Killerspiel
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Killerspiel (meist im Plural Killerspiele benutzt) ist ein küntzliches deutsch-englisches Wort, welches sich aus dem englischen Killer (zu deutsch: Mörder) und den deutschen Spiel zusammen setzt. Die Bezeichnung Killerspiel wird hauptsächlich als negativer Konnotation für Computerspiele bzw. Videospiele angewandt, bei denen alleine das fiktive Töten von Menschen ein wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung ist. Dies gilt aber auch für infanteristisch orientierte Spiele.
Definition
Hinweis! Es gibt noch keine offizielle Definition Seitens des Gesetzgebers!
Der Begriff bezeichnet Spiele, in denen Handfeuerwaffen gegen Menschen oder menschenähnliche Gegner eingesetzt werden und in denen der Spieler unmittelbar am Spielgeschehen beteiligt ist. Eine weiter führende Definition lässt in zwei Kategorien aufteilen.
Virtuelle Killerspiele
Bei Computer- oder Videospielen bei denen die oben genannten Faktoren zutreffen, in denen die Kameraperspektiven Egoperspektive oder Third-Person-Ansicht zum Einsatz kommen und bei denen alleine das Töten von Menschen in der fiktiven Spielwelt wesentlicher Bestandteil der Spielhandlung ist, können als Killerspiel bezeichnet werden.
Vor allem infanteristisch orientierte Ego-Shooter fallen unter diese Bezeichnung, jedoch fehlt eine genauere Definition bis heute.
Reale Killerspiele
Bei Spielen bei denen die Anfangs genannten Faktoren zutreffen, bei denen Handfeuerwaffenartige "Spielzeuge" gegen Menschen eingesetz werden und die besonders infanteristisch orientiert sind, können ebenfalls als Killerspiel bezeichnet werden.
Dies bezüglich wurden beispielsweise im Gesetzesentwurf Drucksache 15/88 2002 die Spiele Paintball und Laserdrome genannt.
Aussagekraft
Das Wort Killerspiel hat eine eindeutige Aussage - Mord ist das Spiel. Dies heißt dann aber auch, dass derjenige der solch ein Spiel spielt in wirklichkeit mordet und das ist objektiv falsch, denn morden tun nur Mörder. Drastisch gesehen wäre es nach dieser Aussage - Das Spiel eines Mörders. Somit ist die Bezeichnung Killerspiel kritisch zu betrachten, da ein falsches Bild gezeichnet wird.
Eigendlich soll das Wort aussagen, dass in dem betreffenden Spiel fiktiv getötet wird. Also wäre eher die Bezeichnung Killspiel richtig. Kill (engl. für töten) ist ein Verb, also sieht man gleich dass es um eine Handlung und nicht um eine Person geht. Hier wäre die Aussage also - Im Spiel wird gemordet. Betrachtet man auch diese Bezeichnung drastisch, so wäre die Aussage - Spiel in dem gemordet wird. Dieses Bild unterscheidet sich schon deutlich von dem vorhergehenden und kommt der eigendlich zugedachten Bedeutung am nächsten. Aber es ist immer noch eine irreführend Aussage, da nicht deutlich wird dass es sich lediglich um fiktives töten handelt und nicht um das tatsächlische töten eines Menschen.
Eines steht aber fest: Killerspiel ist eine extrem Aussagekräftige und somit Meinungsbildende Bezeichnung!
Entstehung und Geschichte
Der Begriff Killerspiel wurde ursprünglich von Günther Beckstein als bayerischem Innenminister eingeführt. Nach dem Amoklauf von Erfurt ging dieser von einem Zusammenhang zwischen virtueller Gewalt in Spielen und realer Gewalt aus und verstärkte seine Forderungen, gewaltdarstellende Computerspiele zu verbieten.
Bereits in den 1980er Jahren war die Darstellung von Gewalt gegen Menschen in Computerspielen in Deutschland in die Diskussion geraten, als im Shoot 'em up-Spiel Commando die vom Spieler gesteuerte Spielfigur eine große Zahl feindlicher Soldaten töten musste, um das Spielziel zu erreichen. Das Spiel wurde in Deutschland daraufhin als Space Invasion, bei dem der Spieler gegen Roboter kämpfte, neu veröffentlicht.
Politik
Killerspiele werden in der Politik gemischt betrachtet. Die CDU/CSU ist allen vorran für ein Verbot von Killerspielen. Der im Jahr 2005 entstandene schwarz-rote Koalitionsvertrage forderte das Verbot von Killerspielen. Allerdings sieht die Regierung laut einer Pressemitteilung vom 07.08.2006 keinen Bedarf mehr für die Verschärfung der Jugendschutzgesetze und den damit verbundenen Verboten von Killerspielen.
Folgende Parteien sprechen sich für ein Verbot von Killerspielen aus:
Folgende Parteien sprechen sich gegen ein Verbot von Killerspielen aus:
Problematik
Killerspiele werden für verschiedene gesellschaftliche Probleme (z.B. dicke Jugend, dumme Jugend) und für verschiedene Straf- bzw. Gewalttaten (z.B. Amoklauf von Erfurt) mit verantworlich gemacht. Obwohl viele Vorwürfe gegen Killerspiele vorliegen, würden neue Probleme im Falle eines generellen Verbotes solcher Spiele auftreten.
E-Sport
Würden alle Computer- bzw. Videospiele in denen Handfeuerwaffen zum Einsatz kommen und die in der Egoperspektive bzw. Third-Person-Ansicht gespielt werden zu Killerspielen gezählt werden, dann wäre damit ein Großteil des E-Sport in Deutschland gefährdet bzw. nicht mehr existent. Denn viele populäre Computerspiele (z.B. Counter-Strike) die profesionell in Ligen und bei Tuniren gespielt werden, würden davon betroffen sein. Dies gilt insbesondere für die professionellen Spieler die vom E-Sport leben. Grade die jungen deutschen E-Sportler sind international sehr erfolgreich und somit wäre auch ein großes Stück jugend Kultur zerstört.
Weblinks
- pro Verbot
- Mord ist Sport - Interview mit Christian Pfeiffer bei Haz.de
- Ministerium des Innern - Pressemitteilung Nr.: 049/06
- "Unsere Forderung ist nicht populistisch" - ein Telepolis-Interview mit der CSU-Abgeordneten Maria Eichhorn
- kontra Verbot
- Killerspiele-Fraktionsbeschluss von den Grünen (Januar 2006) (PDF-Datei, 120 KB)
- Cartoon-Kommentar zur "Killerspiele"-Diskussion
- Ein Aufruf prominenter Ego-Shooter-Seiten zum Abrücken vom geplanten "Killerspiel"-Verbot
- Eine Satireseite, welche auf die Meinung einiger Medien Bezug nimmt
- Heise-Online zur Anfrage der FDP und der Antwort der Regierung
- sonstige Informationen