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The Joshua Tree

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The Joshua Tree
Album von U2
Genre Rock
Veröffentlichung 9. März 1987
Formate Schallplatte, Kassette und CD
Titelanzahl 11
Laufzeit 50:11 Min.
Label Island Records
Produzent Brian Eno, Daniel Lanois
Studio Windmill Lane Studios, Dublin, Irland 1986
Besetzung
Gesang, Harmonika Bono
Gesang, Gitarre The Edge
E-Bass Adam Clayton
Schlagzeug Larry Mullen Junior
Zusätzliche Besetzung
Keyboard, Begleitgesang Brian Eno
Rhythmusgitarre, Tamburin, Begleitgesang Daniel Lanois
Tracklisting
1. "Where the Streets Have No Name" (5:37 )
2. "I Still Haven't Found What I'm Looking For" (4:37 )
3. "With or Without You" (4:56)
4. "Bullet the Blue Sky" (4:32)
5. "Running to Stand Still" (4:18)
6. "Red Hill Mining Town" (4:52)
7. "In God's Country" (2:57)
8. "Trip Through Your Wires" (3:32)
9. "One Tree Hill" (5:23)
10. "Exit" (4:13)
11. "Mothers of the Disappeared" (5:14)
U2 Album Chronologie
"Wide Awake in America"

1985
"The Joshua Tree"
1987
"Rattle and Hum"
1988

The Joshua Tree ist das fünfte Studioalbum der irischen Rockband U2 und wurde am 9. März 1987 von dem Label Island Records veröffentlicht. Produzenten waren Brian Eno und Daniel Lanois. Bei den Grammy Awards 1988 gewann es den Grammy für das beste Album des Jahres. Es wird von vielen als ihr kommerzieller und endgültiger Durchbruch angesehen und gilt als eines der erfolgreichsten Alben der Musikgeschichte.

Geschichte

Laut einer Aussage des Managers von U2, Paul McGuinness, ging die Band sehr selbstbewusst an die Arbeit an dem neuen Album, da sie wusste, dass es von Brian Eno und Daniel Lanois, die schon das vorherige Album "The Unforgettable Fire" herausgebracht hatten, produziert werden würde. Um eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen, wurde das Album nicht in einem gewöhnlichem Tonstudio aufgenommen, sondern in einem abgelegenen Haus, in dem heute Bassist Adam Clayton lebt.

Bereits 1985, am Ende der Unforgettable Fire Tour, begann U2 über das kommende Album nachzudenken. Zu dieser Zeit empfanden die Bandmitglieder die Entwicklung der Musik der 1980er Jahre als eher negativ, weshalb sie mit dem neuen Album einen anderes Klangbild etablieren wollten.

Bassist Adam Clayton äußerte sich wie folgt dazu:

"I think for us at that time...we felt very disconnected with what was happening musically I mean it was... the time of synthesizer pop and I think... new wave as the Americans refer to it hadn't really hit in America but... I think maybe A Flock of Seagulls were around... so there'd been a little bit of experimentation sonically."
Intro des Songs "Where the Streets Have No Name"
( Hörbeispiel )

Das Album führt die akustischen Experimente von "The Unforgettable Fire" fort. So beginnt beispielsweise der Album-Opener, "Where the Streets Have No Name", mit einer sanften Orgeleinblendung (ähnlich dem Ende des Songs "MLK", der das letze Lied des Albums The Unforgettable Fire ist), über die der Gitarrist The Edge ein einfaches, echogeladenes Arpeggio spielt. Dabei lässt er jede einzelne Note zweimal erklingen, was ein sehr dichtes Klangbild zur Folge hat.

Bono sagte später in einem Interview Folgendes zu dem neuen Klang des Albums:

"Unsere Musik in den 80er Jahren, wenn ich jetzt darauf zurückblicke, kann ich es sehen...das ist so aus dem Gleichschritt mit allen außen herum geraten. [...] Etwas was heute die Hauptware für das Radio ist, wie "With or Without You"...Sie müssen verstehen, das ist ein sehr komisch klingender Song, es klingt nur normal, weil sie es so oft gehört haben. Es flüstert auf eine Weise seine Art in die Welt hinaus...dieser komische Gitarrenteil der auf Edges "infinite guitar" gespielt wurde. Es war eine ungewöhnlich klingende Aufzeichnung." [1]

"With or Without You", die erste Single des Albums und einer der bekanntesten Songs der Band, nutzt, wie oben schon erwähnt wurde, eine Technik namens "infinite guitar", die von Michael Brook entwickelt wurde, und die Noten in ein "erschreckendes Klagen" verzerrt, was die melancholische Stimmung des Liedes verstärkt.

Darüber hinaus werden auch die politischen Themen, die im Album "War" nicht angesprochen wurden, in einigen Songs aufgenommen. "Bullet the Blue Sky" ist ein heftiger Angriff auf die US-Amerikanische Politik, Rebellen in El Salvador mit Waffen auszurüsten. Das Lied nutzt zur Unterstützung der textlichen Aussage einen aggressiven Drum beat, eine donnernde Bassline, und einen klagenden Gitarrensound, der an den Klang fallender Bomben erinnert. Dies liegt wohl auch daran, dass das Lied aus zwei Aufnahmen besteht, die - auf The Edges Wunsch - ineinander übergehen, was in der damaligen Zeit (ohne Sampler) technisch nur schwer zu realisieren war.

Der Song "Mothers of the Disappeared" ist eine Klage für die Mütter der Plaza de Mayo, den Müttern von tausenden los desaparecidos (aus dem Spanischen, wörtlich: "Die Verschwundenen")— Leute, die sich Videla und Galtieri, die 1976 Argentinien übernahmen, widersetzten, und schließlich entführt und nie wieder gesehen wurden. In späteren Konzerten in Südamerika wurden, als Protest gegen die erneute Wahl General Pinochets in den Senat, einige der Mütter auf die Bühne geholt, die Bilder ihrer verschwundenen Angehörigen und Freunde hochielten.

Zusätzlich zu der politischen Thematik gibt es auch viele rein persönliche Songs. Zum Beispiel "I Still Haven't Found What I'm Looking For", in dem es um Bonos innere Kämpfe in Bezug zu Glaube und Versuchung geht, oder "One Tree Hill", eine Elegie die für Greg Carroll, einem Freund der Band, der 1986 verstarb, geschrieben wurde.

Musikalisch begann die Band amerikanischen Folk und Blues in ihr Songwriting miteinzubeziehen. Diesen Einfluss erkennt man vor allem in der Ballade "Running to Stand Still", in der es um Drogenmissbrauch geht [2], und in dem harmonikagefüllten Blues "Trip Through Your Wires". In dem folgendem Album Rattle and Hum (1988) werden diese Einflüsse noch deutlicher spürbar.

The Joshua Tree wird nicht nur von vielen als eines der besten Alben der Band, sondern oft sogar als eines der bedeutendsten Alben der Musikgeschichte, angesehen. Es wurde vom Rolling Stone Magazin als eines der "drei Meisterwerke" der Band (neben Achtung Baby und All That You Can't Leave Behind) bezeichnet, und tauchte auch in der Rolling-Stone-Liste der "500 besten Alben aller Zeiten" auf Platz 26 auf. 2001 wurde The Joshua Tree auf Platz 6 der CCM Magazine's Liste der "Bedeutendsten zeitgenössischen christlichen Musikalben aller Zeiten" gewählt.

Dem Album folgte die weltweit erfolgreiche Joshua Tree Tour.

Die Videos zu "With or Without You und "Where the Streets Have No Name" (Regie: Meiert Avis), sowie zu "I Still Haven't Found what I'm Looking For" (Regie: Barry Devlin) wurden auf MTV ausgestrahlt, und erschlossen der Musik der Band neue Hörerschichten.

Themen

Wasser und Wüste

Zahlreiche Aspekte des Albums umkreisen die Themen Wasser und Wüste.

  • Auf dem Cover des Albums ist beispielsweise eine Schwarz-weiß-Fotografie der Band im Death Valley National Park in der Wüste von Kalifornien [1], die vom Langzeitfotografen der Band, Anton Corbijn, gemacht wurde, zu sehen.
  • Auch der Titel "The Joshua Tree" selber verweist auf die Thematik der Wüste.
  • Darüber hinaus gibt es im ganzen Alben eine Vielzahl von lyrischen Bezügen zu Wasser und Wüste. Zu den Wörtern "rain", "raining", "rainin'", "rainfall", "flood", "water", "well", "sea", "ocean", und "river" sind es 46, und zu den Begriffen "desert", "dry", "plain", "heat", "dust", "sunlight", und "sun" 17.

Wasser und Wüste, poetische Symbole für Leben und Tod, Verlust und Erlösung, und andere diametral entgegengesetzte, aber dennoch verknüpften Begriffe, werden also zur Darstellung verschiedenster Inhalte, die im folgenden aufgelistet sind, verwendet.

  1. Die Aussöhnung mit Greg Carrolls Tod;
  2. Die Darstellung der Dualität der amerikanischen Mentalität und seiner, aus Sicht der Band, oft daraus resultierenden skrupellosen Außenpolitik.
  3. Der Bezug zum amerikanischen Südwesten, der eine filmhafte Kulisse für die Musik bildet - wie Bono sagte, eine Leinwand auf die gemalt wird.
  4. Das Erschaffen eines "ländlichen Tones", der Reinheit, der weltlichen Gesinnung, der Frömmigkeit, und eine Ergänzung der Blues/Country-Ausstrahlung.

Amerika

Zu Beginn der Arbeitsphase an dem Album, als die Band anfing ihre Songtexte zu schreiben, kam das Gespräch auf Amerika und im besonderen auf die Wüste im Südwesten Amerikas. Schließlich beschlossen die Bandmitglieder, den Schauplatz ihres Albums dorthin zu verlegen, und sprachen im Detail auch mit dem Produzenten Brian Eno über den "filmhaften Aspekt von Musik, durch den die Musik an sich eine Landschaft oder einen Ort [in den Gedanken des Hörers] hervorrufen kann...einen wirklich dort hinbringen kann." [3]

Außerdem hatte zu dieser Zeit auch die amerikanische Literatur einen großen Einfluss auf die Bandmitglieder. The Edge erklärte in einem Interview, dass sie damals Kurzgeschichten von Raymond Carver, Norman Mailers The Executioner's Song und andere amerikanische Werke lasen, welche die Band zu eigenen literarischen Anstrengungen animierte. [4]

Darüber hinaus begannen die Bandmitglieder sich mit den amerikanischen Musiktraditionen, wie Blues, Gospel,Soul, Rhythm & Blues, und Countrymusik auseinanderzusetzen - Genres, mit denen sie bis zu dieser Zeit kaum Kontakt gehabt hatten. Erst der Produzent Daniel Lanois brachte Bono den Geist der Gospelmusik näher. In einem Interview sagte er dazu:

"Ich habe immer Gospelmusik gemocht und ich habe Bono dazu ermutigt es dahin zu bringen, wohin er es brachte. Es war sehr, eine sehr Non-U2-Sache für die damalige Zeit ...die Straße des Gospels empor zugehen, aber ich denke es öffnete ihnen ein bisschen die Tür [...]"[5]

Nach diesen anfänglichen Streifzügen in die Vielfalt amerikanischer Musik, Literatur und Geographie, erkannten die Bandmitglieder, dass sie widersprüchliche Gefühle für das Land hegten. Sie empfanden es gleichzeitig als befreiend und beklemmend. "Befreiend" als eine Idee und als Platz zum Leben. "Beklemmend" durch seine Machtfülle, seinen Einfluss, und seine kontrovers wertbare Außenpolitik. Ein Namensentwurf für das Album war "Die zwei Amerikas", beeinflusst durch die Faszination und den starken Zweifel an Amerika, und auch durch Bonos Reise nach El Salvador, wo er Augenzeuge eines amerikanischen Bombardements wurde. [6]

Verlust

Viele der Songs drücken einen großen Schmerz aus. Bono sagte dazu folgendes:

"Ich denke "The Joshua Tree" ist nicht irisch auf irgendeine offensichtliche Art und Weise ... aber auf eine viel geringere ... auf eine viel mysteriösere Weise, ist es sehr irisch. Der Schmerz und die Melancholie ist einmalig irisch." [7]

Eine oberflächliche Prüfung des allgemeinen, expliziten Inhalts aller Songs offenbart, dass jeder Song hauptsächlich von der Erkenntnis des Verlustes oder des Fehlens eines Ortes, eines Menschen oder einer Sache handelt. Bonos offenkundig mehrdeutige Texte tragen hierzu das Gefühl des Fehlens eines Etwas bei.

Laut dem Co-Produzenten Daniel Lanois singt Bono bei den meisten Songs des Albums „[...] an seiner oberen Grenze. Da ist etwas sehr bezwingendes, wissen sie, an Leuten, die sich selbst pushen...Es ist fast wie, wenn man Aretha Franklin hört[...]." [8]

Es ist ganz bemerkbar, dass Bonos Gesang stämmiger und abgebremster ist im Vergleich mit den vorherigen Alben. Im Wesentlichen sind Bonos Talente auf diesem Album zusammengefügt.

Des weiteren unterstützt The Edges Gitarrenspiel das Gefühl des Fehlens eines Etwas, da er bei einigen Liedern, wie zum Beispiel "With or Without You", die Terz jedes Akkordes nicht spielt, die für die Bestimmung des Tongeschlechts (Dur- oder Mollklang) entscheidend ist. Dadurch entsteht ein Gefühl der Ungewissheit, der Mehrdeutigkeit und des Fehlens.

Datei:FoundQuinte.png
Strophe aus dem Songs "I Still Haven't Found What I'm Looking For" ( Hörbeispiel)

Ein weiteres Beispiel ist die Strophe des Songs I Still Haven't Found What I'm Looking For, in dem die Gitarrenbegleitung hauptsächlich auf Quinten beruht, und die Terz meidet. Als umso "befreiender" wird danach der in klaren Dreiklängen und durch zusätzliche Keyboardklänge verstärkte Refrain empfunden.

Auch die Feinheit des Rhythmuses erschafft eine ungewohntes, musikalisches Statement. Dies liegt wohl auch daran, dass Larry Mullen Junior stark von Daniel Lanois gefördert und unterstützt wurde, wodurch der Schlagzeuger ermutigt wurde neue musikalische Wege zu gehen.

All diese Aspekte des Klangs der Band - Bonos doppeldeutige Texte und sein zusammenhaltender Gesang, Edges dünnes und ätherartiges Gitarrenspiel, und Adam Claytons und Larry Mullen Juniors ernste Rhythmen erschaffen ein Gefühl des Mysteriösen, des Doppeldeutigen und des Unsicheren.

Greg Carroll

Greg Carroll war Bonos persönlicher Assistent und enger Freund, und kann in vielen Videos der Konzerte der Unforgettable Fire Tour in Europa, im Videoclip zu dem Song "Bad", und bei der Vorstellung der Band beim Live Aid Event 1985, gesehen werden. Carroll war ein Māori aus Neuseeland. Die Band traf ihn zu Beginn ihrer Tour, und lud ihn ein, sich ihrem Tourgefolge anzuschließen. Nach der Tour zog Carroll nach Irland um, und half der Band während der Aufnahme ihres Albums. Tragischerweise kam Carroll bei einem Motorradunfall ums Leben, als er Besorgungen für die Band machte. Sein Tod ist ein weiterer Einfluss, von dem die Musik ihre akustische Abstammung bezieht. Das Album ist darüber hinaus zum Andenken Greg Carroll gewidmet.

Der Joshua Tree

Wie die Band im Film "Rattle and Hum" scherzhaft sagt, ist der Titel des Albums, The Joshua Tree, nicht ohne Bedeutung.

Der Hebräische Name Joshua, der uns zuerst als der Name von Moses Nachfolger, welcher Führer der Israeliten wird, begegnet, bedeutet transkribiert in die griechische Sprache "Jesus". Dadurch wird schon auf den christlichen Kontext des Albuminhaltes hingewiesen. Diese Bilder hallen dem Thema des Albums nach, da sie das Bild eines leidenden Mannes hervorrufen, der einen großen Verlust erlitt, oder ein großes Opfer gebracht hat, und nun auf eine Hilfe von Oben hofft, oder sich mit dem Verlust aussöhnt.

Den Namen erhielt der Joshua Tree von durchziehenden Mitgliedern der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ("Mormonen"), die die dünnen ausgestreckten Äste mit dem zum Himmel emporgestreckten Armen des alttestamentlichen Volksführers Josua verglichen.

Zusammenfassung

Jedes dieser Themen kann unabhängig oder miteinander vernetzt gesehen werden. Auf dem niedrigstem Level handelt das Album von der Aussöhnung mit dem Tod von Bonos engem Freund, Greg Carroll. Auf einem größeren Level lobt und kritisiert das Album implizit und explizit Amerika als eine Idee, sowie als eine Tyrannei. Auf dem höchsten Level kann das Album als eine Meditation über Verlust und Erlösung betrachtet werden. Aber wie Brian Eno sagt, das Ergebnis ist einfach eine reiche und dicht verflochtene Hülle, die Album genannt wird. [9]

Das Cover

Datei:IMG 5334.jpg
Ein Joshua Tree

Für die Gestaltung des Covers wurde der Langzeitfotograf der Band, Anton Corbijn, engagiert. Die Band reiste mit dem holländischen Fotografen für drei Tage in die Wüste von Kalifornien, um ein passendes Motiv für das Cover zu finden. Am Abend des ersten Tages erzählte Corbijn Bono von seiner Idee, auf dem Cover im Vordergrund einen Joshua Tree abzubilden, und im Hintergrund die Band zu zeigen.

Am nächsten Morgen "kam [Bono] mit einer Bibel herunter [...] und suchte die Stelle [über Joshua] in der Bibel und es bedeutete eine Menge für ihn. Er dachte es sollte möglicherweise der Titel eines Albums sein [...] "[10]

Danach machte sich die Band und der Fotograf auf den Weg, um einen Joshua Tree zu suchen. Schließlich fanden sie einen allein stehenden Baum, was insofern erstaunlich ist, da diese Art von Bäumen eigentlich nur in Gruppen, und nicht alleine, wächst. Da dies etwas Außergewöhnliches ist, verrät weder die Band noch der Fotograf, wo der besagte Baum zu finden ist. Dennoch machten sich einige Fans der Band auf die Suche, und entdeckten schließlich auch den Baum, der mittlerweile wegen seiner Größe und seinem hohen Alter gestorben und umgefallen ist.

Neben dem Cover, das den Joshua Baum zeigt, gibt es auch ein Cover, auf dem eine schwarz-weiß Fotografie der Band im Death Valley National Park in der Wüste von Kalifornien abgebildet ist.

Veröffentlichungen

Am 9. März 1987 wurde schließlich das Album "The Joshua Tree" veröffentlicht. In den folgenden Monaten erschienen international die Singles "With or Without You", "I Still Haven't Found What I'm Looking For", und "Where the Streets Have No Name". Darüber hinaus wurde "In God's Country" als vierte Single in Nordamerika und "One Tree Hill" als vierte Single in Neuseeland veröffentlicht.

Ursprünglich wurde auch der Song "Red Hill Mining Town" als Single benutzt, bis die Band während Proben für die Joshua Tree Tour feststellten, dass Bono die hohen Noten des Songs nicht treffen konnte. Dies führte dazu, dass dies der einzige Song des Albums ist, der während der Tour nicht gespielt wurde.

Die originale CD-Pressung des Albums indizierte fälschlicherweise das Ende von "One Tree Hill" auf 4:43 und den Anfang von "Exit" auf 4:53. Dies wurde durch eine finale, ruhigere Strophe von "One Tree Hill" ("Oh, great ocean...") verursacht, die, nachdem das Lied verstummt und scheinbar endet, nachfolgt. Als Folge wurde diese Strophe für eine lange Zeit dem Lied "Exit" zugerechnet, obwohl diese in starkem Widerspruch mit dem Klang dieses Songs stand. Dieser Fehler wurde jedoch in neueren Editionen korrigiert.

1996 brachte das Mobile Fidelity Sound Lab eine Special Gold CD des Albums heraus. Diese Edition hat leicht abgeänderte Laufzeiten.

1999 erschien die DVD "The Joshua Tree" aus der Reihe Albums Classics, die sich mit der Entstehung des Albums beschäftigt, und viele Interviews enthält.

Charts

Sowohl das Album, als auch die später veröffentlichten Singles, erstürmten schon kurz nach ihrem Erscheinen die Spitzen verschiedener Charts weltweit. Alleine "The Joshua Tree" erreichte Platz #1 in vielen verschiedenen Länder, und konnte sich eine sehr lange Zeit in den Charts halten. In der Schweiz zum Beispiel, belegte "The Joshua Tree" 33 Wochen lang den Platz #1 in den Albumcharts. In Großbritannien blieb das Album für 129 Wochen in Charts, und kam erstaunlicherweise noch zweimal, nach dem Ausscheiden aus den UK Top 40, zurück. Nämlich 1992, als das Album noch einmal auf Platz #19, und 1993 auf Platz #27, kletterte.

Dieses "Wiedereintreten" in die Hitlisten war nicht nur in den UK Top 40 der Fall, sondern kann beispielsweise auch an den irischen Charts gesehen werden, als im September 2001 (nach zwei Konzerten von U2 im Slane Castle) das Album noch einmal die Top 5 erreichte.


Titel
Veröffentlichung
Chart-Position
D Ö CH NL FR S NZ US US BAC US BMRT US TCC N FI B E KA DK I IS MEX CZ POR AUS UK IR GR UN
The Joshua Tree
9. März. 1987
1 - 1 1 - 7 - 1 - - 36 4 - - - - - - - - - - 1 1 - - -
With or Without You
März 1987
7 - 11 - - - - 1 23 1 - - - - - - - - - - - - - 1 1 - -
I Still Haven't Found What I'm Looking For
Mai 1987
13 - 18 - - - - 1 16 2 - - - - - 11 - - - - - - - 6 1 - -
Where The Streets Have No Name
August 1987
44 - - - - - 1 13 - 11 - - - - - - - - - - - - - 4 1 - -
In God's Country
November 1987
- - - - - - - 44 - 6 - - - - - 28 - - - - - - - 48 - - -
One Tree Hill
1988 (Nur in Neuseeland)
- - - - - - 1 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -

Gold und Platin

"The Joshua Tree" verkaufte sich so gut, dass es schon nach wenigen Monaten eine Vielzahl von Gold- und Platinschallplatten erhielt. Insgesamt wurden über 20 Millionen Exemplare des Album weltweit verkauft, alleine 10 Millionen Stück davon in den Vereinigten Staaten. Des weiteren ging es als das am schnellsten verkaufte Album in der Geschichte Großbritanniens ein, und erhielt bereits 28 Stunden nach der Veröffentlichung die erste Platinschallplatte.

Dies alles trug dazu bei, dass "The Joshua Tree" das am meisten verkaufte Album von U2 ist.

Status
Land
Gold- und Platin-Schallplatten
Gold 3x Gold 1x Platin 2x Platin 3x Platin 4x Platin 5x Platin 6x Platin 10x Platin
Deutschland
vergeben von IFPI
1987 1994 1987 1994 - - - - -
United Kingdom
vergeben von BPI
1. März 1987 - 12. März 1987 13. April 1987 7. Juli 1987 12. November 1987 12. Juli 1988 1. März 1992 -
USA
vergeben von RIAA
13. Mai 1987 - 13. Mai 1987 13. Mai 1987 30. September 1987 22. Dezember 1987 - 12. Juni 1995 11. September 1995
Österreich
vergeben von IFPI Austria
- 11. Dezember 1990 - - - - - - -

Nominierungen und Auszeichnungen

Nominierungen

  • MTV Awards 1987
  • With or Without You (Single)
  • Best Video
  • Best Group Video
  • Best Overall Performance
  • Best Director
  • Best Editing
  • Best Cinematographie
  • MTV Awards 1988
  • Where the Streets Have No Name (Single)
  • Best Video
  • Best Stage Performance
  • I Still Haven't Found What I'm Looking For (Single)
  • Best Group Video
  • Concept

Auszeichnungen

  • Grammy Awards 1988
  • The Joshua Tree (Album)
  • Best Album
  • I Still Haven't Found What I'm Looking For (Single)
  • Best Rock Performance by a Duo or Group
  • Where The Streets Have No Name (Single)
  • Best Video Performance
  • MTV Awards 1987
  • With or Without You (Single)
  • Viewer's Choice Award
  • Rolling Stone Magazine 1987
  • The Joshua Tree (Album)
  • Best Album
  • Best Album Cover
  • Best Producer (Daniel Lanois / Brian Eno)
  • Best Songwriter (Bono)
  • With or Without You (Single)
  • Best Single
  • 2nd Best Video
  • Where The Streets Have No Name (Single)
  • 2nd Best Single
  • Best Video
  • I Still Haven't Found What I'm Looking For (Single)
  • 3rd Best Single

Fußnoten

  1. Bono auf der DVD - The Joshua Tree, 1999, TDK Mediaactive in der Serie Classic Albums
    (orig. engl. "Our music, looking back on it now, in the eighties it I can see...that would be so out of step with everything around.[...] Something which is a staple on the radio now like With Or Without You... you've got to understand it's a very odd sounding song, it just sounds normal because you've heard it so many times. It kind of whispers its way into the world and...this odd guitar part that played on Edge's infinite guitar. It was and unusual sounding record." )
  2. vgl. Niall Stokes: "The World About Us", Hot Press, March 26, 1987)
  3. The Edge auf der DVD - The Joshua Tree, 1999, TDK Mediaactive in der Serie Classic Albums
    (orig. engl. "[…] about the cinematic aspect of music where...where music can actually evoke a landscape and a place and... can really bring you there." )
  4. vgl. DVD - The Joshua Tree, 1999, TDK Mediaactive in der Serie Classic Albums)
  5. Daniel Lanois auf der DVD - The Joshua Tree, 1999, TDK Mediaactive in der Serie Classic Albums
    (orig. engl. "I've always liked gospel music and...I encouraged Bono to take it to that place which he did. It was very, a very non - U2 thing to do at that time...to go up the street of gospel, but I think it opened a bit of a door for them [...]")
  6. vgl. Jay Cocks: "Band on the Run", Time Magazine, 27. April 1987
  7. Bono auf der DVD - The Joshua Tree, 1999, TDK Mediaactive in der Serie Classic Albums
    (orig. engl. "I think The Joshua Tree is not Irish in any of the obvious senses...but in a much less...in a much more mysterious way, its very Irish. The ache and the melancholy is uniquely Irish." )
  8. Daniel Lanois auf der DVD - The Joshua Tree, 1999, TDK Mediaactive in der Serie Classic Albums
    (orig. engl. "he's singing at the top of his range and...there's something very compelling, y'know, about somebody pushing themselves...it's like hearing like Aretha Franklin almost. […]" )
  9. vgl. Brian Eno auf der DVD - The Joshua Tree, 1999, TDK Mediaactive in der Serie Classic Albums
  10. Anton Corbijn auf der DVD - The Joshua Tree, 1999, TDK Mediaactive in der Serie Classic Albums
    (orig. engl. "[...] he came down with the Bible [...] and...Iooked it up in the Bible and he meant a lot to him and...he thought it should be probably a title for an album [...]" )

Literatur

  • Niall Stokes: U2 - Into The Heart. Die Story zu jedem Song, Rockbuch Verlag Buhmann & Haeseler, 2003, ISBN 3927638129
  • Steve Stockman: Walk on. Die geistliche Reise von U2, ASAPH, 2002,ISBN 3935703074
  • Colm O'Hare :"U2" and the Making of "The Joshua Tree", Unanimous Ltd, 2006, ISBN 1903318815
  • Mark Wrathall: U2 and Philosophy, Open Court Publishing Company, 2007, ISBN 0812695992

Quellen

  • DVD - The Joshua Tree, 1999, TDK Mediaactive in der Serie Classic Albums
  • http://en.wikipedia.org/wiki/The_Joshua_Tree
  • Jay Cocks: "Band on the Run", Time Magazine, 27. April 1987
  • Niall Stokes: "The World About Us", Hot Press, 26. März 1987