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Allosaurus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Allosaurus
Allosaurus fragilis, Lebendrekonstruktion
Zeitraum
Jura
155 bis 145 Mio. Jahre
Fossilfundorte
Vorlage:Taxonomy
Dinosaurier (Dinosauria)
Echsenbeckensaurier (Saurischia)
Theropoda
Carnosauria
Allosauridae
Wissenschaftlicher Name
Allosaurus fragilis
Marsh, 1877
Allosaurus maximus
(Chure, 1995)

Allosaurus war ein theropoder Dinosaurier. Der Name bedeutet übersetzt „Die andere Echse“ und wurde dem Tier 1877 von Othniel Charles Marsh verliehen. Inzwischen sind über 60 weitere Skelette und viele Tausend Bruchstücke gefunden worden. Der Dinosaurier lebte im Zeitalter des oberen Jura und ist in Nordamerika und Südeuropa durch Funde nachgewiesen. Früher zu Allosaurus gestellte Funde aus dem oberen Jura von Tansania und der unteren Kreide von Australien lassen sich nicht sicher dieser Gattung zuordnen. Allosaurus gehörte zu den größten fleischfressenden Sauriern seiner Zeit und wurde bis zu 12 m lang und mehrere Tonnen schwer.

Anatomie

Den schmalen Kopf dieses Sauriers zierten zwei große Augenhöcker. Der insgesamt recht große Schädel besitzt, wie bei Theropoden üblich, große Öffnungen, von denen einige durch lufgefüllte Hohlräume (etwa durch Expansionen der Nasennebenhöhlen) entstanden. Somit besteht er nicht aus einem massivem Knochen und war dadurch wesentlich leichter. Der Hals war sehr kräftig und äusserst beweglich. Das Tier bewegte sich nur auf den Hinterbeinen fort und die relativ kurzen Arme waren sehr kräftig und endeten in einer dreifingerigen Hand mit scharfen Krallen. Die Hinterbeine waren lang und Allosaurus war ein Zehengänger, wie alle Theropoden. Ein langer Schwanz balancierte den Körper auf den Hinterbeinen aus.

Lebensweise

Die Thesen über die Lebensweise von Allosaurus gehen auseinander. Einige wenige Paläontologen sehen in Allosaurus fragilis einen erfolgreichen Aasfresser, andere einen gewandten Jäger, der im Rudel auch große Sauropoden erlegen konnte. Die leichte Bauweise mit kräftigen Hinterbeinen spricht dabei eher für einen Jäger. Dies wird auch von Untersuchungen des Schädels unterstützt, nach denen der Schädel für sehr hohe Belastungen ausgelegt ist. Solche Belastungen treten beim reinen zerkauen eines Kadavers nicht auf, wohl aber bei der Jagd auf ein lebendes Tier. Hinweise auf ein möglicherweise geselliges Jagdverhalten im Rudel gibt es zum einen durch Funde von mehreren Tieren in einer Fundstelle (z. B. im Cleveland-Lloyd Quarry) als auch durch Funde von Fussspuren mehrerer großer Theropoden, die offenbar zusammen liefen. Allerdings sind beides keine gesicherten Beweise für ein Rudelverhalten, da sich die Skelettansammlungen auch anders erklären lassen und die Spuren nicht sicher Allosaurus zugeordnet werden können.

Lebensraum

Allosaurus lebte zur gleichen Zeit wie Stegosaurus, Brachiosaurus und Diplodocus in der Morrison Formation in Nordamerika. Die Morrison Formation repräsentiert einen eher offenen und trockenen (ariden) Lebensraum mit größeren Flüssen, Überschwemmungsebenen und kleineren Seen. Nahrungskonkurrenten von Allosaurus waren vermutlich die ebenfalls in dieser Formation vorkommenden großen Theropoden Torvosaurus und Ceratosaurus. Kleinere Theropoden der Morrison Formation, wie etwa Ornitholestes oder Coelurus, konkurrierten dagegen höchstens mit Jungtieren und gehörten bei ausgewachsenen Allosauriern eher auf die Speisekarte.

Größe

Ein normaler Allosaurus fragilis wurde 7-8m lang und etwa 1,5 bis 2 t schwer. Es gibt jedoch auch einige fragmentarische Funde, die darauf hindeuten, daß einzelne Tiere erheblich größer werden konnten. Daneben gibt es Überreste von einem sehr grossen Allosauriden namens Allosaurus maximus bzw. Saurophaganax maximus mit einer geschätzten Länge von rund 15m. Zwei der bekanntesten Exemplare von Allosaurus sind Big Al und Big-Al2, die von schweizer Paläontologen in den USA gefunden wurden und in der BBC-Dokumentation Das Geheimnis von Big-Al verewigt wurden.

Commons: Allosaurus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien