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Genesis (Band)

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Datei:Genesis Live in Buffalo 1983.jpeg
Genesis live in Buffalo im Dezember 1983
Genesis
Gründung: 1967
Genre: Progressive Rock/Art Rock
Website: Genesis Music
Wichtige Bandmitglieder
Gesang: Peter Gabriel, Phil Collins
Gitarre: Anthony Phillips, Steve Hackett
Bass: Mike Rutherford
Keyboards: Tony Banks
Schlagzeug: Phil Collins
Weitere Bandmitglieder
Gesang: Ray Wilson
Schlagzeug: Chris Stewart, John Silver, John Mayhew
Studio- und Live-Musiker
David Thomas, Mick Barnard, Bill Bruford, Chester Thompson, Daryl Stuermer, Nir Zidkyahu, Nick D'Virgilio, Anthony Drennan

Genesis ist eine britische Rockband, die in den 1970er Jahren zu den einflussreichsten Gruppen des Progressive Rock gehörte. Man zählt Genesis neben King Crimson, Emerson, Lake & Palmer und Yes zu den »Großen Vier« des Progressive Rock. Nach dem Ausstieg Peter Gabriels und Steve Hacketts wandelte die Band unter Phil Collins als Frontmann ihren Stil in den späten 70ern zum Mainstream-Rock und wurde zu einer der erfolgreichsten Bands ihrer Zeit. Nachdem in den 1990er Jahren auch Collins die Band verließ, wurde Ray Wilson zum neuen Sänger. Seit dem letzten, kommerziell weniger erfolgreichen Studioalbum und einer nachfolgenden Tournee trat die Band allerdings nur noch mit Anthologien ihrer bisherigen Songs und Veröffentlichung von bislang nicht offiziell erhältlichem Archivmaterial in Erscheinung. Trotz vieler Höhen und Tiefen verkauften Genesis weltweit über 159 Mio. Alben.

Die Anfänge

Genesis wurde 1967 in England gegründet, indem sich die beiden Schulbands Anon und The Garden Wall an der Charterhouse School in Godalming (Surrey, England) zusammenschlossen. Den Namen Genesis (dt. Entstehung, Schöpfung) bekamen sie von ihrem ersten Produzenten Jonathan King, bei dessen Plattenfirma Jonjo Music die Gruppe im August 1967 ihren ersten Plattenvertrag unterschrieb.

Im Frühjahr 1968 erschienen unter dem Decca-Label die ersten beiden Singles von Genesis. Im Sommer 1968 wurden Songs für ein Album aufgenommen. Dieses erschien im März 1969 unter dem Titel From Genesis To Revelation, jedoch ohne explizite Nennung des Bandnamens, da zu der Zeit bereits eine US-Band existierte, die den Namen Genesis trug.

Der Name des Albums (dt. Von der Schöpfung zur Offenbarung) veranlasste die Plattenläden dazu, das Album irrtümlich der Kategorie religiöse Musik zuzuordnen. Dies führte dazu, dass das Album mit nur ca. 600 verkauften Exemplaren vollkommen unterging. Auch eine Singleauskopplung im Juni 1969 konnte die Verkaufszahlen nicht steigern.

Datei:Gabriel OldMan.jpg
Peter Gabriel singt The Musical Box in seiner typischen Verkleidung

Mit wechselnden Schlagzeugern bestand die Band seit ihrer Gründung 1967 bis zum Erscheinen ihres zweiten Albums Trespass aus Tony Banks (Keyboards, akustische Gitarre), Mike Rutherford (elektrische und akustische Gitarre, Bassgitarre, Basspedal, Cello), Peter Gabriel (Gesang, Querflöte, Oboe) und Anthony Phillips (elektrische und akustische Gitarre, Lead-Gitarre). Phillips jedoch sah sich 1970 aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, die Band zu verlassen. An seine Stelle trat Steve Hackett (elektrische und akustische Gitarre, Lead-Gitarre). Etwa zur gleichen Zeit, als Phillips ging, kam ein Schlagzeuger, der die Fluktuation beenden sollte. Phil Collins bereicherte den opulenten Genesis-Sound mit seinem bisweilen jazzigen Stil. Hackett fügte Aggression einerseits und eine größere atmosphärische Bandbreite andererseits dazu.

Die Peter-Gabriel-Phase

Das erste Album in der "klassischen" Besetzung war Nursery Cryme 1971, aber erst Foxtrot 1972 mit dem epischen Supper's Ready brachte der Band den künstlerischen und kommerziellen Durchbruch. Ihre oft surrealistischen, dem Zeitgeist entsprechenden Texte und die exzentrische Bühnenshow Gabriels taten ihr übriges dazu. Die Verknüpfung von Musik und Optik in ihren Aufsehen erregenden Konzerten verhalf ihnen zu weltweiter Popularität. Selling England by the Pound 1973 zeigte die Band mit wesentlich diesseitigeren Texten, feiner nuanciertem Klang und noch größerer Filigranität und Virtuosität an den Instrumenten. Das Doppelalbum The Lamb Lies Down on Broadway 1974 und die anschließende Tour stellen nach Meinung vieler Fans den künstlerischen Höhepunkt der Schaffensperiode mit Peter Gabriel dar.

Die Phil-Collins-Phase

Datei:Genesis Collins81.jpg
Nach dem Ausstieg Peter Gabriels übernahm Phil Collins den Gesang

Nach dem Ausstieg von Sänger Peter Gabriel im Jahre 1975 und langer Suche nach einem Ersatz übernahm Schlagzeuger Phil Collins die Position des Lead-Sängers. Bei Liveauftritten übernahm zunächst der ehemalige Yes/King-Crimson-Schlagzeuger Bill Bruford den Posten von Collins, damit dieser sich auf das Singen konzentrieren konnte. Die unter der Viererbesetzung entstandenen letzten beiden Prog-Alben A Trick of the Tail 1976 und Wind & Wuthering 1977 trugen zum Image von Genesis als "Bombastrocker" bei. Besonders der extrem voluminöse Klang des legendären Moog-Taurus-Basspedals durch Mike Rutherford trug maßgeblich zum unverwechselbaren, kraftvollen Sound von Genesis bei. Die zunehmende Popularität des Punk wird nicht selten als Gegenbewegung dazu angesehen. Hackett verließ die Band 1977, um seine eigenen musikalischen Ideen besser umsetzen zu können, nachdem sein erstes Soloalbum (Voyage Of The Acolyte, 1975) respektablen Erfolg hatte und er sich in seiner künstlerischen Freiheit in der Band vor allem durch Tony Banks und einer zunehmenden Keyboard-Orientierung des Genesis-Sounds stark eingeschränkt sah.

Datei:Genesis Live 1992.jpg
Genesis live in Knebworth (1992)

Von 1978 bis 1996 bestand Genesis aus den Bandmitgliedern Banks, Rutherford und Collins. Für Live-Auftritte wurden die drei von den Musikern Daryl Stuermer (elektrische Gitarre und Bassgitarre) und Chester Thompson (Schlagzeug) unterstützt. In dieser Zeit verlagerten sie ihren Stil vom Progressive Rock immer mehr in Richtung kommerzieller Popmusik und feierten damit sehr große Erfolge; sie verkauften bis jetzt ca. 150 Millionen Alben. Ihr progressiver Sound blieb nur noch in marginalen Ansätzen vorhanden; vollständig ignoriert wurde er aber nie, sondern höchstens dem moderneren Sound der Achtziger angepasst.

Die Ray-Wilson-Phase

Datei:Wilson Genesis.jpg
Auf dem letzten Album war Ray Wilson der Sänger

Nach dem Ausstieg von Phil Collins engagierten Tony Banks und Mike Rutherford den früheren Stiltskin-Sänger Ray Wilson für ihr bislang letztes Album Calling All Stations, das kommerziell nicht an die vorherigen Erfolge anknüpfen konnte.

Die Zukunft

Die Band löste sich zwar nie offiziell auf, war jedoch seit der Europatour 1998 bis auf Archiv-Veröffentlichungen und diverse Soloprojekte nicht mehr aktiv. In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen tauchen immer wieder Gerüchte einer Reunion in der Formation Banks/Collins/Gabriel/Rutherford auf, die sich bisher immer als falsch erwiesen. Im Sommer und Herbst 2005 gab es Interviews mit Collins und Gabriel, die diese Hoffnung vieler Fans weiternährten, im Dezember jedoch wurde eine Reunion für die nächsten zwölf Monate aufgrund anderweitiger Verpflichtungen offiziell ausgeschlossen.

Diskografie

Studioalben

Konzertalben

  • 1992: Volume 1 (The Shorts) (US # 35, GB # 3, D # 2, weltweit: 9 Mio.)
  • 1993: Volume 2 (The Longs) (US # 20, GB # 1 (2 Wochen), D # 2, weltweit: 4 Mio.)

EPs

  • Spot The Pigeon
  • 3X3

Kompilationen

Singles

  • 1968: The Silent Sun
  • 1968: A Winter's Tale
  • 1969: Where The Sour Turns To Sweet
  • 1970: The Knife
  • 1972: Happy The Man
  • 1973: Watcher Of The Skies
  • 1973: I Know What I Like (In Your Wardrobe) (GB # 21)
  • 1974: Counting Out Time
  • 1974: The Carpet Crawlers
  • 1976: A Trick Of The Tail
  • 1976: Ripples
  • 1977: Your Own Special Way (US # 62, GB # 43)
  • 1977: Spot The Pigeon EP (GB # 14)
  • 1978: Follow You Follow Me (US # 23, GB # 7, D # 8)
  • 1978: Many Too Many (GB # 43)
  • 1978: Scene From A Night's Dream
  • 1980: Turn It On Again (US # 58, GB # 8)
  • 1980: Duchess (GB # 46)
  • 1980: Misunderstanding (US # 14, GB # 42)
  • 1981: Abacab (US # 26, GB # 9, D # 28)
  • 1981: Keep It Dark (GB # 33)
  • 1981: No Reply At All (US # 29)
  • 1981: Man On The Corner (US # 40, GB # 41)
  • 1982: Paperlate/3 x 3 EP (US # 32, GB # 10, D # 36)
  • 1983: Mama (US # 73, GB # 4, D # 4)
  • 1983: That's All (US # 6, GB # 16, D # 27)
  • 1983: Illegal Alien (US # 44, GB # 46)
  • 1983: Taking It All Too Hard (US # 50)
  • 1986: In Too Deep (US # 3, GB # 19, D # 67)
  • 1986: Invisible Touch (US # 1 (1 Woche), GB # 15, D # 16)
  • 1986: Land Of Confusion (US # 4, GB # 14, D # 7)
  • 1986: Tonight, Tonight, Tonight (US # 3, GB # 18, D # 29)
  • 1986: Throwing It All Away (US # 4, GB # 22)
  • 1991: No Son Of Mine (US # 12, GB # 6, D # 3)
  • 1991: I Can't Dance (US # 7, GB # 7, D # 4)
  • 1991: Hold On My Heart (US # 12, GB # 16, D # 45)
  • 1991: Jesus He Knows Me (US # 23, GB # 20, D # 13)
  • 1991: Never A Time (US # 21, D # 56)
  • 1991: Tell Me Why (GB # 40, D # 51)
  • 1992: Invisible Touch (live) (GB # 7)
  • 1997: Congo (GB # 29, D # 31)
  • 1997: Shipwrecked (GB # 54, D # 82)
  • 1997: Not About Us (GB # 66, D # 81)
  • 1999: The Carpet Crawlers 1999 (D # 72)

DVDs

Preise

Auszeichnungen

  • 1988: Beste Konzept-Musikvideo (Land Of Confusion (1986))

Nominierungen

  • 1985: Beste Darbietung eines Duos oder einer Gruppe mit Gesang - Rock (Genesis (1983))
  • 1985: Beste Instrumentaldarbietung - Rock (Second Home By The Sea (1983))
  • 1987: Beste Instrumentaldarbietung - Pop (The Brazilian (1986))
  • 1992: Beste Darbietung eines Duos oder einer Gruppe mit Gesang - Pop (I Can't Dance (1991))

Auszeichnungen

Nominierungen

Literatur

  • Chris Welch, Genesis - The Complete Guide To Their Music
  • Paul Russel, Genesis - Play Me My Song
  • Dave Thompson, Turn It on Again: Peter Gabriel, Phil Collins and Genesis
  • Alan Hewitt, Opening the Musical Box - A Genesis Chronicle

Tribute Bands

  • weitere Genesis Tribute Bands [1]

Hörbeispiele


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