Jahr-2000-Problem
Das Jahr-2000-Problem, auch als „Millennium-Bug“ oder „y2k-bug“ bezeichnet, ist ein Computerproblem, welches durch die interne Behandlung von Jahreszahlen als zweistellige Angabe entstanden ist.
Geschichte
Y2K (Abkürzung für „Year 2 Kilo“) ist die in Computer-Kreisen übliche Bezeichnung für das Problem der Rechner-Umstellung Ende der 1990er-Jahre. Es wurde teilweise befürchtet, dass beim Umstellen auf das Jahr 2000 erhebliche EDV-technische Störungen und Ausfälle entstehen könnten.
Angesichts des Jahreswechsel 1999/2000 wurde das Problem offenbar, dass mit der zweistelligen Jahreszahl „00“ sowohl das Jahr 1900 als auch das Jahr 2000 bezeichnet wird und somit eine inakzeptable Mehrdeutigkeit eines Wertes vorliegt. Die Folgen dieses Fehlers wären ohne Korrektur in erster Linie falsche Sortierungen und Altersberechnungen gewesen. Weiterhin war es weitverbreitete Praxis, ungültige Datensätze durch die Verwendung der Zahl bzw. Ziffernkombination 00 („Nichts“) zu identifizieren, jedoch trat diese Ziffernkombination mit dem Eintreten des Jahres 2000 plötzlich auch als normaler Wert auf. Durch diesen Umschlag behandelten viele Programme diese Datensätze nunmehr als ungültig. Im Weiteren gab es vor allem Rechenprobleme durch fehlerhafte Differenzbildung und fehlerhafte Erzeugung von Texten (typisches Beispiel hierfür wäre eine Datierung mit der Jahreszahl „1901“ für das Jahr 2001).
Aufgrund dieses Problems wurden, vor allem von wenig fachkundigen Menschen, im Vorfeld des Jahreswechsel 1999-2000 Katastrophenszenarien vorhergesagt, dass durch diesen Fehler Computerabstürze in großem Maß erfolgen würden und besonders sicherheitsrelevante Bereiche, die auf Computer angewiesen sind (Banken, Industrie oder auch Kraftwerke), durch das Problem lahmgelegt würden. Zum Jahreswechsel stellte sich dann aber heraus, dass die Industrie in der Regel gut vorgebeugt hatte – dennoch hatten viele Banken in der Silvesternacht einfach ihre Geldautomaten abgestellt, um Fehler zu vermeiden.
Ursachen
In den 60er- und 70er-Jahren waren die Speicherplätze sehr aufwendig und somit teuer, dadurch hatten die Programmierer soviel wie möglich an Speicherplätzen eingespart. Zum Beispiel wurde bei den Jahreszahlen nur die letzten beiden Ziffern (Jahr & Jahrzehnt) benutzt, die Jahrhunderter-Zahlen, bzw. Jahrtausender-Zahlen wurden nicht berücksichtigt, da man davon ausging, dass die Programme ohnehin nur für ein paar Jahre in dieser Weise benutzt werden. Da aber viele Programme und auch EDV-gesteuerte Hardwarekomponenten im Laufe der Jahre immer wieder auf vorangegangene Programm-Systeme aufbauten, dachte man nicht mehr daran, dass es ja irgendwann mal zu einer Umstellung auf die Zahl 00 kommen würde.
Ende der 90er-Jahre wusste eigentlich niemand mehr genau, inwiefern die ganze Y2K („Jahr 2000“)-Problematik von wirklicher Relevanz sein würde. Es gab kritische Stimmen, die apokalyptische Versionen mit weltweiten Computerzusammenbrüchen prognostizierten, die möglicherweise eine Weltwirtschafts-Krise auslösen könnten. Es gab Stimmen, die die Jahr-2000-Panik ironisierend mit der religiös begründeten Angst vor dem jüngsten Gericht beim mittelalterlichen Wechsel auf das Jahr 1000 verglichen.
Daraufhin wurde Ende der 90er-Jahre von einigen großen Unternehmen die genaue Durchforstung der Computersysteme angeordnet, um die befürchteten Folgen so gering wie möglich zu halten. Trotzdem wurde bis zum Schluss von einigen Medien eine „Y2K-Panik“ verbreitet - jedoch stellte sich ganz zum Schluss heraus, dass die vorsorglichen Maßnahmen im Großen und Ganzen ausreichend waren, und die ganze Angelegenheit weniger schlimm war als ursprünglich befürchtet.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Durch die Hardware- und Softwareaktualisierungen, welche zur Verhinderung des Y2K-Problems getätigt wurden, waren im Jahr 2000 die meisten Anwender mit aktuellen Plattformen ausgerüstet. Dies löste in der folgenden Vierjahresperiode (Lebensdauer eines gängigen Bürogerätes) einen Einbruch im Verkauf neuer Systeme und eine spürbaren Rezession im Informatikbereich aus.