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Diskussion:Der Kaufmann von Venedig

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Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. September 2006 um 23:40 Uhr durch Sebastian.Dietrich (Diskussion | Beiträge) (Belmonte: typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 19 Jahren von M.sack

"der offensichtliche Antisemitismus" - Offensichtlich ist Shylock, wie etwa auch Gloster, ein Vice; er wird in dem Stück denn auch mehr als einmal mit dem Teufel verglichen. Die Aufgabe des Teufels oder der Vice-Figur ist die Prüfung des Menschen, aber in diese Rolle steckt Shakespeare, offensichtlich, alle möglichen Menschen, am häufigsten, offensichtlich, Menschen in einer Nähe zum Thron (Lady Macbeth, Gloster oder Claudius). Jetzt kommt aber niemand auf die Idee Shakespeare habe etwas gegen das Königtum oder gegen Krüppel weil er etwa einen Gloster oder einen Claudius auf den Thron setzt. Minimale Einsichten in die allegorische Welt Shakespeares können hier also Wunder wirken und einen "offensichtlichen Antisemitismus" in einen "beliebten Antisemitismusvorwurf" umwandeln. Aber selbst auch ohne ein Minimalgespür für gleichnishafte christliche Bildwelt um 1600 sollten einem Zweifel kommen, einen Geist wie Shakespeare bei den Beschränkten am Stammtisch zu suchen. -- M.sack 10:27, 13. Aug 2005 (CEST)

Also der zweite Absatz unter Kritik trägt wenig zu dem bei was oben schon gesagt wird und fügt noch Unsinniges dazu:"Die Bekehrung Shylocks am Ende". Von einer Bekehrung ist da nirgens die Rede. Shylock gelobt alles was man ihm abpreßt zu Hause zu unterschreiben, ihm wird kotzübel. So geht wohl kein Bekehrter ab. --M.sack 21:18, 26. Apr 2006 (CEST)

Sicher soll jede Gnade nur freiwillig angenommen werden, das ist religiöses Programm im Mittelalter. Aber der Zwang zur Anerkennung der Gnade wurde offenbar trotzdem für legitim gehalten. Ich sehe das Stück als eine Darstellung des damaligen Rechtsempfindens, also als etwas recht Abstraktes. Heute interessiert uns dagegen das Psychologische mehr als das Allegorische. Ob im mittelalterlichen Sinn das Laster (Vice) auftritt oder im modernen Sinn der konkrete lasterhafte Mensch zeigt sich unter anderm im Mitgefühl für diese Figur. Mit dem abstrakten Laster könnte man kein Mitgefühl haben. Shakespeare ist zwischendrin. Ein bisschen Mitgefühl für Shylock stellt sich doch ein. --84.72.29.143 10:47, 3. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Du bist wohl der Autor? Ich stimme dem, was Du hier schreibst, weitgehend zu. Offenbar konnte man im Mittelalter noch mit von der Folter abgepreßten Erleuchtungen was anfangen und das wirkte fort, verstärkte sich zum Teil noch. Aber es ist zweierlei sagen was ein Empfinden für legitim hielt und sagen: "Die Bekehrung Shylocks am Ende soll ein Zeichen dafür sein, dass auch er in Zukunft Gnade vor Recht ergehen lässt." Shylock geht weder bekehrt noch belehrt ab, sondern bis in die Knochen gerichtet - durch sein eigenes Klammern am Buchstaben, das auf ihn zurück fällt. "Shylock: Ich bitt, erlaubt mir, mich zu entfernen. Mir ist nicht wohl, schickt den Schein nach, Ich schwör ich unterschreibe." Das ist sein Abgang und da ist kein Atom Einsicht: eben weil er kein Mensch sondern eine Allegorie ist. Also insofern wir, und das gebe ich Dir absolut zu, mit dem Vice Shylock mitempfinden, meint das nichts von Einsicht bei diesem. Das gibt der Text nicht her. Es hat wohl mit Shakespeares Genialität zu tun, einem Gleichniß menschliche Gestalt zu geben - Quelle aller Mißverständnisse. --M.sack 21:17, 3. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Belmonte

Ich habs zwar aus dem englischen Wikipedia entnommen, bin mir aber trotzdem ziemlich sicher, dass mit Belmonte oder Belmont nicht Belmonte Calabro gemeint sein kann, denn das ist viele 100km von Venedig entfernt. Wer kann das bestätigen/korrigieren?