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Hure Babylon

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Die Hure Babylon reitet das siebenköpfige Biest.

Die Hure Babylon ist eine der biblischen Allegorien für die Gegner der Gläubigen im Allgemeinen und das römische Weltreich im Speziellen. Es findet sich in der Offenbarung des Johannes im Kapitel 17 und 18.

In der Reformationszeit haben Martin Luther und John Knox die katholische Kirche als Hure Babylon bezeichnet, wie vor ihnen bereits Girolamo Savonarola und Friedrich II. anlässlich seines ausgedehnten Streits mit Papst Gregor IX.. Auch Dante nutzt dieses Bild im 19. Gesang des Inferno für seine Kritik an der Amtsführung des Papstes.

Heute sind es besonders kleinere Gruppen wie manche amerikanischen Fundamentalisten oder die Zeugen Jehovas, die die Hure Babylon als die großen Kirchen im Allgemeinen oder spezifisch ihre Verbindung mit dem Staat als hurenhaftes Verhalten sehen, wobei dabei im Fall der Zeugen Jehovas die eigene exklusive Heilsbedeutung betont wird.

Für die Bewegung der Rastafari steht, inspiriert durch die große Rolle der Offenbarung des Johannes, Babylon als Synonym für die gesamte abgelehnte westliche Werteordnung. Dabei prägten die Rastafari den Ausdruck Babylon-System.

Groß-Babylon wird von der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas als Synonym für die Gesamtheit der (falschen) anderen Religionen gebraucht, da sie in der im alten Testament erwähnten Stadt Babylon den Ursprung allen Götzendienstes sehen.

Literatur

  • Ulrike Sals: Die Biographie der "Hure Babylon". Studien zur Intertextualität der Babylon-Texte in der Bibel. Forschungen zum Alten Testament 2/6. Mohr Siebeck, Tübingen 2004. (567 S.) ISBN 3-16-148431-2