Uciechów (Dzierżoniów)
Uciechów | ||
---|---|---|
? Hilfe zu Wappen |
||
Basisdaten | ||
Staat: | ![]()
| |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Dzierżoniów | |
Gmina: | Dzierżoniów | |
Geographische Lage: | 50° 45′ N, 16° 41′ O | |
Einwohner: | 1040 | |
Postleitzahl: | 58-211 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 74 | |
Kfz-Kennzeichen: | DDZ | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau |

Uciechów (deutsch Bertholdsdorf, schlesisch Bertelschdurf) ist ein Dorf in der Landgemeinde Dzierżoniów (Reichenbach) in der Wojewodschaft Niederschlesien in Polen.
Lage
Uciechów liegt ca. 10 Kilometer nordöstlich von Dzierżoniów (Reichenbach), and 50 Kilometer südwestlich von Breslau.
Geschichte
1268 setzte Herzog Boleslaus I. Bertholdsdorf zu deutschem Recht aus. 1369 erscheint der Ort in einer Urkunde als "Bertholsdorff". 1640 gehörte das Gut Christoph von Bötsch. 1645 erhielt es Just von Almesloe, der mit der Erbentochter des Geschlechtes von Bötsch verheiratet war. 1651 besaß es dessen Neffe Christoph von Almesloe, genannt Tappe, dem neben Bertholdsdorf auch Faulbrück und Hartau gehörte. 1749 gelangte das Gut an die Grafen von Sandreczky, darunter 1785 Graf Friedrich von Sandreczky.
Die Kirche von Bertholsdorf wurde im Zuge der Reformation evangelisch und 1654 rekatholisiert. Nach dem Ersten schlesischen Krieg fiel Bertholdsdorf mit fast ganz Schlesien an Preußen. Die alten Verwaltungsstrukturen wurden aufgelöst und Bertholdsdorf in den Landkreis Reichenbach eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1785 zählte Bertholdsdorf 1/2 Meile von Reichenbach entfernt, ein herrschaftliches Schloss, ein Vorwerk mit Garten, eine katholische bis 1654 evangelische Kirche, eine Schule, zehn Bauern, dreißig Gärtner, vier Häusler, zwei Wassermühlen, wovon eine auf dem Weg nach Peilau die Spittelmühle genannt wurde, eine Windmühle und 287 Einwohner.[1]
1845 bestand Bertholdsdorf aus 83 Häusern, einem herrschaftlichen Schloss mit Ziergarten, ein Vorwerk, eine Freischoltisei, 725 überwiegend evangelische Einwohner (313 katholisch), evangelische Kirche zu Reichenbach, eine evangelische Schule für die auch der Nachbardorf Hartau zuständig war, eine katholische Teilkirche von Langseifersdorf in der jeden zweiten Sonntag Gottesdienst gehalten wurde, 40 Morgen Pfarrwidum, eingepfarrt: Hartau und Eichberg, eine katholische Schule nur für Hartau und Eichberg, zwei Wassermühlen mit drei Einwohnern, eine Windmühle, eine Brauerei, eine Brennerei, 40 Baumwollstühle, 22 Handwerker und Händler und 1026 Merinoschafe. Auf dem nahen Pilzberg der auf der Nordseite mit Nadelholz und sonst mit Weinreben und Obstbäumen bepflanz war und der von der Reichenbacher Bevölkerung als Naherholungsgebiet genutzt wurde, befand sich ein Aussichtspunkt mit einem Säulentempel. Zur Gemeinde gehörten außerdem:[2]
- die Kolonie Eichberg mit vier Häusern und 37 Einwohnern (19 katholisch)
- die Spittelmühle, eine Wassermühle unter Nieder-Langenbielau am Rothwasser.
Seit 1874 bildeten die Landgemeinden Bertholdsdorf und Harthau und deren gleichnamige Gutsbezirke den Amtsbezirk Bertholdsdorf. Amtsverwalter war seit 1874 der Wirtschaftsinspektor Julius Winkler aus Hartau.[3] Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Bertholdsdorf 1945 mit fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Uciechów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht schon vorher geflohen war, 1946 vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Zwangsausgesiedelte aus Ostpolen. Heute gehört Uciechów zur Landgemeinde Dzierżoniów.
Sehenswürdigkeiten
- römisch-katholische Kirche St. Bartholomäus
- Schloss Bertholdsdorf, mit Wirtschaftsgebäuden und Landschaftspark
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Albert Zimmermann: Beyträge zur Beschreibung von Schlesien. Tramp, 1785 (google.de [abgerufen am 18. Juli 2021]).
- ↑ Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845 (google.de [abgerufen am 18. Juli 2021]).
- ↑ Amtsbezirk Bertholsdorf. Abgerufen am 18. Juli 2021.