Google Earth
Google Earth
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Basisdaten
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Entwickler | Google Inc. |
Erscheinungsjahr | 2001 |
Aktuelle Version | 4.0.2080 (beta) (13. September 2006) |
Betriebssystem | Windows, Mac OS, Linux, FreeBSD[1] |
Programmiersprache | C++ |
Kategorie | Erd-Betrachtung |
Lizenz | Proprietär |
deutschsprachig | ja |
earth.google.com |
Google Earth ist eine kostenlose Software der Google Inc. zur Darstellung eines virtuellen Globus. Sie ist für Windows (2000, XP), Mac OS X (ab 10.3.9) und Linux verfügbar. Sie kann Satelliten- und Luftbilder unterschiedlicher Auflösung mit Geodaten überlagern und auf einem digitalen Höhenmodell der Erde darstellen.
Geschichte
Die Software wurde von der 1996 durch Michael T. Jones gegründete Firma Keyhole entwickelt. 2004 wurde diese Firma von Google Inc. gekauft und die Software in Google Earth umbenannt. Die Portierung auf Mac OS X wurde im Januar, und die GNU/Linux-Portierung im Juni 2006 veröffentlicht.
Direktes Vorbild für Google Earth war das Projekt Terravision von ART+COM in Berlin. [1]
Versionen
Google Earth
Google Earth ist eine kostenlose Basisversion der Software. Neben der einfachen Navigation auf dem Globus wurden eine Suchfunktion und ein Messwerkzeug integriert. Über ein Auswahlmenü können die unterschiedlichsten Kartenschichten (Layer) ein- und ausgeblendet werden. Weiterhin können eigene Punktkoordinaten abgespeichert werden.
Google Earth Plus
Google Earth Plus ist eine kostenpflichtige Version (20 US-Dollar jährlich) mit erweiterten Funktionen gegenüber der Basisversion und ist nur unter Windows verfügbar.
Folgende Funktion sind zusätzlich verfügbar:
- GPS Integration – Liest Wegstrecken und Wegpunkte von GPS-Geräten
- höhere Auflösung beim Druck möglich
- Erstellung von Gebäuden möglich
Google Earth Pro
Google Earth Pro ist eine nur für Windows existierende kostenpflichtige Version (400 US-Dollar jährlich) für professionelle Zwecke. Hiermit werden weitere kostenpflichtige Module wie etwa ein Movie-Maker unterstützt.
Unterstützt wird der Import von den Formaten MapInfo TAB, ESRI Shapefile, US Census Tiger Line Files (RT1) und MicroStation DGN.
Daten
Google Earth benutzt für die Projektion das globale geodätische System WGS84.
Beginnend bei einer Ansicht des Globus ist es möglich, immer weiter in die Details hinein zu zoomen. Viele der Daten sind auch über Google Maps als Website verfügbar.
Im Juni 2006 war die Datenbank ca. 70,5 Terabyte groß. 70 TB Bilddaten und 500 MB Indexdateien. Nach mehreren großen Updates danach wird der aktuelle Umfang auf 150 TB geschätzt. [2]
Bilddaten
Die Qualität der Aufnahmen ist unterschiedlich. Die Detailauflösung der Rasterdaten beträgt flächendeckend meist 15 m, in einigen Ballungsgebieten sind teilweise auch Auflösungen bis zu 15 cm verfügbar. Bei dieser 15-cm-Auflösung sind einzelne Menschen zu erkennen, wobei ein günstiger Schattenwurf hilfreich ist.
- Basis-Auflösung
- weltweit meist 15 m (Einige Inseln in den Weltmeeren wie beispielsweise Helgoland sind nur mit der sehr niedrigen Auflösung des Blue-Marble-Bildes zu sehen.)
- Der Meeresboden wurde auf die Oberfläche der Kugel gelegt, ohne die Tiefen zu beachten.
- typische hohe Auflösung
- in den USA teilweise in ganzen Staaten: 1 m, 60 cm, 30 cm, 15 cm (letztere selten, z.B. bei Cambridge (Massachusetts), Baltimore, Pentagon und Golden Gate Bridge). Teile von Las Vegas sind sogar mit einer Auflösung von 7,5 cm pro Pixel dargestellt. Die Darstellung des Google-Firmengeländes ist rekordverdächtig und dürfte noch besser sein.
- für etwa 80 % der Fläche von Deutschland sind Luftbilder mit hoher Auflösung vorhanden
- Global: hohe Auflösungen in den meisten Ballungsräumen vor allem in Europa (z. B. Wien, Zürich), aber auch weltweit (z. B. Bagdad).
Als Hauptdatenquelle gilt 2006 das Unternehmen DigitalGlobe.
Wie Google Inc. versichert, entstammen die Daten aus Aufzeichnungen der letzten drei Jahre, es befinden sich aber nachweislich auch Daten darunter, die fünf Jahre und älter sind.
Vektordaten
Neben den Bilddaten (Rasterdaten) greift die Software auf zahlreiche Vektordatensätze zu. Ländergrenzen, Ortschaften oder Verkehrsnetze sind so einblendbar. Besonders im US-amerikanischen Raum sind zahlreiche weitere Kartenschichten wie Hotels, Schulen und Apotheken verfügbar. Im deutschsprachigen Raum können z. B. Straßenverläufe und Straßennamen angezeigt werden.
Selbsterstellte Daten
Da sich eigene Geodaten im Keyhole Markup Language (KML)-Format abspeichern und wieder einladen lassen, werden von zahlreichen Anwendern Zusatzdaten bereitgestellt. Neben Verkehrsdaten, Wetterinfos oder 3D-Modellen (z. B. vom Eiffelturm) gibt es viele Punktkoordinaten-Sammlungen. Die 3D-Modelle lassen sich dabei mittels Google Sketchup recht einfach auf Basis der Luftbilder und Höhendaten selbst erzeugen.
Rechtliche Situation
Ein persönlicher Gebrauch von Screenshots ist auf der eigenen Homepage, Blog oder Dokumenten bei Quellennennung erlaubt, jede kommerzielle Nutzung bedarf aber einer Genehmigung.
Zensur
In verschiedenen Ländern wurde bereits 2005 kritisiert, dass die von Google Earth gezeigten Details zu genau seien und zum Beispiel bei der Vorbereitung terroristischer Angriffe helfen könnten. Kritik stammt unter anderem von Indien, Australien und Südkorea.
Tatsächlich sind bereits Objekte wie zum Beispiel bestimmte Orte und Gebäude in den USA und in Israel aus Sicherheitsgründen unkenntlich gemacht worden. Seit Juni 2006 stehen für Israel jedoch auch für weite Teile hochauflösende Daten zur Verfügung.
Archäologische Entdeckungen durch Google Earth
Trivia
Einem Bericht der italienischen Zeitung La Repubblica vom 20. September 2005 zufolge, entdeckte ein Italiener namens Luca Mori eine römische Villa aus der Antike. Ihm sei, während er an seinem Rechner mit Google Earth die Gegend rund um seine Heimatstadt Parma erkundet habe, eine seltsame Form in der Nähe der kleinen Gemeinde Sorbolo unbenannte Parameter 1:44_52_48_N_10_25_27_E_type:Beispiel_region:IT-45_scale:10000, 2:44° 50' 46" N, 10° 26' 54" O aufgefallen. Daraufhin habe er Archäologen eines Museums in Parma informiert. Diese seien dem Hinweis nachgegangen und entdeckten durch Grabungen tatsächlich die antike Villa.
Siehe auch
Literatur
- Artak Mushegjan: Google Earth Schnellanleitung, Data Becker 2006, ISBN 3815824540
Quellen
- ↑ Das Linux Executable läuft unter dem FreeBSD Linuxulator, siehe hierzu den astro/google-earth Port
- ↑ Frank Taylor: News Roundup - Google Earth Data Size, Live Local, New languages coming In: Google Earth Blog. September 2006
Weblinks
- Google Earth Website
- www.ge-hilfe.de deutschsprachige Anleitung und Hilfe zu Google Earth
- Hinweis von Google auf das Copyright von Screenshots
- Zusätzliche Datensätze:
- webkuehn.de/... Punktkoordinaten der georeferenzierten Artikel aus der deutsch- und englischsprachigen Wikipedia
- Geonames.org-Daten in GoogleEarth 142.000 Einträge werden Datenbank basiert angezeigt und ggf. Geotags für die Wikipedia ausgegeben
- www.googleearthhacks.com Umfangreiche Seite mit KMZ-Dateien (englisch)
- Virtuelle Tour des Jahrhundert-Erdbebens von San Francisco 1906 mit Hilfe von Google Earth