Oligarchie
Die Oligarchie (v. griech.: ολιγαρχία oligarchia = Herrschaft weniger, auch Oligokratie, v. όλιγος oligos = wenig + αρχή archä = Herrschaft) ist im klassischen Verfassungskreislauf des Aristoteles die Entartung der Aristokratie.
Die Oligarchie bei Platon ist die gesetzlose Herrschaft der Reichen. Sie fällt wie die Aristokratie unter die Herrschaft der Wenigen, wobei die Aristokratie als gesetzmäßige Herrschaft gilt (Platon, Politikos, 291c-303d).
Einen Herrscher in einer Oligarchie nennt man Oligarch. In Russland wird der Begriff seit den 1990er Jahren auch verwendet, um Geschäftsleute zu bezeichnen, von denen die Allgemeinheit annimmt, dass sie in der chaotischen Zeit nach dem Ende der UdSSR durch unsaubere Mittel zu großem Reichtum und politischem Einfluss kamen. Der Begriff wurde in Bezug auf Russland auch von deutschen Medien aufgenommen. Spätestens seit der Orangefarbenen Revolution wird der Begriff auch in Bezug auf die Ukraine gebraucht.
Definition
In der Oligarchie hat eine Minderheit die Macht usurpiert und übt diese zum eigenen Vorteil aus. Die daran beteiligten Personen werden Oligarchen genannt.
Der Oligarchie als Herrschaft Weniger gegenüber stehen
- die Aristokratie für die Herrschaft der Besten
- die Timokratie für die Herrschaft der Ehrgeizigen
- die Epistokratie für die Herrschaft von Wissen
- die Demokratie für die Herrschaft des Volkes
- die Tyrannis für die Herrschaft eines Einzelnen
- und die Gerontokratie für die Herrschaft der Alten
Eine besondere Form der Oligarchie ist die Plutokratie als Herrschaft der Reichen.