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Sein Hauptwerk ist u.a. das Mosaik in der Friedhofskapelle in Nordhorn und seine imaginäre Ansicht der Textilindustrien der Stadt Nordhorn, das heute im Stadtmuseum Nordhorn hängt. Bedingt durch die Zeit des Nationalsozialismus – und damit den Bruch seiner künstlerischen Entwicklung – und bedingt durch die Umstände in der Zeit des Wiederaufbaus in den 1950er Jahren war es ihm nicht vergönnt, seine Karriere umfassend in der deutschen und internationalen Öffentlichkeit weiter voranzutreiben. Die Notwendigkeit, seine Familie zu versorgen und der ihm als Kunstlehrer zugewiesene Wohnort in der Grafschaft Bentheim erschwerten die Realisierung seiner umfassenden Talente. In der Grafschaft Bentheim konnte er höchstens Auftragsarbeiten aus der Riege der Textilindustriellen und deren Umfeld erhalten. Die Arbeiterschaft und die Landbevölkerung der Grafschaft war unter den obwaltenden Umständen und kargen Lebensverhältnissen nicht für Kunst zu begeistern. Diese unbefriedigende Situation löste Hans Ohlms für sich durch Übernahme von Kunst in öffentlichen Gebäuden und durch umfassende kreative Experimente. Trotz durchgängiger Anerkennung in Fachkreisen ist es in der Grafschaft Bentheim bis heute noch nicht gelungen, das künstlerische Erbe von Hans Ohlms der Öffentlichkeit adäquat und dauerhaft zu präsentieren und einer umfassenden Neubewertung und Würdigung zugänglich zu machen.
Leben
Kindheit und Ausbildung, privates Leben
Sein Elternhaus war aufgeschlossen und zugleich den Idealen der Gründerzeit der Wilhelminischen Ära verpflichtet. Hans Ohlms war das Älteste von sieben Geschwistern in einem Lehrerhaushalt. Umsorgt und gleichzeitig von preußischen Pflichtvorstellungen geprägt wuchs er zwar mit Unterstützung für sein früh erkanntes Talent auf, verblieb aber gleichzeitig im Korsett des Zeitgeistes, der Untertanentugende über das selbstermächtigende Ich stellte.
So stimmte der Vater, der dann Regierungsdirektor wurde, einer künstlerischen Ausbildung zu, bestand aber auch auf einer dann folgenden Lehrerausbildung.
Linolschnitt, Mühle, expressionistische Arbeit des 14 jährigen Hans Ohlms, Archiv Hans Ohlms, Reinhart Ohlms und Margit Poppele
Ab 1948 ist Hans Ohlms Mitglied im Bund Bildender Künstler Osnabrück und nimmt dann seine Ausstellungstätigkeit wieder auf.
Er lebte durchgehend in Nordhorn, war seit 1935 mit Adelheid Schumpe verheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder, die Tochter Ingrid und den Sohn Reinhart.
Hans Ohlms stirbt am 28. Februar 1988.
Erste Schaffensphase bis 1948 - Die Perfektion des Handwerks
Hans Ohlms zeichnet von Kindheitsjahren an. Nach dem Besuch einer Kunstausstellung äußert er bereits als Vierjähriger den Wunsch, Künstler zu werden. In der Schule dann bescheinigen die Kunstlehrer dem 14jährigen Hans Ohlms eine künstlerische Hochbegabung. Mit der Ausbildung an den jeweiligen Kunstgewerbeschulen wachsen auch seine Kenntnisse und Fähigkeiten auf allen Gebieten der Bildgestaltung und der Ausführung in den unterschiedlichsten Techniken. Von der Skizze bis zum Ölbild, vom Aquarell bis hin zum Linoldruck perfektioniert er sein Können auf das der Höhe der Zeit entsprechende Niveau. Auch auf dem Gebiet der Karikatur versucht er sich erfolgreich. Seine Vielseitigkeit korrespondiert mit der nun entstehenden Gewohnheit, den Alltag immer zeichnend und malend zu gestalten und zu durchdringen.
Zweite Schaffensphase 1949 – 1960 – Im Dienst des Wiederaufbaus
Federzeichnung, farbig laviert, Veenlandschaft in der Grafschaft Bentheim, ca. 1958, Archiv Hans Ohlms, Reinhart Ohlms und Margit Poppele
Mit der Teilnahme an der Kollektivausstellung von Künstlerinnen und Künstlern des Bundes Bildender Künstler Osnabrück 1949 im Städtischen Museum Osnabrück versucht Hans Ohlms die gestalterischen Ansätze der europäischen Moderne mit dem Können seiner Ausbildungsjahre zusammen zu bringen. Dies gelingt ihm künstlerisch aber bringt nicht den erwarteten Erfolg und Durchbruch. Vielmehr wird sein Talent zum Wiederaufbau der Wirtschaft im zerstörten Deutschland gebraucht und er lässt sich dafür in den Dienst nehmen. Gebrauchsgrafiken stehen neben eigenen freien Bildgestaltungen z.B. bei Landschaftsaquarellen und neben Auftragsarbeiten für die wieder zu Geld kommenden kleinen Schicht der Bildungsbürger und Unternehmerfamilien – insbesondere Porträts. Dazu gehört auch, dass er unzufrieden mit seinen bildnerischen Leistungen wird und in Phasen der Niedergeschlagenheit beträchtlich Teile seines ihn letztendlich künstlerisch nicht überzeugenden Werkes bewusst zerstört.
Die öffentlichen Aufträge waren für Hans Ohlms eine willkommen Abwechselung zu den ihn mehr und mehr einengenden privaten Aufträgen. Die Kunst im öffentlichen Raum war ihm eine neue Herausforderung, auf die er sich bewusst einlässt. Gegenwärtig sind folgende Arbeiten von Hans Ohlms in der Öffentlichkeit zu sehen:
Wandmosaik in der Kapelle auf dem Nordhorner Südfriedhof, 1960, Archiv Hans Ohlms, Reinhart Ohlms und Margit PoppeleWandmosaik Kapelle des Nordhorner Südfriedhofs aus dem Jahr 1960 (7 Meter hoch, 6,2 Meter breit)
Vierte Schaffensperiode ab 1970 – 1988 - freies Experiment, Intuition und überraschende Bildfindungen
Mischtechnik, Gedanken zu Penelope, ca. 1970, Archiv Hans Ohlms, Reinhart Ohlms und Margit Poppele
Erst im Alter und mit der wirtschaftlichen Absicherung durch die Pension als Oberstudienrat konnte Hans Ohlms das entwickeln, was er sein wahres künstlerisches Schaffen nannte. In seinem Atelier schuf er rund tausend Werke, mit denen er den Moment des schöpferischen Tuns Realität werden ließ und als Glück feierte. Eine ihn befriedigende und befreiende Tätigkeit. Jede überhaupt mögliche Technik wurde souverän angewandt, in kleinformatigen Arbeiten wurden Bilderwelten geschaffen, die Gegenstände des Alltags und Mittel der Collage mit dem Zufall konfrontierten, den der Künstler bewusst ausgelöst hatte. Jenseits aller Stilfestlegungen, die ihn bis dahin begleitet hatten, erkundet er im steten Neubeginn ungesehene Bilderwelten, die er mit seinen Träumen und Erfahrungen abgleicht. Dies geschieht auch in vielfältigen dreidimensionalen Arbeiten. Reliefbilder aus Radioteilen und Stofffetzen entstehen dabei ebenso wie Kleinplastiken aus Metall und Holz. Hans Ohlms setzt sich dabei keine Grenzen mehr. Inhaltlich macht er damit geradezu visionär die Brüchigkeit der stolzen Nordhorner Industriewelt zum Thema und nimmt den Untergang der Textilindustrie um die Unternehmen NINO, Rawe und Povel bildnerisch vorweg. Fast vergessen von der Kunstwelt bringt eine Retrospektive in Osnabrück im Jahr 1988 einen Überblick über das vielfältig Können des Künstlers ins Bewusstsein der Fachwelt und der interessieren Öffentlichkeit. Am letzten Tag dieser Ausstellung, dem 28. Februar 1988 stirbt Hans Ohlms an einem Herzschlag.
In einem Brief an den Sohn des Künstlers schreibt der bekannte GrafikerJanosch: „Mit Ihrem Vater hatte ich eine echte Freundschaft. Sie wissen, dass ich Ihren Vater als Maler und Menschen ganz, ganz hoch schätzte. Seine Kunst war riesig! Ich wollte immer so malen können.“ Janosch war Anfang der 1950er Jahre als angehender Musterzeichner und Designer der Firma NINO mit Mitte 20 bei Hans Ohlms in der Berufsausbildung.
Ausstellung als Teilnehmer der Berlinischen Galerie e.V.: Wände aus farbigem Glas, im Martin-Gropius-Bau 1989/1990
Museumsverein für die Grafschaft Bentheim e.V. Hans Ohlms. Retrospektive, Nordhorn 1990
Die Sammlung Hermann-Josef Bunte, Städtische Galerie in der Alten Werft Papenburg 1995/96, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Wismar 1996, Hamburg 1996
Ausstellung der Hamburger Kunsthalle/Galerien der Haspa Hamburg der Sammlung Hermann-Josef Bunte. Deutsche Malerei des XX. Jahrhunderts. Mit Beiträgen von Hans Ohlms, Kunsthalle Wilhelmshaven 2000, Kunstmuseum Ahlen 2000, Museum Baden, Solingen 2000, Edwin-Scharff-Museum Neu-Ulm 2000/01, Haus am Waldsee Berlin 2001, Galerie Jesuitenkirche Aschaffenburg 2001
Verlorene Nähe. Bilder von Menschen in der Malerei des 20. Jahrhunderts. Sammlung Bunte, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloss Gottorf 2001/2002, Städtische Galerie in der Reithalle Paderborn-Schloss Neuhaus 2002, Kunsthaus Kaufbeuren 2002
Ausstellung Hans Ohlms. Ausdrucksformen, Kunsthaus Rietberg – Museum Wilfried Koch, Rietberg 2018
Literatur
Vollmer Künstlerlexikon Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Von Hans Vollmer 6 Bände mit zusammen ca. 3000 Seiten. E.A.Seemann Verlag, Leipzig 1953-1958.
Im Hans Vollmer von 1999, ist er im Dritten Band K-P auf Seite 511 mit folgendem Eintrag zu finden:
Ohlms, Hans, dtsch. Maler (Öl, Pastell, Aquar.) u. Graph., * 1908 Hannover, ansässig in Nordhorn.
Stud. an d. Kstgew.-Sch. Hannover u. Stuttgart.
Während des Krieges Kriegsberichtszeichner in Rumänien, Griechenland u. Kreta. Längere Zeit in Ägypten. Koll.-Ausst. 1949 im Städt. Mus. Osnabrück.
Lit.: Kalender: Kst im Osnabr. Land, 1952, p. 8, m. Abb. – Kat. (ill.) d. Koll.-Ausst. Osnabr. 1949.
Hans Ohlms - Retrospektive (Ausstellungskatalog)
Delißen Wilfried P., Frankmöller Inge, Piechorowski Arno, Rohr Werner
Verlag: Nordhorn (Museumsverein) (= Erste Ausgabe), 1990
Hans Ohlms Arbeiten für den sakralen Raum / Arno Piechorowski (Hrsg.). [Beitr. von Hans Ohlms .]
Piechorowski, Arno [Hrsg.] / Ohlms, Hans [Ill.]
ISBN 10: 3883600288 / ISBN 13: 9783883600284
Verlag: Vaas 1981 Langenau-Albeck, 1981
Hans Ohlms 1908 - 1988 zum hundertsten Geburtstag. Ausstellungskatalog.
Bunte, Renate:
Verlag: Nachlass Hans Ohlms, Bielefeld, 2008
Hans Ohlms, Ausdrucksformen
Katalog zur Ausstellung im Haus Rietberg, Museum Wilfried Koch, Rietberg, vom 24. April 2018 – 24. Juni 2018
Herausgegeben von der Stadt Rietberg und dem Nachlass Hans Ohlms
außerdem Nennung in:
Wilfried Wolf, Die Gründerzeit Osnabrücker Kunst, im Auftrag des BBK, Osnabrück 1986
Das Innenleben der Thomaskirche: Aus den Erinnerungen des Künstlers Hans Ohlms, in: 1961 -2011, 50 Jahre Thomaskirche Hoogstede, hier S. 20 - 40, Hoogstede 2011
Ingar Brüggemann. Von Nordhorn in die Welt 1933 - 1966; WHO Direktorin i.R./IPPF Generaldirektorin, Rohnstock, Biografie, Berlin 2012
Buchgestaltung:
Hans Schwitzke/Hans Ohlms/Arno Piechorowski, Heimkehr zu Penelope, edition de luxe der Aldus-Presse Reicheneck 1985
weitere Bildmaterialien sind Ansichten von Buchcovern, die bei den jeweiligen antiquarischen Onlineportalen (wie ZVAB, Booklooker, abebooks, amazon) angeboten werden.
Namentliche Erwähnung und etwas Hintergrundinformationen findet man unter folgende Links, die meistens in Zusammenhang mit stattgefundenen Ausstellungen stehen: