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Joseph Leitgeb

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Joseph Ignaz Leitgeb (* 1745; † 1811) Hornist

Joseph Ignaz Leitgeb (nicht zu verwechseln mit Mozarts zeitweiligem Verwalter Anton Leutgeb, der dessen Witwe auch beim Aufarbeiten des Nachlasses unterstützte) war zunächst erster Hornist in der Kapelle des Prinzerzbischofs von Salzburg.

1777 zog er nach Wien, um die Leitung des Käseladens seiner Frau zu übernehmen.

Zehn Jahre später übernahm er wieder eine feste Anstellung als Hornist beim Fürsten Grassalkovich.

Seine Hornkonzerte schrieb Mozart, (vielleicht mit Ausnahme KV 447) für seinen langjährigen väterlichen Freund Leitgeb. Obwohl dieser fast fünfundzwanzig Jahre älter war als Mozart, behandelte ihn dieser zeitlebens wie einen Hofnarren, überschrieb die Kompositionen für Leitgeb mit Bemerkungen wie die, er habe „sich über den Leitgeb Esel, Ochs und Narr erbarmt zu Wien, den 27. May 1783" und ihm sein Werk (KV 417) geschrieben.

Spuren von derlei Späßen sind auch in den Autographen zu finden. In den erhaltenen Bruchstücken des Konzerts K.V 495 sind die Noten in blauer, roter, grüner und schwarzer Tinte geschrieben, um den armen Leitgeb zu verwirren. In einem anderen Konzert (K.V. 412) ist der Part des Solisten fortwährend mit anzüglichen Randglossen beleitet: „Adagio – a lei Signor Asino, Animo – presto – su via – da bravo – Corraggio – bestia – o che stonatura – Ahi! – ohime – bravo povretto –„ und am Schluß: „grazia al Ciel! basta, basta!“ (aus Alfred Einstein : Mozart 1968)

Die Tatsache, dass Mozart immer wieder hochvirtuose Werke für Leitgeb schrieb, sind Beleg dafür, dass dieser ein ganz hervorragender Hornist war, der sich an die Grenzen der damaligen Möglichkeiten dieses Instrumentes wagte.