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Echter Eibisch

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Der Eibisch (Althaea officinalis), auch Samtapfel genannt, ist eine aufrechte Staude mit kräftigen Stengeln, die außerdem eine wertvolle Bienenfutterpflanze ist. Er gehört zur Familie der Malvengewächse. Der botanische Name „althaea“ leitet sich von dem griechischen Wort „altho“ ab und bedeutet soviel wie heilen. Im Volksmund heißt die Pflanze auch „Adewurz“, „Alter Thee“, „Weiße Malve“ oder „Schleimwurzel“. Das Wort Malve stammt aus dem Griechischen „malakos“ und heißt weich und beruhigend. Es bezieht sich auf die reizmildernden, schützenden Eigenschaften der Pflanze.

Eibisch in der Küche

Aus Substanzen des Eibischs wurde früher die Süßigkeit Marshmallow (englischer Name des Eibischs) hergestellt, die heute vor allem mit den USA assoziiert werden, die aber auf die "Pâte de guimauve" der Französischen Küche zurückgeht. Der englische Name "Marshmallow" leitet sich von der englischsprachigen Bezeichnung Mallow für den Eibisch ab. Verwendet wurden dafür sowohl die Stengel und Blätter als auch die Wurzel; heute verwendet die Industrie dafür Ersatzstoffe.

Gegessen hat man früher auch die Wurzeln, die zuerst gekocht und dann gebraten wurden. Essbar sind auch die Blüten, und die jungen Blätter können im Salat mitgegessen werden. Die Römer verwendeten die Pflanze als Suppenkraut und zur Füllung von Spanferkeln.

Inhaltsstoffe

Schleim (besonders in der Wurzel), Pektin, Spuren von ätherischem Öl, fettes Öl, Gerbstoffe und Sterine.

Eibisch in der Pflanzenheilkunde

Eibisch wirkt reizlindernd, hemmt die Aktivitäten der Flimmerhaare in den Bronchien und wird daher noch immer in Hustentees verwendet. Die Bletter in Milch gesotten/ und also warmb getruncken/ vertreibet ein jedes Husten (Tabernaemontanus, New Kreuterbuch, 1588). Die heilenden Eigenschaften des Eibisch wurden schon im 9. Jahrhundert v. Chr. beschrieben. Die Wirkstoffe sitzen in den Wurzeln. Zu Pulver zerriebene Wurzeln verarbeitete man früher zu weichen Pastillen und nahm sie bei Halsentzündungen oder Husten.

Zahnenden Kleinkindern gab man übrigens früher die Wurzel zum Kauen; getrocknete Wurzelstücke gelten als die ältesten Hustenbonbons.

Heilend soll auch der Tee wirken, der als Kaltauszug aus der Wurzel zubereitet wird. Drei Teelöffel Wurzel werden mit kaltem Wasser übergossen und acht Stunden stehen gelassen. Nur leicht erwärmt trinken. Er hilft bei Erkrankungen der Atemwege und der Harnorgane sowie bei Magen und Darmkatarrhen. Äußerlich angewendet wird der Kaltwasserauszug als Gurgelwasser und zu Umschlägen bei Hautkrankheiten verwendet. Eibischextrakte werden auch in Hautkosmetika verwendet.