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Landkreis Büdingen

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Wappen des Landkreises
Wappen des Landkreises

Der Landkreis Büdingen war ein deutscher Landkreis in Hessen. Zwischen 1852 und 1972 umfasste er den östlichen Teil der Wetterau und einige Gemeinden im Süden des Vogelsberges. Die Stadt Büdingen als Namensgeber war die Kreisstadt und damit Verwaltungssitz des Kreises.

Geschichte

1852 wure in der Provinz Oberhessen des Großherzogtums Hessen Darmstadt der Landkreis Büdingen gebildet. Er bestand zunächst aus aus dem ehemaligen Landgerichtsbezirk Büdingen (ohne Staden) und den Orten Enzheim*), Glauberg, Hainchen und Lindheim. Die Stadt Büdingen wurde als Namensgeber Verwaltungssitz.

Als 1874 im Zuge einer Verwaltungsreform die Kreise Grünberg, Nidda und Vilbel aufgelöst wurden, fiel der weitaus größte Flächenanteil des Kreises Nidda an Büdingen. Aus dem Altkreis Vilbel wurden fünf Gemeinden und das selbständige Kloster Engelthal in den Kreis Büdingen eingegliedert.

Bis zum Ende des Großherzogtums und dem Übergang auf den Volksstaat Hessen ab 1918 änderte sich an dieser Zusammensetzung nichts. Ein weiterer Zuwachs erfolgte erst im Jahr 1939, als der Landkreis Schotten aufgelöst wurde und zum größten Teil auf den Landkreis Büdingen überging.

Mit der Gebietsreform kam am 2. September 1972 das Ende des Landkreis Büdingen. Die größten Teile des Kreises wurden mit dem Landkreis Friedberg zusammengelegt. Verwaltungssitz des neu entstandenen Wetteraukreises wurde Friedberg. Einzelne Gemeinden wurden dem Vogelsbergkreis und dem Main-Kinzig-Kreis zugeordnet. Letzter Landrat des Kreises Büdingen war Kurt Moosdorf.

Wappen

Das Wappen zeigt den aus weißgrauem Basalt bestehenden Bismarck-Turm auf dem Taufstein, die mit 772 Metern höchste Erhebung des Kreises. Der Turm steht auf einem roten Berg, der den Herbstwald versinnbildlichen soll. Das Wappen ist, da als Wappengrund ein blauer Himmel gewählt wurde, in den alten hessischen Farben blau-weiß-rot gehalten.

Der Entwurf stammt von Pfarrer Herman Knodt aus Bad Nauheim, dem hessischen Wappenbuchführer. Anlässlich des 100-jährigen bestehens des Landkreises Büdingen im August 1952 verleiht der Hessische Innenminister am 16. Juni 1952 dem Kreis das Recht zur Führung dieses Wappens.

Übersichtskarte

Städte und Gemeinden im Landkreis Büdingen

Einteilung der 4 Städte (fett gedruckt) und 98 Gemeinden gemäß Heimat-Jahrbuch von 1953. Die Links der kleineren Orte verweisen, soweit kein eigener Artikel vorhanden, auf die heutigen Verbundgemeinden.

ab 1852:

Altwiedermus3), Aulendiebach, Bindsachsen, Hessisch Bösgesäß3), Büches, Büdingen, Calbach, Diebach am Haag, Dudenrod, Düdelsheim, Echzell, Eckartshausen, Enzheim*), Glauberg, Hainchen, Hain-Gründau3), Heegheim, Himbach, Hitzkirchen, Illnhausen3), Kefenrod, Langenbergheim3), Lindheim, Lorbach, Merkenfritz, Michelau, Mittel-Gründau3), Nieder-Mockstadt, Ober-Mockstadt, Orleshausen, Rinderbügen, Rohrbach, Stockheim, Vonhausen, Wenings, Wolf

ab 1874:
ab 1938 vom Kreis Schotten:

Betzenrod2), Breungeshain2), Burkhards2), Busenborn2), Eichelsdorf1), Einartshausen2), Eschenrod2), Gedern1), Glashütten1), Götzen2), Kaulstoß2), Michelbach2), Mittel-Seemen1), Nieder-Seemen1), Ober-Lais1), Ober-Schmitten1), Ober-Seemen1), Rainrod2), Rudingshain2), Schotten2), Sichenhausen2), Steinberg1), Stornfels, Ulfa, Wingershausen2)


*) Enzheim verliert 1855 seine Selbständigkeit und wird Ortsteil der Gemeinde Lindheim
1) Ab 1874 zunächst vom Kreis Nidda zum Kreis Schotten
2) Ab 1972 zum Vogelsbergkreis
3) Ab 1972 zum Main-Kinzig-Kreis
Orte ohne Fußnote 2 oder 3 gehen 1972 im Wetteraukreis auf.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohnerzahl
1900 39.032
1933 44.648
1939 60.139

 Quelle: geschichte-on-demand.de (dort auch Wahlergebnisse von 1933)

Commons: Büdingen (Hessen) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien