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Werner Otto (Unternehmer)

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Prof. Dr. h.c. Werner Otto (geboren am 13. August 1909 in Seelow (Mark Brandenburg) einer der erfolgreichsten deutscher Unternehmer war entscheidend am Aufbau der deutschen Wirtschaft beteiligt. Seine obersten Prinzipien waren stets die geistige Unabhängigkeit. Sein Mut, seine Überzeugung, visionäre Kraft und Erfindungsreichtum machten ihm zu Wirtschaftspionieren der Bundesrepublik.

Nach der Machtübernahme Hitlers sympathisierte er für die Brüder Gregor und Otto Strasser, die in der NS-Bewegung sozialrevolutionäre Tendenzen vertraten. Werner Otto, der die Verteilung von Flugblättern organisiert hatte, wurde verhaftet und saß in zwei Jahre in Plötzensee ein.

Anschließend eröffnete er einen Tabakladen, wurde im Zweiten Weltkrieg als Obergefreiter verwundet. Als mittelloses Flüchtling und Vater von zwei Kindern zog er nach dem Krieg nach Bad Segeberg.

Dort gründete er eine Schuhfabrik. Nachdem die Fabrik nicht die gewünschte Rendite erwirtschaftete, eröffnete er einen Versandhandel mit Schuhen. Mit 6.000 Mark Startkapital und vier Mitarbeitern begann er 1949 die beispiellose Erfolgsgeschichte, aus der die größte Versandhandelsgruppe der Welt mit einem Umsatz von mehr als 14 Mrd. Euro und mehr als 55 000 Mitarbeitern in drei Kontinenten hervorgegangen ist.

1965 gründete Werner Otto mit der ECE ein weiteres Erfolgsunternehmen – die bedeutendste Entwicklungs-, Bauträger- und Managementgesellschaft für Einkaufscenter in Europa.

1969 gründete er die die „Werner Otto Stiftung". Eines der Projekte der Stiftung ist das wissenschaftliche Behandlungszentrum für Krebskrankheiten im Kindesalter an der Universitätskinderklinik in Hamburg-Eppendorf.

1973 begann er mit dem Aufbau einer US-amerikanischen Immobiliengruppe, der Paramount Group in New York. In Kanada erschloss Otto Industrieparks und Wohngelände.

1974 gründet er das „Werner Otto Institut" - einzige Spezialeinrichtung, die sich der Früherkennung und Behandlung entwicklungsgestörter oder behinderter Kinder und Jugendlicher widmet.

1981 übergab Werner Otto die Führung des Unternehmens seinem Sohn Dr. Michael Otto.

Im Jahr 2000 übernahm Ottos jüngster Sohn Alexander die Führung der ECE.

Der amerikanischen Harvard-Universität stiftete Otto einen Museumsneubau für die Unterbringung der Kunst deutschsprachiger Expressionisten, die „Werner Otto Hall".

Für sein unternehmerisches und soziales Engagement erhielt Werner Otto diverse Auszeichnungen und Orden, u.a. das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, die Ehrendenkmünze in Gold des Hamburger Senats und den Ehrentitel Professor der Freien und Hansestadt Hamburg, die Ernst-Reuter-Plakette des Berliner Senats sowie den Preis der Konrad-Adenauer-Stiftung für „Soziale Marktwirtschaft" für sein unternehmerisches Handeln. Werner Otto ist Ehrendoktor und Ehrensenator der Universität Hamburg sowie Laureat der „Hall of Fame" im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.