Schweriner Grenzvertrag
Der Schweriner Grenzvertrag ist ein sowjetisch-polnisches Abkommen über die Festlegung der Westgrenze Polens im Abschnitt Swinemünde – Greifenhagen und als solches ein bilateraler völkerrechtliche Vertrag zu Lasten Dritter. Das Abkommen wurde am 21. September 1945 in Schwerin von Vertretern der Sowjetische Militäradministration in Deutschland und Vertretern des Lubliner Komitees unterzeichnet. Dadurch kam es „zu einer räumlichen Präzisierung der Abgrenzung zwischen sowjetischem Besatzungsgebiet einerseits und polnischem Verwaltungsgebiet andererseits, welche die Grenzlinie nunmehr, den gesamten sog. ‚Stettiner Zipfel‘ umfassend - etwa 930 Quadratkilometer - weit nach Westen vorschob“.[1] Durch dieses Vertragswerk wurde der Verlauf des nördlichen Teiles der Oder-Neiße-Grenze festgelegt.
Vorgeschichte



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Das polnische Bestreben zur Machtübernahme Stettins
Bereits im Dezember 1941 unterbreitete Stalin dem britischen Außenminister Anthony Eden in Moskau seinen Plan, die Curzon-Linie als polnische Ostgrenze beibehalten zu wollen und Polen territorial auf Kosten des Deutschen Reiches zu entschädigen[2] Im Juli 1944 bahnten sich Gespräche der Sowjetunion und des Lubliner Komitees in Moskau an. Am 25. Juli 1944 kam es dabei zur entscheidenden Sitzung, bei der auch Stalin teilnahm. Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow legte dar, dass die Westmächte die Oder-Neiße-Grenze als Kompensation für Polen festgelegt hätten. Die Polen reagierten empört und beriefen sich auf die frühere Zusage der Sowjetunion auf die Korrektur der Curzonlinie und auf ihr Lubliner Manifest. Sie forderten nun als Kompensation ganz Ostpreußen um ein Großpolen in westlicher und nördlicher Richtung zu erstreben. Stalin reagierte verärgert, da Ostpreußen ihm von Churchill zugesichert worden war und war der Überzeugung das Gebiet Königsberg mit Elbing bis zur Weichselmündung der UDSSR einzuverleiben. Er argumentierte auch historisch: Ein Stück deutscher Erde, auf dem 1914 die russische zaristische Armee geblutet habe (siehe Schlacht bei Tannenberg), gehöre zur UDSSR. Schließlich nahm er einen Bleistift und zog quer durch Ostpreußen eine grade Line, die heute noch der Grenze Polens zu Russland entspricht.[3] Am 26./27. Juli 1944[4][5][6][7][8]. unterzeichneten der sowjetische Diktator Stalin mit Vertretern der PKWN in Moskau einen Freundschafts- und Bündnisvertrag, das den Polen Moskaus Unterstützung bei der Übernahme Stettins ausdrücklich zusagt. Stalin ließ zwei Abkommen vorbereiten und sie am 26. Und 27. Juli 1944, von polnischer Seite von Edward Osóbka-Morawski unterzeichnen. Das erste Abkommen übertrug er die Verwaltung der polnischen Gebiete westlich des Bugs auf das Lubliner Komitee und verzichtet auf die direkte sowjetische Herrschaft über Polen, hielt aber die Möglichkeit einer indirekten Intervention offen. Das zweite Abkommen wurde in der Nacht vom 26. zum 27. Juli unterzeichnet und bezeichnet die neune Grenzen Polens zum West wie zum Osten. Beide Abkommen waren geheim und das Grenzabkommen wurde erst 1967 in polnischer Sprache veröffentlicht.[9] Im Punkt vier des Grenzabkommens heißt es:
„Die Regierung der UDSSR hat auch anerkannt, dass die Grenze zwischen Polen und Deutschland entlang einer westlich von Swinemünde bis zum Fluss Oder verlaufenden Linie, wobei die Stadt Stettin auf polnischer Seite verbleibt, weiter aufwärts des Flusses Oder bis zur Neiße und von hier entlang des Flusses Neiße bis zur tschechoslowakischen Grenze.“
Zudem wird die Aufnahme diplomatischer Beziehungen wird angekündigt. Weiter gehende polnische Forderungen nach der gesamten Insel Usedom und Rügen wies Stalin aber mit den Worten zurück:
„...wir sie wahrscheinlich nach dem Dritten Weltkrieg erobern können, jetzt ist das nicht möglich.“
Eine Woche nach Vertragsabschluss schickte Winston Churchill Stanisław Mikołajczyk nach Moskau. Er sollte im Namen der Polnischen Exilregierung ebenfalls der polnischen Kompensation zustimmen, um Stalins Pakt mit der PKWN zu entkräften. Zu Mikołajczyk hat Stalin zum ersten Mal die künftige Westgrenze „Oder-Neiße-Grenze“ genannt und Mikołajczyk sagte den westlichen Gebietsgewinn für Polen zu, ohne auf die östlichen Gebiete zu verzichten. Am 2. November 1944 im sogenannten Cadogan-Brief sicherte auch das Foreign Office die Unterstützung der polnischen Exilregierung der Oder-Neiße-Linie, einschließlich Stettins, zu. In diesem durch Alexander Cadogan entworfenen Schreiben werden die Glatzer Neiße und die Lausitzer Neiße als Grenzfluss beschrieben, was die späteren Irritationen der Westalliierten erklären dürfte. Spätestens ab Februar 1945 waren sich die Westalliierten bewusst, das Lubliner Komitee wünsche:
„ohne Zweifel mit russischem Einverständnis [...] nicht nur die Oder als Grenze einschließlich Stettins und Breslaus, sondern auch die westliche Neiße als Grenze.“
Konferenz von Jalta
Bereits im Dezember 1941 unterbreitete Stalin dem britischen Außenminister Eden in Moskau seinen Plan, die Curzonlinie als polnische Ostgrenze beibehalten zu wollen und Polen territorial auf Kosten des Deutschen Reiches zu entschädigen. Auf der Konferenz von Teheran verständigten sich die Alliierten dann auf eine solche Politik. Deshalb ist die Frage der Abtretung deutscher Gebiete an Polen nicht zu trennen von der Annexion polnischer Gebiete durch die UdSSR. Die Außenminister der beiden Westalliierten stellten im Februar 1945 fest, dass beide Regierungen prinzipiell der Curzon-Linie zustimmten und sie eine Kompensation im Westen wünschten. Im Dezember 1944 besuchte Charles de Gaulle Moskau. Bei seinen Gesprächen mit Stalin stellte er fest, dass eine neue Grenze zwischen Deutschland und Polen an der Oder und Neisse die beiden Völker voneinander trennen sollte, sodass Polen fortan nicht mehr zwischen den beiden expandierenden Großmächten Sowjetunion und Deutschland lavieren könne. Stalin entgegnete das eine solche Grenze als eine Blockpolitik betrachten würde, die den deutsch-polnischen Ausgleich unterbinden sollte.[13]
Bei der Konferenz von Jalta war den Westalliierten, zumindest in Umrissen klar, inwieweit sich die Sowjetunion mit ihrem neuen Verbündeten Polen die Nachkriegsverhältnisse vorstellte Vor allem Churchill stellte sich dem entgegen. Er machte vor allem geltend, dass die polnische Kompensation nur in den Rahmen geschehen könne, inwieweit es auch Verluste ertragen hätte. Er glaubte, dass Polen, bei der Nachkriegsordnung völlig überkompensiert wäre, eine Ansicht, die er auch in Potsdam und danach wiederholte:
„I do not wish to stuff the Polish goose until it dies of German indigestion. I also feel conscious of the large school of thought in England which is shocked at the idea of transferring millions of people by force.“
Damit stand in Jalta die Frage im Raum, ob die Forderungen Stalins und Lubliner Komitee angemessen oder übertrieben hoch sind.
Flächenverschiebung
Mit der Abtretung der Oder-Neiße-Gebiete an die Volksrepublik Polen sowie der Eingliederung Nordostpreußens in die UdSSR verlor der deutsche Staat 114 296 qkm und damit rund ein Viertel seines Staatsgebietes von 1937. Davon sind 99171 qkm an die Volksrepublik Polen. 15 125 qkm an die Sowjetunion. Durch geschicktes Verhandeln erreichte Polen eine günstige Grenzziehung an der Cursonline, sodass der Gebietsgewinn etwa 103 000 qkm beträgt. Dem gegenüber steht ein Gebietsverlust von etwa 180 000 qkm. Aus dieser Sicht ist Polen unterkompensiert geblieben. Die Sowjetunion hatte überhaupt keine Gebietsverluste und für diese stellt der Gebietszuwachs eine reine Kriegsbeute dar. [15]
gewaltsame Vertreibung und Repatriierung
Das Zitat Churchill bezieht sich auf den zu erwarteten Bevölkerungsaustausch. In den von Polen aufgegebenen Gebieten jenseits der Cursonline, waren größtenteils größten Teils keine nennenswerte polnische Bevölkerung ansässig war. Die Polen selbst stellten dort die tonangebende Minorität. So beläuft sich die Anzahl der ausgewiesenen Polen in den östlichen Gebieten maximal auf 1,8 Millionen Personen. Siehe Repatriierung in Polen nach dem Zweiten Weltkrieg Dem gegenüber steht eine Anzahl von ca. 9,6 Millionen vertriebenen deutschen Personen auf den Wiedergewonnene Gebieten, plus 400 000 deutschen Personen aus dem Freistaat Danzig und noch mal 1 Millionen deutschen Personen aus den ehemals deutschen Provinzen: Provinz Posen, Westpreußen und Ostoberschlesien. Das Verhältnis beträgt hier mehr 1:6. [16] Zudem erhielt Polen mit den östlichen Vertreibungsgebieten eine hervorragende Infrastruktur, die keine Fall mit den aufgegebenen Gebieten vergleichbar waren: Gemeint sind Straßen- und Schienennetz, Wasserwege, Flughäfen, Telefonnetz, urbane Bebauung usw. In diesem Fall ist Polen deutlich überkompensiert worden. Das ist es, worauf sich Churchills Statement bezieht. Zieht man eine Bilanz, so gehört Polen zu den Gewinnern des Zweiten Weltkrieges.[17]
Abschluss
Um dass das Geschacher um die Kriegsbeute, nicht das Bündnis gefährde, beschloss man, den Streit zu vertagen. Auf der Konferenz von Jalta wurde lediglich beschlossen, dass der polnische Staat: „im Norden und im Westen einen bedeutenden Gebietszuwachs erhalten sollte. Dazu sollte, zur gegebenen Zeit die Meinung der neu gebildeten polnischen Regierung der Nationalen Einheit eingeholt werden. Der polnischen Völkerrechtlers Ludwik Ehrlich hat zu diesem Kommuniqué eine Blankett-Theorie entwickelt. Demnach hätten die Alliierten bei der Potsdamer Konferenz nicht über Gebietsgewinne Polens zu entscheiden gehabt, sondern lediglich über die Annahme der Offerte der polnischen Regierung zu entscheiden gehabt. Doch diese Interpretation kam in Potsdam nicht zum Tragen. Stalin erklärte gegen über Thurman auf der Konferenz, dass er ungebunden und frei in seinen Entscheidungen sei. Molotow musste am 24. Juli 1945 einräumen, dass das Verhältnis zur polnischen Regierung „von anderer Art“ sei. „Die Sowjetunion sei verpflichtet, die polnischen Ansprüche zu unterstützen.[18] Den Sowjetisch-polnischer Freundschafts- und Bündnisvertrag nannte er nicht.
Piotr Zaremba
Bei einem Besuch in Warschau am 24. März 1945, bei dem der Ingenieur Piotr Zaremba in den Büros der Westgebieten des Präsidiums des Ministerrates um Erlaubnis bat, die Technische Universität Posen aufzubauen, wurde er am 28. März 1945 zum „Delegierten des Amtes für Wiederaufbau und Planung des Präsidiums des Ministerrates über die Umgebung von Pommerns und Stettin“ bestimmt. In den ersten Monaten des Jahres 1945 wurde Stettin verstärkt von Luftangriffen heimgesucht; im März wurde die Stadt zur Festung erklärt. Sechs Wochen stand die Rote Armee östlich der Oder, konnte aber die Stadt nicht einnehmen. Am 25. April 1945 wurde Stettin von der Wehrmacht aufgegeben und am Tag darauf von der Roten Armee kampflos eingenommen. Am 27. April erfuhr Zaremba über einen Lautsprecherwagen der Roten Armee von der Eroberung der Stadt und am 28. April, also nur zwei Tage nach der Einnahme Stettins durch die sowjetischen Truppen, besichtigte Piotr Zaremba die Stadt mit einem Fahrer und einem Adjutanten. Er berichtete von einer leeren Stadt, in der nur noch 6500 Deutsche lebten. Der Rest sei von den deutschen Behörden evakuiert worden. In dem Regierungsbezirksgebäude des Regierungsbezirk Stettin auf der westlichen Seite der Oder, fand er ein adäquates Gebäude für seine neue Verwaltung. Er traf den sowjetischen Stadtkommandanten der Roten Armee, Oberst Alexander Alexandrowitsch Fedotow (* 24. Oktober 1887 in Moskau, + 1. August 1959, ebenda, seit 14. Dezember 1945 Generalmajor), der das Gebäude der das Neue Landeshaus für seine Militärverwaltung mit Beschlag belegt hatte. Diesem er erklärte, dass ihm von diesem Moment an (28. April 1945, 14:15 Uhr) die bürgerliche Gewalt Stettins als einem Vertreter der polnischen Behörde des Landkreises Vorpommern zustehe. Doch der Stadtkommandant verlangte ein Beglaubigungsschreiben und wies ihn vorerst ab. Darauf begab sich die Gesandtschaft nach Schneidemühl, wo Zaremba am 29. April von der polnischen Regierung seine Bestätigung zum Präsidenten der Stadt und einen Personalausweis erhielt. Nach einem zweiten Treffen stimmte Fiedotow der Forderung zu. Am 30. April traf Zaremba seine erste Verordnung als Präsident der Stadt über das Anbringen der polnischen Flagge um 8:15 Uhr am Regierungspräsidium des ehemaligen Bezirks Stettin an der Hakenterrasse. Diese verblieb bis zum 4. oder 5. Mai 1945 auch dort. Zeitgleich bildete sich am 30. April 1945 im Auftrag des Polnischen Westbundes (PZZ) in Posen die „Operationsgruppe Stettin“. In einer eilig einberufenen Konferenz hatte der PZZ beschlossen, 10.000 Siedler von Posen nach Stettin zu „werfen, was eine Fortsetzung der militärischen Operation mit friedlichen Mitteln darstelle“.[19] Daraufhin wurde in Posen ein Außerordentliches Migrationskommissariat gebildet, dessen unvollständige Liste allerdings nur 657 Personen aufwies. Diese wurden durch Einheiten der Posener Milicja Obywatelska und der Posener Feuerwehr ergänzt, sodass am 4. Mai 1945 – verzögert durch die Kriegszerstörungen der Infrastruktur – etwa 1000 Polen aus Posen in Stettin eintrafen.[20]
Die deutsch-polnische Auseinandersetzung um Stettin
Doch bereits am Vortag, am 3. Mai 1945, hatte der Stadtkommandant Erich Spiegel zum Bürgermeister ernannt, der zusammen mit Ernst Rusch und Gustav Sobottka eine deutsche Verwaltung bildete. Vom 20. Mai bis zum 10. Juni 1945 gab die sowjetische Kommandantur in Stettin die Deutsche Zeitung als Tageszeitung heraus. In den folgenden Wochen musste die „Operationsgruppe Stettin“ auf Druck der Kommandantur zweimal die Stadt verlassen und es begann ein andauerndes Ringen deutscher Kommunisten mit ihren polnischen „Genossen“ um Stettin. Beide Seiten waren bemüht, eine möglichst weitreichende und gut organisierte Stadtverwaltung aufzubauen und die sowjetische Kommandantur für ihre Sache zu überzeugen und zu gewinnen. Die Aufgaben und Ziele der polnischen Verwaltung waren gegenüber der deutschen, die sich um die Lebensmittelversorgung bemühte, eine andere, da in der Stadt kaum Polen lebten, um die sich eine polnische Verwaltung hätte bemühen können, so richtete sich das Hauptaugenmerk dieser Organisation auf die Ansiedlung von Polen in Stettin.
Am 19. Mai 1945 wies die Kommandantur Piotr Zaremba mit den polnischen Neusiedlern und seiner Verwaltung, wahrscheinlich unter dem Eindruck einer amerikanischen Protestnote vom 8. Mai 1945, aus Stettin aus. Es stellte sich heraus, dass "in Moskau ein zweiter verbalen Protest der Vereinigten Staaten und Großbritanniens gegen die erneute Anwesenheit der polnischen Behörden in Stettin stattfand, und daher auf Regierungsebene in Warschau beschlossen wurde, zum zweiten Mal polnische Kommunalbehörden und andere Ämter aus Stettin zu verlegen. Sowohl der Woiwode als auch der Stadtpräsident sollen von nun an Stettin verlassen.[21] Dieser bildete die „Operationsgruppe Stettin“ neu und wich am 24. Mai 1945 bis nach Köslin aus. Am 26. Mai 1945 ernannte die Kommandantur Erich Wiesner zum Oberbürgermeister von Stettin. Von deutscher Seite gab es Überlegungen Stettin zur "freien Stadt" zu machen, ähnlich wie Freie Stadt Danzig, doch die polnische Verwaltung lehnte ab, weil beim zweiten Abzug der polnischen Seite, auch gleichzeitig ein polnischer Massenrückzug begann, wodurch ihr Anspruch auf die Stadt geschmälert wurde. Zu diesem Zeitpunkt lebten etwa 90.000 Deutsche und 1600 zugezogene Polen in Stettin. Die Bevölkerung der Stadt wuchs dabei täglich durch zurückkehrende und durchziehenden Flüchtlinge um 3000 bis 4000 Menschen an. Die östlichen Bezirke Stettins waren für Deutsche verboten. Es schien sich eine Teilung der Stadt abzuzeichnen, ähnlich wie es mit Guben und Görlitz ergangen war. Aber Zaremba hatte die polnische Flagge auf der Westseite der Oder bereits aufgepflanzt, wodurch der polnische Anspruch auf die westlichen Gebiete manifest wurde. Am 6. Juni 1945 gestattete die Kommandantur der „Operationsgruppe Stettin“ wieder das Betreten der westlichen Stadt, die auch am 9. Juni wieder eintraf. Aber es kam zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Deutschen und Polen. Erich Wiesner erklärte es als einen unhaltbaren politischen Zustand, dass sich angesichts der dramatischen Lebensmittelversorgung weiterhin ein deutscher Oberbürgermeister und ein polnischer Stadtpräsident gegenseitig behinderten. Dieser Auffassung schloss sich auch der sowjetische Standkommandant Alexander Fedotow an, sodass er die polnische Verwaltung bereits nach acht Tagen am 17. Juni 1945 wiederum zum Verlassen der westlichen Teile der Stadt innerhalb von zwei Tagen aufforderte. Am 26. Juni sicherte der Oberste Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD), Georgi Konstantinowitsch Schukow, Wiesner volle Unterstützung beim Aufbau einer Lebensmittelversorgung zu. Ein Bericht des deutschen Stadtrats am 18. Juni 1945, gibt Einblick über die Lebensmittelknappheit in dem 60 975 Deutsche registriert waren Kürze zu einer „Katastrophe" führen müsse. Diese Situation wurde verschärft zu den Beständigen Zuzug von Rückkehrern aus dem Westen. Gleichzeitig wurden aber Deutsche aus ihren Heimatorten in Hinterpommern, Westpreußen und Ostpreußen nach Westen ausgewiesen. Infolgedessen kam es bei Stettin beiderseits der Oder zu einem Stau deutscher Flüchtlinge, die vor der Stadt lagerten und dort auf eine Gelegenheit bzw. Erlaubnis warteten, weiterziehen zu können. Die Versorgung dieser Menschen stellte die deutsche Stadtverwaltung vor zusätzliche Probleme.[22] Es ist wohl davon auszugehen, dass das Hin- und Her der russische Seite den Versuch darstellt, die bevorstehenden Verhandlungen mit den Westalliierten in Potsdam nicht belasten wollte.
Die Übergabe Stettins an Polen
Am 28. Juni wurde Wiesner von Alexander Fedotow erklärt, dass er Weisung von der SMAD aus Berlin erhalten haben, wonach er die Stadt der polnischen Verwaltung zu übergeben habe.[23] In dieser Zeit versuchten die Deutschen Stettin weitgehend zu räumen. Ein Überbleibsel der Hafenräumung war das Dampfboot Stettin. Viel bewegliche Material wurde nach Pölitz verbracht, von dem man glaubte, es bliebe deutsch.
„Die Tatsache, dass Stettin polnisch werden soll, verbreitete sich sehr schnell und die Erregung darüber war sehr groß. Sie wuchs, als die ersten Fahrzeuge mit der Habe unserer Genossen Stettin verließen. […] Viermal wurde ich beim Stadtkommandanten vorstellig, um die Erlaubnis zu einer öffentlichen Versammlung erhalten zu können, damit die Bevölkerung aufgeklärt werden kann. Ebenfalls wurde uns verweigert, an die Bevölkerung einen Aufruf herauszugeben.“
Am 5. Juli 1945 schließlich übergab die sowjetische Stadtkommandant die Stadt Stettin, nach dieser Phase der Ungewissheit und des Wechsels, im Beisein deutscher Vertreter, endgültig an die polnische Verwaltung unter Piotr Zaremba. Dieser schreibt dazu in seinen Erinnerungen[25]:
„Über den gesamten Vormittag des 5.Juli hinweg wurde in allen unseren Abteilungen, die sich aufgrund des von mir am vorangegangenen Tag in Berlin ausgearbeiteten Aktionsplanes auf die Übernahme der Stadt vorbereiteten, fieberhaft gearbeitet. Am frühen Morgen machten wir eine Rundfahrt durch die Innenstadt und einige Vororte, ohne jedoch eine der zahlreichen deutschen Behörden aufzusuchen. […] Um 9.00 Uhr berief ich eine Versammlung aller Mitarbeiter in denselben Saal ein, in dem wir am 30. April einen weißen Adler über das Bismarckportrait gehängt hatten. In meinem Tagebuch notierte ich: " Zum dritten Male (aller guten Dinge sind drei) wird in diesem Saal die polnische Verwaltung der Stadt Stettin einberufen". Ich besuchte einige wenige polnische Institutionen, die in Stettin ausgeharrt hatten: die Feuerwehr in der ulica Grodzka [Mönchenstr.] und den Etappenpunkt der Staatlichen Repatriierungsbehörde in der ulica Malopolska [Augustastraße].“
Um 18:00 Uhr desselben Tages wurde im Stabsgebäude von Alexander Fedotow, dem Neuen Landeshaus, früherer Sitz von Provinzialverband Pommern und Provinziallandtag Pommerns an der Quistorp Aue, im ehemaligen Bibliothekssaal im zweiten Stock des Hauptflügels, die Übergabe vollzogen.
„Am 5. Juli fand im Saal der Stadtkommandantur unter der Leitung des Stadtkommandanten eine Versammlung statt, an der die 40 führenden Leute der deutschen Stadtverwaltung teilnahmen und eben soviele Polen. Der Stadtkommandant verlas den Befehl des Marschall Schukows und übergab die Stadt dem polnischen Stadtpräsidenten. Derselbe dankte dem Stadtkommandanten und erklärte uns, dass am morgigen Tage sämtliche Abteilungen durch seine Leute besetzt würden, bis zu ihrer Einarbeitung müssten die Deutschen jedoch noch bleiben.“
Zaremba dankt in russischer Sprache dem scheidenden Stadtkommandant. Dann wendet er sich in deutscher Sprache an die gegenübersitzende deutsche Stadtverwaltung und erklärt, dass morgen um 8 Uhr folgende deutsche Verwaltungseinheiten mit den entsprechenden Personen and die entsprechenden polnischen Personen zu übergeben sein. Das Schweigen auf der deutschen Seite nimmt er, laut seinen eigenen Erinnerungen mit sichtlicher Genugtuung auf.[28] Dann wurde die Sitzung aufgehoben.
„Wir standen schweigend auf und verließen den Saal, um noch ein letztes freundschaftliches Gespräch mit Fedotow zu führen, der am nächsten Tag aus Stettin abreisen wollte, um das Amt des Kommandanten des Besatzungsbezirks in Potsdam zu übernehmen.“
Piotr Zaremba ließ in seiner Eigenschaft als Präsident der Stadt diesen Erfolg am 9. Juli 1945 durch ein Publikandum anschlagen:
„Polen!
Unser Streben, Arbeit und Mühen waren nicht umsonst. Seit dem 6. Juli dieses Jahres ist die Stadt Stettin Teil der polnischen Republik:
Stettin ist polnisch!
Mit größerem Eifer und Begeisterung muss nun für unsere Zukunft gearbeitet werden, damit die Macht der Republik zur Konsolidierung seiner Westgrenze führt. All unsere Energie, Denken und Handeln sollte in diesem historischen Augenblick zusammengefasst werden. Ich zähle auf Eure uneingeschränkte Bereitschaft dazu. Es lebe die Republik Polen! Es lebe das polnische Stettin! Es lebe die Regierung der nationalen Einheit!“
Am gleichen Tag erfolgt das erste Dekret von Zaremba. Es geht vor allem darum, die deutschen Facharbeiter für den Wiederaufbau zu halten. Das sind vor allem Facharbeiter auf den Werften, aus dem Hafen, dem Gas- und Wasserwerk, die am Auszug aus der Stadt gehindert werden.[30]
Die polnische Landnahme
Um die neue Grenze zu sichern wurde in Posen die Zentrale Militärische Siedlungskommission gebildet. Vorsitzender war der Brigadegeneral Jan Mierzycan. Formale Grundlage war der Befehl Nr. 111 des Oberkommandos der polnischen Armee vom 5. Juni 1945. Organisatoren waren die Generale Karol Świerczewski und Piotr Jaroszewicz. Im Juni 1945 erließ das Inspektorat eine Verordnung, zur Errichtung von militärischen Siedlungen in 12 Grenzbezirken längs den Flüssen Oder und Lausitzer Neiße. Die Berechtigung zur militärische Siedlung umfasste alle Soldaten der regulären polnischen Armee, alle Mitglieder der Armia Ludowa, der Polnischen Volksarmee, der Polnischen Heimatarmee, der Bataliony Chłopskie sowie des Sicherheitskorps. Militärische Siedler hatten das Recht auf eine 3-4 Zimmerwohnung mit Möbeln und etwa 10 Hektar Land. In sogenannten „Einsatzgruppen“ mit eine Stärke von jeweils 20 bewaffneten Soldaten wurden die militärische Besiedlung vorläufig durchgeführt. Erst der Erlass über die Teildemobilisierung vom 10. August 1945 entband diese von der militärischen Befehlsgewalt, obwohl einige der soldatischen Siedler in Erwartung der Demobilisierung bereits ausgewählte Höfe in Besitz nahmen. Im September 1945 wurde dieses System dem Ministerium für öffentliche Verwaltung unterstellt, was die nachfolgende zivile Besiedlung legalisierte. 1945 legten in Stettin Wissenschaftler aus ganz Polen in einer Konferenz und die Richtlinien für die polnischen Ortsnamen in den „wiedergewonnenen Gebieten“ fest: Über 11 000 Ortsnamen, wurden jetzt in Polnische übertragen oder aber nach nationalen historischen Gesichtspunkten neu gewählt: siehe z. B. Liste der Namen ehemals ostpreußischer Orte in Polen Dazu die gesamten geographische Begriffe wie Berge und Flüsse und die Straßennamen. Die Geschichte Schlesiens, Pommerns und Ostpreußens wurde von polnischen Historikern neu geschrieben. Kulturgüter die diesen neuen Richtlinien genügen, bleiben erhalten, oder werden mit Denkmälern oder Straßenbenennungen aufgewertet, alles andere wird zerstört oder ersetzt.
Potsdamer Konferenz
Auf der Potsdamer Konferenz war vieles bereits durch den Verlauf des Krieges entschieden worden. Die Karten waren aufgeteilt. Das Potsdamer Protokoll in diesem Sinne eine klare Grenzziehung vor: So war der Vorschlag er amerikanischen Delegation an Wjatscheslaw Michailowitsch Molotow vom 29. Juli 1945:
„The three Heads of Government agree that, pending the final determination of Poland’s western frontier, the former German territories east of a line running from the Baltic through Swinemünde, to west of Stettin to the Oder and thence along the Oder River to the confluence of the eastern Neisse River...“
Damit wäre Stettin zugunsten von Niederschlesien aufgegeben worden. Breslau wäre geteilt worden in ein südliche deutsche Breslau und ein nörliches polnisches Wrocław. Der Vorschlag der amerikanischen Delegation am darauf folgenden Tages lautete:
„The three Heads of Government agree that, pending the final determination of Poland’s western frontier, the former German territories east of a line running from the Baltic Sea through Swinemünde, and thence along the Oder River to the confluence of the western Neisse River ...“
Hier wurde die Glatzer Neiße aufgegeben zugunsten der Lausitzer Neiße und das innerhalb eines Tages. Das Abschlussdokument am 2. August aber lautete:
„The three Heads of Government agree that, pending the final determination of Poland's western frontier, the former German territories east of a line running from the Baltic Sea immediately west of Swinemunde, and thence along the Oder River to the confluence of the western Neisse River and along the western Neisse to the Czechoslovak frontier“
Damit war keine Rede mehr von durch Swinemünde. Also entlang der Swine. Somit fiel der größte Teil (der westliche Teil) von Swinemünde ebenfalls an Polen. Die Übernahme von Swinemünde war aber durch die polnische Regierung erheblich leichter als in Stettin, weil der Luftangriff auf Swinemünde am 12. März 1945 das kleine deutsche Seebad mit der besonderen strategischen Bedeutung praktisch ausgelöscht hatte. Aber von Stettin war im Abschlussprotokol keine Rede mehr. Admiral Leahy hatte sehr wohl bemerkt, dass der Entwurf vom 30. Juli den Grenzverlauf bei Stettin nicht im sowjetischen und polnischen Sinne beschrieb. Er berichtet über die Sitzung vom 31. Juli:
„I was not clear wheather Stettin was included, although later I found out it was.“
Stettiner Zipfel
Aus dem Potsdamer Protokoll kann also nicht der polnische Anspruch auf Stettin abgeleitet werden, sondern die Konferenz hatte im Gegenteil des ersten amerikanischen Vorschlag verworfen! Die USA und Großbritannien hatten jedoch am 5. Juli 1945 der Polnischen Exilregierung in London die diplomatische Anerkennung entzogen. Die USA beabsichtigten als besondere Geste des Wohlwollens, die Anerkennung der neuen polnischen Regierung am 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag der USA, zu veröffentlichen. Jan Ciechanowski, der polnische Botschafter der Exilregierung, konnte diesen peinlichen Akt für seine Regierung zumindest dahingehend abändern, dass es auf den darauffolgenden Tag verschoben wurde.[35] Einen Tag später, am 6. Juli 1945, wurde der Polnisch-Sowjetische Evakuierungsvertrag unterzeichnet. Bereits fünf Tage später, am 10. Juli 1945, kam es zwischen der SMAD und der neuen Stadtverwaltung zu einer Übereinkunft einer „vorläufigen Demarkationslinie“. Diese schmiegte die Westgrenze Polens der Stadt eng an, drei westliche Stadtteile lagen noch in der Sowjetischen Besatzungszone.
Nachdem die Potsdamer Konferenz mit dem Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945 einen faktischen Blankoscheck in Bezug auf die räumliche Konkretisierung des Grenzverlaufs ausgestellt hatte; so wurde zwar Swinemünde erwähnt, aber Stettin blieb unerwähnt. Daher kam es bereits am 16. August 1945 zwischen Polen und der Sowjetunion zu einem Grenzvertrag, der die Ostgrenze Polens auf die Curzon-Linie zurückverlegte. Damit war eine im Vergleich mit der Demarkationslinie von 1939 für Polen günstigere Grenze festgeschrieben. Polen bekam insgesamt 22.000 km² mehr, vor allem im Norden, wo die sowjetischen Zugeständnisse bedeutend größer waren.
Der Grenzvertrag
In der Zwischenzeit wurden die Städte im ehemaligen Landkreis Randow in gleicher Weise von Polen besetzt, um vollendete Tatsachen zu schaffen. So ist noch ein Telegramm vom 4. September 1945 erhalten, in welchem des Landratsamt in Pölitz Schwerin um Hilfe bittet wegen Besetzung seiner Räume durch Polen.[36] Am 19. September 1945 wurde dem polnischen Bevollmächtigten der Volksrepublik Polen und dem im April 1945 ernannten Woiwode Leonard Borkowicz und dem Präsidenten der Stadt Stettin Piotr Zaremba in Berlin durch Georgi Konstantinowitsch Schukow eine eigens für diesen Zweck aus Moskau herbeigeschaffte Landkarte im Maßstab 1:500.000 übergeben, die den Stettiner Zipfel nun völlig nach Polen verschob. Die Landkarte trug die russische Überschrift Die Grenze Polens gemäß der Potsdamer Konferenz, 3. August 1945, und an der rechten unteren Ecke war eine Beglaubigung vermerkt: Moskau, 14. September 1945. Am 20. September 1945 wurde der Grenzverlauf von sowjetischen Topographen der sowjetischen Delegation in Anwesenheit polnischer Delegierter in Greifswald in eine Stabskarte 1:100.000 übertragen. Bei einer Ortsbesichtigung am Nachmittag wurden nur geringe Korrekturen durchgeführt. Zaremba versuchte vergeblich, die gesamte Insel Usedom unter polnische Verwaltung zu bringen. Er scheiterte an der kategorischen Weigerung von russischer Seite, von dem aus Moskau genehmigten Plan abzuweichen.[37] Am 21. September 1945 kam es dann in Schwerin, in einer Villa in der Werderstraße zum Abschluss des Schweriner Grenzvertrags zwischen Polen und der Sowjetunion. Hierbei konnte die polnische Seite noch aus verkehrstechnischen Gründen Verbesserungen in ihrem Sinne durchsetzen. - Es ging hierbei um die Landstraße vom Dorf Böck zum Dorf Stolzenburg, die sich bogenförmig nach Westen dehnt und nach der polnischen Intervention mit ihrem Gebiet vollständig zu Polen kam. - Um 16 Uhr erfolgte die Unterzeichnung des in russischer Sprache verfassten Abkommens, dem noch eine polnische Übersetzung beigefügt wurde. Entgegen der Forderung Polens auf eine sofortige Übergabe wurde die Übergabe des Stettiner Zipfels auf den 4. Oktober 1945 festgelegt. Auch nach der Übergabe des Stettiner Zipfels blieben aber Pölitz mit seinen chemischen Werken und ebenso große Teile des Stettiner Hafens unter sowjetischer Kontrolle. Er wurde als russischer Militärhafen für die sowjetische Besatzungszone in Deutschland genutzt. Erst Ende 1947 vom polnischen Stettin übernommen. Diese Grenzregelung des Schweriner Grenzvertrags ist bis heute beibehalten worden bis auf eine Ausnahme. Am 11. Juni 1951 wurde sie, wegen des Wasserwerkes von Swinemünde korrigiert. Als Kompensation erhielt die DDR von Polen ein Gebiet entsprechender Größe an der Oder im Bereich Staffelde übertragen[38]. Interessanterweise ist es grade Zaremba, der bei diesem Grenzverlauf auf polnischer Seite federführend war, der darin ein Versagen der Potsdamer Konferenz sieht:
„Ich war dann auch Mitglied der Kommission, die die Grenzlinie an Ort und Stelle festlegte. Am 23. September unterschrieben wir ein Abkommen in Schwerin und am 4. Oktober haben wir den Kreis westlich von Stettin übernommen. Diese Grenze blieb bis auf eine Kleinigkeit bis heute so. Denn die Potsdamer Konferenz hatte vergessen, daß die Wasserversorgung von Swinemünde noch zwei Kilometer westlich in Deutschland lag.“
Unmittelbare Folgen
Wir behalten die Oderwache
Aber auch in der Volksrepublik Polen blieb trotz des Grenzvertrages lange noch eine Verunsicherung über den Besitz Stettins und seines Umlandes bestehen. Dies entsprang nicht nur der Angst vor einem deutschen Revanchismus, sondern auch der Befürchtung, dass eine neue Entscheidung aus Moskau die Verhältnisse in Stettin mit einem Federstrich wieder ändern könne. Als Beispiel dafür mag die erste öffentliche militärische Demonstration: „Wir halten die Oderwache“ in Stettin angesehen werden. Die Idee zu dieser Kundgebung im Februar 1946 der Woiwode von Stettin, Leonard Borkowicz. Die Kundgebung sollte das Polnische von Stettin und den Willen der Polen demonstrieren, die Stadt zu besitzen. Um den reibungslosen Ablauf der Demonstration zu gewährleisten, war zuvor Sicherheitsbüro der Woiwodschaft eine Fahndung durchgeführt worden, bei der etwa 250 Personen festgenommen, die keine Papiere besaßen. Die Veranstaltung sollte mit einem Staffellauf von Pfadfinder, Kriegsveteranen und ehm. KZ-Insassen am 12. April in Danzig beginnen. Durch die symbolische Stockübergabe, sollte die historische Brücke zwischen dem Ereignis an der Westerplatte und dem Besitz von Stettin geschlagen werden. Um die nationale und internationale Akzeptanz zu demonstrieren waren auf der Ehrentribüne illustere Gäste geladen: Bolesław Bierut, Premierminister Edward Osóbka-Morawski, Minister für Nationale Verteidigung Michał Rola-Żymierski und der stellvertretende Premierminister Stanisław Mikołajczyk, Minister und Vertreter anderer Länder, darunter der UdSSR, Großbritanniens und Frankreichs. Wegen dieser willkürlichen Verhaftungen im Vorfeld der Veranstaltung kam es jedoch zu Unruhen, die das polnische Regime dazu zwangen, den Ablauf der Darstellung abzuändern und die Öffentlichkeit weitgehend von dem Ereignis abzuschirmen, von staatlichen Jubelmassen abgesehen. Mit dem Slogan: Wir behalten die Oderwache (Trzymamy Straż nad Odrą) wurde diese Art der Demonstration zu einem jährlichen Ritual.
Unklarer Grenzverlauf auf der deutschen Seite
Beim Schweriner Grenzvertrag handelt es sich um ein bilaterales Abkommen zwischen Polen und der Sowjetunion. Ein Deutscher Vertreter war beim Zustandekommen, anders als bei der Übergabe der Stadt Stettin, nicht anwesend. Daher wusste man lange Zeit in der Sowjetische Besatzungszone nichts über den genauen Grenzverlauf. Am 20. Juli 1946 richtete der Landrat an die Behörde von Johannes Warnke ein Schreiben, in welchem über eine „Grenzänderung gegen die Provinz Mark Brandenburg nordöstlich Schwedt“ berichtet wird. Ab dort verläuft westlich der Oder auf deutscher Seite die Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße, die bei Hohensaaten schließlich in den Oder-Havel-Kanal und die Oder mündet. Dieses Gebiet ist bis Mitte 1947 offenbar von Polen beansprucht worden. Es war nicht bekannt, wo gemäß der Grenzfestlegung vom 21. September 1945 in diesem Landstreifen die Grenze verlaufen sollte, der entsprechende Kartenteil des Abkommens war hierzu ist nicht veröffentlicht worden. Im Sommer 1947 sollen sogar polnische Truppen dort einmarschiert sein. Laut Richard Breyer habe Polen erst nach dem Görlitzer Abkommen die Wasserstraße an die DDR übergeben.[39] Dieses Abkommen legte den nördlichen Teil der Grenze mit einer Länge von 102,0 km von der Oderbifurkation entlang der Westoder, über den Neuwarper See sowie das Stettiner Haff, entlang der Insel Usedom westwärts Swinemünde bis zur Ostsee und weiter in einer gedachten Linie entsprechend den Koordinaten 54°1’42" N und 14°15’16" E im Hoheitsgewässer der Ostsee in einer Länge von sechs Seemeilen fest. Heute ist der Grenzverlauf verbindlich festgelegt auf der Grundlage des Potsdamer Abkommens, dessen Wortlaut Stettin auf deutscher Seite belässt, und des Görlitzer Vertrages, der einen vom Potsdamer Abkommen abweichenden Grenzverlauf beschreibt. Diese widersprüchliche Situation ist Ergebnis der faktischen Entwicklung der Nachkriegsregelung.
Weitere Folgen
Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Stettin und dem Umland
Die Situation war bestimmt von dem völligen Zusammenbruch der Versorgung mit Lebensmitteln, da die ohnehin geringen Zuteilungen der deutschen Stadtverwaltung an die ca. 84 000 deutschen Bewohner Stettins nun ausblieben. Dazu kamen (einzelne) Übergriffe von Polen gegen Deutsche, die fortdauernden Ausschreitungen sowjetischer Soldaten und die beginnende Vertreibung. 14. Juli 1945, also noch vor der Potsdamer Konferenz erließ Zaremba eine öffentliche Bekanntmachung über die Ausweisung der deutschen Bevölkerung. Dieser Zustand völliger Rechtlosigkeit wurde noch verstärkt durch den Abzug der sowjetischen Garnison aus dem Stadtgebiet, die trotz zahlloser sowjetischer Übergriffe von der deutschen Bevölkerung noch als Schutz vor polnischen Gewalttaten angesehen wurde. Stattdessen zogen polnische Truppen in die Stadt ein, die künftig die Sicherheit der Bewohner gewährleisten sollten. Dass diese weder durch ihre Anzahl noch ihre Ausrüstung dieser Aufgabe gerecht werden konnten, wird durch offizielle polnische Dokumente sowie ausländische Berichte bestätigt.[40] Am 9. November wurde von der polnischen Stadtverwaltung erstmals ein Bahntransport nach Greifswald eigens für die deutschen Stettiner angeboten, die Mitfahrt war freiwillig. Danach begannen die polnischen Behörden, die aus den Ostgebieten vertriebenen Deutschen über Stettin zwangsabzuschieben. Die Transporte wurden von hier entweder mit der Bahn oder mit dem Schiff nach Westen, in der Regel in die britische Zone weitergeleitet. Am 14. Februar 1946 wurde ein Abkommen über gegenseitige Zusammenarbeit mit den Briten geschlossen und in Stettin wurde eine britische Dienststelle (ca. 250 Soldaten) eingerichtet, welche die Transporte erfassen und die Aufnahme der Menschen in der britischen Zone vorbereiten sollte.[41] In seiner Eigenschaft als Präsident der Stadt erließ Piotr Zaremba weitere Anweisung, um die Abschiebung und Ausweisung auf der einen Seite und die Repatriierung von Polen auf der anderen Seite, zu beschleunigen. Verbleibende Einheimische wurden polonisiert, oder zumindest wurde der Versuch dahingehend unternommen. Ende 1946 hatte die Stadt 100.000 polnische und noch 17.000 deutsche Einwohner; erst 1960 erreichte Stettin mit 380.000 wieder die Bevölkerungsstärke von 1939. Dennoch blieb der Status Stettins für die Polen relativ unsicher, weil die Einverleibung Stettins sich auch einen Pakt mit Stalin bezog, dessen Machenschaften unter Chruschtschow einer schonungslosen Kritik unterzogen war. Sicherheit schuf erst der Besuch Nikita Sergejewitsch Chruschtschow am 17. Und 18 Juli in Stettin, in die Quistorpaue, in Begleitung von Władysław Gomułka, in seiner Rede den folgendem Satz aussprach:
„Es gibt im Westen Menschen […] die es gerne hätten, wenn Gdańsk Danzig und Szczecin Stettin hieße. Diese Herrn haben vollkommen das Gefühl für den Realismus verloren. Danzig und Stettin sind und bleiben polnisch für immer.“
Umbau von Stettin
Lange Zeit diente die Stadt mit ihren Trümmerbergen als Bausteinspender für den Wiederaufbaus Warschaus. In seiner Eigenschaft als Stadtplaner versuchte Zaremba die historische Ausrichtung Stettins als Hafenstadt Berlin (Verbindung durch Zugtrasse und Autobahn) nun in Richtung Osten neu auszurichten. Er ließ Schneisen für seine Autobahnen durch die Altstadt schlagen. Durch diese städtebaulichen Eingriffe, ging nach Kriegsschäden und Abtransport zudem noch viel von dem historischen Charakter der ehemaligen Hansestadt mit ihre Backsteingotik verloren. Entgegen häufiger polnischer Darstellungen war Stettin, vom Hafengebiet abgesehen, nicht stark zerstört worden. Zaremba orientierte sich an den Sozialistischer Klassizismus, ließ historische Bauten, Denkmäler, die nun als "deutsch" bezeichnet wurden, abreisen und fügte monomentale Betonbauten und einfallslose Mietskasernen hinzu.[43] Das Amt des Stadtpräsidenten musste er mit dem Inkrafttreten des Gesetzes über die örtlichen Organe der einheitlichen Staatsgewalt am 20. März 1950 aufgeben. Die Stadt verlor ihre Selbstverwaltungsrechte und Stettin wurde nun, gemäß der zentralistischen Orientierung Polens, der Verwaltung Warschaus unterstellt. Von 1953 bis 1959 hielt er sich viele Male im Ausland auf, u. a. für drei Jahre in Nordkorea, China und Vietnam (1954–1956) um dann als Professor für Architektur an der Westpommersche Technische Universität Stettin zurückzukehren. Ausgerechnet Zaremba, der mit seiner städtebaulichen Maßnahmen Stettin als eine Garnisons- und Grenzstadt festungsartig ausbaute, spricht sich in einem Interview, kurz vor seinem Tod 1993 für die Agglomeration Stettins mit Deutschland aus:
„Wir müssen jetzt in Stettin Profit aus unserer geopolitischen Situation schlagen. So wie zum Beispiel Basel oder Straßburg. Da weiß jeder, daß es sich um eine schweizerische und eine französische Stadt handelt, aber niemand fragt danach. Die Agglomerationen bestehen aus mehreren Ländern, und das lebt. So soll es bei uns auch werden.“
Ostdeutsches Rechtsverständnis
Die Haltung der DDR war im Anfang dahingehend, dass die Ansprüche Polens auf Kompensation für die Verluste als zu groß beschrieben wurden. Wilhelm Pieck soll erregt Anfang Juli 1945, nach den Erinnerungen von Hermann Kreutzer, auf einer gemeinsamen Sitzung mit SPD-Funktionären in Weimar, als der von der Besetzung Stettins erfuhr ausgerufen haben:
„Genossen, mir wird soeben mitgeteilt, dass die Polen Stettin besetzt haben. Das ist ein Übergriff, den wir uns nicht bieten lassen werden. Und überhaupt, werden wir uns alles zurückholen, was uns die Pollacken geraubt haben, auch meine Heimatstadt Guben“
Für die oft in Polen vorgetragene Behauptung, die DDR hätte jahrelang erwogen Stettin mit militärischen Mitteln zurückzuerobern, gibt es keinen Beleg, wiewohl die Mittel dazu nicht bereit standen. Die Kasernierte Volkspolizei wurde erst Mitte 1952 gegründet. Schließlich aber willigte man, wohl auf sowjetischen Druck, dem Görlitzer Abkommen zu.
Westdeutsches Rechtsverständnis
In der Bundesrepublik Deutschland wurde der Grenzverlauf um den Stettiner Zipfel weder rechtlich anerkannt noch politisch hingenommen. Gemäß bundesdeutschem Rechtsverständnis stand Stettin widerrechtlich unter vorläufiger polnischer Verwaltung. Der Bundesminister für Vertriebene Theodor Oberländer stellte 1953 fest, dass Stettin und die links der Oder gelegenen Gebiete der Kreise Randow und Uckermünde durch das Potsdamer Abkommen nicht unter polnische Verwaltung gestellt worden seien, sondern rechtlich weiterhin zur DDR bzw. zur SBZ gehörten.[45] Die Heimatvertrieben stellten 1950 in der Charta der deutschen Heimatvertriebenen das Recht auf die Heimat ebenso wie den Gewaltverzicht fest. Mit der deutschen Vereinigung am 3. Oktober 1990 wurde die DDR-Grenze zu Polen gleichzeitig die neue Ostgrenze der Bundesrepublik Deutschland. Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern grenzte nun an die in Polen gelegene alte pommersche Hauptstadt Stettin. Am 14. November 1990 schlossen die Bundesrepublik und die Republik Polen einen Vertrag und bestätigten den Grenzverlauf.[46]
Völkerrechtliche Betrachtung
Der Schweriner Grenzvertrag, ein bilateraler völkerrechtliche Vertrag zu Lasten Dritter ist nach dem pacta-tertiis-Grundsatz im Völkerrecht nicht rechtswirksam. Aus völkerrechtlicher Sicht sind alle nachfolgenden deutsch-polnischen Verträge lediglich Grenzbestätigungen:
- Görlitzer Abkommen vom 6. Juli 1950
- Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Polen über die Grundlagen der Normalisierung ihrer gegenseitigen Beziehungen vom 7. Dezember 1970
- Vertrag zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Republik Polen über die Abgrenzung der Seegebiete in der Oderbucht vom 22. Mai 1989
- Deutsch-polnischer Grenzvertrag vom 14. November 1990
Aus völkerrechtlicher Sicht kann aber nur einen vollzogenen Rechtsakt bestätigt werden. Aber dies war der Schweriner Grenzvertrag, aus den zuvor genannten Gründen eben nicht.[47] Beim Potsdamer Abkommen handelt es sich, in rechtlicher Hinsicht nicht um einen internationalen Vertrag, sondern um ein gemeinsames Konferenzkommuniqué, eine gemeinsame Willens- beziehungsweise Absichtserklärung.[48][49] Auch hier handelt es sich nicht um einen einen vollzogenen Rechtsakt.
Erinnerungskultur
- Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal geschaffen von Karl Hilgers wurde am 1. November 1894 auf dem Augustaplatz, dem heutigen "Plac Żołnierza Polskiego" (dt. Platz des polnischen Soldaten) aufgestellt. Als Symbol des preußischen Landsknechtsbewußtseins durch Erlass von Zaremba am 31. Juli 1945 zerstört. Die Zerstörung wird in den Film: „Andrzej Androchowicz 1974 „Stettin, der erste Tag“ gezeigt, indem aufgebrachte polnische Einwohner, durchaus professionell das Denkmal zerlegen. Das Altmetall wurde nach Dänemark gebracht um für das Józef-Poniatowski-Denkmal (Warschau) genutzt zu werden. Die Skulptur wurde 1948–1951 nach dem Modell im Kopenhagener Thorvaldsen-Museum wiederhergestellt und Polen als Geschenk des Königreichs Dänemark übergeben. Angeblich ist das Pferd noch von Kaiser Wilhelm. An der freien Stelle wurde am 26. April 1950, dem fünften Jahrestag des Einmarsches der sowjetischen Truppen in Stettin, wurde das Denkmal der Dankbarkeit enthüllt. Es stand dort bis 18. November 2017.
- Das Denkmal zu Ehren der Taten der Polen stellt drei polnische Adler dar, die zum Flug ansetzen, als Symbol der drei an den Wiederaufbau beteiligten Generationen. Es wurde von Kazimierz Gustaw Zemła geschaffen und wurde am 3. September 1979 zum 40. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs von Stanisław Kowalczyk enthüllt. Als Papst Johannes Paul II. am 11. Juni 1987 Stettin während seines dritten apostolischen Besuchs in Polen einen Besuch abstattete, wurde der Platz für den Feldaltar unter dem Denkmal zu Ehren der Taten der Polen gewählt. 1995 wurde dem Ereignis mit der Benennung des Platzes nach Johannes Paul II. und der Errichtung eines Denkmals gedacht. Die Errichtung des Denkmals (6 Tonnen schwer) wurde vom Stettiner Magistrat initiiert. Der Bildhauer Czesław Dźwigaj, Professor an der Akademie der Bildenden Künste Krakau, wählte den Platz und die Geste, indem der Papst symbolisch das Denkmal und die Taten zu segnen schien.[50] Seit 2013 gilt der 5. Juli offiziell in Stettin als Gedenktag der „Machtübernahme in Stettin“, der von Vertretern von Kirche, Militär sowie Politik und Gesellschaft mit einer Kranzniederlegung am Denkmal zu gedacht wird.[51]
- Am 5. Juli 2020, dem 75. Jahrestag der Machtübernahme der Polen in Stettin, wurde am Rathaus von Stettin eine Plakette zur Ehren von Zarembas als Symbol der Erinnerung und Dankbarkeit angebracht.
In Polen wird die Übernahme der Macht in Stettin ähnlich wie die Eroberung von Kolberg am 18. März 1945 und die Vermählung mit dem Meer als ein Erfolg der eigenständigen polnischen Bemühungen gesehen, derer man sich mit Stolz erinnert. Andrzej Androchowicz drehte zahlreiche Dokumentarfilme, wie etwa: 1974 Szczecin – pierwsze dni (dt. „Stettin, der erste Tag“) und 1987 Pełnomocnik rządu (dt. „die Regierungsvertreter“), in dem auch Borkowicz und Zaremba auftraten. 1999 wurde Piotr Zaremba von den Lesern der Stettiner Ausgabe der Gazeta Wyborcza zum beliebtesten Stettiner des Jahrhunderts gewählt.[52] Der Bismarckturm dagegen wird auf ebay versteigert und Deutschland dagegen ist die Thematik relativ unbekannt geblieben und wird nur historisch interessierten Kreisen registriert.
Weblinks
- NDR Bericht
- Schweriner Volkszeitung
- Andrzej Androchowicz 1974 „Stettin, der erste Tag“
- Andrzej Androchowicz 1977 mit den Teil über Wacht an der Oder von 1946
- Andrzej Androchowicz 1978 Memoiren des Präsidenten von Szczecin
- Andrzej Androchowicz 1986 Stettin ein Moment der Besinnung
- Andrzej Androchowicz 1987 Die Regierungsvertreter
Literatur
- Daniel-Erasmus Khan: Die deutschen Staatsgrenzen. Rechtshistorische Grundlagen und offene Rechtsfragen. Mohr Siebeck, Tübingen 2004, ISBN 3-16-148403-7 (= Jus Publicum, Band 114, zugl. Habil.-Schr., Universität München, 2003)
- Jan Musekamp: Zwischen Stettin und Szczecin: Metamorphosen einer Stadt von 1945 bis 2005. (Veröffentlichungen des Deutschen Polen-Instituts, Darmstadt), Darmstadt 2010, ISBN 3-447-06273-8.
- Manfred Zeidler: Kriegsende im Osten – Die Rote Armee und die Besetzung Deutschlands östlich von Oder und Neiße 1944/45. Verlag Oldenbourg, München 1996, ISBN 3-486-56187-1.
- Stettin-Szczecin 1945–1946, Dokumente-Erinnerungen; herausgegeben von der Ostsee-Akademie Lübeck-Travemünde und dem Institut für die Geschichte der Universität Stettin; Hinstorff Verlag, Rostock 1994.
- Bernd Aischmann: Mecklenburg-Vorpommern, die Stadt Stettin ausgenommen. Eine zeitgeschichtliche Betrachtung. 2. Auflage. Thomas Helms Verlag, Schwerin 2009, ISBN 978-3-935749-89-3.
- K. Kozłowski, Pierwsze dziesięć lat władzy politycznej na Pomorzu Zachodnim (1945-1955), Warszawa 1994
- Pomorze Zachodnie poprzez wieki, red. J.M. Piskorski, Szczecin 1999
- P. Zaremba, Walka o polski Szczecin, Wrocław 1986
- R. Techman, Armia Radziecka w gospodarce morskiej Pomorza Zachodniego w latach 1945-1956, Poznań 2003
Einzelnachweise
- ↑ Zit. nach Khan, Die deutschen Staatsgrenzen S. 327.
- ↑ GOTTHOLD RHODE: Die Entstehung der Curzon-Linie, in: Osteuropa 5 (1955), S. 81-92.
- ↑ E. Puarcz, Sprawá granic Polski w ukladach miedzy P.K.N. a. ZSSR (Die Frage der polnischen Grenze in den Abkommen des Komitees der Nationalen Befreiung mit der UDSSR), in: Zeszyty Historyczne (Historische Hefte), Paris, Heft 15, S. 207
- ↑ Schweriner Volkszeitung vom 20. September 2010
- ↑ RadioDienstPL
- ↑ Heiner Timmermann (Hrsg.): Potsdam 1945. Konzept, Taktik, Irrtum?, Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen, Berlin 1997, ISBN 3-428-08876-X, S. 133f.
- ↑ Chroniknet
- ↑ P. Eberhardt, Polska granica wschodnia 1939-1945, Warszawa [1993], S. 139-142
- ↑ Alexander Uschakow, Die Oder/Neiße-Linie/Grenze und der Hitler-Stalin-Pakt, S. 316 und S. 328
- ↑ Der vollständige Text des Abkommens ist bei: Alexander Uschakow, Die Oder/Neiße-Linie/Grenze und der Hitler-Stalin-Pakt, S. 89
- ↑ Schweriner Volkszeitung vom 20. September 2010
- ↑ in: Die Konferenzen von Malta und Jalta, Deutsche Ausgabe: Die Konferenzen von Malta und Jalta. Dokumente vom 17. Juli 1944 bis 3. Juni 1945, hrsg. vom Department of State, Düsseldorf, o.J. S. 475
- ↑ Heiner Timmermann (Hrsg.): Potsdam 1945. Konzept, Taktik, Irrtum?, Dokumente und Schriften der Europäischen Akademie Otzenhausen, Berlin 1997, ISBN 3-428-08876-X, S. 134-135f.
- ↑ United States. Department of State, Foreign Relations of the United States, U.S. Government Printing Office, 1955, S. 720
- ↑ Alfred Verdross, Bruno Simma, Rudolf Geiger: Territoriale Souveränität und Gebietshoheit, S. 9.
- ↑ Statistisches Taschenbuch über die Heimatvertriebenen in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin, Hers. Statistisches Bundesamt Wiesbaden 1953, S. 3
- ↑ Jean Lopez, Nicolas Aubin: Den Zweiten Weltkrieg verstehen: 1939 – 1945, dtv Verlagsgesellschaft (18 April 2019), ISBN 3423281898, S. 182
- ↑ HERBERT FEIS, Krieg und Frieden. Das Potsdamer Abkommen, 1962, S. 216
- ↑ Zaremba: Wspomnienia prezydenta Szczecina 1945–1950. S. 98
- ↑ Jan Musekamp: Zwischen Stettin und Szczecin, S. 45
- ↑ Kriegsende im Osten − Die Rote Armee und die Besetzung Deutschlands östlich von Oder und Neiße 1944/45, S. 201
- ↑ Stettin - Szczecin 1945-1946. Dokumente - Erinnerungen, Dokumenty - Wspomnienia, Rostock2 1995. „Bericht über das Bevölkerungs- und Ernährungsproblem Stettins“, in: Stettin - Szczecin S. 177 ff.
- ↑ Abschlußbericht des Bürgermeisters Erich Wiesner an das Zentralkomitee der KPD in Berlin über seine Tätigkeit in Stettin vom 14. Juli 1945 ( des vom 10. Mai 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Stettin – Szczecin 1945–1946, Dokumente – Erinnerungen, Hinstorff Verlag 1994
- ↑ Schilderung von Wiesner, MLHA, Bezirksleitung Schwerin der SED. Bezirksparteiarchiv. Nachlaß- und Personenfonds. Bestand Erich Wiesner, V 6/1/1. pg. 111 f
- ↑ Zaremba, Piotr: Wspomnienia prezydenta Szczecina, S. 210-213
- ↑ a b c d Interview mit Piotr Zaremba anlässlich der 750-Jahr-Feier Stettins ( vom 10. Mai 2010 im Internet Archive)
- ↑ Schilderung von Wiesner, MLHA, Bezirksleitung Schwerin der SED. Bezirksparteiarchiv. Nachlaß- und Personenfonds. Bestand Erich Wiesner, V 6/1/1. pg. 111 f
- ↑ Zaremba, Piotr: Wspomnienia prezydenta Szczecina, S. 210-213
- ↑ übersetzt: Nasz wysiłek, nasza praca i trudy nie poszły na marne. W dniu 6 VII br. nastąpiło objęcie miasta Szczecina przez Rzeczpospolitą Polską.Szczecin jest polski! Tym większy zapał, tym większy entuzjazm winien nam wszystkim odtąd przyświecać w pracy nad utrwaleniem potęgi Rzeczypospolitej na Jej zachodnich rubieżach. Wszystkie nasze siły, nasze myśli i czyny winny być zespolone w tej historycznej chwili. Liczę na gotowość wszystkich do pracy nad zwiększeniem potęgi Rzeczypospolitej Polskiej. Niech żyje Rzeczpospolita Polska i Polski Szczecin! Niech żyje Rząd Jedności Narodowej. inż. Piotr Zaremba Prezydent Miasta Szczecina siehe: [1]
- ↑ NDR Bericht
- ↑ Dokumente der amerikanischen Regierung
- ↑ Dokumente der amerikanischen Regierung
- ↑ Abschlussprotokol der Postdamer Konverenz vom 2. August 1946| Potsdam Agreement, August 2, 1945
- ↑ TRUMAN (wie Anm. 3); The diaries of Edward R. Stettinius, jr., 1943-1946, hrsg. von THOMAS M. CAMPBELL, New York 1975; JAMES F. BYRNES: In aller Offenheit, Frankfurt/M. o.J.; WILLIAM D. LEAHY: I Was There. The Personal Story of the Chief of Staff to the Presidents Roosevelt and Truman, New York 1950, S. 423
- ↑ Jan Ciechanowski: Vergeblicher Sieg. Thomas Verlag, Zürich, S. 203
- ↑ Bernd Aischmann, Mecklenburg-Vorpommern, die Stadt Stettin ausgenommen, S. 118.
- ↑ Bernd Aischmann: Mecklenburg-Vorpommern, die Stadt Stettin ausgenommen, S. 118
- ↑ Nationalpark Unteres Odertal
- ↑ RICHARD BREYER: Die Oder-Neiße-Linie bei Stettin, in: Recht im Dienste der Menschenwürde. Festschrift für Herbert Kraus, hrsg. vom Göttinger Arbeitskreis, Würzburg 1964, S. 442 f.
- ↑ Information der allgemeinen Abteilung der Stettiner Stadtverwaltung" vom Jahresbeginn 1946, in: Szczecin w dokumentach 1945 Pomorze Zachodnie w dokumentach 1945 [Westpommern in Dokumenten 1945], hrsg. von KAZIMIERZ KOZLOWSKI u. a., Szczecin 1986; Szczecin w dokumentach 1945 [Stettin in Dokumenten 1945], hrsg. von TADEUSZ BIALECKI u. a., Szczecin 1980; Skarby szczecinskiego archiwum [Schätze des Stettiner Archivs], Szczecin 1979; Szczecin, S. 55 f. Der britische Vizekonsul in Stettin, Joseph Walters, verfasste hierüber einen Bericht. Dieses Dokument vom 5. April 1946 beschreibt ein Maß an Anarchie und Gewalt in der Stadt, dass die bisher bekannten Darstellungen noch übersteigt: JACEK TEBINKA und RYSZARD TECHMAN: Raporty brytyjskiego wicekonsula w Szczecinie Josepha Waltersa z 1946 roku. Cz?sc I [Die Berichte des britischen Vizekonsuls in Stettin, Joseph Walters, aus dem Jahr 1946. Teil 1], in: Zapiski Historyczne 62 (1997), H. 1, S. 81-106, hier S. 93.
- ↑ Polen, Deutschland und die Oder-Neisse-Grenze, hrsg. vom Deutschen Institut für Zeitgeschichte in Verbindung mit der Deutsch-Polnischen Historiker-Kommission, Berlin (Ost) 1959, S. 405
- ↑ Jan Musekamp: Zwischen Stettin und Szczecin: Metamorphosen einer Stadt von 1945 bis 2005von Jan Musekamp, S. 128
- ↑ Verschwundene Orte
- ↑ Schweriner Volkszeitung vom 20. September 2010
- ↑ HANS-JOACHIM FREDERICI: Stettin liegt westlich der Oder!, in: Zeitschrift für Geopolitik 25(1954), S. 236 f
- ↑ Die Vertragsparteien bestätigen die zwischen ihnen bestehende Grenze, deren Verlauf sich nach dem Abkommen vom 6. Juli 1950 zwischen der DDR und der Republik Polen [...] bestimmt." BGBl. 1991 II, S. 1329.
- ↑ WOLFGANG SEIFFERT: Die Verträge zwischen Deutschland und seinen östlichen Nachbarn unter dem Gesichtspunkt des Selbstbestimmungsrechts der Völker sowie des Fehlens gemeinsamer eindeutiger Willensbekundungen in den Verlagstexten, Köln 1994, S. 23 f
- ↑ Boris Meissner, Die Potsdamer Konferenz. In: Boris Meissner u. a. (Hrsg.): Das Potsdamer Abkommen. 3. Teil: Rückblick nach 50 Jahren. Wien 1996, S. 12 (Völkerrechtliche Abhandlungen, Bd. 4).
- ↑ Wilfried Fiedler, Die völkerrechtlichen Präzedenzwirkungen des Potsdamer Abkommens für die Entwicklung des allgemeinen Völkerrechts, in: Heiner Timmermann (Hrsg.): Potsdam 1945 – Konzept, Taktik, Irrtum?, Duncker & Humblot, Berlin 1997, S. 297.
- ↑ Radio Szczein
- ↑ wordpress
- ↑ Die Bürgermeister von Stettin / Szczecin ( des vom 19. Dezember 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Deutsche Geschichte (20. Jahrhundert)
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