Selbstkostenverlag
Die Bezeichnung Pseudoverlag ist im Buchhandel und unter Autoren gebräuchlich geworden, um eine bestimmte Dienstleistungsform zu charakterisieren. Der Pseudoverlag unterscheidet sich sowohl von Verlagen als auch von sogenannten Druckkostenzuschussverlagen.
Ein Pseudoverlag bietet als Dienstleistung gewöhnlich ein Paket: Das Manuskript des Kunden wird lektoriert, gestaltet, gesetzt und in einer kleinen Anzahl von gebundenen Exemplaren gedruckt. Der Titel erhält eine ISBN, womit der Eintrag in diverse Kataloge verbunden ist, wie zum Beispiel im katalog der Deutschen_Nationalbibliothek. Darüber hinaus verpflichtet sich der Pseudoverlag, kurzfristig weitere Exemplare herzustellen und zu liefern, sofern sie nachgefragt werden. Die dem Autor entstehenden Kosten hängen von der Anzahl der auf seinen Wunsch gedruckten Exemplare ab. Eine Pseudoverlegung mit zehn gedruckten Exemplaren ist 2006 ab ca. 1000 € erhältlich.
Unterschied zu Verlagen und Druckkostenzuschussverlagen
Ein Verlag zahlt einem Autor ein Honorar und trägt das Buchhandelsrisiko allein. Ein Druckkostenzuschussverlag beteiligt den Autor oder einen Dritten an den Kosten der Erstauflage und verringert so sein unternehmerisches Risiko. Ein Pseudoverlag berechnet dem Autor sämtliche entstehenden Kosten, zuzüglich einer Gewinnspanne. Ein Risiko trägt er nicht. In Pseudoverlagen verlegte Texte sind im Buchhandel gewöhnlich nicht vorrätig und oft auch nicht bestellbar.
Es gibt Unternehmen, die alle drei Varianten im Angebot haben, weshalb es nicht statthaft ist, einen Verlag, der auch Pseudoverlegungen durchführt, undifferenziert als Pseudoverlag zu bezeichnen,
Zielgruppe
Autoren, die lediglich in Pseudoverlagen veröffentlichen, werden nicht vom Verband deutscher Schriftsteller aufgenommen.