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Bao Bolong Wetland Reserve

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Bao Bolong Wetland Reserve
Bao Bolong Wetland Reserve (Erde)
Bao Bolong Wetland Reserve (Erde)
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Besonderheit: Feuchtgebiet nach
Ramsar-Konvention
Nächste Stadt: Salikenne
Fläche: 22.000 ha km²
Gründung: 1996
Besucher: öffentlich zugänglich
NASA World Wind-Satellitenbild: Der Gambia fliest hier von Osten nach Westen; der Bao Bolong kommt aus nördöstlicher Richtung.
NASA World Wind-Satellitenbild:
Der Gambia fliest hier von Osten nach Westen; der Bao Bolong kommt aus nördöstlicher Richtung.
NASA World Wind-Satellitenbild:
Der Gambia fliest hier von Osten nach Westen; der Bao Bolong kommt aus nördöstlicher Richtung.
Typische Mangrovenlandschaft in Gambia
Typische Mangrovenlandschaft in Gambia
Typische Mangrovenlandschaft in Gambia
Typische Salzwiesenlandschaft in Gambia
Typische Salzwiesenlandschaft in Gambia
Typische Salzwiesenlandschaft in Gambia
Typische Savannenlandschaft in Gambia
Typische Savannenlandschaft in Gambia
Typische Savannenlandschaft in Gambia

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Das Bao Bolong Wetland Reserve (BBWR) ist ein Naturschutzgebiet im westafrikanischen Staat Gambia. Namensgeber des Feuchtgebietes ist der Fluss Bao Bolong. Die französische Schreibweise des Flusses Bao Bôlon, wie sie im Nachbarstaat Senegal üblich ist, wird auch verwendet, so dass man das Gebiet auch häufig in der Literatur unter dem Namen Bao Bolon Wetland Reserve sowie mit der Schreibweise Baobolon Wetland Reserve finden kann.

Geschichte

Am 1. Januar 1993 wurde zunächst eine Fläche von 3500 Hektar als Bao Bolong National Reserve ausgewiesen. Und dann ab dem 16. September 1996, mit einer erweiterten Fläche von 22.000 Hektar (nach anderen Quellen 20.000 Hektar), wurde es als erstes Gebiet in Gambia nach der Ramsar-Konvention als schützenswertes Feuchtgebiet Bao Bolong Wetland Reserve anerkannt. Nach dieser Konvention, deren Ausarbeitung von der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) angestoßen wurde, wird durch den völkerrechtlicher Vertrag seit 1975 der Lebensraum für Wasser- und Watvögel geschützt. Für die anderen Naturschutzgebiete im Land, der Tanbi Wetland Complex und der Niumi National Park (NNP) wird auch von den gambischen Behörden eine Anerkennung nach Ramsar angestrebt. Wie bei dem NNP wird beabsichtigt BBWR grenzüberschreitend auszudehnen und das Gebiet zusammen mit den senegalesischen Behörden gemeinsam zu verwalten.

Geographie

Das Naturschutzgebiet mit einer Ost/West-Ausdehnung von 22 Kilometern und einer Breite von ungefähr neun Kilometern liegt in der North Bank Division in den Distrikten Central Baddibu (Westteil) und Upper Baddibu (Ostteil). Im Wesentlichen besteht das Gebiet aus dem Mündungsgebiet des ungefähr hundert Kilometer langen Flusses Bao Bolong, einem Nebenfluss des Gambia-Stroms.

Der Gambia begrenzt den südlichen Rand. Am ungefähr zwei Kilometer entfernten anderen Ufer des Flusses liegt der 11.500 Hektar große Kiang West National Park. An dem Fluss schließt sich eine ungefähr zwei bis zweieinhalb Kilometer breite Zone dichten Mangrovenwaldes an. Im Westen liegt der knapp 4000 Einwohner zählender Ort Salikenne, in dessen Nähe sich nördlich der Norduferstraße der 732 Hektar große Dobo Forest Park befindet. An der Westgrenze befindet sich innerhalb des Feuchtgebietes auch der 59 Hektar kleine Jalabiro Forest Park.

Der nördliche Rand ist begrenzt durch die Norduferstraße, Gambias zweitwichtigste Fernstraße. An dieser Straße und an der Abzweigung nach Salikenne liegen weitere kleinere Orte wie Nja Kunda, Minti Kunda, Kekuta Kunda, No Kunda, Konti Kunda Sukoto, Konti Kunda Nji und Illiassa. Im Osten, nach einer Abzweigung nach neun Kilometer von der Norduferstraße liegt der 1700 Einwohner zählende Ort Katchang. Mit mehr als 30.000 Einwohnern die größte Stadt der Division, liegt Farafenni ungefähr 18 Kilometer von der äußeren Begrenzung des BBWR im Osten entfernt. In der Summe sind es 25 Orte, die an der Grenze des Feuchtgebietes liegen, darunter eines innerhalb der Grenze. Die Bewohner betreiben Fischfang für den eigenen Bedarf und lassen ihre Nutztiere im BBWR weiden. Weiter sammeln sie dort Feuer- und Bauholz.

Das Mündungsgebiet des Bao Bolong, der seine Quelle in Senegal hat, ist rund hundert Kilometer von der Mündung des Gambias in den Atlantischen Ozean entfernt. Im Gebiet des BBWR sind weiter die Nebenflüsse Salokini Bolong, Mandon Bolong, Duntu Malang Bolong, Tanku Bolong und der Katchang Bolong mit Namen bekannt. Die höchste Ergebung ist mit zwölf Meter über Normalnull angegeben.

Flora und Fauna

Ökosysteme

Sesuvium portulacastrum
Néré (Parkia biglobosa)

Der Bao Bolong Wetland Reserve beinhaltet in den verschiedenen Ökosystemen eine reichhaltige Pflanzen- und Tierwelt. Besonders wichtige, geschützte Pflanzen werden im „Ramsar Information Sheet[1] hervor gehoben: Afrikanischer Palisander (Pterocarpus erinaceus), Parinari macrophylla, Weiße Akazie (Acacia albida), Wilder Mangobaum (Cordyla africana) und der Néré (Parkia biglobosa).

Mangroven

Im Mangrovenwald des Bao Bolong Wetland Reserve erreichen in der Region Senegambia nur hier die Mangrovenbäume eine Höhe von 20 Meter. Darunter sind die Arten Rhizophara racemosa, Rote Mangrove Rhizophora mangle und die Schwarze Mangrove Avicennia africana sehr verbreitet.

Salzwiese

In den Salzwiesen findet man aus der Familie der Mittagsblumengewächse das sukkulente Sesuvium portulacastrum und die Gräser Sporobolus spicatus, Paspalum vaginatum und das Braune Dünngras (Diplachne fusca). Sehr verbreitet in der Grassavanne, die zeitweise überschwemmt wird, ist das Phragmites karka, das Antilopengras (Echinochloa pyramidalis) und der Echter Papyrus (Cyperus papyrus).

Savanne

In der Savanne sind Bäume der Art Daniela oliveri, Afrikanischer Palisander, Terminalia albida, Néré, Bombax costatum und weitere zu finden. Unter den Sträuchern findet man verschiedene Feigenarten, Physostigma thonningii, Terminalia avicennoides, Anthostema senegalense und Nauclea latifolia. An Gräsern findet man Andropogon tectorum und Gambagras (Andropogon gayanus), Beckeropsis uniseta und Pennisetum subangustum.

Avifauna

Graureiher (Ardea cinerea)
Flussuferläufer (Actitis hypoleucos)
Nachtreiher (Nycticorax n. nycticorax)
Seidenreiher (Egretta garzetta)
Senegalliest (Halcyon senegalensis)

Gambia ist ein von Ornithologen viel besuchtes Land, über 540 Vogelarten sind in der Fachliteratur beschrieben. Für Besucher und Ornithologen die die vielfältige und farbenfrohe Vogelwelt Gambias erkunden, ist der BBWR ein Hauptziel. Unter der Vogelwelt des BBWR, die ungefähr 268 Arten in 62 Familien beinhaltet, sind exemplarisch im Ramsar Information Sheet einige namentlich aufgeführt:

Für ein Feuchtgebiet sind hier viele Entenvögel, wozu auch die Gänse zählen, zu finden. Darunter sind die Höckerglanzgans (Sarkidiornis melanotos), Sporengans (Plectropterus gambensis), Witwenpfeifgans (Dendrocygna viduata), Knäkente (Anas querquedula), Spießente (Anas acuta), Afrikanische Zwergente (Nettapus auritus) und die Löffelente (Anas clypeata).

Aus der Gruppe der Schreitvögel, die auch Storchenvögel oder Stelzvögel genannt werden, sind der Küstenreiher (Egretta gularis), Seidenreiher (Egretta garzetta), Wollhalsstorch (Ciconia episcopus), Hammerkopf (Scopus umbretta), Rallenreiher (Ardeola ralloides), Zwergdommel (Ixobrychus minutus), Goliathreiher (Ardea goliath), Silberreiher (Casmerodius albus), Marabu (Leptoptilos crumeniferus), Nachtreiher (Nycticorax nycticorax), Graureiher (Ardea cinerea), Kuhreiher (Bubulcus ibis) und der Heiliger Ibis (Threskiornis aethiopicus). Diese Gruppe der Vögel sucht die ufernahen Bereiche mit ihren langen Beinen nach Nahrung ab.

Im Bereich des Brackwassers sind die Vertreter aus der Familie der Regenpfeifer zu finden. Hier der Spornkiebitz (Hoplopterus spinosus), Zwergstrandläufer (Calidris minuta), Flussuferläufer (Actitis hypoleucos).

Unter der farbenprächtigen Gruppe der Eisvögel, die gerne in der Nähe eines Gewässers leben, ist der Senegalliest (Halcyon senegalensis), Graufischer (Ceryle rudis), Schwalbenschwanzspint (Merops hirundineus), Riesenfischer (Ceryle maxima), Hauben-Zwergfischer (Alcedo cristata) und der Zügelliest (Halcyon malimbica) erwähnt.

Gleichfalls farbenfroh sind die westafrikanischen Vertreter der Gruppe der Stare. Darunter ist der Amethystglanzstar (Cinnyricinclus leucogaster) und der Langschwanz-Glanzstar (Lamprotornis caudatus) im BBWR zu finden.

Unter den Rackenvögeln sind der Nordhornrabe (Bucorvus abyssinicus) und die Blauracke (Coracias garrulus) erwähnt.

Auch Vertreter der Papageien sind in Westafrika zu finden, darunter der Mohrenkopfpapagei (Poicephalus senegalus) und der Halsbandsittich (Psittacula krameri).

Untrennbar mit dem Wasser verbunden sind auch die Gruppe der Pelikane und Schlangenhalsvögel. Im BBWR lebt der Rötelpelikan (Pelecanus rufescens) und der Afrikanischer Schlangenhalsvogel (Anhinga rufa).

Unter den Greifvögeln ist aus der Gruppe der Habichtartigen, der Schreiseeadler (Haliaeetus vocifer), der Salvadoribussard (Buteo auguralis), der Schwarzmilan (Milvus migrans) und der Gaukler (Terathopius ecaudatus) als Bewohner des Feuchtgebietes erwähnt.

Weiter ist wird die Brillentaube (Streptopelia decipiens) aus der Gruppe der Turteltauben und der Haussegler (Apus affinis) aus der Gruppe der Seglervögel beobachtet.

Ichthyofauna

Unter der Fischwelt des BBWR sind einige Fische exemplarisch im Ramsar Information Sheet namentlich aufgeführt: Der Ethmalosa fimbriata, die Barracudas (Sphyraena sp.), Fingerfisch (Polydactylus quadrifilis), Arius latiscutatus, Pseudotolithus elongatus, Pomadasys perotaei und der Pseudotolithus bracygnathus. Auch die Tilapia (Tilapia) und die Meeräschen (Mugilidae) finden sich in diesen Gewässern.

Außerdem sind in den Gewässern die Gasar-Auster (Crassostrea gasar) und die Blaukrabbe (Callinectes sapidus) zu finden. Die westafrikanische Seekuh Afrikanischer Manati (Trichechus senegalensis), die zu den Säugetieren zählt, lebt in den Gewässern der Mangroven und ist als gefährdete Art eingestuft.

Ferner ist der Nilkrokodil (Crocodylus niloticus) eine verbreitete Reptilienart.

Säugetiere

Aus dem Bereich der Säugetiere sind rund dreißig bekannt, das Ramsar Information Sheet führt den verbreiteten Kapotter (Aonyx capensis). Die kleinen mit knapp einem Meter Schulterhöhe große Antilopenarten, die Sitatunga (Tragelaphus spekeii), Buschbock (Tragelaphus scriptus) und den Ducker (Cephalophinae) sowie das Warzenschwein (Phacochoerus africanus).

Unter den Raubtieren ist die Hyäne, die Tüpfelhyäne (Crocuta crocuta), verbreitert. Auch der Leopard (Panthera pardus) wird dem BBWR zugeschrieben.

Aus der Gruppe der Primaten sind im Ramsar Information Sheet der Roter Stummelaffe (Piliocolobus), der Husarenaffe (Erythrocebus patas) und die Grüne Meerkatzen (Chlorocebus) erwähnt. Aber auch der Guinea-Pavian (Papio papio), die Büschelaffen (Callithrix) und der Senegal-Galago (Galago senegalensis) sind zu finden.

Tourismus

Für den Tourismus wird das Gebiet nur mäßig genutzt. Der Ökotourismus, darunter Vogelbeobachtung und die allgemeine Naturbeobachtung, soll noch weiter entwickelt werden. Daneben werden Bootstouren durch die Mangroven mit Pirogen durchgeführt.

Siehe auch

Quelle

  1. Ramsar Information Sheet

Literatur

  • Craig Emms, Linda Barnett, Richard Human: The Gambia, 2nd: The Bradt Travel Guide (Bradt Travel Guide). Bradt Travel Guides, 2006, ISBN 1-84162-137-4
  • Cartes ITM: Gambia Map, Estate Publications, 2003, ISBN 155341217-6

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