Zum Inhalt springen

Andreas Hofer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. August 2004 um 20:29 Uhr durch Jed (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dieser Artikel befasst sich mit dem Freiheitskämpfer Andreas Hofer, für den Komponisten gleichen Namens, siehe Andreas Hofer (Komponist).


Andreas Hofer (* 22. November 1767 am Sandhof bei St. Leonhard in Passeier (Südtirol); † 20. Februar 1810 in Mantua) war ein Tiroler Freiheitskämpfer.

In den Befreiungskriegen von 1809 führte Andreas Hofer die Tiroler drei Mal siegreich zum Kampf gegen die französischen Truppen unter Napoleon.

Tirol stand infolge der Niederlage Österreichs im 3. Koalitionskrieg seit 1805/1806 wieder unter bayerischer Herrschaft (Frieden von Pressburg). Die Bayern begannen in der neuen bayerischen Provinz Tirol eine Reihe von Reformen durchzuführen, wobei vor allem die Missachtung der alten Tiroler Wehrverfassung (Landlibell Kaiser Maximilians I. von 1511) und die Wiedereinführung der josephinischen Kirchenreform für Unmut sorgten (Minister Maximilian von Montgelas). Gerade die massiven Eingriffe in das religiöse Leben führten zum so genannten Kirchenkampf des Klerus und der einfachen Bevölkerung.

Die Zwangsaushebung von Rekruten führte schließlich zum Aufstand, der am 9. April 1809 in der Tiroler Hauptstadt Innsbruck begann. Andreas Hofer stellte sich an die Spitze der antibayerischen Bewegung. Am 25. Mai und am 29. Mai siegten die Aufständischen am Bergisel. Es folgte der Znaimer Waffenstillstand, mit erneuter Besetzung Tirols durch napoleonische Truppen. Dem Aufruf zum Landsturm folgte ein erneuter Sieg am 13. August 1809 (15.000 bayerische, sächsische und französische Soldaten unter der Führung von General Levèbvre standen einem ebenso großen Tiroler Schützenaufgebot unter Andreas Hofer gegenüber), nach dem Andreas Hofer als Oberkommandant von Tirol in der Hofburg in Innsbruck residierte.

Der Friede von Schönbrunn motivierte Hofer erneut zum Aufstand, der allerdings am 1. November 1809 mit der Niederlage der Tiroler am Bergisel endete. Ein weiterer Aufruf zum Widerstand vom 11. November hatte wenig Wirkung. Hofer musste flüchten, wurde von Franz Raffl verraten und am 28. Januar 1810 auf der Mähderhütte der Pfandleralm (Alm des Prantacher Hofs gegenüber St. Martin in Passeier) gefangen genommen. Nach Mantua in Oberitalien geführt, wurde er vor ein Kriegsgericht gestellt und am 20. Februar 1810 erschossen.

Seine letzten Worte sollen "Franzl, Franzl, das verdank ich dir!" gewesen sein. Hiermit bezog er sich auf Franz I.,seit 1804 Kaiser von Österreich, der auf die Seite Napoleons übergetreten war. Das Lied "Zu Mantua in Banden der treue Hofer war" ist Hymne des österreichischen Bundeslandes Tirol.

Andreas Hofer liegt seit 1823 in der Hofkirche in Innsbruck begraben. Er gilt Teilen der Bevölkerung als Nationalheld, und sein Einsatz wird in einer Reihe von Denkmälern geehrt. Alljährlich wird er am 20. Februar als Vaterlandsheld gefeiert.

In engem Zusammenhang mit den Kämpfen der napoleonischen Zeit steht auch das alljährlich in ganz Tirol feierlich begangene Herz-Jesu-Fest: Als 1796 Tirol von französischen Truppen bedroht war, gelobte der Tiroler Landesausschuss, alljährlich das Herz-Jesu-Fest feierlich zu begehen. Was noch heute mit feierlichen Gottesdiensten, Prozessionen und Bergfeuern geschieht.

Siehe auch