Zum Inhalt springen

Linzer Torte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. September 2006 um 19:20 Uhr durch 83.65.72.2 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Linzer Torte

Die Linzer Torte ist eine Torte aus Mürbteig mit einem hohen Anteil an gemahlenen Haselnüssen, mit einer einfachen Füllung aus Marmelade und einem Teiggitter als oberste Lage. Kleinere Versionen der Linzer Torte werden als Linzer Augen bezeichnet. Die Linzer Torte ist nicht nur in Österreich, sondern auch in der Schweiz und in Südbaden weitverbreitet, wo sie zu den traditionellen ländlichen Festtagsgebäcken zählt.

Ursprung

Torten mit ähnlichen Zutaten und Erscheinungsbild sind bereits aus dem römischen Reich überliefert. Der Name stammt höchstwahrscheinlich von der Stadt Linz ab, vereinzelt wird aber auch behauptet, ein Wiener Konditor namens Linzer hätte die Linzer Torte erfunden.[1] Das älteste überlieferte Rezept ist aus dem 17. Jahrhundert, sie ist damit die älteste bekannte Torte der Welt. Lange Zeit galt ein Rezept von 1696 aus der Wiener Stadt- und Landesbibliothek als das älteste aufgezeichnete. 2005 wurde von Waltraud Feißner, der Leiterin der Bibliotheken der oberösterreichischen Landesmuseen, ein noch älteres Rezept aus dem Jahr 1653 entdeckt. Es handelt sich dabei um den Codex 35/31 aus dem Stiftsarchiv Admont mit dem Titel: Buech von allerley Eingemachten Sachen, also Zuggerwerckh, Gewürtz, Khütten und sonsten allerhandt Obst wie auch andere guett und nützlich Ding etc. Durch die Frau Anna Margarita Sagramosin, geborne Gräffin Paradeiserin, mit grossen Fleisß mühe arbeit wie unkosten, vil Jar nach einander zusamen, geklaubt und beschreiben lassen. Oft wird Johann Konrad Vogel (1796-1883) als Erfinder der Linzer Torte genannt. Johann Konrad Vogel wanderte 1822 nach Linz ein und heiratete eine Linzer Zuckerbäckerswitwe. Sein Verdienst besteht zwar nicht darin, Erfinder der Linzer Torte zu sein, er hat sie aber durch Massenproduktion und Versand populär gemacht.

Rezept

Im Originalrezept wird Ribiselgelee (Gelee von der roten Johannisbeere) benutzt. Der Geleebelag der Linzer Torte wird schon vor dem Backen aufgetragen. Damit hat die Linzer Torte mehr Ähnlichkeit mit einem Kuchen. Bei modernen Torten ist es dagegen üblich, dass sie erst nach dem Backen fertiggestellt werden.

Bedeutung

Ein besonderer Vorteil der Linzer Torte besteht darin, dass sie im Gegensatz zu anderen Torten sehr gut ungekühlt haltbar ist und daher beispielsweise problemlos per Post versendet werden kann.

Quellen

  1. http://ooe.orf.at/stories/91361/ Wiener Erfinder der Linzertorte