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Benutzer:New York-air/Republic-Ford JB-2

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Die Republic-Ford JB-2 (Jet Bomb 2) ist ein Marschflugkörper, der von den USA auf Basis von Plänen und Komponenten der Fieseler Fi 103 (V-1) entwickelt wurde. Die JB-2 ist der erfolgreichste Marschflugkörper aus der Jet-Bomb-Serie (1-10) und der erste in den USA entwickelte Marschflugkörper. Von 1944 bis 1953 entwickelte sich die JB-2 von einem Flugkörper, der schnell während des zweiten Weltkriegs für den Kriegseinsatz entwickelt wurde, zu einem essentiellen Testgerät für die U.S. Army, Navy und Air Force, dessen Weiterentwicklungen die Containment-Politik während des Kalten Kriegs unterstützten.[1]

Entwicklung während des Zweiten Weltkriegs

Schon 1943 beschlossen die Vereinigten Staaten, nachdem die Existenz der V-1 bekannt war, mit der Entwicklung eines ähnlichen Marschflugkörpers zu beginnen. Ab Juli 1944 wurde daher der Auftrag zur Produktion der JB-1 an Northrup Aircraft vergeben. Der Entwurf von Northrup war allerdings komplex.[2]

Ebenfalls im Juli 1944 hatte die U.S. Army Air Force (USAAF) die Gelegenheit, die Überreste eines abgestürzten deutschen V-1 (Fieseler Fi 103) Marschflugkörpers zu inspizieren. Die Überreste waren ca. 1100 Kilogramm geborgener Teile, die von England in die USA verschifft wurden.[3] Es wurde beschlossen, den Marschflugkörper als JB-2 in Serie innerhalb von wenigen Wochen zu produzieren. Damit ersetzte die JB-2 das erfolglose Design der JB-1. Die ersten Versuchsträger wurden von der USAAF in der Wright-Patterson Air Force Base gebaut. Als Vorlage dienten vorab erstellte Zeichnungen für die Flugzeugzelle, deren Abmessungen aus den Überresten der V-1 übernommen wurden.[4] Manche der produzierten JB-2 bestanden sogar teilweise aus Komponenten deutscher V-1-Flugkörper.[5] Die Aufträge für die Produktion wurden im Oktober 1944 an die Republic Aviation Company (zuständig für die Flugzeugzelle) sowie an Ford (zuständig für das Pulsstrahltriebwerk) vergeben. Außerdem waren an der Produktion die Firmen Jack & Heintz (Steuergeräte), Alloy Products (Druckbehälter für den Treibstoff und die Druckluft), Monsanto (Startraketen für Rocket Assisted Take Off) und Northrop (Startschlitten) beteiligt.[3][6] Northrop wurde mit der Produktion der Startschlitten und Monsanto mit der Produktion der Startraketen beauftragt. Ford entwarf daraufhin per Reverse-Engineering das PJ31-F-1-Impulsstrahltriebwerk mit 4 kN Schubkraft,[4] welches eine Nachkonstruktion des Argus-As-014-Pulsstrahltriebwerks, das ebenfalls für die V-1 verwendet wurde, war. Die meisten JB-2 wurden jedoch tatsächlich von Willys-Overland im Auftrag von Republic Aviation gebaut.[7]

Die JB-2 und die V-1 unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Abschussmethode und (bei späteren Raketen) das Leitsystem. Da der Impulsstrahl nur im Vorwärtsflug effizient arbeitete, musste die Rakete zunächst in die Luft geschossen werden. In Deutschland wurde dazu ein Dampfkatapult verwendet, das aber von der USAAF als zu gefährlich angesehen wurde. Mehrere Techniken wurden getestet, und eine Lösung war, die JB-2 mit Hilfe eines Feststoffraketen-Boosters über eine Rampe zu beschleunigen. Bis Ende 1944 schlug die Mehrzahl der Startversuche fehl, aber Anfang 1945 waren die Startprobleme im Wesentlichen gelöst. Im Mai 1945 wurde ein Null-Längen-Startsystem (das erste seiner Art in den USA) entwickelt, womit die Flugkörper nahezu vertikal gestartet werde konnten.[8] Dieses wurde bis Ende Juli in 97 Starts sehr erfolgreich getestet. Die Option des Null-Längen-Starts löste das Interesse der U.S. Navy an einer U-Boot-basierten Version aus (siehe KGW-1/LTV-2 Loon unten).[7]

Anfänglich wurde bei der JB-2 die primitive Lenkmethode der V-1 verwendet, bei der der Impulsstrahl nach einer vorgegebenen Zeit gestoppt wurde. Dies führte zwar anschließend zu einem Sturzflug auf das Ziel, war allerdings extrem ungenau. Daher begann die USAAF Anfang 1945 mit der Entwicklung einer funkgesteuerten Lenkung. Dazu wurde der Marschflugkörper mit einem Radarsignal ausgestattet, was die Verfolgung erleichterte, und die Sendung von Lenkbefehlen über eine Fernsteuerung ermöglichte. Damit waren Kurskorrekturen und die Einleitung eines Endsturzes möglich. Die durchschnittliche Abweichung von der beabsichtigten Einschlagstelle betrug nun unter optimalen Bedingungen immer noch ca. 400 Meter und die Reichweite ca. 160 Kilometer (100 Meilen).[7]

Ende 1944 hatte die USAAF geplant, bis zu 75.000 JB-2 zu beschaffen, mit einer maximalen Produktionsrate von mehreren 100 pro Tag. Schließlich wurden 12.000 Raketen bestellt, die für die Massenangriffe im Rahmen der Operation Downfall vor der erwarteten Invasion Japans eingesetzt werden sollten. Letztere kam nie zustande, und so wurden alle verbleibenden Aufträge bei Kriegsende storniert, nachdem etwa 1400 JB-2 gebaut worden waren.[2] Nach erfolgreichen Testflügen im Oktober 1944 in der heutigen Eglin Air Force Base begann die Auslieferung der JB-2 im Januar 1945.[4]

Weiterentwicklung nach Ende des Zweiten Weltkriegs

Weitere Testflüge zur Optimierung des neuen Leitsystems fanden in der Wendover Air Force Base nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs[9] statt. Nach dem Krieg wurden einige JB-2 der USAAF als Testflugkörper für die Lenkwaffentechnologie eingesetzt und als solche Ende 1947 in LTV-1 und dann Anfang 1948 in LTV-A-1 umbenannt. Die USAAF beendete ihre LTV-A-1-Flugversuche schließlich 1948 oder 1949.[7]

Auch die U.S. Navy hatte von Anfang an Interesse am JB-2 Programm gezeigt und schlug vor, den Flugkörper von Geleitflugzeugträgern aus zu starten. Die Navy nannte die Waffe "Loon" und Ende 1945 wurde die Bezeichnung KGW-1 für eine geplante, von U-Booten aus zu startende taktische Waffe vergeben. Es wurde erwogen, die Loon mit einem 15 kT XW-10 Nuklearsprengkopf zu bewaffnen, aber diese Pläne waren nur von kurzer Dauer. Der erste Start einer KGW-1 fand im Januar 1946 statt, und im März desselben Jahres genehmigte die Marine den Umbau von zwei U-Booten zu Loon-Start- und Führungsbooten. Allerdings wurde die Loon bald darauf offiziell zu einem reinen Forschungsfahrzeug und wurde dementsprechend in KUW-1 umbenannt. Die Starts von KUW-1-Raketen von einem aufgetauchten U-Boot aus begannen Anfang 1947, und der erste erfolgreiche Flug war der fünfte Flug im März desselben Jahres.[7]

Loon wurde in erster Linie ein Projekt, um Verfahren zum Abschuss von Marschflugkörpern von U-Booten aus zu testen und zu bewerten, und wurde im September 1947 erneut zu LTV-2 und schließlich Anfang 1948 zu LTV-N-2 umbenannt. Das LTV-N-2-Programm wurde im März 1950 beendet, einige der Ergebnisse wurden bei der Entwicklung des Marschflugkörpers SSM-N-8A Regulus verwendet.[7]

Das USAF Air Materiel Command reaktivierte die JB-2 als Projekt EO-727-12 am 23. April 1948 auf der Holloman Air Force Base, New Mexico, dem ehemaligen Alamogordo Army Air Field. Die JB-2 wurde für die Entwicklung von Raketensteuerungs- und Suchkopfsystemen, die Erprobung von Telemetrie- und optischen Verfolgungseinrichtungen und als Ziel für neue Boden-Luft- und Luft-Luft-Raketen eingesetzt. Das JB-2 Projekt nutzte das Blockhaus des NATIV (North American Test Instrumentation Vehicle) und zwei Startrampen in Holloman: eine ca. 120 m lange, zweigleisige Rampe auf einem erdgefüllten Hang mit einer Neigung von 3° und eine ca. 12 m lange Anhängerrampe.

Die Fertigstellung der erdgefüllten Rampe war für Januar 1948 geplant. Der erste Abschuss einer JB-2 auf der Holloman Air Force Base erfolgte am 3. Mai 1948, der letzte am 10. Januar 1949, nach 11 Einsätzen.

Der letzte JB-2-Start erfolgte nur 10 Tage vor dem ersten Start der neuen MGM-1 Matador. Das JB-2-Programm wurde nach der erfolgreichen Entwicklung eines Funkführungssystems beendet, das eine JB-2 unter der Kontrolle eines Bord- oder Bodensenders starten, drehen, kreisen und schleudern konnte.

Einsätze

Aufgrund des Ende des Zweiten Weltkriegs und dem damit schwindenden Bedarf an der JB-2[6] sowie der nicht stattfindenden Operation Downfall beschränkten sich die Einsätze auf die oben genannten Testflüge.[10] Einige JB-2 wurden von der B-17G 44-85815, welche zur MB-17-Konfiguration umgebaut wurde, um zwei JB-2 Raketen unter den Flügeln zu tragen, am 28. Februar 1947 abgeschossen.[11][12] JB-2 wurden auch verwendet, um das Zielfernrohr der Fairchild-Republic A-10 sowie die Abwehrfähigkeit gegenüber infrarot-gesteuerten Lenkflugkörpern zu testen.[13]

Das bei den Testflügen gewonnene Wissen wurde für neue Triebwerkstechnologien verwendet, außerdem wurde die JB-2 als Drohne für Tests eingesetzt.[5][14]

Spezifikationen

Hinweis: Die Daten verschiedener Quellen weisen leichte Abweichungen auf. Die unten angegebenen Zahlen können daher ungenau sein!

Daten für JB-2 (LTV-A-1/LTV-N-2):

Länge 8,26 m (27 ft 1 in)

Spannweite 5,38 m (17 ft 8 in)

Spannweite 2,06 m (6 ft 9 in)

Durchmesser 86 cm (34 Zoll)

Gewicht 2270 kg (5000 lb) beladen 4800 lb 4700 lb

Geschwindigkeit 685 km/h (425 mph) 375-400 mph 420 mph, launch 220 mph

Reichweite 240 km (150 Meilen)

Antrieb Ford PJ31-F-1 Impulsstrahl; 4,0 kN (900 lb) 770 lb

Booster: Raketen mit Feststofftreibstoff

operating altitude 2000-4000 ft

höhe: 4 ft 8 in

Sprengkopf 900 kg (2000 lb) hochexplosiver Sprengstoff 2100 lb

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)[7]

Trivia

https://www.hmdb.org/m.asp?m=17969


  1. . (PDF) S. 55 .
  2. a b Bonhams : A 1945 Republic Aircraft-Ford JB-2 Loon "Buzz Bomb",. Abgerufen am 4. Juli 2021.
  3. a b Factsheets : "Buzz Bomb". 4. Juni 2011, abgerufen am 4. Juli 2021.
  4. a b c Republic/Ford JB-2 Loon (V-1 Buzz Bomb). Abgerufen am 4. Juli 2021 (amerikanisches Englisch).
  5. a b New England Air Museum. Abgerufen am 4. Juli 2021.
  6. a b .
  7. a b c d e f g Willys-Overland LTV-N-2 Loon. Abgerufen am 4. Juli 2021.
  8. The Zero-Length Launch Fighter. 22. April 2012, abgerufen am 3. Juli 2021.
  9. . (PDF) S. 253 .
  10. Missile, Surface-to-Surface, Loon (JB-2). 11. April 2016, abgerufen am 4. Juli 2021 (englisch).
  11. 44-85815 | B-17 Bomber Flying Fortress – The Queen Of The Skies. Abgerufen am 3. Juli 2021.
  12. 1944 USAAF Serial Numbers (44-83886 to 44-92098). Abgerufen am 3. Juli 2021.
  13. .
  14. White Sands Missile Range Missile Park. 1. Februar 2021, abgerufen am 4. Juli 2021.