Patriarchat von Antiochia
Das Patriarchat von Antiochia wurde vom Apostel Petrus ungefähr im Jahre 34 n.Chr. gegründet. Die legitime Nachfolge des Patriarchats beanspruchen heute mindestens drei christliche Kirchen für sich.
1.) Die Syrisch-Orthodoxe Kirche, eine der altorientalische Kirchen: Der Patriarch und damit auch der Nachfolger des Apostels Petrus ist der syrisch-orthodoxe Patriarch Moran Mor Igantius Zakka I. Iwas, der heute in Damaskus residiert. Liturgiesprache dieses Patriarchats ist Aramäisch. Es steht in Kirchengemeinschaft u.a. mit den Kopten, der Äthiopischen Kirche und den alten Kirchen Südindiens.
2.) eine der orthodoxen Kirchen: diese meist als Antiochenisch-Orthodoxe Kirche bezeichnete Kirche steht in Kirchengemeinschaft u.a. mit der griechisch-orthodoxen und der russisch-orthodoxen Kirche. Liturgiesprache dieses Patriarchats ist heute modernes Arabisch, der Patriarch residiert ebenfalls in Damaskus. Sie hat viele Gemeinden im Ausland, vor allem in den USA, und gilt als eine der progressivsten und aktivsten unter den orthodoxen Kirchen. Anders als in den meisten anderen Orthodoxen Kirchen pflegen die Auslandsgemeinden ihre Liturgie häufig in der Sprache des jeweiligen Gastlandes, und nehmen auch häufiger und problemloser Konvertiten auf, ohne diesen zusammen mit dem Bekenntnis zum orthodoxen Christentum auch eine kulturelle Konversion abzuverlangen. Die Kirche betreibt auch eine im orthodoxen Bereich eher ungewöhliche sehr aktive Jugendarbeit.
3.) zwei der katholischen Unierten Kirchen, die ab dem 16. Jahrhundert aus Abspaltungen der beiden oben genannten Kirchen entstanden sind.