Bad Oeynhausen
Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Bad Oeynhausen hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Detmold |
Kreis: | Minden-Lübbecke |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 45 - 269 m ü. NN |
Fläche: | 64,8 km² |
Einwohner: | 49.221 [1] (31. Dez. 2005) (davon 25.840 Frauen) |
Bevölkerungsdichte: | 760 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 32545, 32547, 32549 |
Vorwahl: | 05731, 05734 |
Kfz-Kennzeichen: | MI |
Gemeindeschlüssel: | 05 7 70 004 |
Stadtgliederung: | 8 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Ostkorso 8 32545 Bad Oeynhausen |
Website: | www.badoeynhausen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Klaus Mueller-Zahlmann (SPD) |
Der Kurort Bad Oeynhausen [ba:t'ø:n-hausen] ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen im Ballungsraum Ostwestfalen-Lippe, Kreis Minden-Lübbecke.
Stadtgliederung
Gemäß der Hauptsatzung der Stadt Bad Oeynhausen unterscheidet man folgende Stadtteile:
- Bad Oeynhausen (Stadtzentrum)
- Dehme
- Eidinghausen (mit Wöhren)
- Lohe
- Rehme (mit Oberbecksen und Babbenhausen)
- Volmerdingsen
- Werste
- Wulferdingsen (mit Bergkirchen)
Geografie

Bad Oeynhausen
Bad Oeynhausen liegt im äußersten Süden des Kreises Minden-Lübbecke. Nachbargemeinden sind hier Hüllhorst im Nordwesten, Hille und Minden im Norden und Porta Westfalica im Osten. Die südlich und westlich angrenzenden Städte Vlotho und Löhne liegen im Kreis Herford.
Das Stadtgebiet gehört größtenteils zum Naturraum der Ravensberger Mulde. Prägend ist die Lage in der Niederung der Werre, der Fluss durchquert die Stadt in östlicher Richtung und mündet bei Rehme in die Weser, die die östliche Stadtgrenze bildet. Das Stadtzentrum, Lohe und Rehme liegen südlich, die restlichen Stadtteile nördlich der Werre. Beiderseits der Flussniederung schließt sich allmählich ansteigendes Hügelland an. Im Norden erstreckt sich die Stadt bis zum Kamm des Wiehengebirges, das die Stadt vom Kerngebiet des Kreises trennt.
Bad Oeynhausen ist Teil des Ballungsraumes im nördlichen Ostwestfalen-Lippe, der sich vom Kreis Gütersloh über Bielefeld und Herford bis Minden ausdehnt. Es ist mit dem Löhner Stadtteil Gohfeld vollständig zusammengewachsen, Versuche, die Gemeindegrenzen entsprechend anzupassen, scheiterten bislang. Enge Verbindungen v.a. im organisatorischen Bereich bestehen außerdem mit Vlotho.
Geschichte


mit Kurpark
Im zu Bad Oeynhausen gehörenden Bergkirchen befand sich in vorchristlicher (sächsischer) Zeit am dortigen Übergang über das Wiehengebirge ein Höhen-Quellheiligtum, an dessen Stelle später eine Kirche erbaut wurde. Die heutige Kirche ist ein Nachfolgebau dieses Gebäudes. An der Kirche und an der unterhalb liegenden "Wittekindsquelle" weisen Tafeln darauf hin.
Im Jahre 1745 wunderte sich Colon Sültemeyer über die salzige Kruste auf seinen Schweinen, nachdem sie sich im Morast gewälzt hatten. Nach Bekanntwerden dieses Fundes befahl König Friedrich II. den Bau einer Saline, welche den Namen "Königliche Saline Neusalzwerk" bekam. An diesen Beginn der Stadtentwicklung erinnert heute der Sültemeyer-Brunnen ("Schweinebrunnen") im Zentrum Bad Oeynhausens.
In den Jahren ab 1830 bohrte der Berghauptmann Carl Freiherr von Oeynhausen (1795 - 1865) auf dem Gelände des heutigen Kurparks nach weiteren Salzvorkommen, stieß stattdessen aber 1845 auf eine Thermalsolequelle. Schnell wurde die Heilkraft dieser Quelle erkannt und die ersten Thermalbäder entstanden in dem Ort, welcher sich nun "Neusalzwerk bei Rehme" nannte. 1848 gab König Friedrich Wilhelm IV. dem Ort den Namen "Königliches Bad Oeynhausen", welcher nach Gründung der Stadt 1860 beibehalten wurde.
Mit der Eröffnung der Cöln-Mindener Eisenbahn 1849 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahn.
Die folgende Bad- und Stadtentwicklung war außergewöhnlich und dauerte bis in die Zeiten des Zweiten Weltkriegs: es entstand u.a. der Kurpark nach Plänen von Peter Joseph Lenné, dem damals bekanntesten preußischen Gartenarchitekten; 1908 das Kurhaus (von 1980 - 2002 war hier das Spielcasino beheimatet, heute finden sich hier - unter dem Namen Kaiserpalais - ein Variete(GOP), ein Edelrestaurant und eine Diskothek). Rund um den Kurpark entstanden Anfang des 20. Jahrhundertes Wohnhäuser des gehobenen Bürgertums. Eines der bekanntesten von ihnen, die Farne-Villa, musste 1969 einem Neubau weichen. Auch wurden weitere Thermalsolen erbohrt, darunter auch 1926 der Jordansprudel, welcher mit einer Schüttung von 6.000 l/Min die größte kohlensäurehaltige Thermalsolequelle der Welt und heute das Wahrzeichen der Stadt ist.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war in der Stadt das Hauptquartier der britischen Rheinarmee angesiedelt, ein großer Teil der Innenstadt war für das zivile Leben gesperrt, Anwohner und Geschäfte zwangsumgesiedelt. Erst nach Freigabe der Innenstadt durch die Briten 1954 konnte der Badebetrieb wieder aufgenommen werden.
Im Zuge der Gemeindereform 1973 schlossen sich die sieben umliegenden - bis dato selbstständigen - Gemeinden des Amtes Rehme mit der Stadt zu einer neuen Kommune zusammen.
Bad Oeynhausen als Kurort war bis zum Jahr 2004 das einzige Staatsbad des Landes Nordrhein-Westfalen. Anfang 2004 wurde das Staatsbad kommunalisiert, d.h. es ist nun in Trägerschaft der Stadt Bad Oeynhausen.
Politik
Stadtrat
(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)

Städtepartnerschaften
- Fismes (Frankreich)
- Wear Valley District (England)
- Inowrocław (Polen)
Wirtschaft und Infrastruktur


Verkehr
Bad Oeynhausen liegt an den Bahnstrecken Köln - Hannover und Amsterdam - Hannover. Der Bahnhof ist IC-Halt. RE-Züge im Stundentakt nach Hannover - Braunschweig und Düsseldorf - Bielefeld - Minden (Westfalen Express), alle 2 Stunden nach Osnabrück - Rheine. Der Südbahnhof wird von der Weserbahn Bünde - Hameln - Hildesheim bedient. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund OstWestfalenLippe (Der Sechser) an. In den Regionalzügen nach Niedersachsen gilt auch das Niedersachsen-Ticket. Im Stadtgebiet fahren Stadt-, Regional- und Anrufbusse.
An Bad Oeynhausen vorbei verläuft die A2, die A30 endet vor Bad Oeynhausen und beginnt erst am Stadtrand wieder, was dazu führt, dass sämtlicher Verkehr durch die Stadt geschleust wird. Eine seit über 30 Jahren diskutierte Umgehungsstraße (Nordumgehung) nimmt offenbar konkrete Formen an; 2008 soll Baubeginn sein.
Öffentliche Einrichtungen
Bad Oeynhausen beherbergt ein renommiertes Herz- und Diabeteszentrum, das den Ort über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht hat und mittlerweile der Universitätsklinik Bochum zugeordnet ist.

Ferner weist Bad Oeynhausen verschiedene anerkannte Reha-Kliniken auf, die bekanntesten sind die Gollwitzer-Meier-Klinik (Herz- und Kreislauferkrankungen), die Auguste-Viktoria-Klinik (Orthopädie) sowie die Klinik Bad Oexen (Onkologie). Der größte Arbeitgeber Bad Oeynhausens ist die diakonische Stiftung Wittekindshof im Ortsteil Volmerdingsen mit ca 2000 Beschäftigten.
Daneben gibt es noch ein Krankenhaus der Regelversorgung in kommunaler Trägerschaft.
Bildung
- 1 Gesamtschule
- 9 Grundschulen
- 1 Gymnasium (Immanuel-Kant-Gymnasium)
- 1 Hauptschule
- 2 Realschulen
- 1 Berufsbildende Schule
- 2 Sonderschulen
- 1 Zivildienstschule
Sehenswürdigkeiten
- Der Jordansprudel ist das Wahrzeichen der Stadt Bad Oeynhausen. Er ist einer der größten kohlensäurehaltigen Thermalsolquellen der Welt. Früher konnten ihn die Gäste nur noch einmal im Jahr erleben, wenn er zur jährlichen Parkillumination aus seinem unterirdischen Gefängnis entlassen wurde und das Wasser aus rund 700 m Tiefe 50 m hoch in die Luft schoß. Dank des Sponsorings und neuer, ressourcenschonender Technik springt er nun ständig (mit Außnahme der Wintermonate) und schießt zu jeder vollen Stunde in voller Höhe in die Luft.

- Der Kurpark wurde zwischen 1851 und 1853 nach Plänen von Peter Joseph Lenné geschaffen. Die noch vorhandenen Gebäude zeugen von einer glanzvollen und mondänen Kur- und Bäderwelt, die ihren Höhepunkt am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte.
- Der Kaiserpalais mit dem GOP-Variete.
- Die Oeynhauser Schweiz östlich vom Kurpark, Landschaftspark und Stadtwald mit Damwildgehege.
- Das Märchen- und Wesersagenmuseum.
- Der Museumshof im Landschaftspark Siekertal mit Hofwassermühle von 1772.
- Das Wasserschloss Ovelgönne in Eidinghausen.
- Die Aqua Magica ist ein rd. 20 ha großer Landschaftspark in Bad Oeynhausen und Löhne. Der Park wurde 1997 von den französischen Landschaftsarchitekten Henri Bava und Olivier Philippe entworfen. Ziel war die Neuanlage eines Parks zur Landesgartenschau im Jahr 2000. Das eindruckvollste Werk der Aqua Magica ist der Wasserkrater. Es ist eine begehbare, unterirdische Brunnenskulptur und eine Station auf der Reise in das Land des Staunens. Wer es wagt, in den Wasserkrater hinab zu steigen, wird es nicht bereuen, auch wenn er nass wird.
- Energie-Forum-Innovation, EMR Verwaltung und Blockheizkraftwerk, Architekt: Frank O.Gehry
- Die Fähre Amanda verbindet Bad Oeynhausen mit dem Freizeit- und Naherholungsgebiet Großer Weserbogen (Stadt Porta Westfalica). Sie setzt Fußgänger und Fahrradfahrer über die Weser. Traditionsgemäß wird die Fährsaison Karfreitag vom Landrat des Kreises Minden-Lübbecke und den Bürgermeistern der Städte Bad Oeynhausen und Porta Westfalica eröffnet. Benutzer des Weserradweges können den Fluss auch über die Autobahnbrücke der A2 überqueren.

- Das Einkaufszentrum „Werre-Park“ und das Spielcasino am Werre-Park.
- Das Gradierwerk, neu errichtet 1990 und der Bülowbrunnen von 1806 im Sielpark.
- Das Salz- und Zuckerland. In der Bonbon-Fabrik werden unter Beobachtung von kleinen und großen Besuchern Zuckerwaren hergestellt. Ein unbeschreiblicher Duft der warmen Süßigkeiten zieht alle in den Bann. Dies wird nur durch das Probieren der noch warmen "Klümpchen" übertroffen. Ein Biergarten sowie ein Café-Restaurant im Brunnenmeisterhaus gehören dazu und runden das Erlebnis ab.
- Das Ronald McDonald-Elternhaus wurde nach den Plänen des amerikanischen Stararchitekten Frank O. Gehry gebaut. Der Bau beherbergt 12 Apartments. Die einzelnen Wohnungen sind durch glasgesäumte Flure miteinander verbunden und führen zum Mittelpunkt des Hauses. Das wie ein Schneckenhaus geformte Dach schraubt sich zwölf Meter in die Höhe. Gehry hat es geschafft den speziellen Bedürfnissen der Bewohner gerecht zu werden. Das Haus soll für Eltern oder weitere Angehörige der herzkranken Kinder ein Zuhause auf Zeit sein, solange die kleinen Patienten im Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen behandelt werden.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Persönlichkeiten wurden in Bad Oeynhausen geboren:
- 1880: Fritz Tarnow, Gewerkschafter und Politiker (SPD)
- 1895: Walther Victor, Publizist und Schriftsteller
- 1912: Rudolf Pörtner, Schriftsteller und Historiker
- 1921: Karl-Heinz Spilker, Politiker (CSU)
- 1930: Friedhelm Farthmann, Politiker (SPD)
- 1961: Susanne Knorre, Politikerin (parteilos)
- 1971: Alexandra Rietz, Kommissarin und Schauspielerin
- 1979: Arne Friedrich, Fußballer
Weitere Persönlichkeiten
Folgende Persönlichkeiten stammen gebürtig nicht aus Bad Oeynhausen, haben aber hier gewirkt:
- Johann Gustav Hermes, Mathematiker
- Kurt Lütgen, Schriftsteller
- Adolf von Thadden, Politiker
- Kurt Thomas, Komponist und Chorleiter
- Hanns von Zobeltitz, Schriftsteller und Verleger
Weblinks
- Website der Stadt Bad Oeynhausen
- Bad Oeynhausen im Kulturatlas Westfalen
- Offizielle Website des Wittekindshofes
- Website des Herz- und Diabeteszentrums NRW
- Website des Krankenhauses Bad Oeynhausen