Zum Inhalt springen

Bahnstrecke Wuppertal-Wichlinghausen–Hattingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. September 2006 um 20:56 Uhr durch Morty (Diskussion | Beiträge) (Stilllegung und heutige Nutzung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Der ehemalige Bahnhof von Sprockhövel
Der 195 Meter lange Schulenburgtunnel der Eisenbahnstrecke Hattingen-Wuppertal

Die Eisenbahnstrecke Hattingen-Wuppertal war eine Eisenbahnstrecke von der mittlere Ruhrtalbahn in Hattingen nach Wuppertal-Wichlinghausen, wo sie Anschluß an die Wuppertaler Nordbahn und die Hauptstrecke der Bergisch-Märkische Eisenbahn fand.

Geschichte

Die circa 20 km lange Strecke wurde noch von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft geplant, jedoch am 20. Mai 1884 von der Königlich Preußischen Eisenbahn-Verwaltung fertig gestellt. Die Strecke war vor allem für den Güterverkehr konzipiert, wobei in erster Linie die südlich der Ruhr im Bergbau abgebauten Steinkohlen auf den Bahnhöfen der Strecke verladen wurden. Betriebschwerpunkt war im wesentlichen der Bahnhof Sprockhövel mit dem Anschlussgleis zur Zeche Alte Haase. Hinzu kam der Bahnhof Sprockhövel-Bossel, in den die Strecke der Kleinbahn Bossel-Blankenstein mündete. Ab Bahnhof Schee führte eine Stichbahn bis nach Silschede, die ebenfalls als Kohleabfuhrstrecke diente.

Streckenführung und Kunstbauwerke

Die Strecke überwand auf einer Entfernung von etwa 15 Kilometern einen Höhenunterschied von 180 Metern. Der niedrigste Punkt lag bei 70 Metern über Normal Null am Bahnhof von Hattingen, der höchste Punkt bei 250 Metern beim Bahnhof Schee. Sie besaß insgesamt zwei Eisenbahntunnel und mehrere kleinere Viadukte. Der 195 Meter lange Schulenburg-Tunnel befindet sich bei Hattingen, der 721 Meter lange Schee-Tunnel an der Stadtgrenze von Sprockhövel nach Wuppertal. Dieser Tunnel erhielt 1905 eine zweite parallele Röhre. Er diente im Zweiten Weltkrieg unter dem Namen „Kauz“ als U-Verlagerung. Eine weitere Besonderheit der Strecke ist ein Tunnel einer ehemaligen Pferdebahn, der sie oberhalb von Hattingen-Bredenscheid unterquert.

Stilllegung und heutige Nutzung

Die Eisenbahnstrecke Hattingen-Wuppertal wurde 1984 für den Gesamtverkehr stillgelegt, auf der Trasse verläuft heute mit Ausnahme der Tunnelabschnitte ein Radweg, der mit einer Steigung von maximal 2 Prozent durch das Sprockhöveler Hügelland sehr angenehm zu befahren ist. Die Einbeziehung des für den Radverkehr sehr günstig gelegenen Schulenburgtunnels in den Radweg ist geplant, da sich bei Benutzung dieses Tunnels ein unnötiger Anstieg für den Radfahrer einsparen lässt. Von den weiteren Bauwerken sind noch die Bahnhöfe von Sprockhövel, Bossel und Schee erhalten. Die Stichbahn nach Silschede ist ebenfalls teilweise als Radweg ausgebaut.