Zum Inhalt springen

Übersäuerung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. August 2004 um 16:13 Uhr durch Darkone (Diskussion | Beiträge) (Links). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Stoffwechselprozesse des Körpers laufen am besten in einem bestimmten ph-Milieu ab. Eine Übersäuerung ist eine Verschiebung des ph-Wertes vom Optimum ins Saure, die die Stoffwechselprozesse behindert. Es gibt verschiedene Stufen des Säure-Basen-Haushaltes des Menschen:

  • Idealzustand
  • Unterschwellige Übersäuerung
  • Akute Übersäuerung
  • Chronische Übersäuerung

Symptome

Folgende Symptome können bei einer Übersäuerung auftreten:

In der Naturheilkunde wird zudem auch ein Zusammenhang zwischen der Übersäuerung und dem Herz- und Hirninfarkt und auch Krebs vermutet.

Diagnose

Die Diagnose ist nicht einfach. Empfohlen wird eine regelmäßige Messung des ph-Wertes des Urins über den Tagesverlauf. Damit werden jedoch die im Körper verbleibenden Schlacken nicht erkannt. Andere Diagnosemöglichkeiten sind z.B. energetische Messverfahren wie die Elektroakupunktur nach Voll.

Ursachen

Die Hauptursache einer Übersäuerung ist eine falsche Ernährung. Die Nahrung sollte zu 80% aus basenbildenden Nahrungsmitteln bestehen. Weitere Ursachen einer Übersäuerung sind Stress und exzessiver Sport sowie keine ausreichende Bewegung an der frischen Luft. Es ist davon auszugehen, dass besonders älteren Menschen und Kranke übersäuert sind.

Exkurs: Übersäuerung durch Muskelarbeit

Von einer Übersäuerung spricht man auch, wenn der pH-Wert des Blutes durch Muskelarbeit bei Sauerstoffschuld unter einen physiologischen Grenzwert sinkt.

Dies kann auftreten, wenn unter anaerober körperlicher (Maximalkraft-, Schnellkraft-) Belastung für kurze Zeit ein hohes Maß an Energie abgerufen wird. Hierbei wird Brennstoff (Glucose, Glycogen) zur Energiegewinnung (Glycolyse) unvollständig zu Laktat (Milchsäure) umgebaut.

Dieser in Form von Laktat "gespeicherte" Sauerstoff-Mangel muss nachfolgend durch erhöhte aerobe Reaktion abgearbeitet werden (Glucoseoxidation: vollständiger Abbau zu CO2 und Wasser).

Ein weiteres Regulativ des Blut-pH-Werts neben dem Sauerstoff-Mangel ist der Anstieg der CO2-Konzentration im Blut, wenn unter anaerober Belastung der Gasaustausch über die Lunge unvollständig erfolgt. Gelöstes CO2 hat durch die Bildung von Kohlensäure ebenfalls pH-senkende Wirkung.

Eine Veränderung des pH-Werts tritt dann ein, wenn die Säureneutralisationskapazität des Stoffwechsels erschöpft ist. Bei der Neutralisation (Pufferung) werden Protonen der Säuren durch Kationen von Neutralen Salzen (ein- und zweiwertige Kationen) ausgetauscht. Ist die Verfügbarkeit an relevanten Kationen aufgebraucht, sinkt der pH-Wert.
Der Organismus besitzt mit Blut als Trägermedium mehrere Mechanismen zum Erhalt des pH-Wert-Gleichgewichts im gesamten Körper.

Übersteigt die pH-Reduktion die Regenerationsfähigkeit des Körpers über längere Zeit, kann ein Muskelkater entstehen.

Siehe auch: Säure-Base-Reaktion

Behandlung

Bei leichten Übersäuerungszuständen reicht eine Umstellung der Ernährung in basenreiche Kost. I.d.R. ist jedoch zusätzlich die Einnahme von Basenprodukten wie z.B. Aklala N oder den Basentabs von Pascoe indiziert. Die Entschlackung und Entsäuerung besteht i.d.R. aus 3 Komponenten:

  • Schlackenlösung
  • Schlackenausleitung
  • Remineralisierung

Fehler bestehen z.B. darin, die Schlacken auszuleiten aber die alten Schlacken nicht zu lösen. Das Gewebe und die Zellen bleiben so übersäuert. Ein andere Fehler wird z.B. bei Fastenkuren gemacht. Die Schlacken werden gelöst, aber nicht ausgeleitet. So kann es zu Fastenkrisen kommen.

Literatur

  • Kurt Tepperwein: Jungbrunnen Entsäuerung. Goldmann, 2001 ISBN 3442142075
  • Wie neugeboren durch Säure-Basen-Balance von Dr. med. Eva-Maria Kraske