Ellhofen
| Wappen | Karte |
|---|---|
| Deutschlandkarte, Position von Ellhofen hervorgehoben | |
| Basisdaten | |
| Bundesland: | Baden-Württemberg |
| Regierungsbezirk: | Stuttgart |
| Landkreis: | Heilbronn |
| Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
| Höhe: | 189 m ü. NN |
| Fläche: | 5,86 km² |
| Einwohner: | 3352 (31. Dez. 2005) |
| Bevölkerungsdichte: | 572 Einwohner je km² |
| Ausländeranteil: | 7,8 % |
| Postleitzahl: | 74248 (alt: 7101) |
| Vorwahl: | 07134 |
| Kfz-Kennzeichen: | HN |
| Gemeindeschlüssel: | 08 1 25 024 |
| Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchplatz 1 74248 Ellhofen |
| Offizielle Website: | www.ellhofen.de |
| E-Mail-Adresse: | info@ellhofen.de |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Wolfgang Rapp |
| Lage der Gemeinde Ellhofen im Landkreis Heilbronn | |
Ellhofen ist eine kreisangehörige Gemeinde im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg.
Geografie
Geografische Lage
Ellhofen liegt im Tal der Sulm.
Nachbargemeinden
Nachbarstädte und -gemeinden sind Weinsberg im Westen und Norden, Obersulm im Osten und Lehrensteinsfeld im Süden, alle zum Landkreis Heilbronn gehörend. Eine kleine Ellhofener Exklave befindet sich nordöstlich der eigentlichen Gemeinde zwischen Weinsberg-Wimmental, Obersulm und Bretzfeld (Hohenlohekreis). Zusammen mit Eberstadt, Lehrensteinsfeld und Weinsberg bildet Ellhofen den Gemeindeverwaltungsverband „Raum Weinsberg“ mit Sitz in Weinsberg.
Geschichte
Ellhofen wird im Öhringer Stiftungsbrief über die Gründung des Öhringer Chorherrenstiftes durch Bischof Gebhard II. von Regensburg im Jahre 1037 erstmals erwähnt. Die Hälfte Ellhofens befand sich zu dieser Zeit bereits im Besitz dieses Stifts. Gericht und Vogtei und damit die Obrigkeit über Ellhofen lagen vor der Mitte des 14. Jahrhunderts bei den Herren von Neuenstein, die dem Öhringer Stift 1354 drei Viertel am Gericht und an der Vogtei verkauften. Das restliche Viertel gelangte 1356 über Wolf von Stein, der es von seinem Schwiegervater Konrad von Neuenstein geerbt hatte, an Engehard von Weinsberg.
Nach Aufhebung des Stifts in der Reformation wurden seine Güter und damit auch sein Ortsanteil an Ellhofen von den Grafen von Hohenlohe verwaltet, die schon zuvor als Vögte das Stift in Ellhofen vertreten hatten. Der Weinsberger Anteil ging in zwei Etappen 1412 und 1450 zunächst an die Kurpfalz und 1504 schließlich an Württemberg, das seinen Anteil 1755 dem Oberamt Weinsberg zuordnete. Obwohl nur im Besitz des geringeren Anteils an Ellhofen, gelang es Württemberg dennoch, seine Rechte in Ellhofen mehr und mehr zu erweitern. Nach jahrzehntelangen Streitigkeiten zwischen Hohenlohe und Württemberg wurde im Weinsberger Abschied aus dem Jahre 1567 die landesfürstliche und hohe Obrigkeit über Ellhofen den Württembergern zugestanden. Auch in der Folgezeit kam es jedoch immer wieder zu Streit zwischen den beiden Ortsherrschaften.
Im Zuge der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses von 1806 kam auch der hohenlohische Teil Ellhofens an Württemberg. Nach der Auflösung des Oberamtes Weinsberg wurde der Ort 1926 dann dem Oberamt und späteren Landkreis Heilbronn zugeordnet.
Religionen
In Ellhofen gibt es eine evangelische Kirchengemeinde (seit 1952, vorher Filial der Weinsberger Kirchengemeinde) mit Kirchengebäude von 1498 und eine neuapostolische Kirchengemeinde. Für die katholischen Christen ist die katholische Kirchengemeinde in Wimmental zuständig. Es gibt aber in Ellhofen ein eigenes katholisches Kirchengebäude.
Einwohnerentwicklung
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 12. Juni 2004 ergab folgendes Ergebnis:
- Freie Wählervereinigung Ellhofen 44,4% (+6,9) - 6 Sitze (+1)
- CDU 29,5% (-6,8) - 3 Sitze (-1)
- SPD 26,1% (-0,1) - 3 Sitze (=)
Weiteres Mitglied des Gemeinderates und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.

Wappen und Flagge
Blasonierung: In Blau zwei schräggekreuzte silberne Schlüssel mit nach unten und auswärts gekehrten Bärten.
Die Flagge der Gemeinde ist Weiß-Blau.
Der Schlüssel ist das Attribut des heiligen Petrus. Die Schlüssel im Ellhofener Wappen sind seit 1844 in Gemeindesiegeln festzustellen. Sie können sowohl auf Petrus als Mitpatron der Ellhofener Kirche als auch auf das Stift in Öhringen bezogen werden, das seit dem 11. Jahrhundert in Ellhofen Besitz hatte und den heiligen Petrus und Paulus geweiht war.
1938 wurden die Schlüssel erstmals zu Wappenfiguren des Ellhofener Wappens. Die Wappenfarben wurden ebenfalls 1938 von der württembergischen Archivdirektion vorgeschlagen. Wappen und Flaggenfarben wurden der Gemeinde am 25. März 1963 vom baden-württembergischen Innenministerium verliehen.
Partnergemeinde
Partnergemeinde Ellhofens ist das italienische Peccioli (Provinz Pisa, Toskana).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Kirche zum Heiligen Kreuz, Sankt Peter und Genovefa ist die evangelische Pfarrkirche Ellhofens. Sie beherbergt den Ellhofener Altar, einen bedeutenden Schnitzaltar aus dem 16. Jahrhundert.
Regelmäßige Veranstaltungen
Der Ellhofener Karnevalsverein, die Sulmtalnarren mit ihrer Symbolfigur Till, veranstaltet in jedem Jahr zur Faschingszeit einen Umzug sowie diverse Prunksitzungen. Am ersten Wochenende des Monats September veranstaltet der Musikverein Ellhofen die Ellhofener Straßenkärwe rund um den Kirchplatz.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ellhofen ist ein traditionsreicher Weinbauort im Weinbaugebiet Baden-Württemberg, dessen Lagen zu den Großlagen Staufenberg und Salzberg im Bereich Württembergisch-Unterland gehören. Der Weinbau im Ort ist seit 1264 überliefert. Die Ellhoferin Petra Seiter war 1989/90 Württembergische Weinkönigin.
Verkehr
Ellhofen liegt beim Autobahnkreuz Weinsberg an der A 81 (Würzburg–Gottmadingen), Ausfahrt Weinsberg/Ellhofen. Die Bundesstraße B 39 sowie die Hohenlohebahn (Heilbronn–Crailsheim), auf der heute sowohl die Stadtbahn Karlsruhe als auch RegionalExpress-Züge fahren, führen durch den Ort; die Stadtbahn Karlsruhe fährt bis Öhringen. Ellhofen verfügt über die zwei Haltestellen Bahnhof und Gewerbegebiet Weinsberg/Ellhofen.
Ansässige Unternehmen
Größter Arbeitgeber in Ellhofen ist die Firma SPAR Handels AG, die hier seit Jahrzehnten ein Großlager (sowie einen Eurospar-Markt) unterhält und über 700 Arbeitsplätze bietet. Nach der vom Bundeskartellamt im Jahr 2005 genehmigten Übernahme der deutschen SPAR durch EDEKA sollen nur Teile des Ellhofener Standorts mit etwa 300 bis 400 Arbeitsplätzen weiterbetrieben werden (Stand Mitte Dezember 2005).
Medien
Über das Geschehen in Ellhofen berichtet die Tageszeitung Heilbronner Stimme in ihrer Ausgabe für das Weinsberger Tal (WT).
Bildung
In Ellhofen befindet sich die Johann-Dietz-Grundschule. Daneben gibt es drei Kindergärten (je einen kommunalen, evangelischen und römisch-katholischen Kindergarten).
Quellen
Literatur
- Wolfram Angerbauer: Ellhofen : 1037 bis 1987. Gemeindeverwaltung Ellhofen, Ellhofen 1988
Weblinks
- Linkkatalog zum Thema Ellhofen bei curlie.org (ehemals DMOZ)