignorant sein kann, alles blindwütig in die neue Schreibweise zu ändern...
- Dann kann ich aber nicht verstehen, wie man so ignorant sein kann, alles blindwütig nach der alten Weise zu schreiben. Wollen wir uns weiter Ignoranz an den Kopf werfen, oder wollen wir mit Argumenten diskutieren? -- Matthäus Wander 11:15, 8. Nov 2003 (CET)
Wie wäre es mit einer Wikipedia in traditioneller Schreibung?
- Wäre ich sofort dafür. Oder gemischt, je nach Präferenzen des Autors. Die englischsprachige Wikipedia ist auch auch gemischt in amerikanischem/britischem Englisch. 217.1.207.35 15:48, 11. Nov 2003 (CET)
- wer vor 100 Jahren in die Schule gegangen ist, hat nie in der (damals) neuen Schreibweise geschrieben. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier. Denken wir nur mal an das Pfund, 1848 verboten und heute noch gebräuchlich (wenn auch nicht in allen Regionen). Wer heute bzw. in den letzten Jahren die neue Rechtschreibung in der Schule gelernt hat, hat sicher keine Probleme damit. Wer bisher nur in der alten - und heute noch gültigen - Art und Weise schreibt, wird es auch weiterhin tun. Ich werde die neue Schreibweise nicht lernen und niemand kann mich dazu zwingen. Wenn jemand meine Beiträge ändern will, kann er das ja tun. Marcela 11:25, 19. Nov 2003 (CET)
- Ihr habt ja Sorgen. Da im nächsten Jahr ohnehin die alte Rechtschreibung nicht mehr gilt, empfehle ich, schon jetzt mit der neuen in Wikipedia anzufangen, damit am ersten Januar kein Korrekturchaos ausbricht. Ob ihr privat die alte weiterhin verwendet, aus Gewohnheit oder warum auch immer, bleibt ja Eure Sache. 82.82.129.82 23:19, 23. Nov 2003 (CET)
- Tja meine Oma schreibt auch noch Thor statt Tor und ich bleibe auch beim daß (bewundere Stefan Kühn aber trotzdem für die Unermüdlichkeit, mit der er alle daß und sogenannt korrigiert). Dabei möchte ich noch Anmerken, daß keine von beiden Rechtschreibungen alt ist oder nicht mehr gilt; die Zwischenstaatliche Vereinbarung bezieht sich lediglich auf amtliche Schriftstücke. Der Rest der Republik kann und darf schreiben wie er will... ;-) Sansculotte 23:26, 23. Nov 2003 (CET)
- ...kann nicht nur, sondern muß teilweise soger. Weil die neue Rechtschreibung wegen Unverständnissen bis vor Gericht geführt hat, Leute nicht zu Vorladungen gegangen sind usw. weil sie (angeblich) das neue Deutschnicht verstehen, hat unser Landkreis die neue Rechtschreibungvorerst verboten. Ich werde auch nicht wegen der wiki den ganzen Unfug lernen.
- Ist das ein Grund, bestehende, nach einer der beiden Regelsysteme konstistente Artikel in die andere Variante umzuaendern? Der eine Editor (Stefan Kühn, nach Angabe von Sansculotte) "korrigiert" unermuedlich "daß" in "dass", und der andere (du, IP 217.85.131.45) "korrigiert" "dass" in "daß". Ist das wirklich noetig, solange keine Einigkeit ueber die in der Wikipedia zu verwendende Schreibweise herrscht? Oder wollen einige User in dieser Beziehung "Tatsachen schaffen"? --SirJective 13:26, 25. Nov 2003 (CET)
- Seid mir nicht böse, aber "den ganzen Unfug" (zu 95 % die neue, wirklich einfachere ß-Regel) sollte man nach zig Jahren Übergangszeit nunmal drauf haben. Ich bin auch kein Verfechter der Reform, habe mich aber inzwischen dran gewöhnt. dass schreibt man nunmal jetzt mit ss, ab nächstem Jahr ausschließlich. Die anderen �,nderungen sind teilweise marginal oder lassen Spielraum. Da soll mir mal keiner erzählen er hätte sich noch nicht damit beschäftigt, so viel ist das ja nun auch nicht. Und wenn man eine Enzyklopädie schreibt, dann doch auch für nachfolgende Generationen und die werden sich über ein "daß" höchstens wundern. Aber wenn jemand Spaß am umändern hat, bitte! Der nächste korrigiert es eh wieder. Das meiste hier ist nämlich mit NDR verfasst, die meisten also bereits für Neues. 82.82.128.6 13:38, 25. Nov 2003 (CET)
Der oben stehende Vorschlag, eine Wikipedia in traditioneller Rechtschreibung zu starten, war in dieser Form nicht ernst gemeint; was dabei herauskäme wäre nämlich eine ziemlich leere Wikipedia-Ausgabe (so wie nds, fy oder als). Offenbar bin ich jedoch nicht der einzige, der die Wikipedia lieber in traditioneller Schreibweise sehen würde. Als Lösung stelle ich mir einen externen Umwandlungsfilter vor, der z.B. über de-trad.wikipedia.org zu erreichen sein könnte:
- Anstatt die alte Schreibweise zu löschen, könnte sie als Kommentar erhalten bleiben, z.B. "selbstständig "
- Beim Eszet könnte der Filter vielleicht auch ohne solche Hinweise auskommen, z.B. durch eine Regel wie "Nach der trad. Rs. steht 'ss' nie vor einem Konsonanten oder dem Wortende." -- Stimmt die Regel so? (Ausnahmen, z.B. Fachbegriffe müßten dann ein "" verpaßt bekommen.
- In Auseinander- und Zusammenschreibungen (z.B. "Rad fahren" vs. "radfahren") sollte sich die "Rechtschreibung" überhaupt nicht einmischen, da den verschiedenen Schreibweisen verschiedene Denkweisen zugrunde liegen, was sich in Bedeutungsverschiebungen zeigt. Beispiel: Wenn Leute Wörter zusammenschreiben, sind hinterher die Wörter zusammen; jedoch wenn Leute Wörter zusammen schreiben, so sitzen sie dabei selbst zusammen (interpretiert nach der alten "Rechtschreibung"). Eine Vorschrift, Wörter generell auseinander (sic!) schreiben zu müssen, wäre daher das Aus für die Wikipedia ;o)
- Ich habe den Vorschlag nicht so verstanden, daß es zwei unterschiedliche Wikipedia-Versionen gibt, sondern so, daß die bestehende Wikipedia in traditioneller Rechtschreibung geschrieben sein soll. Die Idee mit der automatischen Konvertierung ist aber nicht schlecht. Vielleicht könnten wir uns auf eine Wikipedia-eigene Hausrechtschreibung verständigen? � Publius 17:04, 25. Nov 2003 (CET)
- Solch ein Filter könnte auch zwischen lateinischer und kyrillischer Schrift umwandeln, was z.B. bei Weißrussisch oder Ex-Serbokroatisch sinnvoll und bei einigen anderen Sprachen zumindest interessant wäre. Vielleicht sogar mit Filterregeln, die in Wiki-Form bearbeitet werden können?
- BTW: Schicker Gedankenstrich! Da fällt mir noch ein Vorschlag ein: nämlich alle Non-ASCII-Zeichen, die im Deutschen vorkommen, unter oder neben dem Eingabefeld als Button zur Verfügung zu stellen. (Sowas gibts in manchen Foren zum Einfügen von Emoticons). Dann könnten auch endlich traditionelle Anführungszeichen (99 unten, 66 oben) problemlos verwendet werden.
- Noch besser wäre es, wenn man normale Anführungszeichen eingibt, Wikipedia die aber intelligent als deutsche anzeigt. 82.82.128.6 21:20, 25. Nov 2003 (CET)
- "Intelligent" heißt in diesem Fall wohl "alternierend" als linke und rechte. Das könnte Probleme geben, wenn es mal irgendwo als Zoll-Zeichen benutzt wird.
Belege dafür oder dagegen, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung die Reform akzeptiert hat
- Pro: Die Kultusministerien sprechen sich für die Reform aus
- Pro: Die Wikipedia folgt den Regeln der neuen Rechtschreibung
- das ist kein Pro-Argument, sondern nur eine Tatsache, die erneut überdacht werden soll. Nur der Papst darf von sich behaupten, unfehlbar sein, aber trotzdem ist auch er es nicht. --ahz 18:15, 8. Aug 2004 (CEST) Die Wikipedia ist genau wie z.B. der Spiegel ein Medium, das für sich selbst eine gewisse Autorität beansprucht.Hansjörg 18:46, 8. Aug 2004 (CEST)
- Pro: Fast alle die nach der Reform einen Schulabschluss machen, schreiben mit ihr, es sei denn, das was sie schreiben zählt laut PISA noch nicht als Schreiben. 82.82.128.6
- Pro: Die so genannte neue Rechtschreibung untermauert die Grundsatzentscheidung für die Großschreibung der Substantive, indem sie die Ungereimtheiten der alten Rechtschreibung behebt. Die Reform ist ein Sieg für die Traditionalisten. Sie bewahrt die Tradition indem sie die Regeln vereinfacht.--Hansjörg 17:42, 8. Aug 2004 (CEST)
- Eine Vereinfachung der Regeln kann ich nicht feststellen. --ahz 18:15, 8. Aug 2004 (CEST) Sie sind einfacher. In der alten Rechtschreibung gibt es Regeln, nach denen sich noch nie jemand gerichtet hat weil sie einfach zu kompliziert sind, z.B. eine absurde Unterscheidung wann man Zahlwörter klein und wann man sie groß zu schreiben hat.Hansjörg 18:46, 8. Aug 2004 (CEST)
Das fällt mir spontan ein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Reform hätte durchgeführt werden können, wenn sie nicht von den meisten akzeptiert worden wäre. -- Matthäus Wander 21:12, 25. Nov 2003 (CET)
- Da wäre ich mir nicht so sicher. Sieh Dir am Besten mal folgenden Link an: http://www.radiobremen.de/online/kunert/uebermut.pdf -- Magnus 22:00, 25. Nov 2003 (CET)
- Ich konnte es mir nicht verkneifen meine Meinung dazu aufzuschreiben: http://jbg.swznet.de/dreck/sprache/kunert/ -- Matthäus Wander 22:14, 27. Nov 2003 (CET)
- Was hat denn die Durchführung der Reform mit der Zustimmung der Bevölkerung zu tun? Das Ganze wurde per Beschluß des entscheidenden Gremiums eingeführt und damit Basta. Nach anfänglichen hitzigen Debatten gibt es heute eigentlich keine wirkliche Diskussion mehr darüber. Oder glaubt etwa jemand ernsthaft das die Reform bei einem Volksentscheid eine Chance gehabt hätte? srb 20:02, 6. Dez 2003 (CET)
PS: wie Ihr sicherlich merkt, habe ich noch die alte Rechtschreibung gelernt - und werde die auch beibehalten. Sicherlich wird im Laufe der Zeit die eine oder andere Anpassung eintreten (ist es vielleicht schon), aber bis auf Ausnahmen werde ich sicherlich dabei bleiben.
PPS: Selbst hier bei Wikipedia, die offiziell die neue Rechtschreibung befolgt, wird sie nicht konsequent befolgt: Die Worte werden in der neuen Form geschrieben, die Grammatik ist jedoch meist die alte!
Das erste ist doch kein Pro-Argument, Also wirklich, das wäre ja, als ob man argumentieren würde, die Agenda 2010 muß gut sein, weil die SPD und sogar der Kanzler selbst sie propagiert... Und das Zweite halte ich auch für aus der Luft gegriffen. Die Einen schreiben so, die Anderen so und nur weil im großen Stil Richtung neue Rechtschreibung korrigiert wird, folgt die Wikipedia als Ganzes doch nicht der neuen Rechtschreibung. Achja und drittens: es sei denn, sie lernen in Schleswig-Holstein. Kopfschüttelnd: Sansculotte 21:23, 25. Nov 2003 (CET)
- Wenn nun alle Parteien die Agenda 2010 gut fänden, wäre das ein sicheres Zeichen, dass diese gut ist (Korrektur: dass sie von den meisten akzeptiert wird). Das ist bei der neuen Rechtschreibung der Fall. Auch wenn [hier beliebiges Zahlwort einsetzen] Wikipedianer ihre Artikel nach der bisherigen Schreibung verfassen, ist unter Wikipedia:Rechtschreibung festgelegt, dass die neue Schreibung gilt. -- Matthäus Wander
Es ist sinnlos, sich gegen Fakten auflehnen zu wollen, soweit klar. Die neue R. gilt quasi - also wird das auch niemand mehr kippen können. Ich schreibe in der alten R. weil ich denke daß ich sie recht gut beherrsche. --oops sorry dass-- Einerseits bin ich nicht bereit nochmal neu Deutsch zu lernen (reine Faulheit) - andererseits einige Gründe für und gegen die neue R:
- Kontra: durch die Ingenieurkammer bin ich gehalten, die alte R. zu benutzen; Argumentation: Alters- und Bildungsstruktur der Bauarbeiter konnte zu Mißverständnissen in der Interpretation von Zeichnungen führen
- Pro: die nachwachsenden Bauarbeiter beherrschen die alte R. nicht mehr, also eine Frage der Zeit
Kontra: einige wirklich unschöne Wörter: Tipp, aufwändig (ok, das ist rein subjektiv, und logischer ist ja das mit dem ä auch)
Das Ganze ist doch irgendwie ok, ich schreibe daß, irgendwann macht jemand dass draus und schon ist Ruhe... irgendwo steht geschrieben, daß hier niemandem ein Artikel gehört. In 10-20 Jahren wird sich niemand mehr aufregen. Meine Oma (geb. 1893) hat noch alles altdeutsch geschrieben und auch einige ganz komischen Wörter dabei gehabt. Sie hat das auch nie geändert, heute ist sowas kein Thema mehr. Eine Frage stelle ich mir allerdings schon lange: warum wurde nicht ß-->sz geändert??? Marcela 22:02, 25. Nov 2003 (CET)
Kontra-Argumente, warum ich die neue RS. für mich nicht akzeptiere:
- Die traditionelle Rechtschreibung ist meine Mutterschriftsprache, die ich weiterhin pflegen möchte.
- Im IBM-Zeichensatz 437 unter DOS gab es kein Eszet, und die Umlaute waren an einer völlig anderen Stelle als bei ISO-8859-1. Dies wäre aus damaliger Sicht ein Grund gewesen, die Sonderzeichen abzuschaffen. Erstens ist dies aber nicht geschehen, und zweitens gibt es heute Unicode.
- Das ist in sofern kein Argument, als daß sämtliche mir bekannte Software, die mit Umlauten klarkommt, an der Stelle mit einem Beta arbeitet, das bei praktisch allen früheren PC-Zeichensätzen ein ß war. Hat jemals jemand ernsthaft das Beta vermißt, zumal die griechischen Sonderzeichen sowieso so lückenhaft waren, daß sie nicht ernsthaft zu gebrauchen waren? Mh 22:05, 17. Jul 2004 (CEST)
- Ich sehe es nicht als selbstverständlich an, daß ich mich überhaupt nach irgendeiner Konvention richte. Ich kann es aber freiwillig tun, wenn mir klar ist, daß es eine sinnvolle Sache ist. Die bloße Existenz der Konvention reicht aber IMHO als Grund nicht aus.
Langsam artet das zu einer Grundsatzdiskussion á la "Sollte man die neue RS benutzen?" aus. So weit wollte ich eigentlich gar nicht hinaus. Mir ging es nur darum, ob folgende Aussage richtig ist: "Die meisten Menschen in deutschsprachigen Ländern haben die neue Rechtschreibung akzeptiert." Der Artikel suggerierte bisher in meinen Augen, dass dem nicht so wäre. -- Matthäus Wander 13:07, 26. Nov 2003 (CET)
Interessanterweise ist es weit schwieriger, darüber gesicherte Daten zu erhalten, als es auf den ersten Blick scheint. Ich würde ja vermuten, daß der schweigenden Mehrheit, die neue Rechtschreibung schlicht total egal ist, da sie a) eh so schreibt, wie sie es gelernt hat oder b) in ihrem Alltag sowieso selten schreiben. Die Schüler, die sie jetzt lernen müssen, kennes eh nicht anders, haben also keine andere wahl als sie zu akzeptieren und die meisten der Übrigen, die die neue Rechtschreibung 'akzeptiert' haben mußten dies, weil Ihnen das der Arbeitgeber vorschreibt... 'Akzeptiert' ist in diesem Zusammenhang IMHO sowieso der falsche Begriff. -- Sansculotte 13:33, 26. Nov 2003 (CET)
- Unter http://www.vrs-ev.de/demoskop.php gibt es einige sehr interessante demoskopische Untersuchungen.
- 8,5% halten sich an die neue Rechtschreibung *bg*
auch alle anderen Zahlen sprechen Bände... von wegen anerkannt ;-) Aber wahrscheinlich sind Emnid & Co nicht vertrauensvoll genug. Sowas bestärkt mich nur darin, bei der gewohnten Schreibweise zu bleiben.
Traditionsrechtschreibung: Rechtschreibwörterbuch-Wiki
Unter http://wikibooks.org/wiki/Traditionsrechtschreibung entsteht ein Wiki-Buch zur Dokumentation und Weiterentwicklung der "alten" Rechtschreibung. Vielleicht möchte sich jemand beteiligen? -- 217.1.207.89 10:59, 1. Dez 2003 (CET)
Im Artikel fehlt etwas wesentliches: Wenn heute von Rechtschreibreform geredet wird, meint man die von 1998 - aber das ist meines Wissens weder die erste noch die einzige, siehe z.B. http://www-aix.gsi.de/~giese/rsreform95/geschichte.html
Sinnvoll wäre sicherlich auch eine allgemeine Definition und Bezüge außerhalb des deutschen Sprachraums.
Leider kenne ich mich zu wenig mit der Thematik aus, um selbst in der Richtung aktiv zu werden. srb 20:16, 6. Dez 2003 (CET)
- Eine Rechtschreibreform der deutschen Sprache gab es bereits 1901. - John 17:34, 6. Feb 2004 (CET)
Es heißt im Artikel "... weil ein großer Verlag ...", wäre es da nicht sinnvoller den Verlag, ich gehe davon aus, daß es sich um den Duden-Verlag handelt, zu nennen?
"Umfragen unter Schülern, die während Umstellungsphase in der Grundschule waren, ergaben, dass die meisten die neue Rechtschreibung als logischer und einfacher zu lernen begrüßten." -- Diese Aussage halte ich für äußerst fragwürdig, wenn man jemandem ein paar Reglen unter die Nase hält, erscheint es auf den ersten Blick vielleicht wirklich leichter und logischer, aber die Inkonsistenzen und Widersprüche der Rechtschreibreform sind auf den zweiten Blick so aberwitzig, daß man diese Aussage kaum ernstnehmen kann. -- 217.1.207.60 09:22, 9. Jan 2004 (CET)
Sollte der Artikel nicht "Deutsche Rechtschreibreform" oder "Reform oder deutschen Rechtschreibung" heißen?
In der Geschichte gab es viele andere Reformen, u.a. bei folgenden Sprachen:
- Verwegener Einfall. Wenn es da etwas Berichtenswertes zu berichten gibt, kann das auch ohne weiteres auf der Seite der jeweiligen Sprache geschehen. Wenn es zuviel dafür ist, kann man auch ggf. einen neuen Artikel "Rechtschreibreform in Indonesion" anlegen. � Publius 21:34, 14. Jan 2004 (CET)
Es gibt auch in anderen Sprachen, z. B. Englischen, Reformen. Man sollte den Artikel nach Deutsche Rechtschreibreform verschieben und hier einen allgemeinen Artikel verfassen. 82.82.125.76 01:59, 3. Feb 2004 (CET)
Die Formulierungen "Die Rechtschreibreform ist eine 1996 von den zuständigen Stellen ..." und "... das Zurückholen der Rechtschreibregelung aus der Kompetenz eines deutschen Privatverlags in die staatliche Kompetenz." sollten m.E. vorsichtiger gefaßt werden. Denn darin wird vorausgesetzt, daß es überhaupt eine staatliche Kompetenz für die Reglementierung der Schriftsprache gibt. Das wird von zahlreichen Gegnern der "Reform" aber gerade bestritten. Diese halten das Projekt eher für eine anmaßende Aktion einiger weniger selbsternannter Sprachregulateure und für einen "Übermut der �,mter", während es sich bei der früheren "Verbindlichkeit" des Duden um eine auf freiwilligem gesellschaftlichen Konsens beruhende und damit sehr viel besser legitimierte Sprachregelung gehandelt habe. --Mw 23:56, 6. Feb 2004 (CET)
- Soso! Ein großkapitalistischer Monopolist ist also besser als eine demokratisch legitimierte Kommission. Gesellschaftlicher Konsens, dass ich nicht lache! Die Macht lag einzig und allein beim Bertelsmann. Heutzutage führen sich die kapitalistischen Ausbeuter immer wieder gerne als Wohltäter und Vertreter des "gesellschaftlichen Konsenses" auf. -- Kris Kaiser 05:42, 8. Feb 2004 (CET)
- Das Kommissionswesen in der Bundesrepublik ist verfassungsrechtlich umstritten, soweit die Kommissionen fertige Ausarbeitungen abliefern, die von der Politik einfach nur abgenickt werden, ohne selbst mit der Materie vertraut zu sein.
"traditionelles Schriftbild dennoch berücksichtigt Grundschüler glücklich"
- Ich habe meinen Metzger gefragt. Er findet die Rechtschreibreform auch gut. Mal im Ernst: Ein Grundschüler kann doch überhaupt nicht beurteilen, was die Rechtschreibreform taugt.
- Außerdem wurde das traditionelle Schriftbild durch die Rechtschreibreform durch absurde Auseinanderschreibungen und die neue ss-Regelung massiv verändert.
Hallo, ich habe gerade den Eintrag zur Rechtschreibreform entdeckt, mit dem ich nicht einverstanden bin. Die wüste �,nderungshistorie zeigt allerdings, daß ich damit nicht ganz allein bin, nur daß sich inhaltliche Kritikpunkte an der Rechtschreibreform meist nicht lange halten können, weil sie von "Rechtschreibdeform"-Fans sofort wieder gelöscht bzw. zurückgeändert werden.
Der Grund dafür ist meiner Meinung nach, daß es nicht nur um ein inhaltliches, sondern auch um ein politisches Problem geht. Es geht hauptsächlich darum, ob man alles tun muß, was die Obrigkeit verlangt oder ob ein demokratischer Staat überhaupt das Recht hat, ohne Notwendigkeit und offensichtlich gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung die Sprache umzudefinieren, während die Duden-Redaktion früher nur den tatsächlichen Stand der deutschen Sprache dokumentiert hat.
Daneben geht es auch um eine inhaltliche Diskussion, ob die Rechtschreibreform möglicherweise wesentliche Strukturelemente der deutschen Sprache, die "unter der Oberfläche der Wörter" liegen, beschädigt oder zerstört hat. In dieser Hinsicht sind die Mitglieder der "Zwischenstaatlichen Kommission" dafür bekannt gewesen, auch in Fachkreisen extreme Minderheitenmeinungen zu vertreten, während konservative Sprachwissenschaftler wegen dieser Radikalität eine Zusammenarbeit abgelehnt, bzw. meines Wissens z. T. diese Kommission schnell wieder verlassen haben.
Die Probleme der Rechtschreibreform sind derart vielschichtig, daß es einfach keine Möglichkeit gibt, einen Beschreibungskompromiß zu finden, mit dem Befürworter und Gegner einverstanden sind. Zum Beispiel sind Zitate von Lehrern und anderen "Offiziellen", wie toll doch die Rechtschreibreform wäre, natürlich authentisch, aber man muß doch bedenken, daß solche öffentlichen �,ußerungen oder Interviews unter dem Druck des Dienstrechts zustandegekommen sind, wo Beamte offiziell die Meinung des Dienstherrn vertreten müssen. Ich habe mehrere Germanisten, Deutsch- und andere Lehrer verschiedener Schulformen in meiner Familie und meinem Bekanntenkreis, die sich privat alle darüber einig sind, daß die Rechtschreibreform eher als Attentat auf die deutsche Sprache denn als Fortschritt anzusehen ist.
Ich möchte nun vorschlagen, daß wir den Artikel mit Strichen in drei Teile teilen:
- Eine kurze, neutrale Einfürung von wenigen Sätzen
- Einen Teil für die Befürworter
- Einen Teil für die Gegner
Ich habe das bislang nicht gemacht, weil ich erst mal hier hören wollte, was andere dazu denken. Also schreibt reichlich ;-) . Und: Dieser Beitrag ist bewußt in traditioneller Rechtschreibung verfaßt, auch wenn ich mich ansonsten den Wikipedia-Konventionen unterwerfe, sodaß er garantiert auch zumindest von einem Teil von denen gefunden wird, die sich für das Thema interessieren. Mh 15:30, 9. Feb 2004 (CET)
- Ich halte das für einen ganz ausgezeichneten Vorschlag. Es bemühen sich zwar alle ersichtlich, auch die ihnen nicht zusagenden Ansichten irgendwie zu Wort kommen zu lassen (nur nicht zu sehr). Es wird aber bei so kontroversen Themen kaum ein konsistenter Artikel zustandekommen, wenn so konträre Meinungen in ein und demselben Text unter einen Hut gebracht werden sollen. Es entspricht also geradezu dem Prinzip wissenschaftlicher Redlichkeit, die konträren Standpunkte deutlich, auch optisch voneinander abzusetzen. Man sollte das bei anderen hochumstrittenen Fragen auch so machen. Es funktioniert natürlich nur, wenn die Vertreter der gegnerischen Ansichten dann darauf verzichten, im jeweils anderen Lager zu wildern. --Mw 16:42, 9. Feb 2004 (CET)
Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996
"Die Beispiele in den folgenden Abschnitten stammen aus einer Handreichung der Dudenredaktion; die knappe und übersichtliche Formulierung der Neuregelungen ist exklusiv für die Wikipädie verfasst."??? Handreichung der Dudenredaktion exklusiv für die Wikipädie verfaßt??? Das ist geradezu ein Paradebeispiel für die Einflußnahme eines geschäftlich interessierten Wörterbuchkonzerns. Das Urteil des jüngst verstorbenen Duden-Chefs und Rechtschreibreformers (!) Günter Drosdowski über seine Kollegen Rechtschreibreformer: „ein Rüpelstück schon allein die Besetzung“ und über die Reform finden Sie hier: http://www.vrs-ev.de/forum/viewtopic.php?t=236
Manfred Riebe Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege e.V. www.vrs-ev.de/vorstand.php#riebe
Soweit nicht gerade die Schlampigkeit überwiegt, halte ich mich eigentlich bei der ss-Regel und Kommaregel (weil ich die alte eh nie so wirklich konnte) an die neue, aber beim Zusammenschreiben und Fremdwörtern an die alte. Besonders die Getrenntschreibung macht mich jedesmal wieder stutzig und ich muss den Satz ein Zweites Mal lesen. Übrigens haben hier auch schon irgendwelche Neuschreib-Fanatiker mithilfe in mit Hilfe ausgebessert, obwohl auch nach der neuen beide Versionen gültig sind. Jakob stevo 00:46, 18. Apr 2004 (CEST)
Weil dies eine Diskussionsseite ist, darf hier (hoffentlich) POV gelüftet werden -
1. Ich bin Jurist, und mein Werkzeug ist die Sprache. Die Juristen sind von der Reform mindestens so betroffen wie die Journalisten, Deutschlehrer usw. Trotzdem wurden meines Wissens weder der Richterbund noch der Deutsche Anwaltsverein von der Plänen der Rechtschreibreformer informiert, geschweige denn zur Stellungnahme oder Mitarbeit aufgefordert. Aus meiner Sicht: eine Reform von Kultusbürokraten für Kultusbürokraten.
2. Orthographie hat eine Funktion: Jeder Schreiber schreibt in der Erwartung, dass der Text gelesen werde. Der Text transportiert Information zum Leser, und die Rechtschreibung soll bewirken, dass dieser Transport möglichst effizient erfolgt, ohne Missverständnisse oder Unklarheiten zu erzeugen.
Von dieser Funktion her sollte das erste Kriterium für eine Rechtschreibreform sein, ob die neue Schreibung das Verstehen des Textes befördert. Diese Frage kann empirisch erforscht werden. Weshalb hat man in der ganzen Reformdiskussion nichts von Verständlichkeitsuntersuchungen gehört? Insbesondere die neuen Getrenntschreibungen verwischen den Sinnunterschied zwischen verschiedenen Ausdrücken.
(Ich halte nur die neue "ß"-Regel für sinnvoll, weil sie ohne Ausnahme der Aussprache des Wortes folgt. Der ganze Rest - Ablage "P"!)
3. Noch etwas Polemik:
Wenn der Sinn der Rechtschreibreform darin liegt, dass die Schüler weniger Fehler machen - dann kann man auch die Verkehrsregeln so ändern, dass die Autofahrer sich leicht daran halten können: Wie wäre es mit Abschaffung der Geschwindigkeitsbeschränkungen unter 100 km/h und freie Wahlmöglichkeit bei den Vorfahrtsregeln? Nie wieder Punkte in Flensburg! Ob das auch wirklich der Sicherheit des Straßenverkehrs dienen würde?
4. Die Hinweise auf die "Unverbindlichkeit" der neuen Regeln hat dazu geführt, dass viele Leute meinen, sie könnten schreiben, wie sie wollen: Abschaffung der Rechtschreibung als individuelle Reform der Rechtschreibung.
Überhaupt keine Rechtschreibung ist aber noch viel schlechter als die schlechteste reformierte Rechtschreibung. Darum, liebe Leut', - bitte, bitte, einigt Euch auf einen Standard und haltet Euch daran, - auch wenn's die "reformierte" ist!
Joachim Hensel-Losch, Frankfurt 19:00 13. Mai 2004
- Hallo Joachim,
- Dies ist zwar die Diskussionsseite, sie sollte aber der Diskussion über �,nderungen am Artikel dienen, und nicht der Diskussion über das Thema. Das Wikipedia-Projekt will eine Enzyklopädie erstellen und ist kein Diskussionsforum.
- Hochachtungsvoll --zeno 21:37, 13. Mai 2004 (CEST)
- Hallo, Zeno,
- Sorry!
- Aber da war ich ja wohl nicht der allererste auf dieser Seite... :-)
- Zum Artikel selbst -
- Im Absatz "Dreifachbuchstaben" ist die alte Rechtschreibung unrichtig dargestellt (alles laut Duden, 20. Aufl. 1991):
- Drei Vokale wurden nicht kontrahiert, sondern (Dudenregel R 36) -
- in zusammengesetzten Substantiven durch Bindestrich getrennt ("See-Elefant", "Tee-Ernte"),
- in Adjektiven und Partizipien hintereinander geschrieben ("schneeerhellt").
- Drei Vokale wurden nicht kontrahiert, sondern (Dudenregel R 36) -
- Hier sehe ich die �,nderung durch die Reform nur darin, dass jetzt beide Möglichkeiten zur Wahl stehen.
- Drei Konsonanten wurden nur dann zu zweien kontrahiert, wenn danach ein Vokal folgt - Dudenregel R 204. (Fast unbekannt, weil selten anwendbar.)
- Also aus "Schiff+Fahrt" wurde "Schiffahrt" (soweit richtig im Artikel);
- (N.B. aus "Schiff"+"Fracht" wurde und wird "Schiffsfracht" - Fugen-s!);
- und "Fett"+"triefend" war auch früher schon "fetttriefend"! (Klassische Rechtschreibfallen waren die "stickstofffreie Auspuffflamme" und das "Pappplakat".)
- Hier hat die Reform nur die Möglichkeit der Bindestrich-Schreibung eingeführt.
- Hochachtungsvoll (schön, dass man das hier noch schreiben darf!!) - Joachim 15:33, 14. Mai 2004
Rechtlicher Status
Wie sieht es eigentlich Rechtlich bei "nicht mehrheitlich deutschsprachigen Staaten" (Belgien, Luxemburg, ...) aus, weiss das jemand? -- Neuling (CH) 17:48, 13. Jul 2004 (CEST)
Rückkehr zur alten Rechtschreibung
meiner meinung ist der heute eingefügte vermerk, dass SPIEGEL und SPRINGER wieder nach alten normen schreiben werden, in dem artikel nicht angebracht, da es sich um ein entscheidug privater unternehmen handelt Pm 18:47, 6. Aug 2004 (CEST)
- Der 6. August 2004 ist in jedem Fall ein guter Tag für die deutsche Sprache. Es ist zwar die Entscheidung privater Unternehmen aber spiegelt die Meinung der Bevölkerung dar. Ein prima Beispiel wie die Ignoranz der Politik ausgehebelt werden kann. Ralf 18:56, 6. Aug 2004 (CEST)
"spiegeln dar": Was sich die Leute wegen einiger geänderter Schreibweisen den Kopf zerbrechen und dabei die deutsche Sprache AN SICH nicht beherrschen - aber natürlich die Klappe aufreißen und mitreden wollen! Das spiegelt alles dar.
- Man sollte es eher zu einem Kapitel "Widerstand gegen Neue Rechtschreibungen" oder so geben. Persönlich bin ich eher für noch mehr Freiheiten, statt zurück zur alten. --Thomas G. Graf 19:46, 6. Aug 2004 (CEST)
- Ich fände es sinnvoller, wenn die deutschen regeln sich mehr an die englische schreibweise anpassen würde, da hätte es klein Hänschen auch einfacher und die herkunft der worte, würde nachvollziehbar bleiben.
- ich fände es besser wenn man diese bes*** Anglizismen verbieten würde, wenn man der Sprache ihren Lauf läßt statt sie zu reglementieren. Da hätte es klein Hänschen noch leichter und die Herkunft der Worte wäre klar. Einige engliche Begriffe sind nicht zu vermeiden aber das wilde vermischen der Sprachen ist einfach nur abartig. Persil 13:47, 8. Aug 2004 (CEST)
Dieser Artikel beschreibt nur die neue Rechtschreibung. Zur Geschichte der Rechtschreibung, den Widerständen, und zur alten Rechtschreibung gibt es weitere Artikel. Der Absatz gehört hier nicht hinein.--Hansjörg 17:16, 8. Aug 2004 (CEST)
Der Artikel beinhaltet Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996 - hier gehört Kritik sehr wohl rein! Persil 17:19, 8. Aug 2004 (CEST)
Dieser Artikel stellt die Fakten dar. Es gibt einen eigenen Artikel Geschichte der deutschen Rechtschreibung: Reform von 1996 in dem die bloße Ankündigung von Springer, Spiegel und Burda, in ihren Verlagen die alte Rechtschreibung anwenden zu wollen, bereits dargestellt ist. Zur alten Rechtschreibung zurückgekehrt sind diese Verlage keine zwei Tage nach ihrer Ankündigung noch nicht, und wer weiß, vielleicht werden sie dies auch garnicht, da sich andere Verlage bereits klar dagegen ausgesprochen haben. Es ist unseriös in einem reinen Faktenartikel eine bloße Wunschvorstellung zweier Verlage als Faktum darzustellen.--Hansjörg 17:28, 8. Aug 2004 (CEST)
- Hier ist wohl der Wunsch der Vater des Gedanken? Egal... Irgendwann wird sowieso drinstehen daß die Reform gescheitert ist. Ob das nun heute, morgen oder in 2 Jahren soweit ist sei dahingestellt. Ralf 17:55, 8. Aug 2004 (CEST)
Laute und Buchstaben
Die Anmerkung zu Zierrat und selbstständig ist sprachwissenschaftlich nicht haltbar. Der Kommentator macht (wie die Mehrheit der Kommentatoren) keinen Unterschied zwischen Sprache und Schrift und Sprechen und Schreiben, ebensowenig zwischen Orthografie und Bühnenaussprache.--Hansjörg 17:51, 8. Aug 2004 (CEST)
Probleme mit der Rechtschreibung
Dieser Bereich sollte auf jeden Fall mit seinen wichtigesten Aspekten im Hauptarktikel stehen, denn er hat nicht rein etwas mit Kritik zu tun, sondern zeigt sachlich einige Probleme auf, die objektiv einfach vorhanden sind - nicht nur für Kritiker. Wenn man die Probleme in einen eigenen Artikel abschieben will, dann müßte man auch sämtliche Vorteile der Reform aus dem Hauptartikel verbannen, um einen objektiven Bericht, der beide Aspekte sieht, zu gewährleisten, wie er für ein Lexikon unabdingbar ist.
- Dieser Artikel soll einfach nur den Inhalt der Reform darstellen, bewusst ohne jede Wertung. Dein Argument, dass der Abschnitt nichts mit Kritik zu tun, sondern nur sachlich einige Probleme aufzeige, die objektiv vorhanden seien, mag zwar ehrlich gemeint sein, geht aber leider an der Realität vorbei.
- Es ist kein unumstrittenes Faktum, dass es durch das Ziel der Vereinfachung der Schriftsprache inhaltliche Probleme gebe, sondern (D)eine Meinung. Es ist kein Faktum, dass nicht berücksichtigt worden sei, ob das Leseverständnis unter den Vereinfachungen leide, sondern es ist (D)eine Ansicht. Andere werden dem widersprechen und argumentieren, dass sei sehr wohl berücksichtigt worden.
- Es ist kein Faktum, dass es ein systematisches Problem der Reform sei, dass immer wieder nachgebessert wird und Schreibweisen erneut geändert werden. Andere werden argumentieren, dass die Rechtschreibregeln auch schon vor der Reform ständig geändert wurden und dass die Nachbesserungen kein Problem der Reform, sondern von den Kritikern eingefordert und somit deren "Schuld" seien.
- Es ist kein Faktum, dass die neuen Regeln zur Kommasetzung " viel zu unpräzise" seien, sondern Deine Meinung. Es ist kein Faktum, dass "man" Kommata an den unmöglichsten Stellen macht, während man sie an sehr wichtigen wegläßt, sondern eine von Dir aufgestellte unbelegte Behauptung. Es ist kein Faktum, dass man nach den neuen Rechtschreibregeln in Deinem Beispielsatz kein Komma mehr setzt, denn erlaubt wäre es durchaus, wenn der Schreiber meint, dass ansonsten eine Bedeutungsunsicherheit entstünde.
- Ich erspare es mir, auf die beiden letzten Abschnitte einzugehen, auch hier gilt durchgehend, dass nur eine Sicht der Dinge (die der Kritiker) dargestellt wird - auch sprachlich ist da keinerlei Bemühen um Neutralität und Sachlichkeit erkennbar. Wenn man Deinen Abschnitt in dem Artikel beließe, dann müsste man natürlich auch der anderen Gegenansicht Raum geben, die auf Deine Behauptungen eingeht und diese zu widerlegen versucht und aufzeigt, warum die alten Regeln noch viel schlechter gewesen sind, worauf wiederum Du oder ein anderer diese völlig falschen Argumente zu korrigieren sucht, was dann wiederum zu einer erneuten Reaktion führt - ad infinitum. Und schon haben wir wieder genau jenen endlosen Editwar, den wir für diesen Artikel mit der Auslagerung der Diskussion in den Artikel Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996: Kritik und Apologetik glücklich beendet hatten. Dieser Artikel war monatelang stabil - bis Du daher kamst und den Deckel wieder aufgemacht hat. Lass es bitte! Wenn Du der Ansicht bist, dass Fehler, Schwachpunkte, Nachteile oder Probleme der Reform in dem Artikel Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996: Kritik und Apologetik noch nicht erwähnt wurden, dann ergänze diesen Artikel entsprechend. --mxr 05:50, 12. Aug 2004 (CEST)
- Man könnte noch ergänzen, dass ImperatoM, wie alle Kritiker der neuen Rechtschreibung unterschlug, dass die genannten angeblich schlechteren Regeln jetzt Kann- statt Muss-Bestimmungen sind: Jeder hat das Recht sich so präzise oder unpräzise auszudrücken wie er will, es steht ihm frei Kommas zu setzen oder auch nicht. Ferner sind die meisten genannten Beispiele schon nach der alten Rechtschreibung falsch. Entweder, die Leute haben keine Ahnung wovon sie sprechen oder betreiben bewusste Propaganda.--195.93.60.12 10:08, 12. Aug 2004 (CEST)
- Ich bin mir durchaus im klaren darüber, daß die Kommasetzung an dieser Stelle freiwillig ist. Aber entscheidend ist doch eben, daß man kein Komma mehr setzen MUSS. Denn wenn man es seinlassen kann, dann wird dabei eine eindeutige Bedeutung verloren gehen.
Die Sache mit der Auseinander- und Getrenntschreibung ist noch viel deutlicher. Hier kann auch der größte Befürworter der Reform nicht sagen, daß das Beispiel falsch wäre. So wie der Artikel vorher war, war er jedenfalls eine einzige Lobeshymne auf die Reform - und das kann wohl kaum der Sinn und Zweck eines Lexikoneintrages sein! So wie ich die Ergänzung geschrieben habe, klingt sie zugegeben noch nicht neutral genug, da sollte man dran arbeiten. Aber daß zu der Reform auch Nachteile gehören, darf man nicht von der Hand weisen. Solange die Meinung von Befürwortern im Artikel über den Zweck der Reform berücksichtigt werden, müssen auch Nachteile erwähnt werden, da sonst der fälschliche Eindruck entsteht, daß eine Optimallösung gefunden sei ImperatoM 20:51, 12. Aug 2004 (CEST)
- Du schreibst, der Artikel sei "eine einzige Lobeshymne auf die Reform". Das soll er nicht sein: dieser Artikel soll im Gegenteil einfach nur den Inhalt der Reform darstellen, bewusst ohne jede Wertung. Die Bewertungen finden sich im Artikel Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996: Kritik und Apologetik. Zitiere doch hier bitte einmal konkret die Passagen, die Du als "Lobeshymne auf die Reform" empfindest und begründe vielleicht kurz, wass Dir daran konkret als nicht wertfrei erscheint. Eine andere Formulierung ließe sich dann gegebenfalls finden, wenn es sich tatsächlich so verhält.
- Deine Kritik formulieren aber bitte im Artikel Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996: Kritik und Apologetik - die Gründe, warum dieser Artikel (Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996) nur wertfrei den Inhalt der Reform darstellen soll, hatte ich ja bereits dargelegt. --mxr 02:13, 13. Aug 2004 (CEST)
- Okay, hier alle Stellen, die ich nicht objektiv finde (insbesondere sind das die meisten Überschriften, während die BEispiele meist tatsächlich neutral sind):
- Die Reform versucht, die Beziehung zwischen Lauten und Buchstaben zu systematisieren (höchstens in kleinen Teilgebieten richtig; wenn das allgemein so wäre, schriebe man nicht bei gleicher Aussprache "Gras" aber "Maß", nicht "Bündnis" aber "Kompromiss", nicht "Heu" aber "Häuser")
- (gegenargument: Gras-Gräser, Maße-Maße, Masse-Massen, Haus-Häuser: Es gilt das Stammprinzip. Die deutsche Endsilbe -nis wird im Plural immer -nisse und ist immer unbetont. Kompromiss ist ein Fremdwort und ist Endbetont.
- Nach kurzem Vokal steht nunmehr einheitlich 'ss' (völlig falsch. Das klingt einfach, ist es aber nicht! Gegenbeispiel: Bündnis - kurz aber kein doppel-s)
- Mehrheitlich steht sehr wohl 'ss'. -nis in Bündnis ist unbetont. Die Regeln lauten präziser: Nach betontem langen Vokal steht ß, nach betontem kurzen Vokal steht ss, nach unbetonten Vokal steht am Wortende s, das nur dann verdoppelt werden muss wenn es im Plural stimmlos bleibt.
- Doppelkonsonanten nach kurzem Vokal in einigen Wörtern, für die sich Ableitungsbeziehungen herstellen lassen (kein Hinweis darauf, daß viele Ableitungen falsch sind. So hat der "Tolpatsch", inzwischen mit doppel-l, weder etwas mit toll noch mit patschen zu tun. Hier entsteht Sprachverlust!
- Auch Volksetymologien sind erlaubt. Im konkreten Fall müsste Tolpatsch eigentlich "Toolpatsch" ausgesprochen werden. Tollpatsch ist also phonetischer.
- Umlautschreibungen (erwähnt auch nicht die falschen Ableitungen und insbesondere nicht, daß "greulich" heute "gräulich" geschrieben wird. Wenn ich schreibe, daß die neue Wandfarbe gräulich ist, weiß niemand mehr was gemeint ist! Von diesen Beispielen gibt es mehr!)
- Warum sollte die geschriebene Sprache präziser sein als die gesprochene? Wie spitzfindig muss man eigentlich sein, um regelmäßig auftretende Mehrdeutigkeiten von Wörten zwingend in Rechtschreibregeln umzumünzen. Ein steiler Zahn ist bekanntlich weder steil noch ein Zahn. Wenn man diese barocken Manierismen zuende denkt, dann müsste man konsequenterweise stailer Zan schreiben.
- Ausgangspunkt der Neuregelung ist die Beobachtung, dass häufig benutzte Fremdwörter nach jahrzehntelangem Gebrauch nicht mehr als Fremdwörter empfunden und dann zunehmend nach derselben Laute-Buchstaben-Beziehung wie heimische Wörter geschrieben werden. (gibts da Belege für? Beim Beispiel "Büro" paßt das ganze noch, aber man kann das doch nicht verallgemeinern! "Photographie" halte ich z.B. für das viel schönere Wort als das Gegenstück mit f. Bei den neuen "Panter" und "Portmonee" hört der Spaß für mich aber endgültig auf! Und daß man das Wort "Exposé" nicht als Fremdwort empfindet - wer soll das denn glauben?
- Wann aus einem Fremdwort ein Lehnwort wird, darüber kann man streiten, und das ist der Grund warum sich alle Rechtschreibkommission seit 18?? nie haben einigen können. Aber soll wirklich jedes I-Männchen in diesem Lande Griechisch, Lateinisch und Französisch lernen um all diese Wörter richtig schreiben zu können. Und wenn du wert auf den Tolpatsch legts, musst du auch noch verlangen dass sie ungarisch lernen.
- Die Großschreibung von Substantiven wurde modifiziert, um die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung von substantivischem und nicht substantivischem Gebrauch zu verringern (das ist jawohl eine absolute Wertung! Im Gegenteil ist die Schwierig kein viel größer geworden, denn bei "in bezug auf...", handelt es sich bei "bezug" schlichtweg nicht um ein Substantiv, warum also bitte großschreiben? Und solange man nun "heute Morgen" aber "heute früh" schreibt, hat das nichts damit zu tun, daß Schwierigkeiten verringert worden sind!
- Doch, die Schwierigkeiten sind verringert (keineswegs beseitigt) worden.
- Der Bezug ist offensichtlich ein Substantiv. "in Bezug auf" ist ein Adverb (oder noch genauer eine Adverbialphrase), das aus den Präpositionen in und auf und dem Substantiv Bezug besteht.
- Bei fehlender Erweiterbarkeit oder fehlender Steigerungsmöglichkeit wird zusammengeschrieben (hier sollte mal erwähnt bleiben, daß nicht alles so rosig ist wie in den bisher nur angegebenen Beispielen. So darf man "heiß" aus irgendeinem Grund nicht nach "heißer" steigern, für mich nicht gerade eine so einfach Regelung wie dargestellt, oder hätte das jeder sofort gewußt...?
- 80° heißes Wasser ist heißer als 40° heißes Wasser, wenn du das nicht glaubst, versuche mal in dem ersteren zu baden.
- Das neue Regelwerk enthält einen einfacher strukturierten Satz von Grundregeln, die inhaltlich insbesondere folgende Änderungen mit sich bringen. (Einfacher sollte durch kürzer ersetzt werden, um neutral zu sein)
- Der Satz von Grundregeln ist einfacher strukturiert, d. h. nicht, das er einfacher ist.
- Trennungsregeln: Hier fehlen auch Beispiele unsinniger neuer Trennungsregeln, die man nicht so leicht nachvollziehen kann, z.B. E-xa-men
- Wie oben: wieviel Latein, Griechisch und Französischkenntnisse verlangst du von I-Männchen?
So, das sind nun alle Punkte, bei denen euphemistisch berichtet wird. 84.135.232.195 07:46, 14. Aug 2004 (CEST)
- Im Ergebnis kann ich nicht finden, dass in diesen Punkten euphemistisch berichtet wird, und warum schreibst du nicht beschönigend, oder was sonst meinst du mit euphemistisch?--Hansjörg 15:12, 14. Aug 2004 (CEST)
Ja, ich könnte es in der Tat auch "beschönigend" nennen, aber vielleicht überläßt du ja zumindest meine eigene Wortwahl mal mir selbst - danke. Mit deiner Polemik beeindruckst du mich jedenfalls nicht besonders. Daß niemand ungarisch lernen muß, um "Tolpatsch" mit einem l schreiben zu können, dürftest auch du nachvollziehen können. Und man muß auch nicht griechisch können, um zu lernen, daß man einen einzelnen Buchstaben nicht vom Wort abtrennt. Ich frage mich auch, wie es 90 Schülergenerationen von I-Männchen schaffen konnten, diese Rechtschreibung zu lernen, wenn man das doch so gut wie unmöglich schaffen kann - nach deiner Theorie.
Übrigens ist kochendes Wasser nicht "heißer" als lauwarmes Wasser. Nach den Damen und Herren der Rechtschreibkommission gibt es nämlich keinen Koparativ von "heiß". Aus diesem Grund schreibt man nach der neuen Rechtschreibung "Den Reis warm kochen" aber "Den Reis heißkochen" - das hältst du wahrscheinlich am Ende auch noch für logisch, oder? Und dann liest man im Artikel: "Nach Meinung der Reformer war diese (die alte) Regelung unübersichtlich, kompliziert und unsystematisch". 217.88.130.87 20:47, 14. Aug 2004 (CEST)
Vorrat
Bitte in den Artikel übernehmen, was brauchbar ist. – Publius 21:01, 13. Aug 2004 (CEST)
Die größten Probleme der Reform
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- Bei den Problemen mit der Reform muß zwischen solchen systemantischer und solchen inhaltlicher Art unterschieden werden.
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- Systematisch ist vor allem problematisch, daß die Reform immer wieder nachgebessert wird und Schreibweisen erneut geändert werden. Dadurch entstehen einerseits hohe Kosten durch Austausch, Überarbeitung und Neudruck von Büchern (was Befürworter der Reform auch bei einer Rückumstellung zur klassischen Rechtschreibung befürchten) und andererseits erhöht das zusätzlich die Verunsicherung bei den Menschen, die schon jetzt oftmals nicht mehr wissen, was nach welcher Schreibweise korrekt wäre.
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- Inhaltliche Probleme gibt es vor allem durch das Ziel der Vereinfachung der Schriftsprache. Hierbei wurde oft nicht berücksichtigt, ob das Leseverständnis unter den Vereinfachungen leidet.
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- 3 Beispiele:
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- I. Es wurden die Kommaregeln von 52 auf 9 reduziert, dafür sind sie nun aber oft viel zu unpräzise und man macht Kommata an den unmöglichsten Stellen während man sie an sehr wichtigen wegläßt. Vor allem bei Infinitiv-Ausrücken kann so ein echter Bedeutungsunterschied entstehen:
- "Ich rate ihm zu helfen."
- Früher mußte man dort ein Komma setzen, heute nicht mehr.
- Die Bedeutung ist nun nicht mehr klar, denn rate ich ihm, jemandem zu helfen oder ist es so gemeint, daß ich jemandem rate, ihm zu helfen?
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- II. Die Änderungen beim Zusammen- und Getrenntschreiben lassen Bedeutungsnuancen verloren gehen und erschweren oder verfälschen so das Leseverständnis.
- Beispielsweise gibt es heute keine vielversprechenden Politiker mehr, sondern nur "viel versprechende" Politiker.
- Ein anderes schönes Beispiel:
- Früher konnte man schreiben, daß ein Junge in der Küche vor den heißersehnten - und gleichzeitig heiß ersehnten - Bratkartoffeln stand.
- Man beachte wieder den Bedeutungsunterschied.
- Heute könnte man diesen Unterschied in keinster Weise mehr darstellen.
- Aus diesem Grund hat man sich bei Wiki geeinigt im Fall von Bedeutungsunterschieden im Zweifelsfall die klassische Zusammenschreibung zu behalten.
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- III. Neben Verständnisproblemen wurden auch Stolpersteine beim Lesen erzeugt. So ist die "Schiffahrt" mit 2 "f" aus sprachlicher Sicht höchst sinnvoll!
- Das "Pappplakat" dagegen hat man auch früher schon zu recht mit 3 "p" geschrieben. Warum? Weil nach dem dreifachen Konsonant ein weiterer folgte. Und das spürt man auch bei der Aussprache. Während man "Schiffahrt" sehr kurz und schnell, nahezu einsilbig aussprechen kann (daher fällt das f weg), muß man nach "Papp" eine Pause einlegen, bevor man mit "plakat" fortsetzt.
- Noch anders beim "Kaffeeersatz". Das Wort ist ein echter "Lesestolperstein" , denn 3 Vokale in Folge wirken sehr störend beim Lesen und das Auge erfaßt die Silbentrennung in mitten der "e" nicht so schnell wie früher, als drei Vokale in folge eine besondere Kennzeichnung für das lesende Auge erhielten.
- Daher schrieb man früher sehr sinnvoll: "Kaffee-Ersatz" !